Monetarisierung im Ganztag - Was spricht dagegen?

  • Er war mal wieder so dumm und hat den Stundenplan schon letzte Woche ( mit allen Wünschen) erstellt und auch allen zur Verfügung gestellt… oh Wunder oh Wunder.. jetzt gibt es neue Wünsche 🤬🤬

    Ihr könnt aber auch einfach nach der Verkündung des Plans in den Urlaub fahren, damit sich die Gemüter wieder abkühlen können, bis ihr wieder da seid.


    So kenne ich es von den Klassenzusammenstellungen im ersten Jahr der Grundschulen und der weiterführenden Schulen: Gib die Zusammenstellungen heraus, kurz bevor das Sekretariat in den Sommerferien auch schließt. Bis Eltern jemand erreichen, haben sie sich dann bereits gedanklich gewöhnt und arrangiert.

  • Mein Mann hat eine Kollegin die möchte mit Vollzeitstelle einen freien Tag Montags oder Freitags..und sie bekommt ihn.. manchmal schüttel ich nur den Kopf über die Wünsche, als auch über meinen Mann der jeden Quatsch tatsächlich berücksichtigt und daher den Plan gerne x Mal überarbeitet..


    Er war mal wieder so dumm und hat den Stundenplan schon letzte Woche ( mit allen Wünschen) erstellt und auch allen zur Verfügung gestellt… oh Wunder oh Wunder.. jetzt gibt es neue Wünsche 🤬🤬

    Wir setzen eine klare und vor allem klar kommunizierte Deadline für die Wünsche.

    Alle Wünsche die danach aufkommen werden nicht mehr berücksichtigt bzw. höchstens wenn es ohne große Planänderung und ohne Nachteil für andere geht. Anders geht das auch gar nicht.


    Ausnahme sind natürlich sowas wie unerwartete Langzeiterkrankung und ähnliches.

  • Bitte entschuldigt die späte Rückmeldung. Richtig es geht um BW.


    Ich muss noch dazu erwähnen, dass ich früher in der freien Wirtschaft tätig war und viel mit Personal- / Einsatzplanung zu tun hatte und Azubis ausgebildet habe. Wir haben einen offenen Ganztag und sind tatsächlich die einzige Schule im Stadtgebiet die KEINE Monetarisierung in Anspruch nimmt, sondern ausschließlich Lehrkräfte einsetzt für die Mittags- / Nachmittagsbeteuung. 3 Nachmittage sind bei uns kein Pech, sondern Normalzustand, zumindest für die Lehrkräfte mit einem Deputat >75%. Die Stunden leisten wir nicht zusätzlich zu unserem Deputat sondern mit unserem Deputat.


    Gerade aufgrund meines Hintergrunds finde ich die Weigerung einer Monetarisierung so seltsam. Unser Stadtgebiet ist (wie sicher bei einigen hier) chronisch unterversorgt mit Lehrkräften. Vor allem auch da die Pandemie eine nennen wir es mal "sehr fortplanzungsreiche Zeit" war. Viele legen direkt nach oder kehren dann nur mit unterhälftigem Deputat zurück. Das Ganze zu "unserem Schutz" zu machen, das könnte man auch einfach offen Kommunizieren meiner Meinung nach. An Freiwilligen die sich versetzen / abordnen lassen würden mangelt es an unserer Schule definitiv nicht. Ich sage es mal so: Der ÖPR könnte sich bei uns auch bald ein festes Büro einrichten.


    Irgendwie will es mir nicht in den Kopf, dass wir im Stadtgebiet einen großen Mangel an Lehrern haben die tatsächlich Unterricht machen und unsere Schule hortet Lehrer und verbläst (aus meiner Sicht) wertvolle Deputatusstunden die an anderer Stelle garantiert viel dringender gebraucht werden würden. Und ja, ich gebe dem Recht, dass man das Personal auch erstmal finden muss, aber auf der anderen Seite hat man da eine viel größere Auswahl an potentiellen Firmen, Menschen, Vereinen und Organisationen als an verfügbaren Lehrern.

  • Auch im Ganztag sollten wertvolle Debutatsstunden nicht "verblasen" werden. Wenn das der Fall ist, erfüllen die Angebote dort schlicht die Qualitätsstandards nicht, denn auch im Ganztag sollen Dinge wie Förderunterricht, AG-Angebote, etc. stattfinden, für die eine Lehrkraft grundsätzlich schon besser qualifiziert ist, als eine Aushilfe. Und dass Vollzeitkräfte in der Regel an 3 Nachmittagen eingesetzt sind ist auch nicht zwingend sondern schlechte Stundenplanung. Da wäre ich sehr vorsichtig mir eine Lösung durch die Kapitalisierung zu erwarten, eine schlechte Schulleitung mit mehr Geld bleibt eine schlechte Schulleitung.

    Kapitalisierung ist nicht grundsätzlich negativ oder positiv. Sie hat die genannten Nachteile, schafft neue Möglichkeiten und erhöht insgesamt die Komplexität der Aufgabe "Schulleitung". Die positiven Aspekte werden nur überwiegen, wenn man eine Schulleitung hat, die in der Lage ist wirklich qualifiziertes und zuverlässiges Personal zu akquirieren und dieses auch durchdacht ein zu setzen.

    • Offizieller Beitrag

    Irgendwie will es mir nicht in den Kopf, dass wir im Stadtgebiet einen großen Mangel an Lehrern haben die tatsächlich Unterricht machen und unsere Schule hortet Lehrer und verbläst (aus meiner Sicht) wertvolle Deputatusstunden die an anderer Stelle garantiert viel dringender gebraucht werden würden

    Korrigier mich, wenn ich mich irre.

    Aber wenn man nicht monetarisiert, sondern Deputatserhöhend arbeitet, erhöht sich die Lehrerstundenzahl der Schule entsprechend.

    Sprich andersherum: wenn ihr in Zuukunft monetarisieren würdet, würden x Lehrerstunden abgezogen. Ihr hättet also auch nicht mehr Stunden für den Unterricht.

  • Und dass Vollzeitkräfte in der Regel an 3 Nachmittagen eingesetzt sind ist auch nicht zwingend sondern schlechte Stundenplanung.

    Oder besonders gute Stundenplanung, wenn man so sein komplettes Deputat in 3 Tagen abarbeiten kann und dann an den anderen beiden Tagen komplett (also auch morgens) frei hat.

  • Oder besonders gute Stundenplanung, wenn man so sein komplettes Deputat in 3 Tagen abarbeiten kann und dann an den anderen beiden Tagen komplett (also auch morgens) frei hat.

    Wenn man das so möchte ist es gut, ansonsten halt eher mies bei vollem Deputat, weil das meist ziemlich viele Hohlstunden nach sich zieht.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • CDL


    Wir haben ja ein ähnliches Problem mit der Abendschule. Da schieben dann auch manche Kollegen an einem Tag richtig lange Schichten, eben von 7.30-21.00 Uhr. Bei uns ist es aber so geregelt, dass jeder Kollege in Vollzeit fünf Einsätze pro Woche haben soll, Teilzeitkräfte entsprechend weniger. Der Vormittagsunterricht zählt als ein Einsatz, der Abendunterricht als ein weiterer Einsatz. Die Regelung kommt noch aus der Zeit, als wir abends und samstags Unterricht hatten.


    Unser Stundenplaner kann mich also an fünf Vormittagen in der Woche einsetzen oder an vier Vormittagen und einem Abend oder drei Vormittage und zwei Abende…


    Ich finde jedenfalls einen freien Vormittag ganz angenehm, weil man da dann auch mal Arzttermine oder Behördengänge erledigen kann.

  • Interessieren würde mich , ob die Stunden im Ganztag auch als 1 Deputatsstunde gerechnet werden oder in einem anderen Verhältnis.

  • Interessieren würde mich , ob die Stunden im Ganztag auch als 1 Deputatsstunde gerechnet werden oder in einem anderen Verhältnis.

    In BW, um dass ursprünglich geht im Thread, in NRW oder in welchem Bundesland?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • In Niedersachsen gibt es dazu eine eindeutige Vorgabe im Ganztagserlass:

    Reine Aufsichten (Mittagessen) werden hälftig angerechnet, alles, was was über Aufsicht hinaus geht, ist voll an zu rechnen.

    Es würde mich wundern, wenn es in anderen Bundesländern keine Regelung dazu gibt und jede Schule das selber entscheiden kann.

  • In Baden-Württemberg Nachmittagssbetreuung (am Gymnasium) hälftig (keine KA, keine Unterrichtsvorbereitung).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Das ist ja auch super … dann arbeitet man 28h oder 56 im

    Ganztag?

    Auch Erzieher müssen Dinge vorbereiten.

    Naja, ich bin schon froh dass ich da nicht arbeiten muss.

  • Das ist ja auch super … dann arbeitet man 28h oder 56 im

    Ganztag?

    Auch Erzieher müssen Dinge vorbereiten.

    Naja, ich bin schon froh dass ich da nicht arbeiten muss.

    Ich sprach vom Gymnasium. Hier geht es um 90 Minuten und Hausaufgabenbetreuung und eine Runde Tischkicker oder Mensch ärgere dich nicht usw. Dafür gibt es halt nur eine Deputatsstunde für den Gymnasialkollegen (und immer genug Freiwillige). Man muss eben nichts vor- oder nachbereiten. Jeder betroffene Kollege ist nur einmal pro Woche dran, also eine Deputatsstunde von ...

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  • Ich empfehle dringend, sich nicht auf Hörensagen im Lehrerzimmer und "wird bei uns so gemacht" zu verlassen, sondern einen Blick in den einschlägigen Erlass zu werfen.

    Ich sprach vom Gymnasium. Hier geht es um 90 Minuten und Hausaufgabenbetreuung und eine Runde Tischkicker oder Mensch ärgere dich nicht usw.

    Das ist auch kein Ganztagsangebot.

    Teil unseres Ganztagsangebotes sind, um nur mal ein paar Beispiele zu nennen:

    - Roboter-AG, der Kollege fährt mit den SuS unter anderem 1-2 pro Jahr auf Wettbewerbe mit Übernachtung, oft am Wochenende

    - 2 Orchester, mit jeweils ca. 4 Auftritten pro Jahr

    - 2 Schülerfirmen, die gerade in Frage gestellt sind, weil Niedersachen den Rechtsrahmen für Schülerfirmen so ändern will, dass eine Betreuung ohne Finanzstudium praktisch unmöglich ist

    - Sprachangebote zum Erwerb verschiedener Zertifikate

    Natürlich werden diese Angebote alle voll angerechnet, sie sind eher mehr als weniger Arbeit als das halten von Regelunterricht mit gleicher Stundenzahl, auch wenn ich da 2 Klausuren mehr korrigiere.

  • Und zwischen dem Unterricht und euren reichhaltigen AGs haben die Schüler keine Mittagspause, in denen sie Tischkicker oder Mensch ärgere dich nicht spielen können?

  • Wenn ich mich nicht täusche, eine reine Aufsicht (Mensa) könnte (!) in NRW sogar über die "kostenlosen" Aufsichten laufen.

    Nicht mehr. Aufsichten in der Mittagspause (45-60 Minuten) zählen als eine halbe Deputatstunde. Aufsichten in der Frühstückspause (30 Minuten) und vor/nach dem Unterricht (20 Minuten) nicht.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

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