Cannabis-Legalisierung

  • Hallo liebes Forum,


    mich interessiert eure Meinung zum "Gesetz zum kontrollierten Umgang mit Cannabis und zur Änderung weiterer Vorschriften“, welches ja kürzlich beschlossen wurde.


    Ist es sinnvoll, Cannabis zu legalisieren? Sollten nicht vielmehr die Hürden für z.b. Alkohol erhöht werden? Wird der Schwarzmarkt endlich ausgebremst? Werden möglicherweise psychische Erkrankungen, z.B. Psychosen zurück gehen, weil der THC-Gehalt reguliert wird? Wird es die Bundesregierung schaffen, Aufklärung für Kinder und Jugendliche zu betreiben (kostet ja Geld und das wird in unserem Land ja eher selten im Bereich Familie investiert...)?.


    Mehr Fragen als Antworten, ich bin mir selber noch nicht ganz im Klaren über meine eigene Meinung, aber vielleicht habt ihr ja eine!


    Viele Grüße


    S.

  • Ist es sinnvoll, Cannabis zu legalisieren?

    Ja.



    Sollten nicht vielmehr die Hürden für z.b. Alkohol erhöht werden?

    Ja! Das eine schliesst das andere nicht aus. Persönlich wäre ich dafür, das Schutzalter für den Konsum jeglicher psychotroper Substanzen auf 18 zu erhöhen. Dafür gibt es medizinisch-naturwissenschaftlich belegbare Argumente, Gehirnentwicklung und so.



    Zumindest aus Gerichtskreisen heraus geht man wohl davon aus, dass der Schwarzmarkt nicht zurückgeht, da die "offizielle Abgabe" in den Canabis-Clubs zu kompliziert wäre.

    Ich befürchte, dass es das am Ende sein wird. Es wird bürokratisch verkackt.


    Ansonsten finde ich das Thema ehrlich gesagt nur mässig spannend. Es ist ohnehin eine statistisch belegbare Tatsache, dass etwa ein Drittel unserer Jugendlichen mehr oder weniger regelmässig kifft. In Deutschland sind es wohl ein paar weniger. Der "Schaden" hält sich in jedem Fall in Grenzen. In Basel ist gerade ein Pilotprojekt mit kontrollierter Abgabe an einen ausgewählten Personenkreis gestartet, das mittelfristige Ziel ist auch die komplette Legalisierung. Den Aufwand halte ich für ziemlich übertrieben, denn ... es kiffen wie bereits erwähnt ohnehin ziemlich viele schon ziemlich lange. Ich weiss nicht, was man da noch "rausfinden" will. Schlussendlich ist es eine politische und keine rationale Entscheidung, wie man es macht.

  • Es ist ohnehin eine statistisch belegbare Tatsache, dass etwa ein Drittel unserer Jugendlichen mehr oder weniger regelmässig kifft. In Deutschland sind es wohl ein paar weniger.

    Ich kann es nicht für die Schweiz sagen, aber laut deutschen Statistiken haben etwa 30% konsumiert, allerdings bezogen auf das ganze Leben. (Also evtl. nur ein mal probiert.)

    Innerhalb der letzten 30 Tage (also eher regelmäßig) sind es in D deutlich unter 10%.

  • Ich nehme das "belegbar" mal zurück. Je nachdem, welche Statistik man so konsultiert, ist die Zahl mal diese oder jene. Wir haben bei uns im Schulhaus zuletzt ne Umfrage gemacht, ich meine das müsste 2021 gewesen sein. Es sind einige, die irgendwie regelmässig kiffen. In jedem Fall ist es lächerlich, da noch irgendwas "untersuchen" zu wollen. Cannabis wird seit ewigen Zeiten konsumiert, Daten gibt es bereits mehr als genug. Man weiss natürlich auch längstens, dass der rechtliche Status gar nicht mit dem tatsächlichen Konsum korreliert. In den Niederlanden kiffen auch nicht mehr Leute als bei uns und in Portugal sind es sogar deutlich weniger. Deren Statistiken werden obendrein noch wesentlich zuverlässiger sein, weil's ja legal ist.

  • Zumindest aus Gerichtskreisen heraus geht man wohl davon aus, dass der Schwarzmarkt nicht zurückgeht, da die "offizielle Abgabe" in den Canabis-Clubs zu kompliziert wäre.

    Genau das. Ist mal wieder unnötig verkompliziert in Deutschland und ich würde dafür auch nicht extra irgendeinem Verein beitreten.

  • Also wenn sich Maylin85 hier schon mehr oder weniger direkt outet: Ich gehöre in die Gruppe, die es noch nie ausprobiert/benutzt hat. Eine Legalisierung wird daran auch nichts ändern. Wenn es mal irgendwann ein Arzt bei mir aufgrund medizinischer Dinge verschreiben würde, dann wäre es vielleicht etwas anderes.

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin über die Zahl von 30%, die es überhaupt einmal probiert haben, ziemlich irritiert, muss ich zugeben.
    Ich hatte bisher immer das Gefühl, quasi die Einzige zu sein, die es wirklich nie probiert hat. (ich kenne schon ein paar Leute, ist also bewusst übertrieben). Also in meiner Alterskohorte...
    Ich habe in meinem Umfeld ehemalige Jugend-Gelegenheitskiffer*innen, ehemalige grenzwertige funktionierende Süchtige (Leute, die ich als süchtig bezeichnen würde, aber trotzdem im Alltag nicht auffallen) und einige, von denen ich weiß, dass es weiterhin 1-2 mal im Monat dazu gehört.


    Ich bin zwiegespalten. Ich finde eine Legalisierung im Prinzip gut, nach dem Motto, man kann es eh nicht richtig verbieten, also lieber kontrollieren, was angeboten wird. Aber ich wäre ebenfalls für eine starke Reglementierung von Alkohol (Kontrolle, Besteuerung, Informationskampagnen...), beim Tabak hat es schon zu einem Rückgang geführt, jetzt müsste man aber auch Shisha, E-Zigaretten und Co in Angriff nehmen.
    Ergänzung: Ich sage nie nie, aber tatsächlich müsste wirklich was sein, bevor ich es auch aus medizinischen Gründen nehme. Da habe ich tatsächlich viel zu Angst vor dem Kontrollverlust und der Suchtgefahr, ich bin auch bei vielen Medikamenten zurückhaltend.

  • Ich sehe die Sache eher positiv.


    Dies hat bei mir vornehmlich folgende Gründe:


    - Statistiken zeigen auch, dass in Deutschland nicht weniger konsumiert wird als z.B. in den Niederlanden. Die Verbotspolitik ist somit ohnehin gescheitert.


    - Wer sich Cannabis auf dem Schwarzmarkt besorgen muss, kommt deutlich leichter mit harten illegalen Drogen in Kontakt bzw. bekommt diese angeboten.


    - Das Cannabis auf dem Schwarzmarkt wird häufig gestreckt oder es handelt sich nur um synthetische Cannabinoide, die auf männliche Pflanzen aufgesprüht werden --> Gesundheitsrisiken uneinschätzbar bzw. weitgehend unbekannt.


    - Aufgrund von vorherigem Argument wird mMn (auch wenn das einige anderes sehen) der Schwarzmarkt mit Cannabis ausgedünnt werden, da sich die überwiegende Mehrheit der Konsumenten, die halbwegs einen Plan von der Materie hat und nicht komplett am Hungertuch nagt oder in hohem Maße abhängig ist (was bei Cannabis eher eine sehr seltene Ausnahme sein dürfte), sich lieber für ein paar Euro mehr in nem Verein was holen und/oder selbst anbauen wird, als sich auf dem Schwarzmarkt einzudecken und dort das Risiko von stark gestrecktem bzw. mit künstlichen Cannabinoiden versetztem Cannabis einzugehen. Starke Konsumenten werden aber zu gewissen Teilen weiterhin auf den Schwarzmarkt zurückgreifen, weil hier drei Pflanzen nicht ausreichen und die Vereine wohl auch nicht überall ansässig sein werden. Trotzdem wird der Schwarzmarkt m.E. in diesem Bereich ausgedünnt werden (dies könnte natürlich dazu führen, dass man sich dort mehr auf andere Drogen oder jüngere Zielgruppen fokussiert - das ist sicher nicht auszuschließen, aber erst mal nur Spekulation).


    - Es ist längst überfällig, dass Konsumenten bzw. Personen, die eine geringe Menge Cannabis besitzen, entkriminalisiert werden. (Ob 25g eine geringe Menge sind, darüber kann man natürlich streiten. Zumindest in der Öffentlichkeit müsste der Wert mMn deutlich niedriger angesetzt werden, sonst wird es Dealern zu einfach gemacht.)


    - Es ist längst überfällig, dass Grenzwerte für den Straßenverkehr eingeführt werden. Es kann doch nicht angehen, dass jemand, der Samstagabend konsumiert, Montagmorgen noch Angst um seinen Führerschein haben muss, wenn er sich im Straßenverkehr bewegt.





    Alles in Allem hätte ich es besser gefunden, man hätte einfach die drei Pflanzen für zu Hause erlaubt und die Grenzwerte für Straßenverkehr und Besitz angepasst. Diese Cannabisclubs halte ich für ein seltsames Konstrukt. Und so wie in den Shops in den Niederlanden wird dort auch Cannabis vom Schwarzmarkt verkauft werden, wo die Qualität auch nicht immer überschaubar ist. Der bürokratische Aufwand kommt dann auch noch dazu. In meinen Augen unnötig.

  • Ich halte 30 % eben auch für viel zu wenig. Als Chemielehrperson bin ich dann doch recht gut informiert über das Thema und habe natürlich auch privat eine dezidierte Meinung. Einen sehr spannenden Aspekt am Reisen finde ich z. B. zu beobachten, wie sich die Leute in anderen Ländern mit Suchtmitteln verhalten. Es korreliert insbesondere beim Alkohol erstaunlich wenig mit der örtlichen Regulierung. Finnen und Dänen z. B. trinken auch nicht weniger als Schweizer, obwohl der Alkohol deutlich teurer ist. In Norwegen ist Alkohol richtig teuer und das Trinken auf öffentlichen Plätzen ist verboten. Ja, die trinken weniger, aber der Effekt ist längst nicht so gross, wie man meinen könnte.


    Beim Rauchen hatte die massive Preissteigerumg irgendwann in den 90ern kaum einen Effekt, das hat auch meine Mama mit keinem Geld nicht vom Rauchen abgehalten. Hässliche Bildchen auf Zigarettenpakungen zeigen null Wirkung. Ein Werbeverbot hingegen trägt sehr dazu bei, die Wahrnehmung in der Gesellschaft zu verändern und richtig viel gebracht hat das Rauchverbot in Restaurants. Da die meisten Konsumenten Cannabis rauchen, greift das dort ja gleichermassen. Zudem muss man sich nur mal anschauen, wie Rauchen überhaupt schick geworden ist. Es reicht, diese Fehler nicht mehr zu machen, alles andere ist übertriebener Aktionismus.


    Cannabis ist in den letzten Jahrzehnten halt völlig irrational dämonisiert worden. Trotzdem konsumiert ein Teil der Bevölkerung regelmässig und es bleibt bei einem vergleichsweise geringem gesellschaftlichem Schaden. Das zählt für die Skeptiker aber nicht als Argument, die Diskussion ist kaum rational zu führen. Deswegen interessiert sie mich im Grunde auch schon gar nicht mehr.

  • Ich halte 30 % eben auch für viel zu wenig.


    Bei so einer Frage ist auch stark von einem Einfluss der "sozialen Erwünschtheit" auf das Umfrageergebnis auszugehen. Das liegt bei illegalen Dingen (okay, der Konsum an sich ist nicht illegal) oder in großen Teilen der Gesellschaft verpönten - oder wie du richtig sagst - dämonisierten Handlungen immer nahe.



    Es gibt viele Dinge, die kann man einfach nicht wirklich repräsentativ abfragen.

  • Es korreliert insbesondere beim Alkohol erstaunlich wenig mit der örtlichen Regulierung.

    Stimmt. Die Ursache muss anders liegen. Religion oder Wirtschaftkraft vielleicht?


    Achtung: Bei der folgenden Statistik gilt: "Die Angaben beziehen sich ausschließlich auf Menschen, die auch Alkohol trinken (in der Quelle: Drinkers only). Personen, die überhaupt keinen Alkohol trinken, wurden in der Statistik nicht berücksichtigt. Dadurch können sich vor allem für Länder, in denen nur wenige Menschen Alkohol trinken, Werte ergeben, die kontraintuitiv sind."


    https://de.wikipedia.org/wiki/…A4nder_nach_Alkoholkonsum

  • Unterhalt dich mal mit Menschen aus muslimischen Ländern. Die sagen alle, die Statistik stimmt einfach nicht :P


    Auch Kaufkraft ist offensichtlich kein relevanter Faktor, Moldau und Bulgarien gehören zu den ärmsten Länder in Europa. Italiener z. B. trinken erstaunlich wenig, finde ich. Es korreliert ein bisschen damit *was* getrunken wird. In Weinländern wird tendentiell weniger getrunken als in Bierländern. Portugal ist wirklich interessant. Jeglicher Konsum ist legal, tatsächlich konsumiert wird aber recht wenig.

  • Laut Angaben wurden bei der Statistik nur die Einheimischen Trinker untersucht und die Touristen extra herausgenommen. Man hat also nicht die Menge des importierten oder produzierten Alkohols als Rechungsgrundlage genommen.


    Das es nicht nur die Religion ist, ist mir klar. Es gibt immer Ausnahmen. Aber ich würde mal vermuten, dass es korreliert. Christen legen das auch ganz unterschiedlich aus. Vielen Christen trinken. Einige Christen lehnen es aus religiösen Gründen ab.

  • Also wenn sich Maylin85 hier schon mehr oder weniger direkt outet: Ich gehöre in die Gruppe, die es noch nie ausprobiert/benutzt hat. Eine Legalisierung wird daran auch nichts ändern. Wenn es mal irgendwann ein Arzt bei mir aufgrund medizinischer Dinge verschreiben würde, dann wäre es vielleicht etwas anderes.

    so geht es mir. Ich sehe auch keinen Sinn dahinter. Bei medizinischen Gründen - kein Problem, als Genussmittel nicht.


    Ich sehe in der Legalisierung durch die freiere Verfügbarkeit ein Problem, dass es noch leichter wird in jungen Jahren daran zu kommen.


    Und ich sehe auch Menschen, die nach Cannabiskonsum nicht Autofahren können (bzw. nichts gescheites mehr auf die Reihe bekommen) und da habe ich Bedenken, dass noch mehr Unfähige Auto fahren.

  • Q. e. d.


    Das sind rein subjektive Befürchtungen, die sich durch keine Statistik belegen lassen.

  • Ich denke, der Mensch hat unabhängig von Kultur und Religion ein gewisses Bedürfnis, sich ab und an ein bisschen zu berauschen.. sehen wir überall auf der Welt und über alle Zeitalter hinweg. Das wird sich auch nicht ändern. Schaut man sich die verschiedenen Optionen an Substanzen an, ist Kiffen meiner Auffassung nach (insbesondere für Erwachsene) noch so ziemlich das Harmloseste und ich sehe erheblich mehr Gefahrenpotential beim Alkohol und regelmäßigem Zigarettenkonsum. Es ist einfach ärgerlich und unnötig, dass Cannabis-Konsumenten in illegale Beschaffung gezwungen und dem Risiko von gepantschtem Zeugs ausgesetzt werden - und das verändert sich für Jugendliche ja auch mit den Gesetzesänderungen nicht. Ginge es ernsthaft um Jugendschutz, müsste man anerkennen, dass die faktisch sowieso konsumieren und überlegen, wie man das in "gesündere" Bahnen lenken kann. Mit Verboten jedenfalls nicht.

  • Ich denke, der Mensch hat unabhängig von Kultur und Religion ein gewisses Bedürfnis, sich ab und an ein bisschen zu berauschen.. sehen wir überall auf der Welt und über alle Zeitalter hinweg. Das wird sich auch nicht ändern. Schaut man sich die verschiedenen Optionen an Substanzen an, ist Kiffen meiner Auffassung nach (insbesondere für Erwachsene) noch so ziemlich das Harmloseste und ich sehe erheblich mehr Gefahrenpotential beim Alkohol und regelmäßigem Zigarettenkonsum. Es ist einfach ärgerlich und unnötig, dass Cannabis-Konsumenten in illegale Beschaffung gezwungen und dem Risiko von gepantschtem Zeugs ausgesetzt werden - und das verändert sich für Jugendliche ja auch mit den Gesetzesänderungen nicht. Ginge es ernsthaft um Jugendschutz, müsste man anerkennen, dass die faktisch sowieso konsumieren und überlegen, wie man das in "gesündere" Bahnen lenken kann. Mit Verboten jedenfalls nicht.

    Kann deine Gedankengänge schon auch nachvollziehen. Andererseits hätte ich ein großes Problem damit, wenn es bspw. ab 16 Jahren erlaubt wäre- in dieser sensiblen Phase, in der große Umbauprozesse im Hirn stattfinden. Ich glaube schon, dass durch die Illegalität weniger Jugendliche konsumieren, als es vielleicht sonst der Fall wäre.


    Grundsätzlich bin ich zwiegespalten bezüglich der begrenzten Legalisierung. Am liebsten würde ich alle Suchtmittel eliminieren. So einfach ist das aber nicht, weil man damit für noch mehr Illegalität Tür und Tor öffnet.


    Allgemein finde ich den Ungang in den Gesellschaft mit Giften und Suchtmitteln (manche sagen auch "Genussmittel":autsch:) extrem bedenklich. Das Bier zum Feierabend oder der Wein zum "runterkommen" hat eine viel zu hohe Akzeptanz in unserer Gesellschaft, genauso wie gnadenloses Betrinken auf irgendwelchen Dorffesten oder Sportevents. Warum sogar bei Fußballsommerfesten von Kindern auch "Bier für die Männer" da sein muss geht mir nicht in den Kopf.


    Ich habe noch nie gekifft ( u.a. auch weil illegal), aber in meiner Jugend viel zu viel getrunken. Es gehörte einfach dazu. Seit 20 Jahren trinke ich maximal mal einen Sekt zum Anstoßen 3-4 mal im Jahr. Auch darauf könnte ich verzichten.Es fehlt mir absolut nichts. Trotzdem hab ich auf jedem Konzert und jeder Party Spaß und kann auch wunderbar von der Arbeit abschalten. Dafür braucht man definitiv keinen Alkohol sondern eine gesunde Psyche. Kranke Psyche + Alkohol= ganz schlechte Aussichten.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Möchte man alle Suchtmittel eleminieren, könnte man ja direkt mal beim Zucker anfangen. Das ist gesamtgesellschaftlich ein viel größeres Problem und hat vermutlich gravierendere gesundheitliche Konsequenzen, als der gelegentliche Joint.


    Ich finde es auch problematisch, immer gleich von Suchtmitteln zu sprechen. Die Mehrheit konsumiert Alkohol oder Cannabis oder sonstwas OHNE direkt eine Sucht zu entwickeln (gilt vermutlich auch für Videospiele usw.). Wer eine Prädisposition für Suchtverhalten hat, verfällt vermutlich früher oder später sowieso irgendwas, die Mehrheit tut es aber nunmal nicht. Viel wichtiger als Verbote sind Aufklärung und das Erlernen eines maßvollen Umgangs. Und zur Aufklärung gehört meines Erachtens auch, Kiffen nicht einfach mit synthetischen Drogen in die Schublade "Drogen" zu stecken und zu verteufeln, sondern differenziert (auch mit Kindern und Jugendlichen) über Wirkung und Risiken zu sprechen.

  • Nur weil es in allen (alten) Kulturen vielleicht mal so war, bedeutet es ja nicht, dass es richtig ist und man sich evtl. nicht davon trennen kann.


    Wie wird das Thema eigentlich in modernen Filmen und Serien für Kinder besprochen? Ich erinnere mich da z.B. an "Brave Star" (Kinderzeichentrick. Wild-West-Weltraum-Anime in den 80ern.) Da wurde in jeder Folge wild geschossen und dabei ist nie einer gestorben. Die einzige Folge, an die ich mich erinnern kann, bei der jemand stirbt, ist die Folge über die Drogen. Da stirbt zum Schluss der Junge am Drogenkonsum.

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