Schülerin geistesabwesend. Hilfe!

  • Ich habe doch nur meine verschiedenen Ideen zu dem Thema geäußert.


    Ist denn dieses Verhalten plötzlich gekommen und war es die ganze Zeit unauffällig?


    Ansonsten werde ich mich jetzt aus diesem Forum zurückziehen. Quittengelee kann mich offensichtlich nicht leiden und hackt auf allem herum, was ich schreibe. Das tut mir weh. Ich habe dir nichts getan, aber du mutmaßt die ganze Zeit über mich. Das tue ich mir nicht weiter an.

    Ich weiß, dass das wieder etliche blöd von mir finden, aber ihr seid ja nicht das Opfer.:wink2:

  • Ich habe dir nichts getan, aber du mutmaßt die ganze Zeit über mich.

    Und du stellst fest, dass die Schülerin Liebeskummer hat (nicht haben könnte, sondern hat).


    Zitat

    Ich weiß, dass das wieder etliche blöd von mir finden, aber ihr seid ja nicht das Opfer.

    Du bist auch kein Opfer. Man kanns auch übertreiben.

  • Ansonsten werde ich mich jetzt aus diesem Forum zurückziehen. Quittengelee kann mich offensichtlich nicht leiden und hackt auf allem herum, was ich schreibe.

    Bitte nicht zurückziehen, nur weil ich dich nerve. Erstens kann ich dich weder leiden noch nicht leiden, weil ich dir noch nue begegnet bin. Und zweitens hacke ich nicht auf allem rum, sondern reagiere emotional auf alles mögliche. In diesem Falle geht's mir um das Wohl eines Kindes und dass dezente Hinweise nicht durchzudringen schienen.

  • Vielleicht gibt es Probleme in der Klassengemeinschaft. Hat sie Freund*innen? Welche Rolle spielt der Vater? Es könnte ja alles Mögliche sein, das ist sehr schwer auszumachen.

    Bei mir werden oft Kinder mit Träumersyndrom (ADS) in Klassenarbeiten oder auch im Unterricht nicht fertig. Wenn das diagnostiziert ist, erhalten sie einen Nachteilsausgleich in Form von mehr Zeit oder ruhigem Platz in der Klassenarbeit. (Ich finde, das kann man auch Kindern, die nie voran kommen, auch so einräumen, ohne Monate abzuwarten, bis endlich was Schriftliches kommt. Also, ich setze dann schon mal so ein Kind ins Nebenzimmer, damit es sich besser konzentrieren kann).

    Wünscht, das würden alle Lehrer so machen... oder gleich andere Prüfungsmodelle wählen (statt dieser langweiligen Zettel die 2 Seiten lang vollgeklatscht werden sollen). Leider hilft mir das jetzt gleich nicht viel weiter, da, wie du schon sagst, Unterstützung, Diagnose etc. sehr lange dauern. Ich war einfach auf der Suche nach so kleinen Hilfen beim Lernen. Im Stehen arbeiten bringt ja zumindest schon einen kleinen Fortschritt, aber vllt. fällt euch noch was ein. Den Test werde ich bei der Mutter auf jeden Fall anregen. Ich glaube schon, dass da mehrere Ursachen zusammenkommen, die sich leider nur schwer beseitigen lassen. Ein Psychotherapeute wäre halt neben Ganztagsschule, Ergo, Kieferorthopäde und Vheerleading nochmal ein Termin mehr im ohnehin schon vollen KalenderIch würde ihr einfach gerne helfen. Das Jahr war viel los (Umzug, 2 Babykatzen, Trennung,...)

  • Keine Sorge, ich bastle mir definitiv kein Bild zusamme und habe als MSD schon mehrere Jahre Erfahrung sammeln können. Dennoch finde ich den Austausch wichtig, stehe mit vielen Lehrern in Kontakt, mit denen ich mich regelmäßig austausche und Tipps teile. Oft gb es jemand, der schon etwas völlig neues probert hat, was man in keinen Lehrbüchern findet, das dann auch bei Schülern mit ähnlichen Symptomen geklappt hat. Alles auf die Ärzte abzuwälzen oder auf Diagnosen zu hoffen bringt in den meisten Fällen leider sehr wenig und ein Nachteilsausgleich ist zwar sinnvoll für die Noten, wird ihr aber im späteren Leben nach der Schule icht viel nützen. Sinnvoller ist es zu lernen, die Ursachen und Bewältigungsstrategien selbst zu lernen, das hat sie aber noch nicht. Man könnte nach Lehrbuch gehen und hoffen, dass etwas passendes dabei ist - oder ich nehme Tipps und Ideen an, gebe sie der Schülerin weiter und sie findet so vielleicht etwas, das ihr hilft. Ich bin kein Diagnostiker ! Aber alle Menschen brauchen manchmal advanced organizer um zu erkennen, was ihnen fehlt. Und die Themen anzusprechen, die Zauberwald erwähnt könnten solche Hinweisreize sein

  • Das ist der einzige vernünftige Ratschlag (wenn das Reden mit der Schülerin nicht zum gewünschten Ergebnis führt).


    Ich bin gerade schwer irritiert davon, wie hier wild auf die Entfernung festgestellt wird, dass das Kind offensichtlich Liebeskummer hat, alternativ bei AD(H)S immerhin einen Nachteilsausgleich bekommt oder das alles ganz normal ist.

    Naheliegend, aber offenbar nicht selbstverständlich.

    Ich weiß, das würde viel helfen, ich arbeite jedoch leider mit vielen Problemfamilien zusammen, wo das nicht immer so einfach ist. Wie gut, dass wir Lehrer (die meisten zumindest) in Familien aufgewachsen sind, wo die Eltern Vorschläge annehmen und Zeit für ihre Kinder haben! AAls Diagnosen hätte ich Zauerwalds Kommentare jetzt nicht gesehen, eher als wichtige Denkanstöße, aber für Diagnosen bin ich auch nicht hier, die könnt ihr nämlich noch weniger stellen als ich...

  • Bitte nicht zurückziehen, nur weil ich dich nerve. Erstens kann ich dich weder leiden noch nicht leiden, weil ich dir noch nue begegnet bin. Und zweitens hacke ich nicht auf allem rum, sondern reagiere emotional auf alles mögliche. In diesem Falle geht's mir um das Wohl eines Kindes und dass dezente Hinweise nicht durchzudringen schienen.

    Nerven ist gut, das regt zu neuen Denkrichtungen an und veranlasst Hinterfragungen und Skepsis. Aber bitte beim Ursprungsthema bleiben und evtl. selbst Vorschläge bringen (ein paar waren ja schon dabei, bei Schmidt leider nicht, die nützlich sind) und immer freundlich bleiben

  • Ich würde gerne an der Stelle dir, Zauberwald, für deine sehr angenehme Art und deine interessanten Beiträge der letzten Monate danken. Es ist nicht immer einfach, seinen Platz in einem Forum mit den ganzen Dynamiken zu finden, die es irgendwie immer zu geben scheint, sobald mehr als eine Handvoll Leute aufeinandertrifft, aber du bereicherst meiner Einschätzung nach unser Forum sehr.

  • Nerven ist gut, das regt zu neuen Denkrichtungen an und veranlasst Hinterfragungen und Skepsis. Aber bitte beim Ursprungsthema bleiben und evtl. selbst Vorschläge bringen

    Mein Vorschlag ist, dass du als Nachhilfelehrerin deine Kompetenzen nicht überschätzt. Ich habe in der Grundschule mehr als einmal gesehen, wie die subjektiven Theorien von Grundschullehrerinnen die Probleme von Kindern verstärkt haben. Ich sehe, dass du dir wundersame Konzentrationstips erhoffst, damit du dich nicht so hilflos fühlst, aber die gehören nicht an dieser Stelle hierher. Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob ein Kind an einer Traumafolgestörung leidet, Liebeskummer hat, oder Absencen erlebt, entsprechend unterschiedlich wären die Interventionen. So wie "Was soll ich machen, das Kind kann nicht schwimmen, ich soll ihm aber Wasserballspielen beibringen" nicht sinnvoll zu beantworten ist. Warum kann es nicht schwimmen, sitzt das Kind im Rollstuhl, ist es erst 2 Jahre alt oder hat es panische Angst vor Wasser, weil es mal fast ertrunken wäre? Entsprechend verschieden würde man damit umgehen.

    Wer im MSD arbeitet, sollte das eigentlich wissen.

  • Mein Vorschlag ist, dass du als Nachhilfelehrerin deine Kompetenzen nicht überschätzt. Ich habe in der Grundschule mehr als einmal gesehen, wie die subjektiven Theorien von Grundschullehrerinnen die Probleme von Kindern verstärkt haben. Ich sehe, dass du dir wundersame Konzentrationstips erhoffst, damit du dich nicht so hilflos fühlst, aber die gehören nicht an dieser Stelle hierher. Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob ein Kind an einer Traumafolgestörung leidet, Liebeskummer hat, oder Absencen erlebt, entsprechend unterschiedlich wären die Interventionen. So wie "Was soll ich machen, das Kind kann nicht schwimmen, ich soll ihm aber Wasserballspielen beibringen" nicht sinnvoll zu beantworten ist. Warum kann es nicht schwimmen, sitzt das Kind im Rollstuhl, ist es erst 2 Jahre alt oder hat es panische Angst vor Wasser, weil es mal fast ertrunken wäre? Entsprechend verschieden würde man damit umgehen.

    Wer im MSD arbeitet, sollte das eigentlich wissen.

    Und welche Rolle genau nimmst du in der GS ein? Lehrerinnen können natürlich die Probleme verstärken oder verbessern, je nachdem, wie sehr sie sich mit den Kindern auseinandersetzen. Erfahrungsgemäß können Privatlehrer und nahestehende Personen zwar keine Diagnose stellen, die Betroffenen aber besser einschätzen als Ärzte, die einmal im Jahr ene Untersuchung durchführen...

  • Und welche Rolle genau nimmst du in der GS ein? Lehrerinnen können natürlich die Probleme verstärken oder verbessern, je nachdem, wie sehr sie sich mit den Kindern auseinandersetzen. Erfahrungsgemäß können Privatlehrer und nahestehende Personen zwar keine Diagnose stellen, die Betroffenen aber besser einschätzen als Ärzte, die einmal im Jahr ene Untersuchung durchführen...

    GS-Lehrer*innen sind häufig Klassenlehrer*innen und verbringen viel Zeit mit Ihrer Klasse, insofern sind sie mindestens auf demselben Level an Einblicken und Beobachtungen wie du. Das war aber nicht der Hauptpunkt der Aussage, sondern der Hauptpunkt lag auf "subjektive Theorien", also Überzeugungen über Ursachen für Verhalten. Du bist genauso wenig qualifiziert, Diagnosen zu stellen und Behandlungsansätze abzuleiten wie Grundschullehrer*innen. Deine Einschätzung der Schülerin kann Teil einer Anamnese sein, aber ist niemals Diagnose und hilft nicht bezogen auf das Kernproblem, sofern dies pathologisch (physisch oder psychisch) ist.

    Insofern bleiben eigentlich für die Situation zwei Ansätze übrig:

    1. Die Schülerin hat kein pathologisches Problem, sondern die Darstellung im Beitrag wirkt etwas dramatischer als es in der Realität ist bzw. sie hat die "normalen" Konzentrationsschwierigkeiten bei Hitze und nachmittags nach einem langen Tag. Dann kannst du pädagogisch anknüpfen.

    2. Die Schülerin hat ein pathologisches Problem - dann ist deine Zuständigkeit erschöpft und sie gehört für Diagnostik(!) in die Hände von Fachleuten, da die richtigen Förderansätze je nach Diagnose extrem voneinander abweichen können. Wenn du da ohne Diagnose rumexperimentierst, machst du genau das, was du Grundschullehrkräften vorwirfst - du agierst komplett im Dunkeln und hast eine durchaus hohe Quote, die Situation zu verschlimmern. Dein Argument mit "ein Mal im Jahr eine Untersuchung durchführen" und deshalb angeblich nicht einschätzen können, hinkt maximal. Diagnoseverfahren sind standardisiert und evidenzbasiert - für ein gebrochenes Bein musst du genauso wenig wissen, wie die Person normalerweise so geht, wie du wochenlang beobachten musst um ggfs. physische oder psychische Erkrankungen zu diagnostizieren. Dafür gibt es dann entsprechende Anamneseverfahren, wo du unter Umständen auch befragt werden würdest. Darauf basierend können dann Maßnahmen abgeleitet werden. Was du aber gerade vor hast/ tust, ist vergleichbar mit: "Oh, sie kann nicht mehr laufen, bestimmt ist es nur verstaucht." und damit den Zugang zu einer ggfs. bei einem Beinbruch angezeigte OP zu verwehren.

    Kurz: wenn du dir wirklich ernsthaft Sorgen machst und mit den üblichen (sonder)pädagogischen Ansätzen weiterkommst, wie du hier geschildert hast, gehören Expert*innen einbezogen - Stichwort multiprofessionelle Zusammenarbeit, was ja insbesondere falls es Richtung ESENT gehen sollte, sowieso ein Kernelement ist. Bitte tu dem Kind den Gefallen und erkenne rechtzeitig, wo deine Grenzen bzgl. Qualifikation liegen und wo du fundiert helfen kannst (NACH einer Diagnose).

  • Quittengelee und JoyfulJay


    Und was macht ihr als Lehrkräfte mit diesen Kindern, bis das Kind in 1 Jahr oder länger einen Termin bei einem Facharzt oder in einem SPZ hat und nachfolgend irgendwann eine Diagnose vorliegt, sofern Eltern überhaupt bereit sind, sich darum zu kümmern?


    Das eine ist, Elterngespräche zu suchen, ggf. Ämter mit einzubeziehen, gerade weil man genau hingeschaut hat und es deutliche Auffälligkeiten an vielen Tagen gibt,

    aber das andere ist, dass das Kind weiterhin täglich zur Schule geht und beschult werden muss, bis zur ärztlichen Diagnostik und auch, wenn diese ausbleibt.


    Genauso, wie ihr euch sorgt, dass jemand vorschnell handelt oder dass Kolleg:innen zu unprofessionell mit ihren Beobachtungen umgingen, sorge ich mich, dass jemand gar nicht handelt.

  • Natürlich unterstützt man in der Zeit das Kind und nimmt entsprechend Rücksicht und versucht zu unterstützen soweit es geht, insbesondere im sonderpädagogischen Kontext geht multiprofessionelle Unterstützung auch wesentlich schneller, weil Strukturen da sind. Ich kann mir auch vorstellen, dass das unter Umständen in anderen Kontexten länger dauert.


    Im vorliegenden Fall finde ich aber maximal schwierig, dass eine Nachhilfelehrerin(!) folgende Aussagen trifft, die eben nicht nach überbrückender Hilfe in diesem Zeitraum, sondern nach Abwertung von medizinischer / psychologischer Unterstützung klingen:


    Alles auf die Ärzte abzuwälzen oder auf Diagnosen zu hoffen bringt in den meisten Fällen leider sehr wenig und ein Nachteilsausgleich ist zwar sinnvoll für die Noten, wird ihr aber im späteren Leben nach der Schule icht viel nützen.


    Aber alle Menschen brauchen manchmal advanced organizer um zu erkennen, was ihnen fehlt. Und die Themen anzusprechen, die Zauberwald erwähnt könnten solche Hinweisreize sein


    Nachtrag: Außerdem dauert es hier kein Jahr bis zur (Verdachts)Diagnose - der normale Kinderarzt vergibt wesentlich schneller Termine und kann zumindest im Hinblick auf physische Grunderkrankungen schon einiges machen; das Kind, um das es hier geht, ist bereits in Ergotherapie, also scheint schon eine gewisse Geschichte physisch oder psychisch bekannt zu sein und auch der schulpsychologische Dienst ist besser geschult für eine Erstabklärung als eine Nachhilfelehrerin und da gibt es bei uns in der Region, auch für Regelschule, recht kurzfristig Termine.

    Kurz: auf jeden Fall nimmt man Rücksicht auf das Kind und versucht im Rahmen der eigenen Möglichkeiten, das Kind zu unterstützen. Der wichtigste Schritt für eine Klärung in einem solch dramatisch geschilderten Fall (nicht ansprechbar für eine gewisse Zeit) ist aber, dringend qualifizierte Unterstützung anzustreben.

    Einmal editiert, zuletzt von JoyfulJay () aus folgendem Grund: Nachtrag eingefügt

  • Natürlich unterstützt man in der Zeit das Kind und nimmt entsprechend Rücksicht und versucht zu unterstützen soweit es geht,

    Ah, also doch, dann braucht man aber auch Herangehensweisen und Ideen, wie man dem Kind helfen kann, ohne auf eine Diagnose zu warten.

    insbesondere im sonderpädagogischen Kontext geht multiprofessionelle Unterstützung auch wesentlich schneller, weil Strukturen da sind.

    Das mag deine Erfahrung sein, meine ist seit Jahren eine andere.


    Tatsächlich finde ich einen Nachteilsausgleich, der in meinem BL schnell erteilt werden kann, eine gute mögliche und früh greifende Maßnahme, die ggf. die Zeit überbrückt, erste Abhilfe schafft, Raum für Förderung bietet und die auch an bestimmte Bedingungen geknüpft ist (bei uns keine prof. Diagnosen), dazu von der Schule selbst umgesetzt werden kann.


    Das eine schließt dann das andere nicht aus, aber als Lehrkraft und auch als Nachhilfekraft kann man nur appellieren, ggf. auf ein multiprofessionelles Team hoffen, das man als Lehrkraft in seinem Umfeld aber kennt, und muss sonst selbst sehen, welche Möglichkeiten weit früher greifen, als irgendwann ggf. mögliche ärztliche Hilfe und nachfolgende Therapie - nach weiterer Wartezeit.

  • Ah, also doch, dann braucht man aber auch Herangehensweisen und Ideen, wie man dem Kind helfen kann, ohne auf eine Diagnose zu warten.

    Das mag deine Erfahrung sein, meine ist seit Jahren eine andere.

    Dagegen hab ich doch gar nichts gesagt, das ist selbstverständlich. Aber eine Nachhilfelehrerin ist - wenn überhaupt - in der Verantwortung, Fachkräfte hinzuzuziehen und entsprechende Stellen zu kontaktieren und nicht in der Position, auf professionelle Hilfe zu verzichten und selbst eine Held*innen-Rolle anzustreben, weil man es besser weiß, als eine Fachperson, die das Kind "nur einmal im Jahr sieht" - das ist das Problem hier, nicht, dass man zur Überbrückung natürlich unterstützt.

    Wie lange dauert denn bei euch ein Termin beim Kinderarzt oder beim schulpsychologischen Dienst? Sind bei euch im Bundesland die Krankenkassen nicht verpflichtet, einen Facharzttermin innerhalb von 4 Wochen zu organisieren (mit Dringlichkeitscode vom Hausarzt)?

  • Tatsächlich finde ich einen Nachteilsausgleich, der in meinem BL schnell erteilt werden kann, eine gute mögliche und früh greifende Maßnahme, die ggf. die Zeit überbrückt, erste Abhilfe schafft, Raum für Förderung bietet und die auch an bestimmte Bedingungen geknüpft ist (bei uns keine prof. Diagnosen), dazu von der Schule selbst umgesetzt werden kann.


    Das eine schließt dann das andere nicht aus, aber als Lehrkraft und auch als Nachhilfekraft kann man nur appellieren, ggf. auf ein multiprofessionelles Team hoffen, das man als Lehrkraft in seinem Umfeld aber kennt, und muss sonst selbst sehen, welche Möglichkeiten weit früher greifen, als irgendwann ggf. mögliche ärztliche Hilfe und nachfolgende Therapie - nach weiterer Wartezeit.

    Hier stimme ich dir auch absolut zu, dass solche Maßnahmen natürlich getrogffen werden sollen - aber die Nachhilfelehrerin hier findet ja Nachteilsausgleich nicht ausreichend, hält Fachkräfte für nicht kompetent genug und will selbst die Situation klären. Und dafür ist sie weder qualifiziert noch tut sie damit dem Kind einen Gefallen. Natürlich ist es wichtig, dass das Kind Strategien lernt, wie es mit den Symptomen umgehen soll - als Hauptsymptome werden hier im ersten Thread starke Müdigkeit, Abwesenheit und Konzentrationsschwierigkeiten geschildert. Wenn das auf einer psychischen Ursache basiert, sind Strategien auch angezeigt, aber wenn bspw. u.U. Blutwerte, andere physische Erkrankungen, etc. ursächlich sind, kann der Kinderarzt - ganz ohne Facharzt - das innerhalb von wenigen Wochen behandeln, ohne dass überhaupt ein Facharzt nötig ist. Wenn es um Traumata gehen sollte, können Therapieversuche seitens einer Nachhilfelehrerin die Situation verschlimmern und das Kind retraumatisieren, weil keine professionelle therapeutische Ausbildung vorhanden ist. Darum geht es, dass Expert*innen bei so starken Sorgen (wie im Verlaufe des Threads geschildert) unbedingt hinzuzuziehen sind.

  • Und was soll ih dann deiner Meinung nach tuen, wenn die SChülerin seit Monaten von Arzt zu Arzt geschickt wird, niemand eine Diagnose stellt oder Intervention und Fördermaßnahmen anbietet oder eben nicht im richtigen Ausmaß und sie offensichtlich trotzdem nicht gut beim Lernen zurechtkommt? Einfach bleiben lassen, weil es gibt ja keine diagnose. Dann muss es ja am Wetter liegen? Kann ja sein, dass die aktuelle Situation die Ursache ihrer Abschweifungen ist, aber die Ursache zu wissen bringt sie und uns nicht weiter, da man sie nur schwer verändern kann. Klar, man kann versuchen, etwas mehr Struktur in den Alltag zu bringen, aber soll die Familie wieder ins alte Haus ziehen? Die Eltern wieder zusammenkommen? Die Katzen wieder abgegeben werden?


    Zum 2. Punkt: bei einem meiner anderen Schüler wurde zu SChuljahresbeginn ein LRS-Test gemacht, der bereits ein halbes Jahr zuvor angeregt worden war, die Diagnose RS folgte dann im Dezember - soweit alles gut. Seit Januar bekommt er auch einen Nachteilsausgleih bei den Noten, Hilfen hat er bis heute keine erhalten. Ich meine Noten und Tests sind ja schön und gut, aber die Schüler, die bereits in der GS Strategien lernen und diesbezüglich gefördert werden zeigen doch einige Fortschritte, was die Rechtschreibung betrifft.

  • Hier stimme ich dir auch absolut zu, dass solche Maßnahmen natürlich getrogffen werden sollen - aber die Nachhilfelehrerin hier findet ja Nachteilsausgleich nicht ausreichend, hält Fachkräfte für nicht kompetent genug und will selbst die Situation klären. Und dafür ist sie weder qualifiziert noch tut sie damit dem Kind einen Gefallen. Natürlich ist es wichtig, dass das Kind Strategien lernt, wie es mit den Symptomen umgehen soll - als Hauptsymptome werden hier im ersten Thread starke Müdigkeit, Abwesenheit und Konzentrationsschwierigkeiten geschildert. Wenn das auf einer psychischen Ursache basiert, sind Strategien auch angezeigt, aber wenn bspw. u.U. Blutwerte, andere physische Erkrankungen, etc. ursächlich sind, kann der Kinderarzt - ganz ohne Facharzt - das innerhalb von wenigen Wochen behandeln, ohne dass überhaupt ein Facharzt nötig ist. Wenn es um Traumata gehen sollte, können Therapieversuche seitens einer Nachhilfelehrerin die Situation verschlimmern und das Kind retraumatisieren, weil keine professionelle therapeutische Ausbildung vorhanden ist. Darum geht es, dass Expert*innen bei so starken Sorgen (wie im Verlaufe des Threads geschildert) unbedingt hinzuzuziehen sind.

    Und as schreibe ich wo genau? Blutwerte sind im Normbereich. Diagnosen bei psychischen Problemen ind ein heikles Thema,, wo viel übersehen wird, das ist dir hoffentlich auch klar, auch wenn sich hier die letzten Jahre enorme Fortschritte zeigten. Als Sonderpädagogin kann ic nur auf schulischer Ebene psychische Hilfe leisten, Psychotherapeutin bin ich nicht

  • Wie lange dauert denn bei euch ein Termin beim Kinderarzt

    Das kann ich dir nicht genau sagen,

    aber auch Kinderärzte sind hier überbelegt.

    ... oder beim schulpsychologischen Dienst?

    Das kann dauern. NDS SchuPsy-Quote ist eine der geringsten in D, obwohl sie in den letzten Jahren verbessert wurde.

    Ein SchuPsy kann zwar eine Diagnose stellen, Gespräche begleiten, aber keine Therapie verordnen. Die Familien sind dann darauf angewiesen, einen anderen Termin bei einem Facharzt zu bekommen, der dann erneut diagnostiziert und danach verordnet.

    Bei den erreichbaren SPZ geht es nach Dringlichkeit, das bedeutet, dass Eltern über 1 Jahr auf den Ersttermin warten, bis dann die Diagnostik meist mit mehreren Terminen gelaufen ist, sind fast 2 Jahre rum. Das sind auch 2 Schuljahre, die vergehen, bevor das Kind Hilfe erhält.


    ... und alles ist davon abhängig, dass die Eltern sich selbst kümmern wollen, Ärzte erreichen können, Termine vereinbaren und einhalten. Ansonsten hat das Kind keine Diagnose und keine Hilfe.

  • . Als Sonderpädagogin kann ic nur auf schulischer Ebene psychische Hilfe leisten,

    Nein, als Sonderpädagogin kannst du (sonder-) pädagogische Hilfe leisten, wie der Name schon sagt. Wenn du Sonderpädagogik studiert hast, dann müsstest du aber selbst wissen, was du tun könntest. Die Katze beißt sich gerade in den Schwanz. Bist du sicher, dass du nicht einfach nur Nachhilfe gibst und mit Sonderpädagogik nix am Hut hast? Dann ist das doch völlig okay und ihr macht weiterhin Englisch, wofür du bezahlt wirst. Bleibe aufmerksam und klar in deinen Aussagen den Eltern gegenüber. Frage sie z.B., was sagt die Schule? Was sagt der Kinderarzt? Haben Sie schon Beratungsstelle xy aufgesucht? (ruhig etwas Konkretes aussuchen, je niedrigschwelliger, desto besser).


    Erfahrungsgemäß können Privatlehrer und nahestehende Personen zwar keine Diagnose stellen, die Betroffenen aber besser einschätzen als Ärzte, die einmal im Jahr ene Untersuchung durchführen...

    Das ist so geschrieben falsch. die Diagnose ist Voraussetzung für richtiges Handeln. Wenn du pädagogisch intervenieren willst, musst du eben pädagogisch diagnostizieren und idealerweise ärztliche sowie psychologische Gutachten dabei zu Hilfe nehmen. Was du in der Situation lediglich tun kannst, ist Symptome wahrzunehmen und zu beschreiben, das wäre für den Arzt zwar hilfreich, aber mit dem kannst du ja nicht reden. Die med-psych Diagnostik kannst du trotzdem nicht machen, egal wie gut du den Menschen kennst. Dafür gibt es ein langes Studium mit Zusatzqualifikationen.


    Was du auch tun kannst, ist, dich selbst beraten zu lassen. Wie du damit umgehen kannst, dass du dich hilflos fühlst, welche Beratungsstellen in der Nähe geeignet wären usw.

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