Mehrarbeit Klassenlehrerunterricht erster Schultag

  • wo man - vermute ich mal - auch in längeren Arbeitsphasen viel im Klassenraum herumgehen und die SuS kontinuierlich unterstützen muss

    Ich versuche übrigens gar nicht herumzugehen, sondern sitze an einem Tisch (den und den Stuhl brauche ich dafür eben ;) ) und die Schüler kommen zu mir, wenn sie etwas wollen. Und ja, da schaffe ich die ersten 5 Minuten auch mal was anderes, danach eher nicht mehr, denn man muss ja nicht nur erklären, sondern auch kontrollieren und abhaken und nur wenn die Sachen abgehakt sind darf das nächste von den Schülern gemacht werden.

  • Ich finde definitiv verwirrend, dass man andere Sachen liegen lassen will und ohne Minusstunden Aufgaben erfüllen, die einfach in den Teil des Aufgabenbereichs überhaupt nicht mit reingehören.

    1. Es bleibt doch überhaupt nichts liegen!?

    2. Unterrichtsvorbereitung gehört nicht in diesen Aufgabenbereich? Aha. Wenn ich meinen Unterricht nicht durchführen kann, weil eine Klasse anderweitig "beschäftigt" ist, führe ich andere dienstliche Aufgaben durch. Meine SL sieht es anscheinend so, dass dazu auch Unterrichtsvorbereitung gehört; von daher darf ich mich u. a. auch damit in den ersten beiden Schultagen während der Unterrichtszeit beschäftigen.

    Schade (oder auch irritierend) ist, dass deine SL das wohl anders sieht. Rein interessehalber: Was machen denn bei euch die Fachkolleg*innen (also die, die keine Klassenlehrkräfte sind) alles so am ersten Schultag - vom Möbelrücken mal abgesehen?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • 2. Unterrichtsvorbereitung gehört nicht in diesen Aufgabenbereich?

    Nein, Unterrichtsvorbereitung gehört definitiv nicht in die Deputatsstunden rein. Wenn ich die also in der Zeit mache, darf ich natürlich auch Minusstunden erhalten.

    Und wie gesagt, ich finde es mehr als irritierend, dass ihr das als völlig normal seht, dass die Fachlehrer das dort machen dürfen, denn das ist doch mehr als ungerecht den Klassenlehrern gegenüber.

  • 1. Es bleibt doch überhaupt nichts liegen!?

    Doch, es gibt eine lange Liste, was zu erledigen ist von den Fachlehrern und solange die nicht abgearbeitet ist bleibt natürlich was liegen. Anders sieht das aus, wenn die fertig ist.

    Aber dann steht da auch noch ein Punkt drauf, der gar nicht fertig werden kann.
    "Klassenlehrer in den Klassen unterstützen, wo man im Schuljahr eingesetzt ist"

    • Offizieller Beitrag

    Nein, Unterrichtsvorbereitung gehört definitiv nicht in die Deputatsstunden rein. Wenn ich die also in der Zeit mache, darf ich natürlich auch Minusstunden erhalten.

    Also starre ich in die Luft?
    Oder trage Tische, während die SuS ihre Texte lesen?

  • Ich finde definitiv verwirrend, dass man andere Sachen liegen lassen will und ohne Minusstunden Aufgaben erfüllen, die einfach in den Teil des Aufgabenbereichs überhaupt nicht mit reingehören.

    Ich hatte bislang geglaubt, dass Unterricht vorzubereiten total meine Aufgabe ist und Kot, Altpapier bzw. Tische rumzutragen nicht, aber vielleicht liege ich ja falsch.

  • Nein, Unterrichtsvorbereitung gehört definitiv nicht in die Deputatsstunden rein. Wenn ich die also in der Zeit mache, darf ich natürlich auch Minusstunden erhalten.

    Und wie gesagt, ich finde es mehr als irritierend, dass ihr das als völlig normal seht, dass die Fachlehrer das dort machen dürfen, denn das ist doch mehr als ungerecht den Klassenlehrern gegenüber.

    Meine Güte, die KuK sitzen doch nicht sechs Stunden im Lehrerzimmer und bereiten die ganze Zeit nur mal ein bisschen Unterricht vor. So scheinst du dir das aber vorzustellen, kann das sein? Und nein, ich habe es in meinen 20 Jahren als Klassenlehrerin nie als "ungerecht" empfunden, wie es an meiner Schule geregelt ist, da ich immer auf die Unterstützung meiner an den ersten beiden Schultag nicht unterrichtenden KuK zählen konnte!

    Doch, es gibt eine lange Liste, was zu erledigen ist von den Fachlehrern und solange die nicht abgearbeitet ist bleibt natürlich was liegen.

    Na, das mag ja bei euch so sein. Bei uns nicht.

    Nochmal die Frage: Was steht bei euch denn noch so alles an? (Das meine ich ernst; ich kann es mir aus meiner Perspektive als BBS-Lehrerin einfach nicht vorstellen, was da noch alles zu Schuljahresbeginn durch die Lehrkräfte in einer Grundschule erledigt werden muss.)

    Aber dann steht da auch noch ein Punkt drauf, der gar nicht fertig werden kann.
    "Klassenlehrer in den Klassen unterstützen, wo man im Schuljahr eingesetzt ist"

    Inwiefern kann das "nicht fertig werden"? Unsere Unterstützung an den ersten Schultagen sieht so aus, wie ich es oben beschrieben habe: Wir gehen evtl. mit in die Klassen und helfen den Klassenlehrkräften dort (Anwesenheit prüfen, Unterlagen ausgeben, Fragen der SuS beantworten usw.) - was gerade bei großen Klassen am ersten Schultag wirklich sehr hilfreich ist; wir telefonieren SuS hinterher, die nicht erschienen sind; wir bringen SuS, die etwas orientierungslos herumlaufen und nicht wissen, wo sie hin müssen (weil sie sich in unserer Schule noch nicht auskennen; manchmal wissen sie gar nicht genau, in welchem Bildungsgang sie sind... :rolleyes:), zu den entsprechenden Klassenräumen; etc. pp. Das sind aber doch alles Dinge, mit denen wir nach dem einen oder max. nach zwei Schultagen fertig sind!

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich hatte bislang geglaubt, dass Unterricht vorzubereiten total meine Aufgabe ist und Kot, Altpapier bzw. Tische rumzutragen nicht, aber vielleicht liege ich ja falsch.

    Laut Susannea muss das wohl der Fall sein! Wir haben halt keine Ahnung...:flieh:

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich hatte bislang geglaubt, dass Unterricht vorzubereiten total meine Aufgabe ist und Kot, Altpapier bzw. Tische rumzutragen nicht, aber vielleicht liege ich ja falsch.

    Ja, Berlin, weisste. Da backt die Feuerwehr die Brötchen und die Bäckerinnen sammeln Altpapier im Park. Die Sekretärinnen machen Kunstunterricht und die Lehrerinnen dürfen keinen Unterricht vorbereiten. Und die Schulträgerinnen sind nicht für die Schulen zuständig. Es gibt keine Tische. Und wenn es mal welche gibt, dürfen die nicht in die Räume gebracht werden.


    Ja, das ist alles sehr verwirrend. Und wenn man von da in die Realitäten der andern Bundesländer schaut, ist das noch verwirrender.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • "Kennst du Berlin schon?" "Nein." "Na, da wirst du aber staunen! In Berlin gibt es neuerdings Häuser, die sind hundert Stockwerke hoch, und die Dächer hat man am Himmel festbinden müssen, damit sie nicht fortwehen ... Und wenn es jemand besonders eilig hat, und er will in ein andres Stadtviertel, so packt man ihn auf dem Postamt rasch in eine Kiste, steckt die in eine Röhre und schießt sie, wie einen Rohrpostbrief, zu dem Postamt, das in dem Viertel liegt, wo der Betreffende hin möchte . Und wenn man kein Geld hat, geht man auf die Bank und läßt sein Gehirn als Pfand dort, und da kriegt man tausend Mark. Der Mensch kann nämlich nur zwei Tage ohne Gehirn leben; und er kriegt es von der Bank erst wieder, wenn er zwölfhundert Mark zurückzahlt. Es sind jetzt kolossal moderne medizinische Apparate erfunden worden und .. ." "Sie haben wohl Ihr Gehirn auch gerade auf der Bank", sagte der Mann, der so schrecklich schnaufte, zu dem Herrn im steifen Hut und fügte hinzu: "Lassen Sie doch den Blödsinn!"

  • Leider nein, der Schulträger ist nämlich der Meinung, der Umzug ist nicht notwendig (und für nicht notwendige Sachen gibt es kein Personal), das Gehbehinderte Kind kann doch problemlos jeden Tag die Treppe in den 1. Stock nehmen, so wie sie uns auch mitgeteilt hatten, dass er dann eben nicht am Schwimmunterricht teilnehmen kann, wenn er die Strecke nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln und zu Fuß zurück legen könnte. So funktioniert leider gerade in Berlin Inklusion (und das war nicht das ist leider kein Einzellfall).

    Das ist in der Tat ein interessantes Beispiel (das natürlich nachgeliefert wird, vorher schien es für deine Argumentation nicht relevant). Dir Diskriminierung dieser Schülerin ist natürlich nicht hinzunehmen.


    Abe auch hier ergeben sich die Möglichkeiten am Symptom zu operieren oder die Uraschen anzugehen. Natürlich kann man sich von den Eltern genehmigen lassen, dass die Schülerinnen in dieser Klasse alle mit anfassen, damit ihre Kamamradin mit Behinderung auch am Unterricht teilnehemn kann. Dann lernen sie sogar etwas. Zum einen, dass Inklusion nicht einfach passiert, sondern insbesondere die Menschen ohen Handicap sich bewegen müssen. Außerdem belehrt die Lehrerin sie natürlich über die Unfallverhütungsvorschriften, die man zu baeachten hat, damit man so etwas sicher hinbekommt (oaky, das entstammt jetzt meiner Phantasiewelt. In der Realität, befürchte ich, sagt sie etwas wie „Das sit nur ein Stuhl, stell dich nicht so an.“). Kann man machen.


    Da die Schülerin aber noch an anderer Stelle staatlich diskriminiert wird, sollte man vielleicht doch mal dem Bezirk einen guten Schluck Rechtslage mitgeben. Als erste Maßnahme gäbe ich den Eltern mal ein paar Adressen, die ich durch die Arbeit im Verein kenne.


    Und ansonsten packe ich dich, Susannea , in meinen Killfile. Mir sind nicht nur deine Geschichten zu absurd, mir ist auch der Stil, in dem du sie vorträgst, zu wirr. Das mag ich nicht länger lesen. Und von oben herab möchte ich auch nicht gerne angesprochen werden.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    2 Mal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Zeugnisse hat früher bei uns die Sekretärin gestempelt, die Schülerakten hat auch sie geführt, das macht sie nun alles nicht mehr.
    Aber es ging ja auch darum, dass man damit eben problemlos angebliche Langeweile rumbekommen könnte.

    Zeugnisse stempeln sie bei uns nicht, weil bei uns niemand über 1000 Zeugnisse stempeln möchte. So sind es ca. 30 für jeden Klassenlehrer. Ich bin da nicht scharf darauf, aber ich muss ja sowieso jedes zum Unterschreiben in die Hand nehmen und warten, dass meine Tinte trocknet.

    Na das darfst du doch auch nicht in deinen Deputatsstunden, oder doch?!?


    Das ist für alle völlig in Ordnung und auch logisch, wenn die Stunde als normale Unterrichtsstunde angerechnet wird, kann ich nicht einen Teil meiner Arbeit machen, die dazugehört, aber nicht in die Deputatsstunden fällt. Da verstehe ich die Verwunderung nun nicht.

    Das würde mich aber auch interessieren, welche Aufgaben eure Schulleitung für die Zeit in der man keinen Klassenlehrerunterricht hat, anweist. Denn auch so etwas wie IT-Betreuung müsste da wegfallen, denn auch da bekommst du sicherlich Entlastungsstunden. Selbst wenn diese nicht ausreichen, wäre die IT-Betreuung damit ja theoretisch bereits erfasst und dürfte ebenso wie die Unterrichtsvorbereitung nicht innerhalb der normalen Deputatsstunden erledigt haben. Du schließt ja Vor- und Nachbereitung von Unterricht und alles andere, was neben den Deputatsstunden zusätzlich anfällt eigentlich schon aus.


    Es kommen dann ja eigentlich nur Aufgaben in Frage, die man zusätzlich zu seinen individuellen Aufgaben ohne Ermäßigungsstunden für das gesamte Kollegium übernimmt. Was gibt es da bei euch an Lehreraufgaben - nicht Hausmeister- oder Sekretärinnenaufgaben - alles? Mir würde da nur Inventur der Lehrerbibliothek und Neubestellungen einfallen. Falls dafür niemand Stundenerlass hat. Es gibt sicher noch ein bisschen mehr, aber spontan fällt mir da nichts ein. Vielleicht kenne ich das System Grundschule aber zu wenig.

  • Bei mir fehlt etwas. Nach der Aufzählung der Möglichkeiten müsste doch eine Begründung kommen, die das „Also“ des Fazits rechtfertigt.


    Dir mag b2) als beste Möglichkeit erscheinen. Und je kleiner die Kleinigkeit ist, die man macht, um so eher kann ich das nachvollziehen.


    Trotzdem halte ich die Lösungen a) und b1) nach wie vor für attraktiv. b1) ist tatsächlich super entspannend.


    Die Antwort auf die Frage, woher die Zeit für die außerdienstliche Verrichtungen kommt, steht indes noch aus. Ich erlaube mir zu vermuten, dass man sich darum herumdrückt, weil man trotz mangelnder genauer Erhebung doch irgendwie merkt, dass man mal wieder mit der eigenen Freizeit draufzahlt.


    Im Übrigen glaube ich werde, dass ein Schulsingen spontan stattfindet, noch, dass das Toiletenpapier spontan aufgebraucht war. Aber egal, es ging bei diesen Beispielen um die Größenordnung. Die wurde klar und hier ist der Disput gering.


    Aber da war halt noch die Geschichte aus Absurdistan (in der Nähe von Spandau), in der die Schulleiterin tatsächlich die Kolleginnen zum Möbletransport angewiesen haben soll. Das ist schon ein anderes Kaliber. Und da müssen wir aufpassen, dass uns nicht zu viel übergestülpt wird.


    Also, mein Fazit: Entscheidungen treffen. Pragmatismus ist nicht verboten. Größenordnung abschätzen, Folgen abschätzen. Symptombekämpfung vs. Ursachenbekämpfung nicht aus dem Blick verlieren.

  • Noch eine Anekdote. Ich war in der Aula, in der wenig später eine Zeugnisverleihung stattfinden sollte. Von der Veranstaltung vorher (es wurden Speisen gereicht) lagen noch Krümel am Boden. Ich sprach die Hausmeisterin an, ob ich einen Besen bekommen könnte. Sie aber telefonierte mit dem Reinigungspersonal, sie möchten bitte die Reihenfolge ihrer Aktivitäten anpassen und bitte in die Aula kommen. Ich hätte noch genug anderes zu tun, da solle ich mal machen. Fürs Fegen gebe es Fachleute.

  • Noch eine Anekdote. Ich war in der Aula, in der wenig später eine Zeugnisverleihung stattfinden sollte. Von der Veranstaltung vorher (es wurden Speisen gereicht) lagen noch Krümel am Boden. Ich sprach die Hausmeisterin an, ob ich einen Besen bekommen könnte. Sie aber telefonierte mit dem Reinigungspersonal, sie möchten bitte die Reihenfolge ihrer Aktivitäten anpassen und bitte in die Aula kommen. Ich hätte noch genug anderes zu tun, da solle ich mal machen. Fürs Fegen gebe es Fachleute.

    Läuft bei uns genauso. Und zwar bei Hausmeistern, Schulverwaltungspersonal vom Kreis und Reinigungspersonal.


    Ich möchte auch noch mal betonen, dass ich natürlich auch mal aus dem Klassenzimmer auf dem Weg zum Lehrerzimmer einen kleinen Packen Altpapier entsorge, aber ich trage nicht kistenweise Zeug durch die Gegend und ruiniere mir meinen ohnehin schon ungesunden Rücken.


    Wenn das Schulbüro nicht besetzt ist und ich grad da stehe, nehme ich auch Post an, statt den Postboten blöd stehen zu lassen. Darum geht es doch gar nicht. Es geht darum, dass hier eindeutig Tätigkeiten auf Lehrkräfte übertragen werden, die nicht zu deren Aufgabenbereich gehören und wo versicherungstechnisch eine Schwarzzone besteht! Egal, wer es angewiesen hat. Ich bin mir sicher, dass es zu erheblichen Problemen kommt, wenn man sich bei einem Umzug und dem dazugehörigen Möbelschleppen den Rücken ruiniert, so dass man nicht mehr arbeiten kann. Ich glaube kaum, dass das Versorgungsamt (oder wer das ist) das ohne Theater als Dienstunfall einstuft und eine Pension zahlt, auch wenn es angewiesen wurde. Behörden machen nicht immer alles richtig und ich würde in jedem Fall remonstrieren, wenn ich sowas gesagt bekäme.


    Aber anscheinend ticken die Uhren anderswo anders, wenn man in der Schule nicht mal Unterricht vorbereiten darf. Absurd.

    • Offizieller Beitrag

    Na das darfst du doch auch nicht in deinen Deputatsstunden, oder doch?!?


    Das ist für alle völlig in Ordnung und auch logisch, wenn die Stunde als normale Unterrichtsstunde angerechnet wird, kann ich nicht einen Teil meiner Arbeit machen, die dazugehört, aber nicht in die Deputatsstunden fällt. Da verstehe ich die Verwunderung nun nicht.

    :rofl:Dass bei Susannea alles gerne mal anders ist, sagte ich ja bereits.
    Aber SO anders???? :rofl:

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