Hallo,
wir haben gestern im Seminarrat die neue mündliche Prüfung im 2. Staatsexemn erörtert. (Gilt für alle, die ab dem 1.8.2005 angefangen haben).
Die Themen für die Prüfung sollen wir erst am Prüfungstag bekommen, kein Material benutzen dürfen und nur ne halbe Stunde Zeit zur Vorbereitung haben. Die Themen können irgendwas aus den vergangenen zwei Jahren sein (z. B. EBB, DFB, Fachdidaktik). Und dann noch fremde Prüfer.
Wie bitte schön soll man das schaffen? Fühlt sich noch jemand so hilflos (und wütend)?
Neue Prüfungsverordnung in Hessen für LIV
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Liebe lissy,
als Mentorin einer LiV habe ich mich mit dieser neuen mündlichen Prüfung schon auseinandergesetzt und gebe dir voll und ganz recht. Als Gewerkschafterin kämpfe ich bereits seit einiger Zeit in Gesprächen mit dem AfL für eine Änderung, aber da stößt man ja wirklich nur noch auf Traumtänzer.
Versucht doch im Seminarrat mal mit den AusbilderInnen zu sprechen und eventuell Trainingsstunden für die mündliche Prüfung einzubauen. Die AusbilderInnen müssen sich ja auch auf die neue Situation einstellen, Themen überlegen etc.
Wann bist du denn dran mit deiner Prüfung? Bist du schon bei den ersten im nächsten Jahr?
Ich verstehe deine Wut und deine Angst sehr gut - und habe immer noch ein kleines Quentchen Hoffnung, das die AusbilderInnen vor allem die Leitungen der Studienseminare da noch mal gehörig Krawall machen. Vielleicht wirkt das dann.
Also Kopf hoch, lass dich nicht unterkriegen. Du brauchst deine Nerven und deine Kraft jetzt erst mal für andere Sachen. Ich wünsch dir ganz viel davon.
Wenn ich Neues erfahre, teile ich es hier mit.
LG cvalda -
Ebenfalls als Mentorin und Personalrätin, die zu dem Thema neue Prüfungsordnung auch bisweilen Kämpfe führt, kann ich cvalda nur zustimmen. In Hessen ist überall der Wurm drin und mit jeder Idee des KMs wird's wilder. Auch die Modularisierung ist schlecht durchdacht, führt zu absurden Situationen: die LiVs sollen kontinuierlichen Unterricht halten, müssen sich aber Modultage freihalten, und können im Stundenplan teils nur mit größten Verenkungen und für sie maximal ungünstigen Arbeitszeiten eingesetzt werden, mal abgesehen davon, dass viele genau dann Module haben, wenn die Mentorin mal Zeit hätte, so dass ich z.B. die meinen nur sehr sporadisch zu Gesicht bekomme (Beratung dann halt am Telefon oder virtuell).
Nicht zu reden von der Berechnung der Stunden, die für ein Modul angesetzt werden, und die mit der Realität wenig zu tun haben. Oder die Tatsache, dass man UBs zu Modulthemen halten soll, die dann auf die Reihe, die laut Lehrplan im Unterricht gehalten wrden muss, null und gar nicht passen, was zu aberwitzigen Stunden führt. So muss eine meiner LiVs jetzt gerade ein Modul "Erziehen und Beraten" machen, hat aber als einzige vom FL gewünsche Klasse meinen LK 13 zur Verfügung. Da sind abiturrelevante Themen im Eiltempo zu unterrichten und es gibt derzeit keinen Anlass zur "Erziehung und Beratung", die Lieben sind erwachsen, vernüftig und im Moment alle beratungswunschfrei (außer, wenn es um Abithemen geht, aber das ist ja im Modul nicht gemeint). Fragt bitte nicht, was für einen bekloppte und an den Haaren herbeigezogenen UB wir dafür geplant haben! Für die Schüler war das eine verschenkte Stunde und eine echte Lachnummer. Der netten und kompetenten LiV zuliebe haben sie es brav und engagiert durchgezogen und sich das Grinsen verkniffen, aber hinterher haben sie deutlich gesagt, was sie von solch einem Quark halten. Volle Zustimmung seitens der LiV und mir. Bei der Kursfahrt in London werde ich ihnen dann als Dank was besonders Nettes tun um diesen Blödsinn auszugleichen.Für die Prüfung kann ich nur tröstend sagen: es wird und muss dann wohl so sein, dass die Prüfungen eher flachschippiger und "abfragehafter" werden und weniger in die Tiefe gehen, da ja im Prinzip nur ds gefragt und verlangt werden kann, was man als Basiswissen voraussetzen muss, denn man hat ja keine Zeit und Möglichkeit sich all die vielen Teilaspekte wirklich gründlich und umfassend anzueignen. Ich gehe mal davon aus, dass viele der Fragen auch "mit dem gesunden Menschen/Lehrerverstand" kompetent zu beantworten sein werden. Außerdem kann man darauf hoffen, dass die Seminare dann auch gezielt auf diese Art Prüfungen vorbereiten wollen, denn die haben ja auch kein Interesse daran, dass die LiVs reihenweise wergen sowas durchfallen - zumal es über die Qualifikation der Referendare herzlich wenig aussagt, eine lange Liste Fachbegriffe herunterrasseln zu können oder Ähnliches.
Ich würde also in den Seminaren schööön brav alles mitnotieren, was jemals gesagt wurde (schade, dass man jetzt kein bullshit-bingo mehr spielen kann http://www.referendar.de/refer…spass/bullshit_bingo.html ) und darauf vertrauen, dass man seitens des KM und seitens des Seminars ein durchaus selbsterhaltendes Interesse an erfolgreich verlaufenden Prüfungen hat!
Kopf hoch!!
Meike
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obelix würde sagen: "die spinnen, die hessen!"
sagt mal, was lässt sich euer kultusministerium denn noch so alles einfallen?!? ich habe mich schon über diese fortbildungspunkte beömmelt, dann unterrichtsgarantie+ und jetzt das ... hat da jemand irgendwo im hessichen km ein nicht behandeltes schultraumata und will sich nun so für all die jahre rächen ?!? mein mitgefühl an euch...
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Hört sich ganz nach dem an, wie in Schleswig-Holstein seit dem letzten Semester gepfüft wird. Wir hatten da eine sogenannte "PDS-Aufgabe" (Pädagogik, Didaktik, Schulentwicklung). Dazu bekommst du eine halbe Stunde Vorbereitungszeit und musst das ganze dann präsentieren. Das war gar nicht so schlimm.
Uns wurden auch Prüfer zugeteilt, die wir entweder gar nicht kannten oder per Glückk aus einem oder mehreren Modulen. Da war es allerdings schwierig zu wissen, auf welchen Unterrichtsstil der jeweilige Prüfer besonders Wert legt. Allerdings sitzt ja auch der Chef mit inder Prüfung und das Schulleitergutachten macht 25% aus. Rein rechnerisch kannst du in SH bei der Prüfung nicht mehr durchfallen, wenn du vorher schon alles mit mind. 4 bestanden hast. Es sei denn, du erscheinst nicht, oder brichst ab... -
Nachtrag: Und was ich von dem Modulsystem halte... Das hat sicher Vor- und Nachteile. Ich hab ja jetzt meine Ausbildung nach diesem System hinter mir. Das erste halbe Jahr kannst du vergessen. Da fängt man bei jedem Modul bei Null an, macht ne Vorstellungsrunde, etc. Besonders prickelnd war es, wenn man morgens 2 Stunden hingefahren ist, um pünktlich um 8.30 Uhr anzukommen, dann eine Unterrichtsstunde im Team für eine völlig fremde Klasse vorbereiten musste, die man anschließend gehalten hat (im Team natürlich - wie realistisch...). Das wurde dann besprochen. Wir als erster Durchgang waren sowieso die Versuchskarnickel. Da hat kaum ein Modul auf dem anderen aufgebaut. Grundlagenmodule hattest du, wenn du Pech hattest, erst im 3. Semester. Toll! Und in den Pädagogikmodulen hast du meistens immer wieder neue Gesichter vor dir gehabt. In kleineren Fächer hat sich schon eine feste Gruppe gebildet, aber was nützt mir das, wenn der eine Lübeck, der andere in Flensburg wohnt?
Hospitationen sollten von den LiAs organisiert werden, bzw. wurden von einzelnen Schulen organisiert. Echt besch.....
Passiert ist während der letzten Jahre nichts. Die Module kannst du jetzt zwar im 3er-Block buchen, aber das Ministerium wäscht seine Hände in Unschuld. So richtig fruchten tut Kritik eh nicht, weil alle "ja eh nichts machen können". Dann schreibst du noch zwei Hausarbeiten, die lediglich von einer einzigen Person gelesen werden. Einspruch ausgeschlossen, du kannst nur gegen die gesamte Prüfung Widerspruch einlegen.
Tja, so ist die Realität. Dieses System hat ein paar wenige Vorteile (wir wurde zwischendurch nie benotet und hatten den Stress mit den langen schriftlichen Unterrichtsvorbereitungen nicht..), ist ber nicht zu empfehlen. -
Hallo,
schön zu hören, dass ich mit meiner Meinung über die Prüfung (und Module) nicht alleine dastehe. Das gibt doch schon etwas bessere Laune und Zuversicht.
Leider bin ich als "Versuchskaninchen" im ersten Durchgang der Modularisierung, die Prüfung ist also schon nächstes Jahr.
Die Sache mit den Unterrichtsstunden so hinbiegen, dass es ins Modul passt, kenne ich leider nur zu gut.
Und wenn man in zwei aufeinanderfolgenden Modulen das gleiche machen soll, frage ich mich, was es bringt (wenn wenigstens ein neuer Aspekt dazukäme!).
Schade, dass "die da oben" mich nicht mal eine Woche begleiten.
Ich werde auf alle Fälle unsere Ausbilder nerven, damit wir "Trainingsstunden" bekommen. Sie sind glücklicherweise auch nicht glücklich über die Situation. -
hallo,
auch ich bin versuchskaninchen im ersten durchgang der modularisierung (stusi wetzlar, förderschule). bei uns haben sie davon gesprochen, dass sich die prüfer das portfolio durchsehen und anhand der beschreibungen auf den scheinen also den schriftlichen beurteilungen) dann einen fall konstruieren über den man sprechen muss. es wurde als "lockeres gespräch" bezeichnet. zusätzlich darf man vorher auf einem zettel eigene schwerpunkte zu jedem modul formulieren die dann in diese fallkonstruktion mit eingehen.
noch 8 monate, auch wir werdens überleben!
haltet die ohren steif!! für die ausbilder ist es wohl auch kein spaß.
lg,
sprina
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