Umgang mit Rechtsextremismus an Schulen

  • Habe bei weder bei uns in der Schüler noch von den mir bekannten AFD-Wählern Nazidinge gesehen oder gehört.


    Leider hat sich die AFD aufgebläht, weil die Probleme der ungeregelten Migration weder von der großen Koalition noch von der Ampel zufriedenstellend gelöst werden. Dazu kommt noch, dass die Unzufriedenheit über unsere Teilnahme am Ukrainekrieg und das geplante GEG-Gesetz sich in den AFD Wahlergebnissen niederschlägt.


    Daher ist der Schluss AFD Wähler= Nazi falsch. Mir persönlich ist die AFD wegen Typen wie Höcke und Chrupalla unwählbar. Auch Weigel ist mir unsympathisch.


    Allerdings haben wir auch bei uns keiner Linksextremisten und Klimakleber. Ist halt ein BK.

  • Das war eine sehr schweizerische Antwort. Auf einen sehr empört pauschalisierenden, deutschen Beitrag.

    Ich halte es unabhängig von der Staatsbürgerschaft zum Beispiel für wichtig, falsche Aussagen nicht einfach stehen zu lassen.


    Etwa wie oben, dass rechte Gewalt nicht so schlimm sei, weil es gibt ja auch noch andere Gewalt. Oder die 'un geregelte Migration', wenn wir schon bei Kritik von Pauschalisierungen sind.

  • Es ist auch falsch zu behaupten, es würde sich "viele" aus der "bürgerlichen Mitte" diesbezüglich nicht äussern. Die Medien, das Netz, die öffentliche Debatte ist voll von Wiederrede gegen die von dir zitierten Aussagen, es gab ganz sicher noch nie so viel öffentliche Wiederrede wie heute. Im Moment sieht es aber ganz danach aus, dass der Beifall fürs rechte Parteienspektrum stärker zunimmt als der fürs linke. Darauf wird das linke bzw. bürgerliche Parteienspektrum eine Antwort finden müssen. In der Zwischenzeit können wir hier weiter empörte Beiträge schreiben, das hält niemanden davon ab, die AfD zu wählen. Im Gegenteil, je mehr Empörung, desto stärker der Zulauf. Siehste doch, wozu gerade das blaba um Aiwangers Flugblatt führt.


    Gemäss aktuellen Umfragen wird die SVP bei den kommenden Nationalratswahlen übrigens wieder stärkste Fraktion, mit geschätzten 27 % Stimmanteil. Das wäre ein Zuwachs von etwa 2 % gegenüber 2019. Auf kantonaler Ebene hatten sie vor allem während der akuten Corona-Zeit ordentlich verloren. Das ist vergessen, jetzt stehen die alten Themen wieder im Mittelpunkt. Und die lauten nun mal "Migration" und "die EU kann uns mal".

  • Allerdings haben wir auch bei uns keiner Linksextremisten und Klimakleber. Ist halt ein BK.

    Was ist denn das für eine merkwürdige Aussage?!? Warum sollte es in einer beruflichen Schule keine links- oder rechtsextremen SuS oder "Klimakleber*innen" geben? Gerade in unserem Bereich ist doch die Klientel sehr gemischt. Ich kann für meine und auch andere BBSn im Umkreis sagen, dass wir von allem etwas "dabei haben" und immer mal wieder extrem eingestellte SuS auftauchen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Das wäre ja ausgesprochen traurig, wenn es an Schulen keine Linksradikale und Klimaaktivist*innen gäbe. Bisher hatte ich ja noch Hoffnung, dass die Jugend das alles etwas besser macht als wir so. (Und selbstverständlich bin ich links. Vermutlich sogar radikal. Dafür reicht doch heute schon, wenn man einen bewohnbaren Planeten haben möchte, geschlechtergerechte Sprache verwendet, Nazis aufhalten möchte und bezahlbaren Wohnraum für ein Grundrecht hält etc.)

    Man muss Partei ergreifen. Neutralität hilft dem Unterdrücker, niemals dem Opfer. Stillschweigen bestärkt den Peiniger, niemals den Gepeinigten.“

    Elie Wiesel

  • Woa... Das sind Aussagen, auf die mir echt nichts mehr einfallen. An Überheblichkeit und Polemik nicht zu überbieten. Ganz, ganz weit entfernt von echter Diskussionsbeteitschaft.


    :sabber::sabber::sabber:

  • Das wäre ja ausgesprochen traurig, wenn es an Schulen keine Linksradikale und Klimaaktivist*innen gäbe.

    Na ja, auf "total radikale" Schüler*innen könnte ich - ehrlich gesagt - verzichten (egal, ob links- oder rechtsextrem). Und wer Klimaaktivist*in ist, muss ja nun nicht gleich bei den Aktionen der "Letzten Generation" mitmachen.

    Und selbstverständlich bin ich links. Vermutlich sogar radikal. Dafür reicht doch heute schon, wenn man einen bewohnbaren Planeten haben möchte, geschlechtergerechte Sprache verwendet, Nazis aufhalten möchte und bezahlbaren Wohnraum für ein Grundrecht hält etc

    Wenn's nach den von dir aufgezählten Punkten ginge, wäre ich auch "links" (Jaaaa, ich gehöre zu den "links-grün versifften" Lehrkräften.) Aber als radikal würde ich mich definitiv nicht bezeichnen.

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  • Woa... Das sind Aussagen, auf die mir echt nichts mehr einfallen. An Überheblichkeit und Polemik nicht zu überbieten. Ganz, ganz weit entfernt von echter Diskussionsbeteitschaft.


    :sabber::sabber::sabber:

    Auf wen beziehst du dich? Auf mich oder auf Birgit ? Oder auf uns beide?

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  • Die Letzte Generation ist ja weit entfernt davon, radikal zu sein. Wenn man irgendwie noch daran glaubt, dass ein menschengemachter Klimawandel aufzuhalten sei, gehen deren Forderungen nicht annähernd weit genug.

    Man muss Partei ergreifen. Neutralität hilft dem Unterdrücker, niemals dem Opfer. Stillschweigen bestärkt den Peiniger, niemals den Gepeinigten.“

    Elie Wiesel

  • Die Letzte Generation ist ja weit entfernt davon, radikal zu sein.

    Ok, das sehe ich anders. Ich würde deren "Klebe-Aktionen" schon als radikal bezeichnen.

    Wenn man irgendwie noch daran glaubt, dass ein menschengemachter Klimawandel aufzuhalten sei, gehen deren Forderungen nicht annähernd weit genug.

    Daran kann ich mittlerweile leider nicht mehr wirklich glauben Aber das ist ein anderes Thema.

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  • Was sind denn "Nazidinge"


    Rassehunde-Zucht zum Beispiel.


    Ansonsten vielleicht noch Marschlieder singen. Irgendjemand hat mal gesagt, die Nazis sterben bald alle aus. Sind die neuen Rechtsextremen denn heute überhaupt noch sozialistisch genug, um als Nazis durchzugehen?

  • Also mal irgendwo für ne Stunde den Autoverkehr anzuhalten in einem Land, das fast ausschließlich auf Autoverkehr setzt politisch, finde ich echt nicht sonderlich radikal.

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    Elie Wiesel

  • Nazidinge sind: Menschen bedrohen, körperlich angreifen, gegen Rechte von Frauen und trans Menschen angehen, Bücher verbieten, Sozialdarwinismus, Ableismus, Klimawandel leugnen, Schwurbelzeug, Traditionskult, Menschen im Mittelmeer oder anderswo auf der Flucht sterben zu lassen, Nationalismus etc. (Aufzählung unvollständig)

    Man muss Partei ergreifen. Neutralität hilft dem Unterdrücker, niemals dem Opfer. Stillschweigen bestärkt den Peiniger, niemals den Gepeinigten.“

    Elie Wiesel

  • Nazidinge sind: Menschen bedrohen, körperlich angreifen, gegen Rechte von Frauen und trans Menschen angehen, Bücher verbieten


    Also bis dahin zumindest alles, was der durchschnittliche Salafist auch so gut findet. Vielleicht sollten die mal ein Bier zusammen trinken gehen.

  • Also bis dahin zumindest alles, was der durchschnittliche Salafist auch so gut findet. Vielleicht sollten die mal ein Bier zusammen trinken gehen.

    Sind halt beides autoritäre Strukturen. Deshalb tun die sich ja, wie Du richtig bemerkst, auch in verschiedenen Städten zusammen, zB. um LGBTIQ-Menschen anzugreifen.

    Man muss Partei ergreifen. Neutralität hilft dem Unterdrücker, niemals dem Opfer. Stillschweigen bestärkt den Peiniger, niemals den Gepeinigten.“

    Elie Wiesel

  • Selten so ein krudes, unreflektiertes Zeug gelesen. Das kommt ja sonst wirklich eher von rechts. Aber gut, George Orwell hat ja schon festgestellt, dass es links und rechts genau gleich steil den Abgrund runter geht. Ich bin dann mal raus hier, argumentativ ist da ja nüscht zu holen.

  • Birgit

    Ja, genau. Und deshalb ist Extremismus einfach generell ein Problem.


    Ich weiß, der Thread hier dreht sich explizit (zumindest vom Titel her) um Rechtsextremismus. Aber mir kommt es eben oft so vor, als würde man vor aller - in weiten Teilen sicherlich berechtigten - Sorge vor einer Ausbreitung von Rechtsextremismus, andere Formen des Extremismus eher stiefmütterlich behandeln.


    Und gerade, weil die Strukturen so ähnlich sind, frage ich mich oft, warum da eigentlich immer so stark getrennt wird bzw. der Fokus so extrem auf rechtem Extremismus liegt (bei Förderprogrammen etc.). Ich würde mir einfach wünschen, dass man da mehr das Sichtfeld weitet. Mit der Bekämpfung von Rechtsextremismus geht m.E. leider nur allzu oft eine Verharmlosung bzw. Nicht-Beachtung anderer extremistischer Richtungen einher.




    Ich hatte ja zu Beginn dieses Threads auch schon erwähnt, dass ich so etwas aus meiner Gegend auch nicht kenne. Ich würde sogar behaupten, das ist in der Gesamtheit auch eher der Normalfall in Deutschland (also dass man wo lebt, wo es nicht zu extremistischen Gewalttaten etc. kommt).


    Dass es im Osten (aber auch im Westen teilweise) Gebiete gibt, wo sich rechtsextreme Strukturen stark ausgebreitet haben, das ist sicher kein Geheimnis. Aber genauso ist man auch gut beraten, nicht mit einer Kippa durch Kreuzberg zu laufen.


    Problematisch wird es, wenn man Verallgemeinerungen vornimmt, ohne die Lebenswelt des jeweils anderen zu kennen und dann noch zu behaupten, es gäbe bei ihm bestimmte Formen des Extremismus, er würde das nur nicht mitbekommen - was für eine Anmaßung.


    Was an deinem Beitrag so viele verwirrend finden, ist mir absolut nicht klar. Ich sehe das weitgehend genauso wie du.

  • Ich beobachte eher, dass die überwiegende Mehrheit der Schüler sich NULL für Politik interessiert und sich wenig informiert.

    Selbst Schüler der Oberstufe lesen keine Zeitung oder Zeitschriften (egal ob analog oder digital) und haben zu vielen Themen keine Meinung. Manchmal wünsche ich mir mehr radikale Ansätze, egal ob links oder rechts, dann würden Diskussionen zustande kommen. Und ich kenne es so, dass man als junger Mensch eher radikaler denkt und die Welt verändern will.

    Und davon sehe ich bei meinen Schülern viel zu wenig.

  • Ich sehe leider an keiner Stelle Grund dafür, auf eine irgendwie bürgerliche Mitte zu hoffen gegen aktuelle rechte Tendenzen. Insofern verstehe ich nicht, wieso man da ernsthaft Teil von sein möchte. Das ist der Teil der Gesellschaft, der im Faschismus daneben gestanden hat… (und damit Teil des Problems.)


    Wir können auch mal gucken, wie das in Italien so läuft: https://www.woxx.lu/italien-al…a-gesellschaft-als-beute/

    Man muss Partei ergreifen. Neutralität hilft dem Unterdrücker, niemals dem Opfer. Stillschweigen bestärkt den Peiniger, niemals den Gepeinigten.“

    Elie Wiesel

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