Adieu Fremdsprachen? – Macht KI dem Fremdsprachenunterricht wertlos?

    • Offizieller Beitrag

    Der Universal-Übersetzern bei Star Trek funktioniert ja auch. Und ich glaube schon, dass wir technisch auf dem Weg dorthin sind.


    Aber Hoshi sagte zum Universal-Übersetzer mal: Er kann übersetzen, aber nicht die Nuancen erfassen. Dafür braucht es den Menschen.

  • Die Schüler am WBK sind kreativ. Ich hatte auch immer ein Pärchen, er war clever, sie war hohl und in JEDER KLAUSUR ist er zuerst auf Toilette gegangen, dann sie. Sie haben aber immer brav das Handy vorher abgegeben und so. Ich habe mal einen Kollegen während der Aufsicht gebeten zu schauen, ob auf der Toilette irgendwas ist, es war aber nie was.


    Ich bin mir aber SICHER, dass in irgendeiner Form geschummelt wurde. :D

    Vermutlich geht der Trend zum Zweit- oder Dritthandy. Oder Smartwatch.


    Ich habe ja immer die Philosophie vertreten, wer gut genug schummelt, dass ich es nicht merke -> Glückwunsch. Aber das war mir jetzt dann doch ein bisschen viel des Guten.




    Antimon

    Eben, ich kann es nicht beweisen, also mache ich das Fass auch gar nicht auf. Aber man muss sich natürlich schon überlegen, wie man damit umgeht. Was du zu eurem Selbstlernsemester schreibst, trifft ja jetzt im Prinzip auf sämtliche Schreibaufträge zu. Vielleicht muss Fremdsprachenunterricht perspektivisch auch deutlich mehr mündlich prüfen als bisher.

  • Ersteres ist aber auch nur ein sehr kurzfristiges Problem. Sobald sie in ihrem Draft einfach "auf dem Niveau eines XY.-Klässlers" ergänzen und noch zwei, drei Fehlerchen einbauen lassen, wird es dann schon schwieriger. Und: KI lernt. Wir sind aktuell vergleichsweise am Anfang von KI im Schulkontext; in 5 Jahren stehen wir da vor ganz anderen Situationen als jetzt

    Das hängt aber auch von der gesellschaftlichen Akzeptanz von KI ab. Momentan ist diese noch relativ hoch, es fließt einiges an Geld in KI-Forschung. Gleichermaßen hört man dieses Jahr wieder vermehrt Kritik und sogar Warnung vor den Gefahren durch KI für die Gesellschaft. Das ist insofern nichts Neues als dass das Thema bereits seit Jahrzehnten Gegenstand von Literatur, Film und Philosophie/Gesellschaftskritik ist. Was neu ist, ist vielmehr, dass die Kritik von eben jenen Leuten gibt, die durch ihre Produkte im Bereich IT zu viel Geld und hohem Bekanntheitsgrad kamen.

    Und natürlich, dass erste Länder Ansätze wagen, die Nutzung von IT überhaupt rechtlich einzuschränken, was es bis dato kaum gab. Daher bin ich nicht einmal gespannt darauf wie die Technik sich weiterverändert, sondern eher welche Position die Gesellschaft langfristig hierzu finden wird.

  • Gymshark Lässt du deine Beiträge eigentlich auch von ChatGPT schreiben? "Bitte verfasse für ein Internetforum einen Beitrag zum Thema KI, der möglichst ahnungslos klingt." So in etwa?

  • Du kannst doch nicht die Entwicklung von irgendwas bewusst aufhalten. Darum geht es aber auch nicht. Selbst wenn ein Knopf im Ohr simultan übersetzen könnte, was heute auf internationalen Veranstaltungen ein*e Dolmetscher*in macht, will ich mir doch mit meinem Liebsten ohne Technik Liebeschwüre im O-Ton zuraunen können.


    Menschen lernen freiwillig komplizierte Sprachen, weil sie sich für ein Land und seine Kultur interessieren. Sprache hat so viel mit ihren Sprechenden zu tun, Sprache formt Denken, mit Sprache kann man spielen, in Sprache kann man witzig sein, zu Sprache gehören Mimik, Tonfall usw. Mithilfe von Sprache kann man Traumata heilen.


    Es macht mich ehrlich fassungslos, wie emotionslos hier diskutiert wird. Wieso streichen wir nicht Geschichtsunterricht? Kann man alles nachlesen, ChatGPT spuckt einem sicher einen fehlerfreien Bericht über KZ-Opfer aus.

  • Ja, natürlich wird hier emotionslos diskutiert. Es geht nicht ums freiwillige Fremdsprachenlernen sondern den Fremdsprachenunterricht an der Schule. Bzw den Einsatz von KI bei selbständigen Arbeiten, bei denen Text produziert werden muss. Inwieweit bist du damit überhaupt konfrontiert?


    Du musst hier auch niemanden erklären, wie toll Fremdsprachen sind, auch darum geht's überhaupt nicht. Fakt ist, dass Schülerinnen und Schüler, Studentinnen und Studenten KI benutzen um Arbeiten zu verfassen. Meinst du, da philosophieren irgendwelche Profs an der Uni über Liebesschwüre, die auf Französisch ach so toll klingen wenn's drum geht, wie die Leistung jetzt bewertet werden soll?

  • Kannst du denn Tscheschisch? Kannst du ausschließen, dass in der Mail Quatsch stand?

    Nein, das kann ich nicht, aber ich kann es mir von einem anderen Programm (in diesem Fall Google Translate) ins Deutsche rückübersetzen lassen und schauen ob es passt. Außerdem habe ich genau auf die Fragen Antwort erhalten, die ich gestellt hatte. Also wird's schon gepasst haben. :)

    nachzurechnen

    Ersthaft? Du meinst, dass ein Mensch eine bessere / größere Rechenleistung erbringen kann, als eine Maschine? Sagt dir Alan Turing was? Sonst einfach mal den Film Imitation Game anschauen.

  • Ich hatte in der letzten Klausurrunde in einem Kurs 6 Schüler, deren comment unter Garantie von chatGPT verfasst worden ist. Zwei Kandidaten waren so dämlich nur die pro/con Stichwortliste abzuschreiben und es nichtmals in einen Fließtext umzuwandeln (ChatGPT formuliert ja manchmal Texte, manchmal nur Stichworte - die beiden hatten wohl Pech).


    Ich hab noch keine Ahnung WIE sie das gemacht haben, denn eigentlich habe ich durchaus Aufsicht geführt, aber es war absolut offensichtlich, dass das KI-generierte Texte waren. Beweisen mag schwierig sein, aber man merkt den Unterschied tatsächlich sofort.

    Wussten die Schüler, welche Fragestellung im comment zu erwarten ist? Dann braucht man ja kein ChatGPT, um sich einen guten Text vorzuschreiben und auswendig zu lernen.

    Die Schüler am WBK sind kreativ. Ich hatte auch immer ein Pärchen, er war clever, sie war hohl und in JEDER KLAUSUR ist er zuerst auf Toilette gegangen, dann sie. Sie haben aber immer brav das Handy vorher abgegeben und so. Ich habe mal einen Kollegen während der Aufsicht gebeten zu schauen, ob auf der Toilette irgendwas ist, es war aber nie was.


    Ich bin mir aber SICHER, dass in irgendeiner Form geschummelt wurde. :D

    Ich tippe mal auf Zweithandy oder Lernzettel in der Unterbuxe.

    Ersteres ist aber auch nur ein sehr kurzfristiges Problem. Sobald sie in ihrem Draft einfach "auf dem Niveau eines XY.-Klässlers" ergänzen und noch zwei, drei Fehlerchen einbauen lassen, wird es dann schon schwieriger. Und: KI lernt. Wir sind aktuell vergleichsweise am Anfang von KI im Schulkontext; in 5 Jahren stehen wir da vor ganz anderen Situationen als jetzt

    Wenn Schüler nur zu faul sind, um Texte zu schreiben, geschenkt. Aber wenn sich der Fünferkandidat von jetzt auf gleich deutlich verbessert, dann kann ich es mir auch denken, wie der Text zustandekam. Hatte schon Hausaufgaben, die ganz offensichtlich mit Google Translator verfasst wurden. Nur schade, dass ich diese nicht benoten kann ;)

    Kannst du's beweisen? Es ist mir juristisch unmöglich ein "Fehlverhalten" zu ahnden, welches sich nicht als solches belegen lässt.

    Muss ich es beweisen? Bei den Hausaufgaben kann es mir gerade schnuppe sein, ob die Nachhilfe den Stift gehalten hat. Für Klausuren kann man sich schon lange Lernzettel schreiben (lassen) und auswendig lernen. Wenn Schüler genau wissen, was in der Aufgabenstellung kommen wird, war das dann mein Verschulden. Für die eine Facharbeit in der Oberstufe ist die Gefahr wohl am größten, aber da hat man auch das Problem durch den Onkel aus Amerika.

  • Da ist doch ein normales Gespräch angenehmer / authentischer. Und dafür lernt man Fremdsprachen ja idR.

    Ansonsten bin ich auch der Meinung, dass man sich Fremdsprachenunterricht sparen könnte.

    Irgendwie widersprechen sich die zwei Aussagen für mich.

    Wieso streichen wir nicht Geschichtsunterricht? Kann man alles nachlesen, ChatGPT spuckt einem sicher einen fehlerfreien Bericht über KZ-Opfer aus.

    Eben.

  • Es ist einfach eine grundsätzliche Frage, welchen Wert man Eigenleistung beimisst. Mich hat z.B. der Eingangsbeitrag irritiert, weil ich KI in diesem Kontext niemals nutzen würde. Mag sein, dass am Ende elaboriertere Formulierungen dabei herauskommen, die meinen Text pimpen und mehr Eindruck beim Leser hinterlassen - aber es sind eben nicht meine Worte und ich würde sie in einer Dissertation nicht stehen haben wollen. Es macht - für mich - einen Unterschied, ob ich KI für mein Tagesgeschäft und Routineaufgaben nutze oder für "freiwillige" Leistungen, mit denen ich mich besonders profilieren oder ein besonderes herausragendes Kompetenzniveau zeigen möchte. Ähnlich sehe ich es im Schulkontext. Es ist etwas anderes, ob jemand die 0815-Hausaufgabe mit KI erledigt oder ob jemand sich z.B. eine freiwillig angebotene, über den Unterricht hinausgehende Leistung mittels KI generieren oder überarbeiten lässt. Letzteres will ich nicht lesen, dafür ist mir meine Zeit zu schade und darin sehe ich auch keinen sonderlichen Wert.


    Auf der anderen Seite ist das aber MEINE subjektive Sicht der Dinge. Man könnte genauso gut argumentieren, dass sowohl die TE als auch KI-nutzende Schüler gewissermaßen kooperativ mit der KI arbeiten und die Kompetenz demonstrieren, im Rahmen dieser Kooperation ein qualitatives Maximum aus ihrer Arbeit herausholen. Was in der Sache ja auch nicht verkehrt ist und wohl an den allermeisten Arbeitsplätzen in Zukunft Zielperspektive sein dürfte. Wenn jemand eigenständig nicht verständlich formulieren kann, sein Kauderwelsch in die KI kopiert und sich daraus einen verständlichen Text stricken lässt, dann ist das unterm Strich sowohl für den Erzeuger als auch für den Leser ein Gewinn, auch wenn man hinter den Aspekt der Eigenleistung ein fettes Fragezeichen setzen muss. Ist Eigenleistung hier aber ein gewichtigeres Kriterium als ein brauchbares Ergebnis? Ich weiß es nicht, insbesondere im Hinblick auf den lebenspraktischen Nutzen.


    Bei Sprachen lässt sich schriftliche Kommunikation sicherlich gut substituieren. Ich habe als Studentin im Nebenjob viel mit organisatorischen Angelegenheiten für internationale Messeaussteller und Besucher zu tun gehabt und bei Kandidaten mit schlechtem Englisch war die Kommunikation teilweise schwierig. Hier wäre KI wahrscheinlich eine super Erleichterung gewesen und vielleicht hätte man mit einem guten Programm sogar komplett auf Fremdsprachenkenntnisse verzichten können. Steht man sich aber direkt gegenüber und kommuniziert nicht nur schriftlich, sieht es anders aus. Face-to-face Kommunikation und der Aufbau von persönlichen Beziehungen (auch Geschäftsbeziehungen) lebt auch von Spontanität, einem lockeren Spruch usw. Das kann KI nicht leisten und deswegen halte ich Fremdsprachenlernen auch zukünftig für wichtig.

  • Wussten die Schüler, welche Fragestellung im comment zu erwarten ist? Dann braucht man ja kein ChatGPT, um sich einen guten Text vorzuschreiben und auswendig zu lernen.

    Nein, so direkt nicht.


    Es geht aber auch nicht nur um die Inhaltsebene, sondern insbesondere um Formulierungen. Die Texte weichen sehr deutlich ab von dem, was Schüler produzieren, die überwiegend mit useful phrases aus dem Unterricht arbeiten. Würde ich gut finden, wenn das Ganze aus Arbeit mit ChatGPT VOR der Klausur erwachsen wäre und sie diese Formulierungen selbstständig in ihren aktiven Wortschatz übernommen hätten, das ist aber eben nicht der Fall.

  • Irgendwie widersprechen sich die zwei Aussagen für mich.

    In der Schule lernt man Sprachen weil man muss, nicht, um darin zu kommunizieren. Englisch habe ich nicht in der Schule gelernt. Die Themen in der Schule waren langweilig, die Themen, die ich mit meinen amerikanischen Freunden besprochen habe nicht. Durch diese habe ich Englisch gelernt, nicht durch das Ausfüllen von Arbeitsblättern im Unterricht. Ich habe in der Schule noch zwei weitere Sprachen "gelernt", von denen ist mangels Anwendung fast nichts mehr übrig; genug, um in den Sprachen wirklich zu kommunizieren, habe ich in der Schule in beiden Sprachen nicht gelernt.


    Ich hätte grundsätzlich kein Problem damit, wenn Sprachen nur noch freiwillig wären. Eine Fremdsprache sollte jeder lernen. Das sollte Englisch sein (lingua franca, die in vielen Berufen vorausgesetzt wird). In manchen Regionen ist eine zweite Fremdsprache (Französisch) sichet auch sinnvoll. Darüber hinaus, ist Sprachunterricht in der Schule aber für viele Schüler verschwendete Lebenszeit. Vor allem die Übergewichtung von Sprachen an Gymnasien sollte überdacht werden.

  • Es macht mich ehrlich fassungslos, wie emotionslos hier diskutiert wird. Wieso streichen wir nicht Geschichtsunterricht? Kann man alles nachlesen, ChatGPT spuckt einem sicher einen fehlerfreien Bericht über KZ-Opfer aus.

    Es wird sich aber kaum jeder Schüler freiwillig mit Geschichte beschäftigen. Wir haben Geschichtsunterricht, weil es aus Sicht der Gesellschaft sinnvoll ist, (unsere) Geschichte zu kennen. So Frei nach dem Motto, wer die Geschichte nicht kennt, ist verdammt sie zu wiederholen. Gibt es sicherlich auch noch viele andere Argumente.


    Nun ist es auch sicherlich sinnvoll, eine Fremdsprache insbesondere Englisch zu lernen.


    Aber muss wirklich jeder Abiturient eine zweite Fremdsprache (in Ansätzen) beherrschen? Ist es nicht ein großer Unterschied, wenn ich nichts über den zweiten Weltkrieg weiß oder über die Deutsche Teilung oder ob ich nicht auf französisch einen Kaffee bestellen kann. Alleine schon die Beliebigkeit der zweiten Fremdsprache. Es muss nicht jeder Französisch lernen, es geht auch Spanisch oder bei uns niederländisch. Ist es wirklich so, dass es sinnvoll, dass jeder eine zweite Fremdsprache lernen muss?

  • Du musst hier auch niemanden erklären, wie toll Fremdsprachen sind, auch darum geht's überhaupt nicht.

    Doch, darum geht's. Die Nutzung von KI im Unterricht hat vielleicht jemand hier eingebracht, die war aber nicht Thema, dafür gibt's schon einen Thread. Es geht im Ausgangsbeitrag um das Kürzen der 2. Fremdsprache, konkret Französisch, was Kretschmann zudem an unpassender Stelle auf unpassende Art rausgehauen hat.

  • Das hängt aber auch von der gesellschaftlichen Akzeptanz von KI ab. Momentan ist diese noch relativ hoch, es fließt einiges an Geld in KI-Forschung. Gleichermaßen hört man dieses Jahr wieder vermehrt Kritik und sogar Warnung vor den Gefahren durch KI für die Gesellschaft. Das ist insofern nichts Neues als dass das Thema bereits seit Jahrzehnten Gegenstand von Literatur, Film und Philosophie/Gesellschaftskritik ist. Was neu ist, ist vielmehr, dass die Kritik von eben jenen Leuten gibt, die durch ihre Produkte im Bereich IT zu viel Geld und hohem Bekanntheitsgrad kamen.

    Und natürlich, dass erste Länder Ansätze wagen, die Nutzung von IT überhaupt rechtlich einzuschränken, was es bis dato kaum gab. Daher bin ich nicht einmal gespannt darauf wie die Technik sich weiterverändert, sondern eher welche Position die Gesellschaft langfristig hierzu finden wird.

    Du klingst ungefähr so wie diejenigen, die Anfang der 2000er behauptet haben, dass sich das Internet niemals durchsetzen würde - nur, dass im Hinblick auf KI schon wesentlich klarer ist, dass es definitiv passieren wird. Aber ich schließe mich da den anderen an; du scheinst dich noch nicht wirklich mit der Materie auseinandergesetzt haben.


    Wenn Schüler nur zu faul sind, um Texte zu schreiben, geschenkt. Aber wenn sich der Fünferkandidat von jetzt auf gleich deutlich verbessert, dann kann ich es mir auch denken, wie der Text zustandekam. Hatte schon Hausaufgaben, die ganz offensichtlich mit Google Translator verfasst wurden. Nur schade, dass ich diese nicht benoten kann ;)

    Auch dazu: auch das ist in wenigen Jahren kein Problem mehr - füge dem Draft "eine ausreichende Leistung" hinzu und dein 5er-Kandidat schreibt einen Text auf schlechtem 3er- oder gutem 4er-Niveau.

    Ich bin sehr weit weg davon Fremdsprachenunterricht abschaffen zu wollen, aber natürlich wird KI (in vielen Bereichen) massiven Einfluss auf die Schule haben und sowohl Unterricht als auch Leistungsfeststellung verändern

  • Es ist einfach eine grundsätzliche Frage, welchen Wert man Eigenleistung beimisst. Mich hat z.B. der Eingangsbeitrag irritiert, weil ich KI in diesem Kontext niemals nutzen würde. Mag sein, dass am Ende elaboriertere Formulierungen dabei herauskommen, die meinen Text pimpen und mehr Eindruck beim Leser hinterlassen - aber es sind eben nicht meine Worte und ich würde sie in einer Dissertation nicht stehen haben wollen. Es macht - für mich - einen Unterschied, ob ich KI für mein Tagesgeschäft und Routineaufgaben nutze oder für "freiwillige" Leistungen, mit denen ich mich besonders profilieren oder ein besonderes herausragendes Kompetenzniveau zeigen möchte. Ähnlich sehe ich es im Schulkontext. Es ist etwas anderes, ob jemand die 0815-Hausaufgabe mit KI erledigt oder ob jemand sich z.B. eine freiwillig angebotene, über den Unterricht hinausgehende Leistung mittels KI generieren oder überarbeiten lässt. Letzteres will ich nicht lesen, dafür ist mir meine Zeit zu schade und darin sehe ich auch keinen sonderlichen Wert.

    Es ist absolut üblich, dass man seine fremdsprachigen Texte entweder durch professionelle Lektorate gibt oder freundschaftlich von Muttersprachlern, die im Fach drin sind, lektorieren lässt. Nun kam eben der Einsatz von KI dazu. In keinem Fall führt das aber dazu, dass der Text nicht mehr von mir ist, denn am Ende entscheide ich, wie ich den Text aussehen lasse. KI gibt mir hier viel mehr Autonomie, da ich mich nicht auf andere verlassen muss, sondern viel mehr Nuancen in dem mir passenden Grad verfeinern kann oder eben nicht. Du wirst im Buchhandel auch kein von einem Verlag publiziertes Buch finden, in dem jeder Satz genauso vom Autor stammt. Lektorate gehören zum Geschäft dazu, aber sobald es dann mit KI geschieht sind die Leute irritiert. Verstehe ich nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Die Nutzung von KI im Unterricht hat vielleicht jemand hier eingebracht, die war aber nicht Thema, dafür gibt's schon einen Thread

    KI steht sogar im Titel dieses Threads.

  • In der Schule lernt man Sprachen weil man muss, nicht, um darin zu kommunizieren. Englisch habe ich nicht in der Schule gelernt.

    Na ja, ich schon. Und eben auch die mündliche Kommunikation ist heute eine der Säulen des Spracherwerbs am Gymnasium (es gibt auch mündliche Schulaufgaben).

    Ich hätte grundsätzlich kein Problem damit, wenn Sprachen nur noch freiwillig wären.

    Genau das könnte man ja dann auch über andere Fächer denken. 🤷🏼‍♀️

Werbung