Umgang mit Rechtsextremismus an Schulen

  • Wir hatten 5 Jahre lang eine Schülerin bei uns, die sich in einer nationalsozialistisch orientierten Jugendorganisation engagiert. Sie hat 5 Jahre lang das Maul gehalten, niemand hat's gewusst. Dann wurde sie kurz vor der Matura von der Antifa bzw Basel Nazifrei geoutet und wir mussten Polizei und Security zur Maturfeier aufbieten. Sie hätte "Geleitschutz" für die Zeugnisübergabe bekommen, sie hat freiwillig drauf verzichtet.


    Wir können niemanden verbieten, Nazi zu sein. Sie hat sich nie diesbezüglich geäussert, also waren nie irgendwelche "Massnahmen" nötig. Natürlich waren wir in der Presse dann erst mal das "Nazigymnasium", nachdem uns zuvor die SVP mindestens 3 x durch die Presse gezogen hatte, wir würden unsere Jugendlichen links-grün indoktrinieren. Das mit der Nazi-Schülerin haben sie dann geflissentlich ignoriert. Alles "links-grüne" Engagement seitens der Schule (bzw wir würden es wohl eher Aufklärung im Rahmen der politischen Bildung nennen...) hat offensichtlich nicht verhindern können, dass jemand Nazi wird. So ist das Leben.

  • Ich nicht. Als ich 21 war, war mein Land plötzlich weg. Und trotzdem ist es weiter gegangen.

    Mag sein, aber erstens merkt man, wer einen psychischen Schaden von diesem Zusammenbruch davongetragen hat, also es gibt durchaus Ereignisse, nach denen nicht einfach alles irgendwie weitergeht. Und zum zweiten ist der Klimawandel zu Ende gedacht halt leider endgültiger als ein Staatszusammenbruch.

  • Fatalismus und Angst schüren sind kein guter Begleiter, wenn man Lösungen sucht/braucht.

  • Nicht nur offen oder verdeckte Nazis tragen rechtes Gednkengut in sich. Wenn man nach außen sichtbaren Migrationshintergrund hat, erlebt man Ausländerfeindlichkeit tagtäglich auch in vermeintlich links-grünen "westdeutschen" Großstädten von vermeintlich unbescholtenen aufgeschlossenen Mitmenschen. Das taucht aber in den Statistiken von mjisw und Konsorten à la Gymshark nicht auf.

    Nur weil es islamistische Anschläge gibt, ist Diskriminierung für die Betroffenen nicht weniger schlimm. In einem Lehrerforum erwarte ich etwas mehr Differenzierung und das Unterlassen von WhatAboutismen.

  • erlebt man Ausländerfeindlichkeit tagtäglich auch in vermeintlich links-grünen "westdeutschen" Großstädten

    Wie äusserst sich das denn? Wenn es in den Statistiken nicht auftaucht, ist das erst mal auch nur eine Behauptung.

  • Schreib doch einfach. Ansonsten ist es eben nur eine Behauptung, bestenfalls anekdotisch. Dass ständig Leute scheisse zu anderen Leuten sind, ja, so ist erst mal das Leben. Wenn es nicht die dunkle Hautfarbe ist, findet man einen anderen Grund zum Pöbeln. Strukturellen und systematischen Rassismus erlebe ich in Basel tatsächlich nicht.


    Mich interessiert, wie gross das Problem wirklich ist. Immerhin hat Deutschland dann ja jetzt den ersten "blauen Fleck", wie die Presse so schön schreibt.

  • Im Alpenpodcast sprechen sie diese Woche darüber und der Österreicher meinte, dass Deutschland nicht zu entspannt umgehen solle mit seiner ersten AfD-Hochburg. In Österreich verschwinde das Problem jedenfalls definitiv nicht einfach so von alleine. Im Gegenteil, man könne durchaus auch lokalpolitisch seine Marker setzen, Stück für Stück.

  • Nette Liste. Interessanter wäre die Aufstellung, wie viele Straftaten welcher Art und Schwere von diesen Gruppierungen jeweils konkret begangen wurden. Das würde dann allerdings ein anderes Bild zeichnen, weshalb es sicher kein Zufall ist, dass du diesen Teil unterschlagen hast..

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Deutschland hat einen sehr großen braunen blauen Fleck. Früher hieß der DDR.

    Die Parteispitze der AfD stammt samt und sonders aus dem Westen. Genau diese Attitüde ist ganz sicher Teil des Problems.

  • Naja, aber die Bereitschaft, extrem rechte Botschaften abzufeiern, ist im Osten deutlich ausgeprägter..

    Die Neuen Rechten, die sich an die Spitze extremer Gruppierungen stellen, sind oft Wessis, die Dörfer in Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Sachsen unterwandern.


    Und ja, Ostdeutschland hat ein großes Problem was Skepsis gegenüber Regierung und Presse angeht. Aber zu glauben, es beträfe einen nicht, weil man in Frankfurt/M oder Köln lebt, halte ich für sehr problematisch.

  • Wenn ich nur mal kurz über mein Bundesland nachdenken, wo lange vor der AfD schon Republikaner und NPD fest verankert waren oder an den braunen Rotz, den die CSU teilweise absondert, dann wird mir zumindest ganz problemlos klar, dass ich im Glashaus säße, würde ich den ersten Stein gen Ostdeutschland exklusive oder inklusive Bayerns werfen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Wie äusserst sich das denn? Wenn es in den Statistiken nicht auftaucht, ist das erst mal auch nur eine Behauptung.

    Da klinke ich mich gerne mal ein, wenn auch nur anekdotisch. Ich habe fast mein ganzes Leben im ländlichen NRW verbracht. In diesen fast 30 Jahren habe ich insgesamt 5 verdachtsunabhängige Personenkontrollen durch die Polizei erlebt. Nur war davon keine in NRW, sondern alle im Erzgebirge, wo ich insgesamt vielleicht drei Monate bei meinem damaligen Partner verbracht habe. Die Kontrollen fanden auch alle sehr harsch statt und am Ende hat man mir gerne mal eine schnelle Heimreise nach Westfalen gewünscht. Wäre mir in Sachsen irgendein Verbrechen passiert, weiß ich nicht, ob ich genug Vertrauen in die Polizei dort gehabt hätte, um das zur Anzeige zu bringen. Jedenfalls halte ich mich seitdem aus Sachsen und dem Osten generell fern.


    Und das war jetzt nur Alltagsrassismuserfahrungen durch die Polizei. Zuhause kommt das auch mal durch Privatpersonen vor, aber ehrlich gesagt ist das eine andere Qualität. Nervig, aber immerhin im Großen und Ganzen egal.

  • Nette Liste. Interessanter wäre die Aufstellung, wie viele Straftaten welcher Art und Schwere von diesen Gruppierungen jeweils konkret begangen wurden. Das würde dann allerdings ein anderes Bild zeichnen, weshalb es sicher kein Zufall ist, dass du diesen Teil unterschlagen hast..

    So isses.

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