Umgang mit Rechtsextremismus an Schulen

  • Deutschland hat einen sehr großen braunen blauen demokratischen Fleck. Früher hieß der DDR.

    (kursiv von mir)


    Die fragen dort nämlich nicht vor jeder Wahl bei irgendeinem Besserwessi (gerade bei den reichweitenstarken Medien und in der Politik gibt es da noch einige, die sich dafür halten...) nach, wer denn zu wählen sei. Die bedienen frei sich aus dem Spektrum der zur Wahl stehenden Parteien.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Also die Niederländer haben ja auch ein rechtspopulistisches Problem

    Haben sie wirklich ein Problem? Rechtspopulismus ist schon noch was anderes als Rechtsextremismus. Leider hat sich die AfD in den letzten 5 Jahren oder so ganz klar in Richtung der letzteren Kategorie entwickelt. Das grosse Vorbild von Weidel & Co ist die SVP, die distanzieren sich aber sehr klar von diesen Möchtegern-Nazis.

  • (kursiv von mir)


    Die fragen dort nämlich nicht vor jeder Wahl bei irgendeinem Besserwessi (gerade bei den reichweitenstarken Medien und in der Politik gibt es da noch einige, die sich dafür halten...) nach, wer denn zu wählen sei. Die bedienen frei sich aus dem Spektrum der zur Wahl stehenden Parteien.

    Nee, die sind auf dem rechten Auge blind und von Haus aus skeptisch gegenüber Journalismus, weil tief in der Erinnerung schlummert, dass man skeptisch sein muss und niemandem trauen darf. Also außer Russland natürlich, das ist immer der Gute.


    In Westdeutschland hat eine Aufarbeitung des Nationalsozialismus stattgefunden, im Osten nicht. Und eine Aufarbeitung des DDR-Regimes halt leider auch nicht und das bekommen wir jetzt zu spüren. Dass der Westen sich tendenziell für den Osten null interessiert, macht es nicht besser.

  • Im Alpenpodcast sprechen sie diese Woche darüber und der Österreicher meinte, dass Deutschland nicht zu entspannt umgehen solle mit seiner ersten AfD-Hochburg. In Österreich verschwinde das Problem jedenfalls definitiv nicht einfach so von alleine. Im Gegenteil, man könne durchaus auch lokalpolitisch seine Marker setzen, Stück für Stück.

    Den habe ich mir grad mal angehört. Ich musste über Matthias Daum schon ein bisschen schmunzeln, wie er über die SVP-Gemeinderäte so spricht.


    Hmm, ja, hmm, ja, najaaa, ... dann hat es halt keine Photovoltaik auf den Dächern und eher kein Tempo 30. Hmm, jaaa, also die regieren ja immer in einem Gremium. Und der Typ in Dübendorf ist einfach durchgeknallt.


    Das ist eben der grosse Unterschied zu Deutschland und Österreich, es gibt auf keiner Ebene "die Regierung". Eine SVP kann alleine gar nichts. Die beiden aktuellen SVP-Bundesräte sind insgesamt gar nicht mal so unbeliebt, also jeweils auch im links-grünen Lager nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Aber gut, schaffen wir die Polizei doch einfach am besten ab, sind ja wohl eh alles B... - wie mir die Aufkleber in der Stadt mitteilen wollen

    Jetzt hast du aber versucht, Quittengelee das Wort in Mund umzudrehen. 😉

    Was sich dahinter verbirgt, hast dubja selbst geschrieben.

  • Haben sie wirklich ein Problem? Rechtspopulismus ist schon noch was anderes als Rechtsextremismus. Leider hat sich die AfD in den letzten 5 Jahren oder so ganz klar in Richtung der letzteren Kategorie entwickelt. Das grosse Vorbild von Weidel & Co ist die SVP, die distanzieren sich aber sehr klar von diesen Möchtegern-Nazis.

    Frag mal die Betroffenen. Nur weil sie nicht direkt umgebracht werden, macht es die Sache nicht besser.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Ach Gott. Nee, das ist mir jetzt zu theatralisch. Ich hab mir hier auch schon irgendwelche abfälligen Kommentare gegen Deutsche gefangen, das halte ich erst mal für dummes Geschwätz von dummen Menschen in einem relativen normalen Rahmen.

  • Antimon, ich komm jetzt erst dazu, meine Beispiele zu nennen.

    Alles anekdotisch, selbst miterlebt/beobachtet, aus naher Umfeld mitbekommen:


    -Personen in meinem privaten Umfeld mit sichtbaren Migrationshintergrund geraten deutlich häufiger in anlasslose Personenkontrollen, bzw. die meisten Weißen hatten noch nie eine im Gegensatz zu den ausländisch gelesenen Personen. Nur einer der Deutschen wird als Türke gelesen, der wird auch regelmäßig kontrolliert. Wenn dann ein Urdeutscher Name im Ausweis steht, wurde schon mal die Echtheit des Ausweises angezweifelt.

    - grober Übergriff durch Polizei, mit der Begründung, man habe gedacht, dass die Person dealt. Es gab überhaupt keine Anhaltspunkte. Es war in einem Treppenhaus eines Bürogebäudes. Der Betroffene war auf dem Weg zu Arbeit. Im Anschluss gab es keine Entschuldigung o.ä.

    -Eine Frau steigt mit 4 kleinen Kindern in die Bahn ein. Reaktion: "Die können nur Kinder machen."

    -Einer Frau wird das Kopftücher vom Kopf gerissen.

    -Ein Rechtsanwalt rät seinem Klienten, der wegen Asylrechtsverfahren bei ihm in Beratung ist, sich nicht an Einkaufsmeilen/Shoppingcentern o.ä. aufzuhalten, sonst könne die Polizei ihm Straftaten unterstellen. Selbst wenn er nichts gemacht hat, wirken sich zu viele registrierte Kontrollen negativ auf sein Verfahren aus.

    - Eine Lehrkraft läuft an Ramadan an einer fastenden Schülerin vorbei und erklärt:"Also, ich weiß ja nicht, was du jetzt so machst, aber ich hol mir erstmal ein lecker Brötchen am Kiosk."

    -Eine andere Lehrkraft fragt eine Schülerin, ob es die Kleider und das Kopftuch nicht auch in anderen Farben als schwarz gäbe. Sie sähe ja aus, als würde sie zu einer Beerdigung gehen.

    -Jugendliche mit Migrationshintergrund hören in der Bahn Musik. "Geht zurück in den Busch. Dort könnt ihr das machen. Ach nee, da gibt's weder Bahn noch Internet. Hahaha"

    -Ein Immobilienmakler erklärt bei Mietvertragsunterzeichnung (einer deutschen Person) mit einem Lächeln, dass er die Bewerbungen der ganzen "Al(-...)" s und "(...)ovic"s von vornherein aussortiert hätte.

    -Am Telefon ist eine zu vermietende Wohnung frei, wenn man zum Termin kommt, heißt es, dass sie soeben vermietet wurde. Danach ist sie noch weiter inseriert. Als jemand anders anruft, wird ein Besichtigungstermin angeboten.

    -Es ist laut Anzeige eine Wohnung an ein junges Studentenpärchen zu vermieten. Sie ruft an. Vermieter fragt: "Ist ihr Freund auch Deutscher?" Die Antwort lautet:"Nein." Daraufhin wird einfach aufgelegt.


    Wenn einem sowas tagtäglich passiert, wird da nichts angezeigt.


    Anbei noch ein paar Videos:

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  • Es gibt keine Gesellschaft auf diesem Planeten, in der immer nur alle nett zueinander sind. Dass die Polizei ein Problem mit Rassismus hat, ist dokumentiert, dafür braucht es nicht mal Anekdoten. Ich hätte allerdings selber eine im Angebot. Also ich als Deutsche mit der deutschen Polizei. Die können offebar grundsätzlich ziemlich unfreundlich werden. Aus meiner Zeit in Genf kann ich dir wiederum versichern, ja, es ist leider so, dass die Dealer auf dem Plainpalais alles Schwarzafrikaner sind. Auch die, die in Basel an der Claramatte abhängen, kommen sehr offensichtlich samt und sonders vom Asylzentrum an der Freiburgerstrasse, dorthin fahren sie jedenfalls am Abend mit dem Bus. Polizeiwillkür ist nicht nett, aber ich habe eine Vorstellung, woher sie kommt.


    Was du schilderst, ist natürlich alles hässlich. Die Geschichten mit den Wohnungen kenne ich, ich war anno dazumal an der Uni selber mit türkischen Arbeitskollegen unterwegs um zu helfen. Ich hab's aber auch aus der anderen Perspektive, also der als Ausländerin, erlebt. Wenn man mit den Leuten mal ins Gespräch kommt, versteht man durchaus einiges. Nett ist es immer noch nicht, aber einige Ressentiments kann ich nachvollziehen. Was Leute in der Bahn meinen von sich geben zu müssen, kann ich zu einem gewissen Grad ignorieren. Zumal es bei einigen auch völlig wurscht ist, ob Migrationshintergrund oder nicht, über Jugendliche, die Musik hören, kann man sich immer mal aufregen.


    Dann schilderst du zwei Vorfälle mit Lehrpersonen. Hast du die der Schulleitung gemeldet? Solche Leute sind ja nicht nur scheisse zu Jugendlichen mit Migrationshintergrund, sie sind insgesamt scheisse und haben in diesem Beruf nichts verloren. Das sind bei uns klar Fälle für eine Abmahnung und schlussendlich für eine Entlassung. Hat mir gestern erst ein Kollege vom Schulhaus nebenan erzählt.


    Versteh mich bitte nicht falsch, ich versuche nicht zu relativieren. Ich versuche nachzuvollziehen, warum das so ist. Und ich glaube, die europäische Migrationspolitik ist krachend gescheitert.

  • Schau dir die 3 Videos an und lies danach nochmal deinen Text.

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  • Nein, ehrlich gesagt habe ich keine Lust dazu.

    Stimmt, dann muss man sich mit sich selbst und den eigenen Werrten beschäftigen. Das geht zu tief rein. Solange es einen selbst nicht betrifft, kann man es ganz gut wegstecken... :daumenrunter:

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  • Ach Gott. Genau, meine Werte sind falsch. Das Diskussionsniveau ist mehr mehr als zu platt. Noch bin ich Ausländerin in dem Land, in dem ich lebe und ich schrieb weiter oben bereits, ja, ich habe mir auch schon dumme Sprüche gegen Deutsche gefangen. Es betrifft mich also nicht, ne? Ach ja, zählt nicht, weil ich nicht dunkelhäutig bin, verstehe. Gut, bin ich halt Rassistin weil ich nachvollziehen kann, woher ein Genfer Polizist seine Vorurteile gegen dunkelhäutige Menschen nimmt, wenn er jeden Tag 10 oder 20 davon vom Plainpalais weg und zurück über die Grenze nach Frankreich scheucht. Ändert diese Feststellung, also dass ich böse rassistisch bin, jetzt irgendwas an genau diesen Tatsachen? Das ist so naives sozialdemokratisches Gewäsch. Wenn man nur ganz fest leugnet, dass es ein Problem gibt und alle Inländer ohne Migrationshintergrund als Rassisten beschimpft, dann hat man wenigstens was fürs eigene Gewissen getan.

  • Antimon, du als homosexuelle Ausländerin kannst das einfach nicht verstehen. Du musst woke werden, sonst wird das nix.

  • Quittengelee zu deiner Eingangsfrage:


    Es gibt das Programm Schule gegen Rassismis/ Schule mit Courage.

    https://www.schule-ohne-rassis…en/courage-schule-werden/


    Hier geht es nicht unbedingt darum, diejenigen, die bereits tief in der braunen *** stecken rauszuholen. Es geht eher darum, den Nährboden für ein respektvolles, couragiertes Miteinander zu schaffen, in dem man sich bekennt und aktiv eingreift, wenn diskriminierendes Verhalten beobachtet wird oder sich jemand entsprechend äußert. Dafür muss man als Schule eine Haltung haben und der große Teil der Schulgemeinde, allen voran die Schulleitung und Lehrerschaft absolut dahinter stehen, dass es einen Unterschied macht, wer, weswegen, in welcher Form "angemacht" wird. Da reicht es nicht, wenn sich 1-2 Lehrkräfte oder die Schulsozialarbeiterin aufreiben. Ich finde es toll, dass du dir diese Gedanke machst und aktiv etwas unternehmen möchtest.


    In dem Zusammenhang macht es auxh Sinn sich mit Haim Omers "Neuen Autorität" zu befassen. Hat nichts explizit mit (Rechts)Extremismus zu tun, hier geht es eher um den Umgang mit Grenzüberschreitungen aller Art.

  • Ich habe das auch schon an vielen anderen Schulen gesehen. Also zumindest dieses Logo. Ich überlege nur gerade wie das mit den jährlichen Projekten aussieht. Machen diese Schulen jedes Jahr solchen Projekte? Wie sieht so ein Projekt aus? Die anderen Punkte sind einfach Selbstverständlichkeiten.

    1. Ich setze mich dafür ein, dass meine Schule nachhaltige Projekte, Aktionen und Veranstaltungen durchführt, um Diskriminierungen, insbesondere Rassismus, zu überwinden.
    2. Wenn an meiner Schule Gewalt, diskriminierende Äußerungen oder Handlungen ausgeübt werden, dann wende ich mich dagegen, spreche dies an und unterstütze eine offene Auseinandersetzung, damit wir gemeinsam Wege finden, einander respektvoll zu begegnen.
    3. Ich bin aktiv, damit meine Schule jedes Jahr Projekte gegen alle Formen von Diskriminierung, insbesondere Rassismus, durchführt.
    • Offizieller Beitrag

    Es ist definitiv eine low-level-Plakette.

    Aktionen, die man machen kann:
    - Menschenkette gegen Rassismus
    - Spendenaktion für XY (Kleiner Prinz, Erdbebenopfer, ..)
    - Aufklärungsworkshops / Informationsstunden (gegen Salafismus, gegen Rechtsextremismus, zur sexuellen Vielfalt/ Diversity)
    - interkulturelle Veranstaltungen (interreligiöses Gottesdienst, Fastenbrechen,

    Wir haben ein sehr ausführliches Programm (aber auch viele verschiedene Leitlinien), so dass ich nicht genau weiß, was wozu gehört..
    Wenn es am Ende nur eine Sache im Jahr mit den Unterschriften für die Plakette SoRSmC, dann ist es für die Katz. Es ist höchstens gut als Start für ein Umdenken und Leben, das muss man das ganze Jahr über mit Leben füllen.

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