Was in norddeutschen Studienseminaren gerade so abgeht

    • Offizieller Beitrag

    Von den Selbstmorden weiß ich nur von Online-Artikeln und referendar.de, es war nie Thema am Seminar. Ich war glaube ich der 2. Jahrgang der neuen Leitung, also sie war seit einem Jahr im Amt (aber seit über 20 Jahren stellvertretende Leiterin)
    Davor durften Männer nur in Anzughosen und Lackschuhen kommen.
    Eine Kollegin meiner Schule wurde unter diesem Leiter als Referendarin zitiert, dass sie bitte ihre (langen) Haare zu binden habe.


    Wir wurden am ersten Tag vom Personalrat sehr ausführlich instruiert, welche Kleidung geht, welche Tasche geht, dass Piercings wegzunehmen sind, usw..
    Und es ist mir egal, ob das unverschämt ist oder nicht: es ist ein asymmetrisches Verhältnis und wenn die Mitreferendarin zur Seminarleitung zitiert wird, weil man mit einem Piercing in der Schule war, dann kann man revoltieren, ... oder halt das Piercing tagsüber abmachen.

  • Sorry, diese Teile deines Posts sind komplett daneben.

    Mein Post war eher noch verharmlosend für das, was dort abgelaufen ist. Meine Anekdoten sind nur ein Bruchteil von dem, was alles vorgefallen ist. Solche 'Individuen' dürften nicht auf Menschen losgelassen werden, geschweige denn darüber entscheiden wer für den Beruf geeignet ist und wer nicht.


    In der Stellungnahme vom Seminar aus dem Ausgangspost wird erwähnt, dass es einen Personalrat/ähnliche Instanzen gäbe aber das ist auch nur ein schlechter Witz. Bei uns bestand der "Personalrat" aus anderen Referendaren die selbst Ängste hatten, den Mund aufzumachen. Außerhalb einer gesicherten Anonymität hätte dort nie irgendjemand etwas gesagt.


    Was scheinbar also nicht nur in meinem Seminar und anderen ablief grenzt nicht nur an Mobbing und Psychoterror, sondern ist genau das. Menschen die sowas mit Freude ausleben sind in meinem Augen Abschaum, nichts weiter. Vollkommen absurd wird es dann, wenn man plötzlich bei dem FL im Unterricht hospitieren darf/muss und sieht, wie vermeintlicher Gott-Didakt 100% Frontalvortrag durchzieht und sich bei anderen Kollegen damit brüstet ausschließlich Türschwellenpädagogik zu betreiben.


    Und wir alle hier im Forum wissen ganz genau, wie man an solche Positionen gelangt. Man muss nur derart unangenehm in der Schule auffallen, dass man 'hoch'-gelobt wird.

    Ich will damit nicht sagen, dass ausnahmslos alle Fachleiter/Amtsärzte sind wie die von mir beschriebenen. Wir hatten auch eine kleine Anzahl von Fachleitern, die menschlich korrekt waren und versucht haben, Ängste zu nehmen und eine gute Ausbildung zu bieten.

  • Ein paar Anekdoten (mehrerer!) Fachleiter/innen aus meinem Seminar:

    1. FL1 hasst FL2 und wenn beide zusammen in der Besprechung saßen wurde deren Hass auf brutalste Art und Weise am Reffi ausgelassen.

    2. FL2 lässt mehrere sehr eindeutig sexuelle Sprüche fallen und betont direkt im Anschluss, dass sein Wort dafür sorgen kann, das 5 Jahre + 1,5 Jahre Ref umsonst waren. Danach betont er ebenfalls, dass er auch dafür sorgen kann, gut durchs Referendariat zu kommen wenn man sich entsprechend fügt.

    3. FL3 verlangt von Reffi, dass dieser seinen Urlaub in den Ferien cancelt, da niederes Fußvolk anzutanzen hätte, wenn die Obrigkeit (hier die FL) das so wünschen (Das Wort Fußvolk wurde auch explizit erwähnt).

    Bei mir war es glücklicherweise nie so schlimm. Aber es gab auch schon Momente, wo ich mir dachte, dass es eigentlich notwendig sei, dass jede Sitzung videografiert wird, einfach nur damit dieses menschenfeindliche Verhalten nicht auftritt.

  • Davor durften Männer nur in Anzughosen und Lackschuhen kommen.
    Eine Kollegin meiner Schule wurde unter diesem Leiter als Referendarin zitiert, dass sie bitte ihre (langen) Haare zu binden habe.


    Wir wurden am ersten Tag vom Personalrat sehr ausführlich instruiert, welche Kleidung geht, welche Tasche geht, dass Piercings wegzunehmen sind, usw..

    Das ist derart anachronistisch, dass man es kaum glauben kann. War es auch schon vor ein oder zwei Jahrzehnten!

  • Nachdem was ich hier so lese, muss ich ja froh über das Seminar sein, welches ich besucht habe. Ich habe keine Horrorstories erlebt oder gehört. Fachleitungen waren zwar in der Mehrheit ein mir unsympathischer Menschenschlag, aber man konnte sich arrangieren. Auch über den ganzen Unsinn, der veranstaltet wurde kann ich mittlerweile hinwegsehen

  • Nachdem was ich hier so lese, muss ich ja froh über das Seminar sein, welches ich besucht habe. Ich habe keine Horrorstories erlebt oder gehört. Fachleitungen waren zwar in der Mehrheit ein mir unsympathischer Menschenschlag, aber man konnte sich arrangieren. Auch über den ganzen Unsinn, der veranstaltet wurde kann ich mittlerweile hinwegsehen

    Bei mir auch. Die Fachleitungen waren bei mir wenigstens nicht bösartig, es gab keine Psychospielchen und die hatten wirklich Lust auf die Aufgabe, aus uns vernünftige Lehrkräfte zu machen. Ich hatte zwar aus verschiedenen Gründen oft das Bedürfnis, mit den Augen zu rollen, aber insgesamt war das schon in Ordnung so.

  • Ich war mit einem meiner Fachleiter auch nicht zufrieden, er "steckte uns schnell in Schubladen", eine Änderung war kaum noch möglich. Mein 2. für das andere Fach war dafür phantastisch. Und selbstverständlich durften wir tragen, was wir wollten, methodisch etc. ausprobieren, was ging usw. Dies war nie Thema.


    Ich empfand den Druck auch groß, es lag aber nur daran, dass nach 6 Jahren Studium, 2 Jahre Referendariat entschieden, ob man Lehrer werden konnte und die Note 2 damals nicht reichte (es schafften selbst in Mathe trotz örtlicher Flexibilität weniger als 20 %, in Chemie trotz 1,0 niemand). Es gab einzelne, die aufgaben, ich kannte einen, er war zu sehr Künstler und ging wohl zu wenig auf Schüler ein.


    Ich dachte bisher beim lesen der Zeitungsartikel an verwöhnte Millennials, die von Rasenmähereltern umhegt wurden. Aber wenn ich das hier lese, bin ich doch schockiert.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Ich dachte bisher beim lesen der Zeitungsartikel an verwöhnte Millennials, die von Rasenmähereltern umhegt wurden. Aber wenn ich das hier lese, bin ich doch schockiert.

    Millenials wirst du in Seminaren mehrheitlich auf der Ausbilderseite finden. Nur noch sehr wenige als Refs.

  • Für die zwischenmenschlichen Defizite in der Referendars-Ausbildung gib es m.E. plausible psychologische Gründe.


    Diejenigen, die man heute als Fachleiter wirken sieht, haben nicht selten einen Doktor-Titel. Sie bewegten sich also eigentlich im Fahrwasser einer wissenschaftlichen Karriere. Dieses scheiterte - aus welchen Gründen auch immer -, sodass man als Lehrer maximal Karriere machen wollte. Als Fachleiter sitzen diese Menschen nun zwischen den Stühlen: Sie sind keine "normalen Lehrer" (was sie auch nie wirklich anstrebten), für eine Uni-Karriere reichte es aber auch nicht.

    Nun wandeln sie in einer Zwischenwelt. Von Schule zu Schule ziehen sie - ohne ein wirkliches berufliches Zuhause zu haben. Im Stamm-Kollegium isolieren sie sich nicht selten. Selten da sind sie ohnehin. Beliebt sind sie auch selten. Weder bei Schülern, Kollegen noch bei Referendaren. Das verstärkt die Verbitterung. Ein Teufelskreis beginnt. Nicht nur für sie selbst. Auch für die Anderen.

  • Das übliche stille-Post spiel. Irgendjemand schreibt davon, er habe etwas gelesen, wo davon berichtet wird, was anonyme Quellen angeblich gehört haben und schon wird wieder darüber diskutiert, als wäre es gesicherte Realität.


    Auch in meiner Ausbildung gab es einzelne kritikwürdige Personen und Punkte, aber an der waren auch 10-20 Personen beteiligt, statistisch ist das zu erwarten.


    Wenn allerdings jemand davon berichtet, dass all diese 10-20 Personen eine Katastrophe bis zur Überschreitung der Grenze zu strafbaren Handlungen waren (sind aber natürlich alle immer damit durch gekommen...) dann ist mathematisch gesehen die Wahrscheinlichkeit sehr viel größer, dass nicht alle anderen sondern er selber das Problem ist.

  • Für die zwischenmenschlichen Defizite in der Referendars-Ausbildung gib es m.E. plausible psychologische Gründe.


    Diejenigen, die man heute als Fachleiter wirken sieht, haben nicht selten einen Doktor-Titel. Sie bewegten sich also eigentlich im Fahrwasser einer wissenschaftlichen Karriere. Dieses scheiterte - aus welchen Gründen auch immer -, sodass man als Lehrer maximal Karriere machen wollte. Als Fachleiter sitzen diese Menschen nun zwischen den Stühlen: Sie sind keine "normalen Lehrer" (was sie auch nie wirklich anstrebten), für eine Uni-Karriere reichte es aber auch nicht.

    Nun wandeln sie in einer Zwischenwelt. Von Schule zu Schule ziehen sie - ohne ein wirkliches berufliches Zuhause zu haben. Im Stamm-Kollegium isolieren sie sich nicht selten. Selten da sind sie ohnehin. Beliebt sind sie auch selten. Weder bei Schülern, Kollegen noch bei Referendaren. Das verstärkt die Verbitterung. Ein Teufelskreis beginnt. Nicht nur für sie selbst. Auch für die Anderen.

    Das soll Satire sein, richtig? Denn mit der Realität hat das zumindest meiner Erfahrung nach nur wenig und selten zu tun. An meiner Refschule gab es zahlreiche Seminarfachleiter. Diese gehörten ausnahmslos zu den bei den SuS beliebtesten Lehrkräften, weil sie besonders motivierenden und kreativen Unterricht gegeben haben. Auch bei den Anwärtern und Anwärterinnen- denen aus ihren Kursen, wie auch denen der eigenen Schule- waren diese hoch angesehen, weil wir bei diesen KuK immer hospitieren durften, immer mit Fragen kommen durften, immer Hilfe erhalten haben. Ich hatte natürlich auch vereinzelt andere Dozierende im Ref, die Mehrheit war aber genau so gestrickt auch von denen, die nicht an meiner Schule tätig waren. Im Kollegium hatten und haben die Leute, die am Seminar tätig waren sowohl an meiner Refschule, als auch an meine aktuellen Schule ein hervorragendes Standing, weil das durchweg besonders engagierte, kollegiale Leute sind, die ich zumindest an der eigenen Schule jeweils kennenlernen durfte.

    Promoviert haben Fachleiter zumindest in der SEK.I nur höchst selten, auch nur eine absolute Minderheit promoviert später noch und dann üblicherweise im Bereich Fachdidaktik, sprich ausdrücklich schulbezogen. Auch am Gymnasialseminar hier bei uns hat nur ein geringer Teil der Dozierenden promoviert.


    Ich weiß von zwei Einzelfällen aus dem erweiterten Bekanntenkreis, die nach einem Musikstudium (Einzelfach) am Ende doch in den Schuldienst gegangen sind ob der finanziellen Sicherheit, schon während des Refs frustriert waren, weil sie ihre künstlerischen Ambitionen nicht einmal annähernd umsetzen konnten, nur um dann direkt nach dem Ref alles daranzusetzen, so wenig wie möglich unterrichten zu müssen ohne den sicheren Hafen des Schuldienstes aufgeben zu müssen. Denen erschien eine Seminartätigkeit als mögliche Rettung. Zumindest einer der Kandidaten ist am Ende leider tatsächlich in der Lehrkräfteausbildung gelandet, der andere ist dann ins KM oder ein RP gegangen, um nicht mehr unterrichten zu müssen.


    Wenn das eigene Ref schon 20 Jahre und länger her ist, dann sollte man sich vielleicht nicht anmaßen noch mitreden zu können, wie die aktuelle Ausbildung gestaltet ist oder wie aktuelle Dozierende wohl vorgehen wenn man nicht gerade selbst Fachleiter: in ist oder zumindest Mentor:in aktueller Anwärter: innen. Beides dürfte sich nämlich in vielen Punkten fundamental geändert haben.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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  • Und wir alle hier im Forum wissen ganz genau, wie man an solche Positionen gelangt. Man muss nur derart unangenehm in der Schule auffallen, dass man 'hoch'-gelobt wird.

    Ist das so? Hier in NDS bewirbt man sich um die Stelle einer Fachleiterin/eines Fachleiters am Studienseminar. Diejenigen BBS-Lehrkräfte auf Fachleiter*innenposten, die ich persönlich kenne (10-15) sind nie "unangenehm in der Schule aufgefallen" und von denen wurde auch niemand "hochgelobt".

    Diejenigen, die man heute als Fachleiter wirken sieht, haben nicht selten einen Doktor-Titel.

    Nun wandeln sie in einer Zwischenwelt. Von Schule zu Schule ziehen sie - ohne ein wirkliches berufliches Zuhause zu haben. Im Stamm-Kollegium isolieren sie sich nicht selten. Selten da sind sie ohnehin. Beliebt sind sie auch selten. Weder bei Schülern, Kollegen noch bei Referendaren.

    Wie auch CDL schon schrieb, kann ich beides absolut nicht bestätigen.


    Meine Schule ist ja ebenfalls dem Studienseminar BBS in Oldenburg zugeteilt und ich bin etwas geplättet, dass dieses Seminar momentan so negativ dargestellt wird. Ich selbst habe mein Ref an einem anderen Studienseminar gemacht, aber ich erlebe ja nun schon seit 20 Jahren Refis/LiV, die ihres an eben jenem Standort absolvieren bzw. absolviert haben - ich habe deren Ref in einigen Fällen auch als Ausbildungslehrerin begleitet - und es hat sich bisher noch nie jemand derart schlecht über die dortigen Fachleiter*innen usw. geäußert. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass sie dies aus Angst nicht getan haben; eine ganze Reihe von ehemaligen Refis dieses Seminarstandorts sind mittlerweile bei uns als "fertige" Lehrkräfte (zwei gerade erst jetzt im Mai fertig geworden und von uns übernommen worden) und z. T. bin ich mit ihnen befreundet - wenn sie ihr Ref also als derartigen Horror erlebt hätten, hätten sie sich ziemlich sicher mal dahingehend geäußert. Auch von einer enorm hohen Abbrecherquote im BBS-Studienseminar OL, von der in einem der Artikel berichtet wird, ist mir im Übrigen nichts bekannt. Nach den Sommerferien werde ich auf jeden Fall unsere derzeitigen Refis zu dieser Thematik befragen; mal sehen, ob sie auch so viel Negatives zu erzählen haben.


    Nun ja, vielleicht liegt meine recht positive Sichtweise des Vorbereitungsdienstes auch mit daran, dass ich selbst zum Glück in meinem Ref. keinerlei negative Erfahrungen gemacht und es überhaupt nicht als "furchtbare Zeit" erlebt habe. Mit meinen Fachleiter*innen wie auch den Ausbildungslehrkräften kam ich gut zurecht und hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, ungerecht, von oben herab oder sonstwie schlecht behandelt zu werden (so ging es auch meinen "Mit-Refis").

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    3 Mal editiert, zuletzt von Humblebee () aus folgendem Grund: Ergänzung und Fehler berichtigt

  • Grundsätzlich ist die Aussage, dass es psychischen Druck im Vorbereitungsdienst gibt, natürlich auch richtig. Ich habe das ebenfalls als Druck empfunden, jedoch nicht zwangsläufig durch die Fachleiter ausgeübt, sondern eher entstanden aufgrund der Systematik des Vorbereitungsdienstes für Quereinsteiger.


    Zudem muss man in der Lage sein, sich auf Ratschläge der Fachleiter einfach mal einzulassen und sie anzunehmen und auszuprobieren. Manchmal erkennt man die Sinnhaftigkeit erst später, manchmal sind die Ratschläge nicht passend zur Lehrerperson. All das kann man nur beurteilen, wenn man es nicht mal versucht. Das ist ja mitunter nicht leicht, wenn man davon zunächst nicht überzeugt ist.


    Ich stelle jedenfalls bei unseren Reffis oft fest: Wenn es Schwierigkeiten gibt, dann meist berechtigt, weil diese Personen auch in der Schule durch diverse Dinge auffallen.

    Jedoch hatten wir neulich auch den Fall, dass die SL immer mit zu den UBs gekommen ist, weil der Fachleiter vom Reffi derart unmögliche Dinge verlangt hat und zudem in den Nachbesprechungen unfair war, dass wir gesagt haben, hier muss jemand geschützt werden. Die Anwesenheit eines Mitglieds der SL hat da gut geholfen und das Ref wurde gut abgeschlossen.


    Wie immer gibts zwei Seiten, aber wenn es tatsächlich solche Zustände gibt, dann wird es Zeit, die zu beenden.

  • Grundsätzlich ist die Aussage, dass es psychischen Druck im Vorbereitungsdienst gibt, natürlich auch richtig.

    Ja, klar, den habe ich auch verspürt. Das ist aber meiner Meinung nach ein Druck, der häufig in Situationen, wo man "unter Beobachtung steht" und/oder sich in Prüfungssituationen befindet, entsteht.

    Wie immer gibts zwei Seiten, aber wenn es tatsächlich solche Zustände gibt, dann wird es Zeit, die zu beenden.

    Das ist vollkommen richtig. Was das Studienseminar Gym. in OL angeht, kann ich dazu eh nichts sagen, da ich niemanden kenne, der mit diesem Seminar zu tun hat. Nur was die plötzlichen negativen Berichte über das Studienseminar BBS angeht, bin ich halt sehr erstaunt, weil ich davon zum ersten Mal höre, obwohl ich ja nun wirklich viele kenne, die an diesem Seminarstandort selbst ihr Referendariat absolviert haben.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Spruch zum Sontag:

    Man kann auch mal überlegen, ob der "psychische Druck" im Referendariat nicht einfach in vielen Fällen der bis dahin völlig unbekannte Druck ist, eine gewisse Leistung zu erbringen.


    In der Schule ist Leistungsdruck weitgehend negativ besetzt, im Studium kann man sich in vielen Fachrichtungen selbst mit Vorsatz praktisch nicht so dumm anstellen, dass man nicht erfolgreich abschließt. Die Alternative zur Schlagzeile "Psychischer Druck im Referendariat" wären möglicherweise die Schlagzeile "Schüler leiden unter immer mehr ungeeigneten Lehrern".

  • im Studium kann man sich in vielen Fachrichtungen selbst mit Vorsatz praktisch nicht so dumm anstellen, dass man nicht erfolgreich abschließt.

    Steile These. Dafür gibt es aber viele Studienabbrecher:innen.


    Ich habe beim Lesen des Eingangspostings vermutet, dass die Leute, die sich hier beschweren und Missstände öffentlich machen, zu der Generation gehören, die erwarten, Ihren Arbeitgeber:innen Bedingungen stellen zu können, bevor sie einer Einstellung zustimmen. Wobei ich begrüße, dass sie aufbegehren.

  • Steile These. Dafür gibt es aber viele Studienabbrecher:innen.

    Sie ist wesentlich weniger steil, wenn man sich anschaut, wo die Quote der Studienabbrecher am höchsten ist (Spoiler: Mathematik mit +50%) und wo am niedrigsten (Lehramt, 10%, besonders bemerkenswert, weil dort viele landen, nachdem sie ein Fachstudium abgebrochen haben).


    https://www.spiegel.de/panoram…3d-4a59-b73b-47a175ed697c


    (Je nach Quelle findet man auch unterschiedliche Zahlen, die Tendenz ist aber überall die gleiche.)

  • In der Stellungnahme vom Seminar aus dem Ausgangspost wird erwähnt, dass es einen Personalrat/ähnliche Instanzen gäbe aber das ist auch nur ein schlechter Witz. Bei uns bestand der "Personalrat" aus anderen Referendaren die selbst Ängste hatten, den Mund aufzumachen. Außerhalb einer gesicherten Anonymität hätte dort nie irgendjemand etwas gesagt.

    Wir hatten auch von Anfang an die Kontaktdaten vom Bezirkspersonalrat. Der saß direkt in Osnabrück bei der Schulbehörde. Wenn deine Aussagen richtig sind, sollte man das spätestens nach der Übernahme ins Beamtenverhältnis anprangern.

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