Warum muss man Latein können, um den Unterschied zu kennen?
Merkwürdig, ich habe deutsche Grammatik im Deutschunterricht gelernt.
Du musst nur können, was auf dem Arbeitsblatt steht.
Warum muss man Latein können, um den Unterschied zu kennen?
Merkwürdig, ich habe deutsche Grammatik im Deutschunterricht gelernt.
Du musst nur können, was auf dem Arbeitsblatt steht.
Das Thema interessiert zwar in dem Alter niemanden, aber gemacht wird es durchaus. Ich sehe einfach nicht den Untergang des Abendlandes, weil in Klasse 7-10 Französisch oder Spanisch zusätzlich unterrichtet wird
Und weil das niemanden interessiert, ist bei uns Wirtschaft und Recht das am meisten gewählte Schwerpunktfach? Wir haben in Jahrgansstufe 10 eigentlich immer 3 von 8 Klassen mit Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht, insgesamt wohl etwa 1 Klasse mit Spanisch und wenn's hoch kommt vielleicht mal eine halbe Klasse mit Italienisch. Das ist repräsentativ für das ganze Land. Vielleicht schreibst du hier überwiegend darüber, was du selbst toll fändest, von den Interessen junger Menschen hast du offenbar nicht ganz so viel Ahnung.
Warum muss man Latein können, um den Unterschied zu kennen?
Merkwürdig, ich habe deutsche Grammatik im Deutschunterricht gelernt.
Und ich sie im Lateinunterricht verstanden
Ja, gut. Wenn man die Ansprüche runterschraubt, braucht man Latein für viele Fächer nicht mehr. Ist das gut so? Als Student, der sich Latein selbst bebringen musste, hätte ich das natürlich bejaht aber mittlerweile sehe ich das anders.
1066 und seine Folgen für die englische Sprache sind kein Seitenhieb, sondern eine Tatsache. Das macht auch heute noch stilistisch einen Unterschied, ob ich z. B. (to) get oder (to) receive verwende.
Ich habe im Lateinkurs auch nochmal richtig Deutsch gelernt. Den Effekt hatte ich bei den modernen Fremdsprachen nicht.
And ere that we will suffer such a prince,
So kind a father of the commonweal,
To be disgracèd by an inkhorn mate
— Henry VI, Part 1, William Shakespeare
Bad writers, and especially scientific, political, and sociological writers, are nearly always haunted by the notion that Latin or Greek words are grander than Saxon ones, and unnecessary words like expedite, ameliorate, predict, extraneous, deracinated, clandestine, subaqueous, and hundreds of others constantly gain ground from their Anglo-Saxon opposite numbers.
— George Orwell, Politics and the English Language
À+
weil die Sprache Zugang zur Kultur und Nachbarn war, und nicht nur ein reines Kommunikationsmittel, um sich andere Inhalte zuschließen zu können
Sorry, aber das geht mir jetzt bald wirklich mal auf den Keks. Es hat sich noch keiner irgendeine "Kultur erschlossen" weil er in der Schule fleissig Französisch Wörtli gerlernt hat. Wer was von fremden Kulturen wissen will, muss reisen. Aber es ist ja heutzutage pfui sich in den Flieger zu setzen, da tauschen wir lieber weiter Scheinargumente aus.
Könntest du bitte davon absehen, mich jedes Mal anzugehen, wenn ich etwas referiere, das dir nicht gefällt?
Ich habe nirgendwo geschrieben, dass es meine Meinung ist UND es steht ein "war" dadrin.
Vor 50-70 Jahren verfolgte man im Fremdsprachenunterricht andere Ziele.
Oder diese Ziele (zb. "nie wieder Krieg", "deutsch-französische Freundschaft", "Sprache des Wirtschaftsgiganten lernen") eingelöst wurden... gute Frage.
Ich habe mit größter Freude fast jede Sprache gelernt, habe mich bewußt (und naiv) für ein Deutsch-Studium eingeschrieben und mich über die Hälfte meiner Stundentafel aufgeregt, weil ich echt keinen Bock auf Deutsche Geschichte, Österreichische Landeskunde, Deutsche Literatur hatte.
(Keine Angst, danach habe ich mein Interesse gefunden und entwickelt).
Also das Ziel der Kulturerschließung (falls es eins in Frankreich war) kam bei mir nicht an.
Mein Deutschlehrer der Mittelstufe prädigte, das Ziel sei die Wirtschaftsmarkt aus Deutschland, die großen Autos und Mallorca, wo man mit Deutsch besser klarkam als mit Spanisch (ich konnte als Germanistin eh kein Spanisch lernen, Spanisch war denjenigen vorbehalten, die davor Englisch hatten).
Tja, 30 Jahre später geht es mir wirtschaftlich grandios, ich fahre kein großes Auto und war noch nie in Spanien. Die deutsche Kultur habe ich mir in Deutschland "erschlossen", in der Schule habe ich höchstens das Rüstzeug bekommen, nicht zu untergehen, als ich das erste Mal hier war.
und wenn ich heute Französisch unterrichte, sehe ich den "Kulturteil" ehrlich gesagt durchaus kritisch, weil die absolutistische arrogante französische Haltung ist nicht soooo das beste Werbemittel, damit jemand Lust hat, die Sprache tiefer zu lernen.
Ich bin gegen Crêpes im Unterricht, aber: die Crêpes, die ich Anfang Oktober in der Bretagne essen werde, sind gerade alles, was mich über den Sommer bringen wird.
Alles anzeigenAnd ere that we will suffer such a prince,
So kind a father of the commonweal,
To be disgracèd by an inkhorn mate
— Henry VI, Part 1, William Shakespeare
Bad writers, and especially scientific, political, and sociological writers, are nearly always haunted by the notion that Latin or Greek words are grander than Saxon ones, and unnecessary words like expedite, ameliorate, predict, extraneous, deracinated, clandestine, subaqueous, and hundreds of others constantly gain ground from their Anglo-Saxon opposite numbers.
— George Orwell, Politics and the English Language
À+
Ja, sehr schön. Ich schätze Shakespeare hätte Blair aber widersprochen, er hat sich doch selbst ausgiebig bei Plutarch bedient und vom Stil müssen wir nicht anfangen. Das gehobene Englisch besteht ja auch nicht aus Archaismen. Dass es in so einem Potpourri wie der englischen Sprache stilistische Ebenen gibt weißt du auch. Formales Englisch, z. B. das in der BBC ist durchzogen von Französisch.
Könntest du bitte davon absehen, mich jedes Mal anzugehen, wenn ich etwas referiere, das dir nicht gefällt
Könntest du bitte nicht alles persönlich nehmen? Der Kultur-Quark ist in diesem Thread schon gefühlte 100 x geschrieben worden und nicht nur von dir.
Und weil das niemanden interessiert, ist bei uns Wirtschaft und Recht das am meisten gewählte Schwerpunktfach? Wir haben in Jahrgansstufe 10 eigentlich immer 3 von 8 Klassen mit Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht, insgesamt wohl etwa 1 Klasse mit Spanisch und wenn's hoch kommt vielleicht mal eine halbe Klasse mit Italienisch. Das ist repräsentativ für das ganze Land. Vielleicht schreibst du hier überwiegend darüber, was du selbst toll fändest, von den Interessen junger Menschen hast du offenbar nicht ganz so viel Ahnung.
Zum Glück verstehst du die Jugend so gut, danke für die Erleuchtung. Es ging aber darum, dass Kollege Schmidt Sorge hat, dass Jugendliche mit bestimmten Themen in der Schule nicht in Berührung kommen und das stimmt halt nicht. Es mag sein, dass sie sich bestimmte Dinge nicht merken oder nicht dafür interessieren, so dass Schmidt den Eindruck bekommen hat, sie wüssten darüber nichts. Das heißt aber nicht automatisch, dass das Thema zu kurz kommt. Jetzt klarer geworden?
Es mag sein, dass sie sich bestimmte Dinge nicht merken oder nicht dafür interessieren, so dass Schmidt den Eindruck bekommen hat, sie wüssten darüber nichts. Das heißt aber nicht automatisch, dass das Thema zu kurz kommt.
Lies bitte noch einmal, was Schmidt geschrieben hat. Deine Darstellung ist erheblich verkürzt und verkennt den Kern meiner Aussage.
und nicht nur ein reines Kommunikationsmittel, um sich andere Inhalte zuschließen zu können...
Ja, das passiert leicht, wenn Schüler eine Sprache lernen müssen.
Formales Englisch, z. B. das in der BBC ist durchzogen von Französisch.
Und es reicht völlig, wenn man sich den Unterschied zwischen verschiedenen Sprachregistern im Anwendungskontext erschließt und entsprechend in den eigenen Sprachgebrauch integriert. Ob das elaboriertere Wort seinen Ursprung im Französischen hat, ist vielleicht interessant für jemanden, der sich gerne mit derartigen Feinheiten befasst. Für den normalen Sprecher genügt es zu erfassen, welches Wort in welchem Kontext halt angemessener klingt.
Nu ja, als Fremdsprachenlehrer macht man das, weil es eben auch zur Fremdsprache gehört. Ich kann so gut wie kein Französisch mehr, kann aber jedes aus dem Französischen entlehnte Wort im Englischen erkennen. Das ist schon ganz schön, wenn auch nicht direkt verwertbar.
Davon mal abgesehen: Gerade durch die zugenommene Globalisierung kommen die Menschen heute leichter in Kontakt mit Menschen aus anderen Kulturen als früher. Warum sollen dann also Fremdsprachen vor 50 Jahren wichtiger gewesen sein als jetzt?
Da hilft es aber nur sehr wenig, wenn ich zusätzlich zu Englisch und Deutsch auch noch Französisch kenne. Bei 8 Mrd. Menschen auf der Erde. Bei wie vielen bringt mir Französisch gegenüber Deutsch und Englisch wirklich einen Mehrwert? Also dein Argument könnte ich verstehen, wenn wir nun alle Mandarin oder arabisch lernen sollen.
Den Mehrwert von Französisch hättest du in weiten Teilen Afrikas, Belgien, Frankreich und Kanada.
Den Mehrwert von Französisch hättest du in weiten Teilen Afrikas, Belgien, Frankreich und Kanada.
Wo liegt denn dieses ominöse Frankreich, von dem alle reden??? Ist das sehr weit weg?
Den Mehrwert von Französisch hättest du in weiten Teilen Afrikas, Belgien, Frankreich und Kanada.
Also wenn wir auf Google vertrauen, sollten sowohl in Kanada als auch in Belgien die meisten Menschen Englisch sprechen. Laut Tante google ist Englisch in Belgien mehr verbreitet als in Deutschland. Für 2021 gibt in Kanada die Volkszählung an, dass sich 98% in Kanada auf Englisch unterhalten kann.
Für Frankreich gibt es tatsächlich schlechtere Werte, was Englisch angeht.
In Afrika steht es zu mindestens auf Platz 3. Angeblich sprechen 90 Mio Afrikaner (von rund 1 Mrd.) Französisch. Das sind immerhin 10%.
Also wenn ich nicht gerade nach Frankreich möchte, erschließt sich mir noch nicht der Mehrwert.
Es geht nicht um das reine sich-irgendwie-verständigen. Das geht mit Englisch tatsächlich in den meisten Ländern einigermaßen gut. Durch die Bilingualität Kanadas sprechen dort natürlich auch viele Menschen als Erstsprache Englisch. Sprichst du eine andere Sprache außer Deutsch und Englisch? Wenn ja, probiere es doch mal aus, dass du mit einem Muttersprachler sprichst und schaue einfach, wie er reagiert, wenn du mit ihm in seiner Muttersprache sprichst! Ich bin mir ziemlich sicher, dass er viel zuvorkommender reagieren wird, selbst wenn die Grammatik oder Aussprache nicht ganz astrein ist, als wenn du es auf Englisch machen würdest.
Nu ja, als Fremdsprachenlehrer macht man das
Wie viele junge Menschen wollen wohl Fremdsprachenlehrer werden? Ich dachte, um die geht es hier (also die jungen Menschen). Als MINT-Lehrperson kann ich es mir gar nicht erlauben auf so einem abgehoben-akademischen Niveau zu "argumentieren". Und dabei bin ich mir sicher, mindestens für die politische Meinungsbildung wäre es gar nicht mal so schlecht, es wüssten mehr Leute, was E-Fuels z. B. sind. Oder was KI eben tatsächlich so kann. Da helfen vertiefte Kenntnisse über das Subjuntivo im Spanischen eher wenig.
Es geht nicht um das reine sich-irgendwie-verständigen
Doch, um genau das geht es in den allermeisten Fällen, wenn man verreist. Ich empfehle dir, doch einfach mal vor die Tür zu gehen. Um mehr geht es, sobald man im Ausland lebt und/oder arbeitet. Mach doch mal, und dann diskutieren wir weiter.
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