Wie geht ihr EG.5 (Eris) entgegen?

  • Wärst du verbeamteter Polizist und dein Partner Arzt und hättet zwei kleine Kinder zu betreuen, sähe deine heile 2020 Welt wohl etwas anders aus...

    Bei all den Menschen, die es 2020 schwer hatten, wäre mir jetzt nicht das Paar mit einem fünfstelligem Monatseinkommen als erstes Beispiel für besonders notwendiges Mitgefühl eingefallen. Polizisten gehörten sogar zu den "Gewinnern" der Pandemie, in fast allen Bereichen sind Straftaten sehr deutlich zurück gegangen.

  • Siehst du, so unterschiedlich kann es sein, das war eine tolle Zeit, kleine Gruppen, endlich genug Zeit für alle Schüler und vor allem endlich wieder Kontakt zu ihnen und sie haben viel viel mehr gelernt als in Distanz (logisch bei 1/2./3. Klasse) und vor allem auch mehr als vor der Pandemie durch die bessere Gruppengröße.

    Ja, das glaube ich bei Grundschülern gerne.


    Ich hatte damals nichts unter Klasse 9, das klappte alles in Distanz ziemlich gut.

  • Bei all den Menschen, die es 2020 schwer hatten, wäre mir jetzt nicht das Paar mit einem fünfstelligem Monatseinkommen als erstes Beispiel für besonders notwendiges Mitgefühl eingefallen. Polizisten gehörten sogar zu den "Gewinnern" der Pandemie, in fast allen Bereichen sind Straftaten sehr deutlich zurück gegangen.

    Ärzte und Polizisten (mwd) mussten im Dienst erscheinen, während ihre Kinder nicht betreut wurden. Das war für diese Personengruppen durchaus ein Problem. So generell hatten es kinderlose Lehrer in Deutschland wohl mit am besten weltweit, das kann man wahrscheinlich festhalten.

  • Ärzte und Polizisten (mwd) mussten im Dienst erscheinen, während ihre Kinder nicht betreut wurden. Das war für diese Personengruppen durchaus ein Problem. So generell hatten es kinderlose Lehrer in Deutschland wohl mit am besten weltweit, das kann man wahrscheinlich festhalten.

    Es gibt jede Menge Personen, die ganz objektiv "Gewinner" der Pandemie waren, wie in jeder Kreise haben auch dort einige Menschen viel Geld verdient. Lehrer gehören ganz sicher nicht dazu. Und jemandem seine Kinderlosigkeit als Privileg vor zu halten, finde ich ziemlich daneben, du hättest dich selbst jederzeit dafür entscheiden können, hast das aber aus guten Gründen nicht. Und du weißt nicht, welche Hintergründe die Kinderlosigkeit bei deinem Gegenüber hat.

  • So generell hatten es kinderlose Lehrer in Deutschland wohl mit am besten weltweit, das kann man wahrscheinlich festhalten

    Nö, wir mussten doch durcharbeiten. Es gab keine Woche frei wegen Corona. Mein Bruder war über 1 Jahr komplett Zuhause bei vollem Lohn. Danach musste er 2 Tage auf die Arbeit. Und einige andere kenne ich auch, wenn auch nicht ganz so krass.

  • Ärzte standen in NRW definitiv mit auf der Liste der systemrelevanten Berufe mit Anspruch auf Notbetreuung.

    edit: Polizisten auch.

    Okay ja, das stimmt wohl.


    Es gibt jede Menge Personen, die ganz objektiv "Gewinner" der Pandemie waren, wie in jeder Kreise haben auch dort einige Menschen viel Geld verdient. Lehrer gehören ganz sicher nicht dazu. Und jemandem seine Kinderlosigkeit als Privileg vor zu halten, finde ich ziemlich daneben, du hättest dich selbst jederzeit dafür entscheiden können, hast das aber aus guten Gründen nicht. Und du weißt nicht, welche Hintergründe die Kinderlosigkeit bei deinem Gegenüber hat.

    Es ging gerade nicht um Gewinner, sondern darum, welche Personengruppe welche Probleme hatte. Weiter oben schrieb ich zum Beispiel auch, dass es für viele Alleinstehende Probleme mit Dating oder Einsamkeit gab, jedenfalls alles andere als eine normale Zeit war. Die beiden Kolleg*innen versuchen aber seit mehreren Seiten zu erklären, wie geil die Zeit war und dass das daran liegt, dass sie entspannt bei voller Bezahlung im Homeoffice arbeiten konnten.


    Bezug habe ich darauf genommen, das hast du wahrscheinlich überlesen:


    Zitat

    Ja gut, aber so empathielos das jetzt möglicherweise klingt: dein Kind, dein Problem. Dass man damals versucht hat, aus der Überforderung von Eltern mit ihrem eigenen Nachwuchs ein gesamtgesellschaftliches Thema zu machen, fand ich bereits damals massiv befremdlich.


    Zitat

    Aber gleichzeitig war diese Lebensphase auch sehr entschleunigt und man hatte ausreichend Zeit und Muße, mal runterzukommen und sich auf sich selbst zu besinnen. Überhaupt habe ich sämtliche "Homeoffice-Phasen" absolut positiv in Erinnerung.


    Zitat

    Da waren erst Corona-Ferien und später dann das einzige Home-office, was der Lehrerberuf je zu bieten hatte.

  • Okay ja, das stimmt wohl.


    Es ging gerade nicht um Gewinner, sondern darum, welche Personengruppe welche Probleme hatte. Weiter oben schrieb ich zum Beispiel auch, dass es für viele Alleinstehende Probleme mit Dating oder Einsamkeit gab, jedenfalls alles andere als eine normale Zeit war. Die beiden Kolleg*innen versuchen aber seit mehreren Seiten zu erklären, wie geil die Zeit war und dass das daran liegt, dass sie entspannt bei voller Bezahlung im Homeoffice arbeiten konnten.

    Bezug habe ich darauf genommen, das hast du wahrscheinlich überlesen:

    Ich habe nichts überlesen, ich nehme die entsprechenden Beiträge nur nicht ernst und ignoriere sie daher.

  • Siehst du, so unterschiedlich kann es sein, das war eine tolle Zeit, kleine Gruppen, endlich genug Zeit für alle Schüler und vor allem endlich wieder Kontakt zu ihnen und sie haben viel viel mehr gelernt als in Distanz (logisch bei 1/2./3. Klasse) und vor allem auch mehr als vor der Pandemie durch die bessere Gruppengröße.

    Fand ich gar nicht.

    Wechselunterricht war sehr arbeitsintensiv in der Vor- und Nachbereitung, mehr als normaler Unterricht, und wir hatten extrem viele Kinder in der Notbetreuung während des Wechselunterrichts, so viele, dass wir gar nicht genug Personal hatten.

    Dazu noch Maskenpflicht, Testpflicht (oder kam das erst später, ich hab den Überblick verloren), immer wieder Coronafälle und dann wurden uns noch die Faschingsferien ersatzlos gestrichen.

    Ich fand es eine harte Zeit, sowohl den Distanz- als auch den Wechselunterricht, wobei ich den Wechselunterricht als das stressigste Modell in Erinnerung habe.

  • Wechselunterricht war sehr arbeitsintensiv in der Vor- und Nachbereitung, mehr als normaler Unterricht, und wir hatten extrem viele Kinder in der Notbetreuung während des Wechselunterrichts, so viele, dass wir gar nicht genug Personal hatten.

    Darum musste sich bei uns der Hort kümmern, die Notbetreuung betraf nur die kinderlosen Fach-Kollegen in der Schulschließung, um den Hort zu unterstützen, Klassenlehrer und Kollegen mit eigenen Kindern (oder Pflegefällen) waren bei uns explizit ausgenommen.


    Dazu noch Maskenpflicht, Testpflicht (oder kam das erst später, ich hab den Überblick verloren), immer wieder Coronafälle und dann wurden uns noch die Faschingsferien ersatzlos gestrichen.

    Maskenpflicht ja, Testpflicht erst viel später.


    Ich fand es eine harte Zeit, sowohl den Distanz- als auch den Wechselunterricht, wobei ich den Wechselunterricht als das stressigste Modell in Erinnerung habe.

    Hier definitiv andersrum.

  • Ich habe zwei kleine Kinder und jetzt? Fand war 2020 in Ordnung. Man hätte sehr sehr viel Zeit für alles was so liegen geblieben ist.


    Du wirst in jedem Jahr jemanden oder eine Gruppe finden, für die es schlimm war.


    Du, du ,du.

    D.h. deine Frau ind du wart beide Vollzeit berufstätig und habt nebenbei noch mit links das homeschooling eurer Kinder gemanaged? Respekt.


    Ich kenne Familien, die im Vollzeit berufstätig waren und weiß, dass es da echt hart war. Eine mir sehr gut bekannte Familie hatte 3 Kinder im Alter von 2 bis 7 Jahren. Da war von Wickeln, bespielen bis zu Homeschooling alles dabei. Alleine beschäftigen konnten sich die Kinder mal für paar Minuten, bis es Streit gab oder es laaaangweilig wurde. Die Eltern "durften" zwar beide ins Homeoffice, haben sich aber aus o.g. Gründen in Schichten abgewechselt und ihre Termine irgendwie zusammengepuzzelt. Beide in sehr verantwortungsvollen Positionen in großen Konzernen. Wenn der Strom an der Börse gehandelt werden muss, kann man halt nicht noch nebenbei den 10er Übergang erklären oder kochen. Der erste Elternteil fing früh um 5 an zu arbeiten und der letzte war dann gegen Mitternacht fertig. Was nicht geschafft wurde, musste am WE ferig gemacht werden. Das ging über Monate so. Da hatte man keine Zeit sich Gedanken um geschlossene Fitnessstudios zu machen...

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Nö, wir mussten doch durcharbeiten. Es gab keine Woche frei wegen Corona. Mein Bruder war über 1 Jahr komplett Zuhause bei vollem Lohn. Danach musste er 2 Tage auf die Arbeit. Und einige andere kenne ich auch, wenn auch nicht ganz so krass.

    Zu Hause bei vollem Lohn und nichts zu tun? Die Branche würde mich brennend interessieren. Ich kenne viele Fälle von Kurzarbeit bei entsprechenden Lohnkürzungen, Arbeitslosigkeit und gescheiterte Existenzen von vorher gut florierenden Selbständigen.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Ich kann für mich nur sagen, dass ich 2020 als das schlimmste Jahr meines Lebens empfinde (2021 war allerdings auch nicht so viel besser). Klar fand ich die Ruhe und Entschleunigung, die durch die Lockdowns verursacht wurde, zeitweise positiv, aber insgesamt gesehen war diese Zeit schrecklich für mich.

    Den Wechselunterricht habe ich persönlich ebenfalls als angenehmer erlebt als den Distanzunterricht.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich glaube, das klingt aber für Leute mit Kindern zuhause, die die auch noch beschulen mussten eher als Hohn, da war nichts entschleunigt, da hätte jeder Tag 48 h haben müssen und für einen selber blieb dann wenig Zeit, selbst für die Kinder eher nicht neben Schulsachen.

    Das sehen sicher nicht alle Eltern mit Kindern so. Nicht alle Eltern waren viel mit den Schulsachen der Kinder beschäftigt, es gibt ja auch viele Kollegen, die passendes selbständig bearbeitbares Material erstellt haben. Und auch bei den Kindern sind ja die Aktivitäten in den Sportvereinen weggefallen, wenn es sich nicht um Kadertraining gehandelt hat. Da blieb in vielen Familien viel Zeit für gemeinsame Aktivitäten (Spiele, Kochen, Schlittenfahren,…).


    Aber so wie es bei den Lehrern von der Schulart abhing, war es bei den Eltern sicher vom Alter der Kinder abhängig, wie anstrengend eine solche Zeit ist.

  • Aber so wie es bei den Lehrern von der Schulart abhing, war es bei den Eltern sicher vom Alter der Kinder abhängig, wie anstrengend eine solche Zeit ist.

    Es hängt auch von den Kindern, von den Eltern und vor allem von der Erziehung der Kinder ab. Dabei muss man das gar nicht werten. Aber es gibt Kinder/Familien, wo der Alltag durch die Eltern durchgeplant ist. Da gibt es mehr Probleme, wenn Angebote wegfallen. Andere Kinder kennen es nicht so und sind es gewohnt, sich selbst beschäftigen. Ich wundere mich immer wieder, wenn wir mit dem Verein unterwegs sind oder auch im Bekanntenkreis wie wenig manche Kinder sich selber beschäftigen/organisieren können. Das kannst Du im Freizeitpark sein und die Kinder fragen, was sie jetzt machen können. Wir sind oft in Jugendherbergen, wo es in der Regel viele Freizeitmöglichkeiten gibt. Manche Kinder sind sofort weg und spielen etwas. Andere stehen nach 10 Minuten bei dir, weil Ihnen langweilig ist. Meiner Erfahrung nach hat das auch nur begrenzt etwas mit dem Alter zu tun.

  • Ja, und das hat auch nur bedingt etwas mit der Erziehung zu tun. Kind 1 war immer schon sehr unabhängig und konnte sich super selbst beschäftigen, hat auf dem Spielplatz direkt Spielpartner gefunden, etc. Kind zwei brauchte immer länger um mit Situationen warm zu werden, brauchte mehr Begleitung und kann sich deutlich weniger beschäftigen. In Corona hat es bedeutet, dass Kind eins eine kurze Einweisung in die Technik meinerseits benötigte und danach fast alles selbständig gemacht hat. Kind zwei hat ohne mein Dabeisitzen keinen Strich gemacht und es war jedesmal eine Diskussion, ob es überhaupt etwas tun muss und wenn ja wieviel und ob ich es auch richtig erkläre... Ein Traum, wenn man eigentlich selbst arbeiten muss.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Ja, und das hat auch nur bedingt etwas mit der Erziehung zu tun. Kind 1 war immer schon sehr unabhängig und konnte sich super selbst beschäftigen, hat auf dem Spielplatz direkt Spielpartner gefunden, etc. Kind zwei brauchte immer länger um mit Situationen warm zu werden, brauchte mehr Begleitung und kann sich deutlich weniger beschäftigen. In Corona hat es bedeutet, dass Kind eins eine kurze Einweisung in die Technik meinerseits benötigte und danach fast alles selbständig gemacht hat. Kind zwei hat ohne mein Dabeisitzen keinen Strich gemacht und es war jedesmal eine Diskussion, ob es überhaupt etwas tun muss und wenn ja wieviel und ob ich es auch richtig erkläre... Ein Traum, wenn man eigentlich selbst arbeiten muss.

    Es hat nicht nur etwas mit Erziehung zu tun. Da sind wir uns einig. Andererseits geht es doch auch in der Schule darum, selbstständiger zu werden bzw. zu lernen selbstständig zu arbeiten. Und das ist natürlich vor allem auch Aufgabe des Elternhauses.

  • Es hat nicht nur etwas mit Erziehung zu tun. Da sind wir uns einig. Andererseits geht es doch auch in der Schule darum, selbstständiger zu werden bzw. zu lernen selbstständig zu arbeiten. Und das ist natürlich vor allem auch Aufgabe des Elternhauses.

    Susannea was verwirrt dich mal wieder? Lass mich raten: Das Lernen des selbstständigen Arbeiten gehört bei euch nicht zum Lehrplan? Oder meinst Du, dass das Aufgabe von Kinderngarten und Schule und nicht Eltern ist?

  • Es hat nicht nur etwas mit Erziehung zu tun. Da sind wir uns einig. Andererseits geht es doch auch in der Schule darum, selbstständiger zu werden bzw. zu lernen selbstständig zu arbeiten. Und das ist natürlich vor allem auch Aufgabe des Elternhauses.

    In der Schule geht es darum... Das ist Aufgabe der Eltern. Aber nur wenn die Eltern Lehrkräfte sind oder?

Werbung