Was in norddeutschen Studienseminaren gerade so abgeht

  • Ich stimme dir größtenteils zu, aber in diesem Punkt

    musst du mir bitte einmal "denken helfen". Warum könnte diese Konstellation deiner Meinung nach am ehesten an einer BBS vorkommen?

    Es gibt an BBSen zum Teil Strukturen, wie das Berufsgrundbildungsjahr, bei denen man stark überwiegend SuS mit geringem Bildungsinteresse und nicht präsenten Elternhäusern hat. Ich habe von BBSen auch schon gehört, das es Klassen gibt, in denen regelmäßig nur die Hälfte der SuS erscheint, das wäre im allgmeinbildenden Bereich so nicht möglich. Das gilt aber natürlich nicht für die BBSen als ganzes. Möglichkeiten, problematische KuK so "zu parken", dass sie keinen großen Schaden anrichten gibt es natürlich an anderen Schulformen auch, ich würde aber sagen, dass diese an BBSen noch etwas ausgeprägter sind. Die Unterschiede sind aber graduell.

    Keine Schule, egal welcher Form, würde funktionieren wenn sie nur so Kollegen, wie von Sky beschrieben, hat.

  • Es gibt an BBSen zum Teil Strukturen, wie das Berufsgrundbildungsjahr, bei denen man stark überwiegend SuS mit geringem Bildungsinteresse und nicht präsenten Elternhäusern hat.

    Mal abgesehen davon, dass es das Berufsgrundbildungsjahr in NDS schon seit 2009 nicht mehr gibt ;) : Ja, solche Bildungsgänge gibt es an BBSn. Aber gibt es solche SuS und Eltern nicht auch an allgemeinbildenden Schulen?

    Ich habe von BBSen auch schon gehört, das es Klassen gibt, in denen regelmäßig nur die Hälfte der SuS erscheint, das wäre im allgmeinbildenden Bereich so nicht möglich.

    Wenn bei uns SuS unentschuldigt fehlen, müssen wir sie - so sie noch schulpflichtig sind - nach drei Mahnschreiben an den Landkreis/den zuständigen Schulträger melden; nicht mehr schulpflichtige SuS, die mehrfach unentschuldigt fehlen, werden ausgeschult. Fehlen Berufsschüler*innen ohne Abmeldung bzw. ohne Entschuldigung, kontaktieren die Klassenlehrkräfte umgehend deren Ausbildungsbetriebe.

    Möglichkeiten, problematische KuK so "zu parken", dass sie keinen großen Schaden anrichten gibt es natürlich an anderen Schulformen auch, ich würde aber sagen, dass diese an BBSen noch etwas ausgeprägter sind. Die Unterschiede sind aber graduell.

    Mag sein. Mir sind solche "Problem-KuK" zum Glück noch nirgends untergekommen.


    Im Übrigen finde ich, dass du meine Frage aufgrund deines Beitrags noch nicht wirklich beantwortet hast. Du sprachst ja davon, dass diese Konstellation:

    sich sowohl der Schulleiter nicht um Recht und Gesetz schert und es gleichzeitig Eltern und Schülern egal ist.

    am ehesten an beruflichen Schulen auftreten würde. Da frage ich mich weiterhin: Warum sollte es gerade dort Schulleitungen geben, die sich nicht an Recht und Gesetze halten? (dass wir teilweise desinteressierte SuS und Erziehungsberechtigte haben, ist definitiv der Fall; aber - siehe oben - die gibt es m. E. an allgemeinbildenden Schulen genauso, allerdings - je nach Schulform - evtl. nicht so "gehäuft" wie in einigen Bildungsgängen an BBSn)

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Also, ich habe direkt Betriebe auf der Matte, wenn die Kollegen so arbeiten. Und tatsächlich schaltet sich dann direkt die Schulleitung ein. So wie von @sky beschrieben wird an unserem Berufskolleg in dem Berufsschulklassen nicht gearbeitet.


    Es gibt natürlich Kollegen, die ihre Vor- und Nachbereitung minimieren, jedoch bewegen sie sich ansonsten im gesetzlichen Rahmen, was Leistungsnachweise zB angeht. Ich habe auch schon so viel in der Schublade, dass ich kaum Vorbereitungen habe. Meine Devise ist: jedes Jahr denke ich mir für eine Klasse (manchmal zwei, wenn’s grad passt) eine neue Lernsituation aus. Alles andere nehme ich aus dem Schrank und passe es an. Mein Fokus liegt mittlerweile in anderen Bereichen, wie zB Schulentwicklung.


    Schwarze Schafe gibts in jedem Job. Je größer der Laden oder die Abteilung, desto weniger fällts auf.

  • Im Übrigen finde ich, dass du meine Frage aufgrund deines Beitrags noch nicht wirklich beantwortet hast. Du sprachst ja davon, dass diese Konstellation:

    am ehesten an beruflichen Schulen auftreten würde. Da frage ich mich weiterhin: Warum sollte es gerade dort Schulleitungen geben, die sich nicht an Recht und Gesetze halten?

    Im Bezug auf Schulleiter sehe ich keinen Unterschied in Bezug auf BBSen und allgemeinbildend Schulen und ganz grundsätzlich sollten solche problematischen Schulleiter eigentlich inzwischen die ganz große Ausnahme sein, denn der Auswahlprozess ist sehr streng.

    Letztlich geht es mir um die Schülerschaft, die nach der allgemeinbindenden Schule die Schulpflicht noch nicht erfüllt hat, keine Ausbildung bekommen hat und dann in andere Maßnahmen kommt, nur bei so einer Klientel ist das geschilderte Verhalten eigentlich möglich.

    (Mein Beitrag war keine Kritik an der Schulform BBS, sondern einfach nur die Feststellung, dass die äußeren Voraussetzungen für den beschriebenen Fall meiner Meinung nach am ehesten da eintreten können.)

  • (Mein Beitrag war keine Kritik an der Schulform BBS, sondern einfach nur die Feststellung, dass die äußeren Voraussetzungen für den beschriebenen Fall meiner Meinung nach am ehesten da eintreten können.)

    Ok, dann habe ich dich anscheinend missverstanden.

    ganz grundsätzlich sollten solche problematischen Schulleiter eigentlich inzwischen die ganz große Ausnahme sein, denn der Auswahlprozess ist sehr streng.

    Hoffen wir es.

    Letztlich geht es mir um die Schülerschaft, die nach der allgemeinbindenden Schule die Schulpflicht noch nicht erfüllt hat, keine Ausbildung bekommen hat und dann in andere Maßnahmen kommt, nur bei so einer Klientel ist das geschilderte Verhalten eigentlich möglich.

    Diese Art von SuS macht allerdings nur einen Teil der Schülerschaft einer BBS aus.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Im Bezug auf Schulleiter sehe ich keinen Unterschied in Bezug auf BBSen und allgemeinbildend Schulen und ganz grundsätzlich sollten solche problematischen Schulleiter eigentlich inzwischen die ganz große Ausnahme sein, denn der Auswahlprozess ist sehr streng.

    Bei uns sind etliche Grundschulen ohne Schulleitung. Wenn sich jemand bewirbt und das Verfahren abschließt, muss er genommen werden. Die einzige Chance die Person nicht zu nehmen ist, wenn sie im Verfahren komplett durchfällt (Gespräch, Unterrichtsbesuch, Beratung eines Kollegens, DV leiten). Komplett durchfallen finde ich aber eine hohe Hürde. Da muss ich schon wirklich schlecht sein. Dazu kommen natürlich auch noch Bewerber, die das alles ganz gut hinbekommen, aber aus anderen Gründen nicht als Schulleitung geeignet sind. Dadurch dass es oft keine Konkurrenz mehr gibt, kann man auch nicht mehr wählen. Ist schon eine schwierige Situation.

  • Woher kommt eigentloich die Idee, das jemand, der als Mtarbeiter einen wirklich guten Job macht, auch in einer Leitungsposition gut sein muß?

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Woher kommt eigentloich die Idee, das jemand, der als Mtarbeiter einen wirklich guten Job macht, auch in einer Leitungsposition gut sein muß?

    Was ist denn die Alternative?

    Schlechten Mitarbeiten Leitungspositionen geben, in der Hoffnung, dass sie das besser hinkriegen?

  • Wenn sich jemand bewirbt und das Verfahren abschließt, muss er genommen werden.

    Ist doch hier genauso. Gab schon Funktionsstellenausschreibungen (A15), die erst in der X-ten Runde besetzt wurden, da sich keiner freiwillig auf den Posten beworben hat.


    Wenn sich dann eine/r bewirbt, wird diese genommen sofern nicht absolut gravierende Gründe dagegen sprechen. Das ist aber kein ausschließlich schulspezifisches Problem. Jeder Konzern kann ein Lied davon singen oder wenn die Quote ins Spiel kommt.

  • Das Referendariat ist nie die schönste Zeit des Lebens.

    Wenn ich @sky so höre, was von Moebius bestätigt wird, bekommen Lehrer an niedersächsischen BBS sehr viel Gehalt für sehr wenig Arbeit oder Arbeitseinsatz?

    Ich würde mal davon ausgehen, dass die Mehrheit der Lehrkräfte an den niedersächsischen BBS sehr viel arbeiten und dafür auch angemessen besoldet werden. Leider wird es wie in jedem anderen Beruf auch an niedersächsischen BBS "faule" Kollegen bekommen, die das Geld einstecken und mit möglichst wenig Arbeit durchkommen. Solche Leute hast Du leider in jedem (größeren) Betrieb.

  • Das Referendariat ist nie die schönste Zeit des Lebens.

    Wenn ich @sky so höre, was von Moebius bestätigt wird, bekommen Lehrer an niedersächsischen BBS sehr viel Gehalt für sehr wenig Arbeit oder Arbeitseinsatz?

    Klar, wir sind an den nds. BBSn alle die - von Herrn Schröder ja schon vor Jahren so titulierte - faulen Säcke ^^. Meine Antwort auf Skys Beitrag hattest du gelesen, oder? Ich kann seine Darstellungen für alle BBSn, die ich hier kenne, so gar nicht bestätigen; weder haben wir wenig Arbeit, noch zeigen die mir bekannten BBS-Lehrkräfte wenig Arbeitseinsatz. Da muss ich dich leider enttäuschen, falls du vorgehabt haben solltest, aus NRW nach NDS zu wechseln ;) .

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  • Nur hat es dort früher oder später Konsequenzen.

    Nicht zwingend. Ich habe viele kennengelernt, da Jahrzehnte bis zur Rente eigentlich gar nichts mehr gemacht haben. In großen Firmen geht man sehr leicht unter.

  • Woher kommt eigentloich die Idee, das jemand, der als Mtarbeiter einen wirklich guten Job macht, auch in einer Leitungsposition gut sein muß?

    Ich weiß aktuell nicht, wie das bei euch in Hessen gestaltet ist, aber die Beurteilungsverfahren für Leitungspositionen in NDS enthalten daher gerade nicht nur den Rückblick auf die bisherige Arbeit und gezeigten Unterricht, sondern auch für Leitungspositionen relevante Aspekte, die für die "normale" Lehrkraft weniger wichtig sind (z.B. Leitungshandeln in einer Konferenz, Gespräch zum Amt mit schulrechtlichen Aspekten, persönlichen Fertigkeiten u.v.m.).

  • das ist doch garnichts Ungewöhnliches und imho Ausdruck des Peter-Prinzips: “In a hierarchy every employee tends to rise to his level of incompetence.” Nach einer gewissen Zeit wird jede Position in einer Organisation von jemandem besetzt, der unfähig ist, die Aufgabe zu erfüllen.

  • Wenn ich @sky so höre, was von Moebius bestätigt wird, bekommen Lehrer an niedersächsischen BBS sehr viel Gehalt für sehr wenig Arbeit oder Arbeitseinsatz?

    So einen Bullshit habe ich sicher nicht geschrieben und "bestätigten" kann ich in Bezug auf die BBS schon gar nichts, da ich dort nicht unterrichte.

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