Antrag auf Ausnahmegenehmigung von der Fächerkombination für das Lehramt an Haupt - & Realschulen

  • Hmm..

    Denkt ihr es wird schwierig eine Arbeitsstelle mit den zwei Fächern zu finden?

    Das Problem wird nicht sein, eine Stelle zu finden - der Lehrkräftemangel wird dafür sorgen, dass der kein großes Problem ist - sondern wo und wie du dann arbeiten kannst.

    Mit den beiden Fächern kannst du im Sek 1 - Bereich nur an einem großen System arbeiten, in einer kleinen Schule bist du nicht vernünftig einsetzbar. Also nicht die kleine Realschule im ländlichen, sondern innerstädtische Gesamtschule. Dann unterrichtest du in deinen Fächern je nur 2 Stunden, Politik dazu auch nur in wenigen Jahrgängen - bedeutet 10-13 verschiedene Lerngruppen.

    Zusammengefasst: Deine Fächerwahl garantiert dir ein schwieriges Klientel und kaum Zugriffsmöglichkeiten, um dieses Klientel zu erreichen.

    Ich würde so nicht ein Berufsleben lang arbeiten wollen.

  • Das Problem wird nicht sein, eine Stelle zu finden - der Lehrkräftemangel wird dafür sorgen, dass der kein großes Problem ist - sondern wo und wie du dann arbeiten kannst.

    Mit den beiden Fächern kannst du im Sek 1 - Bereich nur an einem großen System arbeiten, in einer kleinen Schule bist du nicht vernünftig einsetzbar. Also nicht die kleine Realschule im ländlichen, sondern innerstädtische Gesamtschule. Dann unterrichtest du in deinen Fächern je nur 2 Stunden, Politik dazu auch nur in wenigen Jahrgängen - bedeutet 10-13 verschiedene Lerngruppen.

    Zusammengefasst: Deine Fächerwahl garantiert dir ein schwieriges Klientel und kaum Zugriffsmöglichkeiten, um dieses Klientel zu erreichen.

    Ich würde so nicht ein Berufsleben lang arbeiten wollen.

    Zumindest hier in BW würde eine derartige Fächerkombination in der Sek. I dazu führen, dass bereits im Einstellungsgespraech die Bereitschaft zu fachfremdem Unterricht abgeklopft würde . Das war auch bei mir der Fall, obgleich ich ein Hauptfach und absolutes Mangelfach im Angebot hatte bei insgesamt drei studierten Fächern. Je kleiner die Schule, desto mehr fachfremder Einsatz wurde vorausgesetzt.

    Der neue Sportkollege, den wir bekommen werden hat auch nur ein weiteres Nebenfach im Angebot, eine bereits überversorgte Gesellschaftswissenschaft. Die Stelle hat er wegen Sport bekommen. Sein zweites Fach wird er exakt die Probezeit über unterrichten und danach nur noch ausnahmsweise mal, weil er ansonsten Sport unterrichten wird und irgendwo fachfremd eingesetzt wird, wozu er bereit ist und wo er dringender benötigt wird. Das muss einem bei einer solchen Kombi und in der Sek. I bewusst sein, damit man nicht allzu enttäuscht ist. Außerdem sollte man mit bedenken, dass der viele Sportunterricht jenseits der 50 anfangen kann physisch belastender zu werden, je nach eigener späterer Gesundheit. Einige KuK mit Sport sind deshalb dankbar dafür, ein schulisches Hauptfach /Langfach im Angebot zu haben, welches es ihnen erlaubt nicht nur in der Sporthalle (auf dem Platz /im Schwimmbad/auf dem Fluss) zu arbeiten.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL () aus folgendem Grund: +s

  • Zusammengefasst: Deine Fächerwahl garantiert dir ein schwieriges Klientel und kaum Zugriffsmöglichkeiten, um dieses Klientel zu erreichen.

    Ich würde so nicht ein Berufsleben lang arbeiten wollen.


    Dem stimme ich voll und ganz zu. Die Frage im Sek-1-Bereich ist wirklich nicht, ob man eine Stelle findet, sondern an was für einer Schule. Und im Sek-1-Bereich können da (wie auch im Grundschulbereich) wirklich Welten dazwischen liegen. Eine einigermaßen gesittete, kleinere Schule auf dem Land ist hier auf jeden Fall zu bevorzugen aus meiner Sicht.


    Also sollte man sich auch im Sek-1-Bereich mit den Fächern so attraktiv machen wie möglich, wenn es geht.


    Mit Sport und Englisch oder Mathe könntest du dir z.B. die Schule fast aussuchen. Mit Sport und Deutsch wäre es nicht ganz so gut, aber immer noch deutlich besser als mit einem Nebenfach, das in diesem Bereich idR fachfremd unterrichtet wird, ohne dass jemand mit der Wimper zuckt. Deshalb meine Empfehlung zu einem Hauptfach.

  • Ich möchte ungern ein Hauptfach studieren.

    Nebenfächer wie Wirtschaft werde ich sicherlich machen müssen, weil ich eine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung habe.

    Sollte ich mich dazu bereit erklären, weitere Fächer zu studieren wird es sicherlich kein Problem, oder?

  • Ich möchte ungern ein Hauptfach studieren.

    Nebenfächer wie Wirtschaft werde ich sicherlich machen müssen, weil ich eine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung habe.

    Sollte ich mich dazu bereit erklären, weitere Fächer zu studieren wird es sicherlich kein Problem, oder?

    Du hast meine Kernaussage nicht verstanden:


    Du bringst dich selber in eine recht bequeme Position für das Studium für den Preis einer sehr unbequemen Situation für den Berufseinstieg und späteren Werdegang.


    Gehen geht eine Menge, wenn du glaubst, später besonders flexibel und belastbar zu sein (denn das wirst du müssen), verstehe ich nicht, warum du jetzt unbedingt den kurzfristig leichtesten Weg gehen möchtest.

  • Darf man (außer in Grundschulen) überhaupt ein Hauptfach fachfremd unterrichten?


    Ich unterrichte auch gern, trotzdem unterrichte ich manche Fächer nicht gerne fachfremd, weil ich sehe, dass Kolleginnen, die z.B. Englisch oder Musik studiert haben, dass einfach besser können, bzw. wie viel Vorbereitung (auch Fortbildungen nebenher) ich da hinein stecken muss. Zum Glück dürfen wir Wünsche äußern und ich fühle mich in meinen studierten Fächern einfach viel sicherer. Musik und Mathe muss ich auch, aber geht schon...Ich habe das ja jetzt lange genug unterrichtet, aber anfangs....:qualm:

    • Offizieller Beitrag

    man darf alles fachfremd unterrichten außer Religion.
    Bei Sport muss irgendwas vorliegen, je nach BL unterschiedlich, wegen Versicherungsschutz.
    Bei Experimentalfächern muss eine Fähigkeit zum Experimentieren oder so ähnlich nachgewiesen werden.


    Und Achtung: man darf nicht nur, sondern muss, wenn die SL es sagt.

  • In NRW gibt es für evangelische Religionslehre die Optionen, auch ohne Studium eine Vocatio der Landeskirche zu bekommen. Ich hatte einige Jahre eine für Religionsunterricht als Klassenlehrerin in meiner Klasse.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Es war in der Konstellation dieser Klasse (4 SuS mit Förderbedarf ese plus eine heftige „Grauzone“) einfach sinnvoll, möglichst wenig LuL mit möglichst vielen Stunden einzusetzen. Lieber fachfremd Unterricht als fachlich qualifiziertes Chaos.

    Die Frage, ob man Religion unterrichten darf, hängt immer an der Vocatio bzw. im katholischen Bereich an der Missio Canonica. Zwingen kann einen die Schulleitung da nie. Mir hat‘s aber viel Spaß gemacht und die Inhalte in Klasse 5/6 sind auch nicht so, dass man sich da als praktizierende Christin nicht einlesen könnte, wenn man das nicht ohnehin weiß.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Aber das meine ich: die Kirche gibt keine Missio /Vocatio jemandem, der das nicht kann.

    Und selbst, wenn es so ist, dass du es doch nicht kannst: ab dem Moment, wo du die Missio/Vocatio hast, hadt du die Bescheinigung, dass du es kannst.

    Theoretisch (Ausnahmen gibt es immer) darfst du ohne nicht unterrichten.

  • So ist es. Die Vocatio wird von der Schulleitung beantragt, die aber niemanden zum Reli-Unterricht zwingen darf. Um eine Vocatio zu erhalten, muss man Mitglied einer evangelischen Kirche sein, aber nicht unbedingt Mitglied der Landeskirche, die die Vocatio erteilt.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Aber das meine ich: die Kirche gibt keine Missio /Vocatio jemandem, der das nicht kann.

    Und selbst, wenn es so ist, dass du es doch nicht kannst: ab dem Moment, wo du die Missio/Vocatio hast, hadt du die Bescheinigung, dass du es kannst.

    Theoretisch (Ausnahmen gibt es immer) darfst du ohne nicht unterrichten.

    Und umgekehrt reicht zumindest hier in BW das Studium nicht aus, um sich als Religionslehrkraft zu qualifizieren. Man muss erst fürs Ref und dann später noch einmal erneut für den Planstellenantritt eine Missio bzw. Vokatio beantragen bei der Landeskriche, um das jeweilige Fach unterrichten zu dürfen erst das Ref über und dann eben während man in der Planstelle arbeitet.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Und umgekehrt reicht zumindest hier in BW das Studium nicht aus, um sich als Religionslehrkraft zu qualifizieren. Man muss erst fürs Ref und dann später noch einmal erneut für den Planstellenantritt eine Missio bzw. Vokatio beantragen bei der Landeskriche, um das jeweilige Fach unterrichten zu dürfen erst das Ref über und dann eben während man in der Planstelle arbeitet.

    Als ich mit meiner bayrischen Missio hier ankam (erteilt vom Erzbischof von Bamberg) hat das nicht gereicht... ich habe nun 2 Missios - eine aus BY und eine aus BaWü. Würde ich heute nicht mehr machen und darauf verzichten.

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