Ich glaube, worüber wir uns an Schulen verstärkt unterhalten müssen, ist die Abgrenzung von sachlich berechtigter (!) Kritik am Verhalten einiger Mitglieder von Minderheiten und unreflektierten, populistischen und generalisierenden Phrasen wie sie eben die Braunen, aber eben auch Menschen, die nicht überzeugte Nazis oder Protestwählerinnen sind, von sich geben.
Die Übergänge sind hier fließend - da gilt es ein Auge drauf zu haben.
Und noch einen Schritt weiter: dem oben genannten Serben, nennen wir ihn Ivo, muss man offenbar erklären, wie sich die beleidigte Mitschülerin fühlt und welche Regeln in diesem Schulhaus gelten, was man dort duldet und was nicht. Das muss man aber nicht nur Ivo erklären, sondern genauso auch Jens und Steffi. Wenn ich überlege, wie oft wir Konflikte klären, in manchen Klassen eine zeitlang nach jeder großen Pause. Und da geht es um alle möglichen Streitursachen und auch Mobbing. Ich halte es für sinnlos, irgendeine Nation oder Religion als Ursache anzunehmen. Es geht um den Konflikt in der Situation und um bestimmtes Verhalten. Ob die Ursache dafür ein anderes Wertesystem, schlechte Laune oder Vernachlässigung der Eltern ist, ändert erst mal nichts an der Konfiktklärung.
Selbst wenn Serben häufiger Mädchen beleidigen sollten ist der Rückschluss, na dann ist es okay, generell bei Nachnamen mit -vic am Ende einen Mietvertrag zu versagen okay. Und das wissen hier auch alle. Trotzdem möchte immer irgendwer betonen, dass es ja wirklich auch doofe Moslems gibt und es verständlich ist, eine rechtsradikale Partei mit Faschisten an der Spitze zu wählen.