Wie geht ihr EG.5 (Eris) entgegen?

  • In der Schule geht es darum... Das ist Aufgabe der Eltern. Aber nur wenn die Eltern Lehrkräfte sind oder?

    Hä? Es ist sowohl Aufgabe der Schule, des Kindergartens etc. und den Eltern. Oder glaubst Du wir bringen den Erstklässlern (normalerweise) bei sich anzuziehen, auf Toilette zu gehen usw.. Im Normalfall bringen die Kinder schon einige Kompetenzen mit. Daran knüpft man an und arbeitet daran gemeinsam mit dem Elternhaus weiter. Beispielsweise erledigen die vielen Kinder ihre Hausaufgaben noch zu Hause. Da sind die Eltern gefragt. Aber auch bei vielen anderen Dingen. Was Erstklässler in den ersten viel Schuljahren an Selbstständigkeit erwerben (oder auch nicht), liegt sicherlich nur zu einem geringeren Teil an der Schule. Ich habe Freitag die Mutter eines Drittklässler gesehen, die ihm nach dem Sportunterricht die Socken angezogen hat, ohne dass das Kind irgendwelche Einschränkungen hat. Da weiß man auch, wo die Probleme herkommen.

  • Natürlich ist das Lernen des selbständigen Arbeiten in der Schule Aufgabe der Schule und nicht der Eltern.

    Sonst müssten die ja ständig vor Ort anwesend sein, um das den Kindern beizubringen.

    Selbständiges Arbeiten ist ein Teil der Selbstständigkeit des Kindes und hat nicht nur was mit Schule zu tun. Das fängt an, dass die Kinder zu Hause oder im Kindergarten lernen ihre Sachen selbstständig zu holen oder wegzulegen. Oder überhaupt ihre Sachen zu erkennen. Oder ihre Sachen pfleglich zu fragen. Oder sinnvoll um Hilfe zu bitten. Oder Frustrationstoleranz. Oder gewissen Grundfertigkeiten wie den Stift halten oder schneiden. Oder überhaupt zu greifen. Oder der Umgang mit Mitschülern und Lehrkräften. Oder alleine auf Toilette zu gehen.

    Bevor du in der Schule überhaupt an selbstständiges Arbeiten denken kannst, müssen zu Hause, in der Krippe oder im Kindergarten schon so viele Sachen erlernt worden sein.

  • Kinder, die in der ersten Klasse nicht auf Toilette gehen können müsste man in den Kindergarten zurückschicken mit dem Kommentar "nicht beschulbar". Das ist ganz entschieden nicht Aufgabe der Schule.

  • Kinder, die in der ersten Klasse nicht auf Toilette gehen können müsste man in den Kindergarten zurückschicken mit dem Kommentar "nicht beschulbar". Das ist ganz entschieden nicht Aufgabe der Schule.

    Das hat für mich auch nichts mit selbstständig arbeiten zu tun.


    Und Stift richtig halten und richtig schneiden ist für mich eindeutig Aufgabe der Schule, wenn das nämlich die Aufgabe der Eltern wäre, dann würden noch mehr den Stift falsch halten.


    Auch alles andere von dir aufgezählte hat für mich nichts mit selbstständig arbeiten zu tun.
    Das sind Grundfertigkeiten des täglichen Lebens, die natürlich von zuhause kommen sollten (und oft nicht kommen), aber ohne vieles davon kann man auch selbstständig arbeiten oder die Kinder bringen sich da auch viel gegenseitig oder alleine bei ohne Eltern.

  • Viele, die selbst mehrere Kinder haben, werden es wissen - und für manche ist es wahnsinnig schwer vorstellbar: Erziehung macht nur einen sehr kleinen Teil aus.

    Die Persönlichkeit der Kinder, die Entwicklung, die Interessen, die Belastbarkeit, all das und noch so viel mehr kann bei Kindern im selben Haushalt mit derselben Erziehung so stark variieren, dass es eine gewagte These ist, pauschal zu behaupten, die Probleme, die es mit dem Distanzlernen während Corona gab, wären hausgemacht gewesen.


    Eltern von ruhigen, pflegeleichten, angepassten, ordentlichen Kindern haben nicht automatisch alles richtig gemacht, und Eltern von lauten, fordernden, kontra-gebenden und chaotischen Kindern haben nicht automatisch alles falsch gemacht. Das war mir nur mal wichtig, klarzustellen.

  • Viele, die selbst mehrere Kinder haben, werden es wissen - und für manche ist es wahnsinnig schwer vorstellbar: Erziehung macht nur einen sehr kleinen Teil aus.

    Die Persönlichkeit der Kinder, die Entwicklung, die Interessen, die Belastbarkeit, all das und noch so viel mehr kann bei Kindern im selben Haushalt mit derselben Erziehung so stark variieren, dass es eine gewagte These ist, pauschal zu behaupten, die Probleme, die es mit dem Distanzlernen während Corona gab, wären hausgemacht gewesen.


    Eltern von ruhigen, pflegeleichten, angepassten, ordentlichen Kindern haben nicht automatisch alles richtig gemacht, und Eltern von lauten, fordernden, kontra-gebenden und chaotischen Kindern haben nicht automatisch alles falsch gemacht. Das war mir nur mal wichtig, klarzustellen.

    Danke, danke, danke.

    Genau das habe ich schon weiter vorne versucht zu erklären. Wäre Kind zwei mein einziges Kind, würde ich wohl denken, dass ich in der Erziehung komplett versagt habe.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Die Persönlichkeit der Kinder, die Entwicklung, die Interessen, die Belastbarkeit, all das und noch so viel mehr kann bei Kindern im selben Haushalt mit derselben Erziehung so stark variieren, dass es eine gewagte These ist, pauschal zu behaupten, die Probleme, die es mit dem Distanzlernen während Corona gab, wären hausgemacht gewesen.


    Um das noch mal deutlich zu machen: Das habe ich auch nie behauptet. Ich zitiere mich mal:

    Es hängt auch von den Kindern, von den Eltern und vor allem von der Erziehung der Kinder ab. Dabei muss man das gar nicht werten. Aber es gibt Kinder/Familien, wo der Alltag durch die Eltern durchgeplant ist. Da gibt es mehr Probleme, wenn Angebote wegfallen. Andere Kinder kennen es nicht so und sind es gewohnt, sich selbst beschäftigen...

    Da geht es auch nicht um Distanzlernen sondern allgemein darum, dass Angebote wegfallen. Und für Kinder, deren Alltag normal durchgeplant ist, ist es sicherlich ein größeres Problem als für Kinder, die auch vor Corona nur wenig feste Termine haben. Das ist auch keine Kritik. Es lediglich eine Feststellung. Hat alles seine Vor- und Nachteile.


    Das hat für mich auch nichts mit selbstständig arbeiten zu tun.


    Und Stift richtig halten und richtig schneiden ist für mich eindeutig Aufgabe der Schule, wenn das nämlich die Aufgabe der Eltern wäre, dann würden noch mehr den Stift falsch halten.


    Auch alles andere von dir aufgezählte hat für mich nichts mit selbstständig arbeiten zu tun.
    Das sind Grundfertigkeiten des täglichen Lebens, die natürlich von zuhause kommen sollten (und oft nicht kommen), aber ohne vieles davon kann man auch selbstständig arbeiten oder die Kinder bringen sich da auch viel gegenseitig oder alleine bei ohne Eltern.

    Ok, da haben wir dann einfach eine andere Auffassung. In Nds. wird tatsächlich auch schon im Kindergarten mit der Schere geübt und die Stifthaltung trainiert. Dazu habe ich bereits angemerkt, dass Du mit dem was du als selbstständiges Arbeiten definierst gar nicht anfangen kannst, wenn die Grundlagen nicht da sind. Eigene Sachen erkennen, holen, wegräumen, Still sitzen, abwarten können, etc.. Da gibt es vieles, dass die Kinder von zu Hause mitbringen sollten. Das merkt man dann auch in der ersten Klasse, wenn es bei einigen Kindern "läuft" und bei anderen nicht.

  • Und für Kinder, deren Alltag normal durchgeplant ist, ist es sicherlich ein größeres Problem als für Kinder, die auch vor Corona nur wenig feste Termine haben.

    Weißt du woher?!? Kann ich nämlich auch gar nicht bestätigen. War bei allen dreien gleich geplant und hatte trotzdem total unterschiedliche Ergebnisse.


    In Nds. wird tatsächlich auch schon im Kindergarten mit der Schere geübt und die Stifthaltung trainiert.

    Ja, wird es hier auch, aber es gibt ja keine Pflicht in den Kindergarten zu gehen und bei uns war ungefähr ein Drittel bis die Hälfte vorher nicht im Kindergarten.

  • Da geht es auch nicht um Distanzlernen sondern allgemein darum, dass Angebote wegfallen. Und für Kinder, deren Alltag normal durchgeplant ist, ist es sicherlich ein größeres Problem als für Kinder, die auch vor Corona nur wenig feste Termine haben. Das ist auch keine Kritik. Es lediglich eine Feststellung. Hat alles seine Vor- und Nachteile.

    Und genau das ist Quatsch. Kennst du Familien, wo bei einem Kind alles durchgeplant ist und beim anderen nicht? In der Regel gibt es eher organisiertere Familien oder eben weniger organisierte. Dann gilt es aber für alle Kinder der jeweiligen Familie. Dennoch können zwei oder mehr Kinder dieser einen Familie unterschiedlich gestrickt sein.


    Auch wenn du es nicht hören magst: Dass deine Kinder so super klar kommen, hat nur bedingt etwas mit deiner Erziehung zu tun. (Ohne sagen zu wollen, dass Erziehung nicht wichtig wäre.)

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • KÖnnen bei uns viele auch in der 3. Klasse noch nicht unbedingt, üben wir immer und immer wieder, aber egal ob sie vorher in der Kita waren oder nicht.
    Einige können das, andere nicht, auch in der Oberschule noch nicht ;)

    Dass man es trotzdem übt, ist auch durchaus sinnvoll. Das heißt aber nicht, dass es gut ist, wenn es zu Hause nicht geübt wird. Und mag auch ein wenig daran zweifeln, dass diese Kinder dann ohne Probleme durch die Schulzeit kommen. Kinder, die dort Defizite mitbringen, haben es oft in der Schule deutlich schwerer. Irgendwo kommt es auch her, dass bei Pisa immer wieder festgestellt wird, dass in Deutschland das Elternhaus einen großen Einfluss hat. Aber wenn ihr das als Schule kompensieren könnt, ist das doch super.

    Und genau das ist Quatsch. Krnnst du Familien, wo bei einem Kind alles durchgeplant idt und beim anderen nicht? In der Regel gibt es eher organisiertere Familien oder eben weniger organisierte. Dann gilt es aber für alle Kinder der jeweiligen Familie. Dennoch können zwei oder mehr Kinder dieser einen Familie unterschiedlich gestrickt sein.

    Auch wenn du es nicht hören magst: Dass deine Kinder so super klar kommen, hat nur bedingt etwas mit deiner Erziehung zu tun. (Ohne sage zu wollen, dass Erziehung nicht wichtig wäre.)

    Ich weiß nicht worauf, du hinauswillst. Ich habe doch als erstes geschrieben, dass auch vom Kind, dem Eltern und der Erziehung abhängig ist. Ich weiß nicht. warum du dich angegriffen fühlst. Ich mache es mal konkret: Kind A lebt in einer kleinen Innenstadtwohnung, die Eltern sind oft beruflich eingebunden, der Tagesablauf ist komplett durchgeplant. Die Schul- und Vereinsschließungen waren sicherlich für das Kind und die Eltern ein größeres Problem als für Kind B. Kind B lebt auf dem Land auf dem Bauernhof, die Mama ist sowieso zu Hause und kümmert sich um die jüngeren Geschwister und Kind B verbringt seine Freizeit in der Regel auf dem Hof und beschäftigt sich selber. Da kann man sich doch durchaus vorstellen, dass die Coronabeschränkungen beide Kinder unterschiedlich getroffen haben?

  • Ich habe doch als erstes geschrieben, dass auch vom Kind, dem Eltern und der Erziehung abhängig ist.

    Und da liegt der Widerspruch, es ist nicht auch vom Kind und der Erziehung abhängig, sondern es ist fast ausschließlich vom Kind abhängig.


    Ansonsten hast du ja nun auch die kompletten Extreme rausgesucht.

  • Und da liegt der Widerspruch, es ist nicht auch vom Kind und der Erziehung abhängig, sondern es ist fast ausschließlich vom Kind abhängig.


    Ansonsten hast du ja nun auch die kompletten Extreme rausgesucht.

    Also wenn es ausschließlich vom Kind abhängig ist, frage ich mich, warum in Deutschland Schulerfolg so stark von der sozialen Herkunft abhängig ist. Bei uns sieht man ganz stark, was das Elternhaus leistet. Ich habe schwache Schüler, die trotzdem gut zu Recht kommen, weil die Eltern sie viel unterstützen. Und dann habe ich leider auch viele Kinder, die viel mehr könnten, wenn man sie nur ein wenig mehr fördern würde. Du machst doch Schwimmunterricht, oder? Wir haben Kinder, die kommen bereits mit Silber und auf der anderen Seite Kinder, die noch nie im Wasser waren. Jetzt kann man fragen, wo fängt es mit der Erziehung an. Aber spätestens da, wo ich mein Kind für gute Arbeiten lobe, es zur Selbstständigkeit animiere, Wert auf sorgfältiges Arbeiten lege, ... ist das die Erziehung der Eltern.

  • Und wieder vergleichst du zwei völlig unterschiedliche Familienentwürfe.


    Natürlich haben es Kinder, die nicht gefördert werden schwerer. Allerdings gibt es Kinder, die sich trotz wenig Unterstützung vom Elternhaus gut durchwursten. Mit Unterstützung würden sie selbstverständlich noch weiter kommen.

    Es gibt aber auch Kinder, die sehr viel Unterstützung/ Förderung zu Hause bekommen, und dennoch ihre Schwierigkeiten haben. Ohne Unterstützung des Elternhauses wären diese Kinder völlig lost.

    Und diese ungünstige Konstellation kennen auch alle von uns.


    Was ich sagen will ist, dass, nur weil es bei einem Kind nicht wie am Schnürchen läuft, das Elternhaus nicht versagt hat. Es hat auch etwas mit den Anlagen des einzelnen Kindes zu tun.


    Das bedeutet, dass auch Kinder, die unter sehr ähnlichen Bedingungen aufwachsen, sich sehr unterschiedlich entwickeln können.

    Nicht umsonst werden in psychologischen Experimenten häufig Zwillingsstudien mit eineiigen Zwillingen durchgeführt.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

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  • Was ich sagen will ist, dass, nur weil es bei einem Kind nicht wie am Schnürchen läuft, das Elternhaus versagt. Es hat auch etwas mit den Anlagen des einzelnen Kindes zu tun.

    Das bedeutet, dass auch Kinder, die unter sehr ähnlichen Bedingungen aufwachsen, sich sehr unterschiedlich entwickeln können.

    Nicht umsonst werden in psychologischen Experimenten häufig Zwillingsstudien mit eineiigen Zwillingen durchgeführt.

    Sehr schön, da sind wir uns doch vollkommen einig. Wie bereits geschrieben, habe ich das auch nie behauptet. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass die Corona-Auflagen Kinder unterschiedlich stark betroffen haben.

    Und das die Erziehung / das Elternhaus bei uns einen großen Einfluss auf den Schulerfolg hat, sind wir uns doch auch einig, oder?

  • Ich hab meine zweites Mal Corona just hinter mir - war ziemlich heftig, aber glücklicherweise nicht so lang wie beim ersten Mal.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

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