Wer oder was ist eigentlich eine "Lehrerpersönlichkeit"?

  • Nö habe ich nicht. Braucht man für ein Studium schon lange nicht mehr. Es gibt soviele Möglichkeiten für den Hochschulzugang. Davon wird einem in der Schule nicht erzählt, weil das keine Lehrkraft an Regelschulen weiß.

    OT aber das ist wirklich ein Problem! Im privaten Kontext muss ich das gerade erleben, sowohl die Schulleitung als auch die Vorgesetzten in der Behörde haben keine Ahnung, welche Art von Wegen in Schule und beruflicher Bildung jenseits des an genau dieser Schule angestrebten Abschlusses es gibt. Es ist unverständlich.

  • Interessanter Einblick! Hast du das Abi dann nachgemacht? Oder wie bist du Lehrer geworden? Oder bist du etwa gar kein Lehrer und du hälst dich widerrechtlich hier auf (Spaß!)?

    Lehramt für berufliche Schulen kann man in Hessen mit Fachhochschulreife studieren. Diese kann man bspw. in einer dualen Beurfsausbildung nach dem Realschulabschluss erwerben.


    Die Zugangsmöglichkeiten als berufliche Qualifizierte sind auch recht umfangreich (in Hessen; diese oder vergleichbare Möglichkeiten dürfte es aber in allen/den meisten BL geben). Mit mindestens zwei-jähriger Berufsausbildung und zwei Jahren Berufserfahrung kann man eine Zugangsprüfung ablegen und so fachgebunden studieren. Als Meister bzw. mit Aufstiegsfortbildung, ist man Menschen mit allgemeiner Hochschulreife gleichgestellt und kann studieren, was man will. Ein Erzieher kann mit seinem Abschluss auch Jura oder Medizin studieren (ausreichende Noten vorausgesetzt).


    Es gibt viele Möglichkeiten ins Studium.

  • Wie soll die sogenannte work-life-balance gelingen, wenn man den lieben langen Tag mit Kinderka... zu tun hat. Ausbalancieren kann sich etwas nur dann, wenn es ein Gegengewicht gibt zu dem, was den Arbeitsalltag im Kern bestimmt. Das kann bei Lehrern mit eigenen Kindern kaum gelingen.

    Hast du etwa keine Tafel zuhause? Aber ja, gewisse Frequenzen höre ich schon länger nicht mehr.

    Warum braucht man daheim ein eigenes Kind, um seine Arbeit in der Schule vernünftig zu machen? Das ergibt keinen Sinn.


    Viele Eltern, insbesondere Mütter, bereuen es, Kinder bekommen zu haben. Andere bereuen es, keine bekommen zu haben. Manche sind vollkommen zufrieden ohne Kinder, andere sind nur mit Kindern zufrieden. Ganz viele Menschen mit und ohne Kinder sind unglücklich und mit ihrem Leben unzufrieden.

    Vielleicht akzeptierst du einfach, dass es eine persönliche Entscheidung ist, ob man eigene Kinder als Bereicherung empfindet oder nicht und ob man eigene Kinder möchte oder nicht.

    Braucht man ja gar nicht. Frischgebackene Eltern machen die erste Zeit vermutlich einen schlechteren Job als ausgeschlafene Junggesellen.

    Hier soll es ja um Lehrerpersönlichkeit gehen, darunter verstehe ich vor allem die Fähigkeit Kinder zu erziehen und da kann man sich schon vorstellen, dass es hilfreich ist, wenn man selbst Vater oder Mutter ist. Bevor du mich falsch verstehst (verstehen willst?): Nein, das heißt nicht, dass alle Eltern gute Lehrer wären oder umgekehrt.

    Ich für meinen Teil mache den Quatsch zur Bestreitung meines Lebensunterhalts.


    Zum letzten Satz: sicher. Was (bei mir) Augenrollen verursacht, ist subjektive Empfindungen als vermeintlich allgemeingültige Weisheiten zu formulieren.

    Es gibt noch mehr als den eigenen Lebensunterhalt oder die Katzenzucht. Kinder als nur einen "Lebensentwurf" von vielen oder Hobby anzusehen? Naja.

  • Hier soll es ja um Lehrerpersönlichkeit gehen, darunter verstehe ich vor allem die Fähigkeit Kinder zu erziehen und da kann man sich schon vorstellen, dass es hilfreich ist, wenn man selbst Vater oder Mutter ist.

    Das ist ein Teil des Lehrerberufs, aber nicht der einzige. Nein, das ist weder hilfreich noch schädlich. Was ich mit (meinen) Kindern im Alltag erlebe, ist vom Schulalltag und meinen Aufgaben dort weit entfernt. Als Elternteil erziehe und "lehre" ich anders, als als Lehrer und umgekehrt.

  • Als was denn sonst? Dass Menschen, die sich für Kinder entscheiden, einen anderen Lebensentwurf verfolgen als Menschen, die sich dagegen entscheiden, ist doch offensichtlich. Für mich sind Kinder komplett unvorstellbar und ich würde auf keinen Fall mit welchen zusammenleben müssen wollen... und vorher noch dafür meinen Körper zur Verfügung stellen und ruinieren, no thanks. Für andere ist genau das die ultimative Wunschvorstellung und Erfüllung. Jeder, wie er halt mag - so wie bei allem anderen im Leben auch. Dass dem Menschen nicht notwendigerweise ein naturgegebener Vermehrungswunsch angeboren ist, zeigt sich darin, wie viele sich mit dem Wegfall reproduktiver sozialer Konventionen und mit der Einführung unkompliziert verfügbarer Verhütungsmöglichkeiten aktiv dagegen entscheiden. Unterm Strich ist es also genau das: ein Lebensentwurf unter vielen.

  • Hier soll es ja um Lehrerpersönlichkeit gehen, darunter verstehe ich vor allem die Fähigkeit Kinder zu erziehen

    Na, dann sind wir Lehrkräfte an beruflichen Schulen und an WBK u. ä. ja schon mal 'raus :lach:. Weder unterrichten wir "Kinder", noch haben wir viel mit der "Erziehung" unserer SuS zu tun.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    • Offizieller Beitrag

    Was ich mit (meinen) Kindern im Alltag erlebe, ist vom Schulalltag und meinen Aufgaben dort weit entfernt. Als Elternteil erziehe und "lehre" ich anders, als als Lehrer und umgekehrt.

    Das ist auch ein beliebtes Missverständnis von Eltern, die von Zuhause auf das Schließen, was der Lehrer in der Klasse / in der Schule / im Unterricht macht (und falsch macht).

  • Das ist ein Teil des Lehrerberufs, aber nicht der einzige. Nein, das ist weder hilfreich noch schädlich. Was ich mit (meinen) Kindern im Alltag erlebe, ist vom Schulalltag und meinen Aufgaben dort weit entfernt. Als Elternteil erziehe und "lehre" ich anders, als als Lehrer und umgekehrt.

    Auch wenn es natürlich anders ist, gibt es ganz viele Berührungspunkte. Merke ich jedes Mal, wenn ich die "Kommunikation" zwischen Referendaren und Schülern mithöre.

    Na, dann sind wir Lehrkräfte an beruflichen Schulen und an WBK u. ä. ja schon mal 'raus :lach:. Weder unterrichten wir "Kinder", noch haben wir viel mit der "Erziehung" unserer SuS zu tun.

    Dass du besonders bist, weißt du ja. ;) Ich war selbst Schüler an diesen Schulformen und würde mich in dieser Zeit, wenn auch weitestgehend ausgewachsen, noch als Kind sehen. Erzogen wurde ich auf jeden Fall auch dort.

  • Das ist auch ein beliebtes Missverständnis von Eltern, die von Zuhause auf das Schließen, was der Lehrer in der Klasse / in der Schule / im Unterricht macht (und falsch macht).

    Na, so hier und da gibt es auch gute Eltern. ;)

  • Das ist auch ein beliebtes Missverständnis von Eltern, die von Zuhause auf das Schließen, was der Lehrer in der Klasse / in der Schule / im Unterricht macht (und falsch macht).

    Ja, dieser Trugschluss ist in der Tat weit verbreitet. Viele Eltern wissen ja ohnehin ziemlich genau, wie Schule laufen muss...und melden sich auch zügig, wenn etwas nicht nach ihren Vorstellungen läuft.

    Was ich inzwischen schwer erträglich finde, ist der Umstand, dass wir insbesondere jenen Eltern, die echt keine Leuchten sind, so viel Mitsprache- und Mitwirkungsmöglichkeiten einräumen!

    Ich habe immer wieder mit Eltern zu tun, mit denen aufgrund intellektueller und kognitiver... Missstände kein seriöses Elterngespräch möglich ist. Bei mir landen halstätowierte HD-Empfänger, die eine Fahne mit in die Klassenkonferenz bringen.

    Ich habe mit sozial gestörten und psychisch beeinträchtigten Menschen zu tun, die nicht einmal die Frage beantworten könnten, weshalb sie eigentlich Kinder haben. ("wieso, ist das nicht Privatsache...")

    Alles total nette Leute, aber warum zum Teufel hören wir denen ernsthaft zu, wenn sie sich einmal pro Jahr auf einer Elternversammlung auskot...?

    Und richten dann noch Lerninhalte, Unterrichtsmethoden und evtl. sogar Personalentscheidungen nach den Wünschen dieser *#🤑😱😭#* aus???

  • Ich war selbst Schüler an diesen Schulformen und würde mich in dieser Zeit, wenn auch weitestgehend ausgewachsen, noch als Kind sehen.

    Du hast dich mit 16 aufwärts ernsthaft noch als "Kind" angesehen?! Oh ha.

    An einem WBK gibt es übrigens ausschließlich erwachsene SuS, das ist dir klar, oder?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • HappygoluckygoamAr “… Was ich inzwischen schwer erträglich finde, ist der Umstand, dass wir insbesondere jenen Eltern, die echt keine Leuchten sind, so viel Mitsprache- und Mitwirkungsmöglichkeiten einräumen! …“


    An was für einer komischen Schule bist du denn? Also bei uns haben alle Eltern die gleichen Mitwirkungsrechte.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Du hast dich mit 16 aufwärts ernsthaft noch als "Kind" angesehen?! Oh ha.

    An einem WBK gibt es übrigens ausschließlich erwachsene SuS, das ist dir klar, oder?

    Na mit 16 natürlich nicht, aber heute schon. Und ja, weiß ich, weil ich dort Schüler war. An meinem WBK war der Schnitt so 25 und die kann man auch noch erziehen. Da hilft die Fünfjährige zuhause dann eher wenig.

  • Ich habe immer wieder mit Eltern zu tun, mit denen aufgrund intellektueller und kognitiver... Missstände kein seriöses Elterngespräch möglich ist. Bei mir landen halstätowierte HD-Empfänger, die eine Fahne mit in die Klassenkonferenz bringen.

    Hui, deine Klischees werde ich mal meinen "halstätowierten" KuK, Verwandten und Bekannten vorlesen...:rolleyes:

    Ich habe mit sozial gestörten und psychisch beeinträchtigten Menschen zu tun, die nicht einmal die Frage beantworten könnten, weshalb sie eigentlich Kinder haben. ("wieso, ist das nicht Privatsache...")

    Das ist meiner bescheidenen Meinung nach die einzige passende Antwort auf deine merkwürdige (übergriffige!) Frage.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • ... heut Nacht träumte es mich in die weit entfernte Kindheit zurück. Ich stand in kurzer verdreckter Hose vor unserem Haus auf der menschenleeren Straße und blinzelte zufrieden in die Sonne. Die Sommerferien hatten grad begonnen, hinter mir lag - einmal mehr - ein eher bescheidenes Schuljahr und obwohl die letzten Schulstunden nur kurze Zeit zurück lagen, konnte ich mich an das Elend und die Schmerzen der vergangenen Wochen kaum mehr erinnern. Alles schien wie ausradiert. Das alte Leben war vorbei, und das neue Leben lockte mit unzähligen Sommertagen (damals, als es ganz normal war, dass sechs Wochen lang die Sonne knallte, ganz ohne Sommersturm, Hagelschauer und Starkregen), mit Streifzügen durch Wiesen und Felder, mit Fahrten zum See und mit Unmengen von Eis.

    Der kleine Junge mit der verdreckten Hose konnte sich nicht vorstellen, dass dieser ewige Sommer je enden würde... außerdem war er sehr begabt darin, die Wirklichkeit aus seinem Leben zu verdrängen. Vielleicht war das überhaupt sein größtes Talent...

    Deine anderen Beiträge ausblendend: <3

  • Und dabei hatte ich mir fest vorgenommen, nicht mehr über diese Stöckchen zu springen 🤦🏼‍♀️

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

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