Wenn die Hitze Unterricht unmöglich macht...

  • Mein Schulkind hat seit der 1. Klasse einen Schlüssel dabei und findet an dem Tag, an dem es wirklich mal deutlich früher zu Hause ist als alle anderen im Kühlschrank ein vorgekochtes Mittagessen, welches es selbständig in der Mikrowelle warm machen kann. Das ist echt kein Hexenwerk.

    Nochmal, aber das ist doch alles nicht vorbereitet wenn sich um 10 Uhr die Schule überlegt, dass es um 11:30 Uhr Schluss hat.

  • Also mein Kind hat ziemlich lange nichtmal die Haustür aufbekommen. Wir mussten lange üben. Und alleine hätte ich eines meiner zwei Kinder mit 6 oder 7 ganz sicher nicht daheim gelassen. Es kommt sehr auf das Kind an und hat nicht immer etwas mit der Erziehung zu tun.

    Hatten wir es nicht in einem anderen Thread davon, ob es hilfreich ist, wenn Lehrkräfte selbst Kinder haben?

    Ich denke, dass es nicht zwingend hilfreich sein muss. Allerdings bemerke ich hier in der Diskussion, dass manchen das Verständnis fehlt, wie die Abläufe in einer Familie sind- die unterscheiden sich enorm von einem kinderlosen Haushalt.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

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  • Selbst mit Nachmittagsbetreuung gibt es genug Eltern, die nachmittags ihre Kinder nicht in Empfang nehmen können, z.B. Eltern mit Zweitjob, Selbstständige, Schichtarbeiter, etc. Möchte man alle solche Fälle abdecken, müsste es rund-um-die-Uhr-Betreuung verpflichtend geben. Die Fälle, die ich kenne, laufen meist über "Nach der Schule gehst du zur Oma." bzw. es sind Schlüsselkinder.

  • Allerdings bemerke ich hier in der Diskussion, dass manchen das Verständnis fehlt, wie die Abläufe in einer Familie sind- die unterscheiden sich enorm von einem kinderlosen Haushalt.

    Hier beschreiben auch Menschen mit Kindern, dass das bei ihnen unproblematisch ist. Meiner ist noch zu klein, aber ich bin früher nach der Grundschule auch gelegentlich alleine zuhause, ohne zu sterben oder einen psychischen Schaden davon zu tragen. Ich wusste, wen ich im Notfall anrufen muss, dass ich nicht mit einer Schere in der Hand durch die Gegend renne und die Finger vom Herd zu lassen hatte.

  • Was har das ganze mit Hitzefrei zu tun, dass man dir heute dafür vermutlich das Jugendamt wegen Vernachlässigung der Aufsichtspflicht schicken würde?!?

    Wer schickt wem das Jugendamt? Du hast merkwürdige Vorstellungen.

    Bezug zu hitzefrei: auch junge Kinder können in der Regel ausnahmsweise mal alleine daheim sein, wenn sie ungeplant früher Schulschluss haben. Essen kann man vorbereiten, wenn sich heißes Wetter abzeichnet.

  • Man war ja auch selbst mal Kind. Bei uns waren "Schlüsselkinder" eher die Regel als die Ausnahme und da wurde überhaupt kein Wirbel drum gemacht. Sind auch unverhungert durch die Grundschulzeit gekommen. So schlimm, wie krass unselbstständig viele Kinder heute aufwachsen.



    Susannea

    Naja, so ein Hitzefrei fällt ja nicht unerwartet vom Himmel, sondern wer halbwegs den Wettervorhersagen folgt, könnte sich ja darauf einstellen. Und eventuell mal vorbereitend nen Liter Milch kalt stellen^^

  • Naja, so ein Hitzefrei fällt ja nicht unerwartet vom Himmel, sondern wer halbwegs den Wettervorhersagen folgt, könnte sich ja darauf einstellen.

    Nö, kann man nicht, wir haben Regen und es gibt trotzdem hitzefrei, weil die Temperaturen in dem Raum in dem gemessen wird zu hoch sind, sorry, aber Hellseher bin ich nun wirklich nicht und der Wetterbericht hilft da auch gar nicht weiter.


    Und nein, ich habe keine merkwürdigen Vorstellungen, sondern das wäre eben schon eine Vernachlässigung der Aufsichtspflicht, bloß weil es früher auch ging ist es heute schon lange nicht mehr erlaubt.

  • Und nein, ich habe keine merkwürdigen Vorstellungen, sondern das wäre eben schon eine Vernachlässigung der Aufsichtspflicht, bloß weil es früher auch ging ist es heute schon lange nicht mehr erlaubt.

    Grundschulkinder dürfen alleine zuhause sein. Wie kommst du darauf, dass das verboten sei?

  • ...sondern wer halbwegs den Wettervorhersagen folgt, könnte sich ja darauf einstellen. Und eventuell mal vorbereitend nen Liter Milch kalt stellen^^

    :rofl:


    Was ich wirklich am Osten schätze: bis Klasse 4 ist Hort bis 17 Uhr und ab Klasse 5 traut man Kindern zu, eine Haustür alleine aufzuschließen und Mittagessen gab's bereits in der Mensa/Kantine.

  • :rofl:


    Was ich wirklich am Osten schätze: bis Klasse 4 ist Hort bis 17 Uhr und ab Klasse 5 traut man Kindern zu, eine Haustür alleine aufzuschließen und Mittagessen gab's bereits in der Mensa/Kantine.

    Ich bin in der ersten Klasse mal für ein paar Wochen in einen Hort gestopft worden. Schrecklich. Gott sei Dank konnte man sich dann auf die Schlüsselvariante einigen. An Dauerverwahrung in irgendwelchen Instutitionen sehe ich persönlich nicht viel, was man "schätzen" möchte 🙈

  • wenn es eine bundeseinheitliche Regelung zum hitzefrei geben soll und man solche Betreuungszeiten eben ausschließt.

    Ja, stimmt, es gibt bundesweit einfach gar keine Horte, geschweige denn Ganztag bis 17 Uhr.


    Man wird sich auch bundesweit nie und nimmer einigen,

    aber wenn, dann könnte man einfach festlegen, dass es - so kenne ich es von früher - um 11 Uhr 25 Grad im Raum sein müssen, dann gibt es zu 11.30 Uhr hitzefrei.

    Macht bei einer Halbtagsgrundschule genau 1 Stunde aus und die anschließenden gestrichenen HA.


    Die Vorstellung, man könne etwas flexibel handhaben, einzelne Eltern anrufen oder es digital abfragen, ist ein Graus. Aus genau diesen Gründen, weil Eltern am Tag nach der Abfrage nicht mehr wissen, was sie selbst angekreuzt haben und ihr Kind dann nach Hause/nicht nach Hause gegangen ist, gibt es bei uns nun kein Hitzefrei mehr.


    Davon unabhängig könnte man aber Unterricht nach 11.30 Uhr streichen und Betreuung ansagen, sodass - Ganztag oder Halbtag - alle Kinder betreut bleiben, dabei aber nicht länger an den Unterricht gebunden sind.

    Dazu wird man nicht umhin kommen, in Zukunft auch die Wasserversorgung in den Klassen, Schattenplätze, Belüftung oder Kühlung bei Schulen mitzudenken.

  • Das ist ja teilweise sehr emotional hier.

    Ich hatte als Schüler oft hitzefrei, das war gar kein Problem.

    Ich bin nicht verhungert, verdurstet, vereinsamt. In den Ferien war ich ja auch oft den ganzen Tag alleine zu Hause, weil die Eltern gearbeitet haben. Für Notfälle hatte ich die Telefonnummer der Nachbarn, da habe ich auch manchmal mitgegessen.

    Beim eigenen Kind ist es genauso gewesen. Im Grundschulalter hat er, wenn früher Schule aus war, bei den Nachbarn geklingelt, ab der 5. Klasse kam er allein zurecht.

    Es hängt also vom Alter des Kindes ab und vom Umfeld. Da ist Dorfleben von Vorteil.

    Es ist gut, dass es die garantierte Betreuung in der Schule gibt, aber früher ist tatsächlich trotzdem keiner verhungert, auch wenn beide gearbeitet haben.

    Und an Hitzefreitagen wäre es eben wie in früheren Zeiten.

  • Mein Sohn war in der Nachmittagsbetreuung angemeldet und weil es da so "doof" war, ist er nach zweieinhalb Jahren, also Mitte dritte Klasse mehrmals einfach nach Hause gegangen. Als ich ihn abholen wollte, wussten die gar nicht, wo er ist. Zu Hause fand ich ihn im Garten spielend, Kater daneben. Zuerst bekam er eine Ansage, dann folgten Tränen, wie unfair das wäre, dass er nicht mit den Freunden heimlaufen darf und da seine großen Schwestern meist auch nicht viel später als er zu Hause waren (die Große ist 10 Jahre älter als er), wurde er in der Betreuung abgemeldet und er bekam einen Schlüssel.

  • Hier beschreiben auch Menschen mit Kindern, dass das bei ihnen unproblematisch ist. Meiner ist noch zu klein, aber ich bin früher nach der Grundschule auch gelegentlich alleine zuhause, ohne zu sterben oder einen psychischen Schaden davon zu tragen. Ich wusste, wen ich im Notfall anrufen muss, dass ich nicht mit einer Schere in der Hand durch die Gegend renne und die Finger vom Herd zu lassen hatte.

    Ich zitiere gerne auch den Rest meines Beitrages.


    "Also mein Kind hat ziemlich lange nichtmal die Haustür aufbekommen. Wir mussten lange üben. Und alleine hätte ich eines meiner zwei Kinder mit 6 oder 7 ganz sicher nicht daheim gelassen. Es kommt sehr auf das Kind an und hat nicht immer etwas mit der Erziehung zu tun."


    Hätte ich nur mein erstes Kind, würde ich vielleicht auch so argumentieren dass ein Kind nicht umkommt, wenn es mal alleine bleibt. Mein zweites Kind hat mich gelehrt, dass man nicht von einem auf alle schließen kann. Ich habe meine Kinder sehr ähnlich, ihren individuellen Bedürfnissen angepasst, erzogen. Ich glaube nicht, dass ich es bei meinem ersten Kind soviel besser gemacht habe, als beim Zweiten.

    Manche Eltern haben auch das "Glück", dass sie sogar 2 oder gar mehrere sehr selbständige, gut organisierte, aufmerksame, vernünftige Kinder haben.

    Wenn man aber einen kleinen "Michel aus Lönneberga" daheim hat oder eine "Pippi Langstrumpf" und eben keine "Annika", dann sieht die Sache anders aus.


    Es gibt Empfehlungen zur Aufsichtspflicht von jüngeren Kindern, die aber im Ermessen der Erziehubgsberechtigten liegen und sich an der Reife und am Entwicklungsstand des Kindes orientieren.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Man war ja auch selbst mal Kind. Bei uns waren "Schlüsselkinder" eher die Regel als die Ausnahme und da wurde überhaupt kein Wirbel drum gemacht. Sind auch unverhungert durch die Grundschulzeit gekommen. So schlimm, wie krass unselbstständig viele Kinder heute aufwachsen.



    Susannea

    Naja, so ein Hitzefrei fällt ja nicht unerwartet vom Himmel, sondern wer halbwegs den Wettervorhersagen folgt, könnte sich ja darauf einstellen. Und eventuell mal vorbereitend nen Liter Milch kalt stellen^^

    Früher sind Kinder unangeschnallt im Auto gefahren, haben stundenlang auf dem Feld gearbeitet oder im Bergwerk. Joah, geht alles.

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