Erzieher als Seiteneinsteiger in Sachsen-Anhalt

  • Ich hoffe zwar aus tiefstem Herzen, dass ein Bachelor nicht ausreichend ist, weil auch GS-Kinder qualifizierten Unterricht durch entsprechend ausgebildete Lehrkräfte verdienen. Nachdem mein eigenes Bundesland (BW) gerade aber bekannt gegeben hat, dass unter gewissen Voraussetzungen im Primarbereich auch ein Bachelor ausreichend sein kann, um gemeinsam mit einer Nachqualifizierung GS-Lehrkraft zu werden, gehe ich davon aus, dass du in einem Bundesland wie Sachsen-Anhalt, welches schon deutlich länger als BW deutlich niedrigerer Einstiegsvoraussetzungen für Quereinsteiger:innen hat, durchaus Chancen haben wirst. Informier dich am besten bei der für die Anerkennungen zuständigen Stelle. Diese kennen den aktuellen Stand, was womöglich großzügigere Ankerkennungen beinhaltet, als noch in der jüngsten Vergangenheit, da der Lehrkräftemangel so massiv ist in allen Bundesländern.


    Ich weiß, das ist nicht unbedingt die erbetene freundliche Antwort, aber es ist einfach meine ehrliche Überzeugung, dass generell Unterricht eine ausreichende Qualifizierung erfordert, die die Seiteneinstiegsprogramme der Bundesländer leider nur teilweise beinhalten. Insbesondere der Primarunterricht ist als Anfangsunterricht besonders sensibel, weshalb mir die zunehmende Deprofessionalisierung im Primarbereich ein echtes Problem zu sein scheint. Dies geschrieben, bringst du als Erzieherin vieles mit, was hilfreich und wertvoll ist für den Schuldienst- vor allem, wenn du dich zunächst entsprechend qualifizierst für den Beruf.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Außerdem ist ein Bachelor Professional kein Bachelor im universitären Sinn. Du könntest damit auch nicht in einen Masterstudiengang einsteigen. Und welche Unterrichtsfächer in der Grundschule willst du aus einer Erzieher_innenausbildung ableiten?

  • Ich hoffe zwar aus tiefstem Herzen, dass ein Bachelor nicht ausreichend ist, weil auch GS-Kinder qualifizierten Unterricht durch entsprechend ausgebildete Lehrkräfte verdienen. Nachdem mein eigenes Bundesland (BW) gerade aber bekannt gegeben hat, dass unter gewissen Voraussetzungen im Primarbereich auch ein Bachelor ausreichend sein kann, um gemeinsam mit einer Nachqualifizierung GS-Lehrkraft zu werden, gehe ich davon aus, dass du in einem Bundesland wie Sachsen-Anhalt, welches schon deutlich länger als BW deutlich niedrigerer Einstiegsvoraussetzungen für Quereinsteiger:innen hat, durchaus Chancen haben wirst. Informier dich am besten bei der für die Anerkennungen zuständigen Stelle. Diese kennen den aktuellen Stand, was womöglich großzügigere Ankerkennungen beinhaltet, als noch in der jüngsten Vergangenheit, da der Lehrkräftemangel so massiv ist in allen Bundesländern.


    Ich weiß, das ist nicht unbedingt die erbetene freundliche Antwort, aber es ist einfach meine ehrliche Überzeugung, dass generell Unterricht eine ausreichende Qualifizierung erfordert, die die Seiteneinstiegsprogramme der Bundesländer leider nur teilweise beinhalten. Insbesondere der Primarunterricht ist als Anfangsunterricht besonders sensibel, weshalb mir die zunehmende Deprofessionalisierung im Primarbereich ein echtes Problem zu sein scheint. Dies geschrieben, bringst du als Erzieherin vieles mit, was hilfreich und wertvoll ist für den Schuldienst- vor allem, wenn du dich zunächst entsprechend qualifizierst für den Beruf.

    Alles gut. Jeder darf seine Meinung haben. Seitdem ich als pädagogische Mitarbeiterin arbeite, halte ich auch nicht mehr viel von Lehrern. Entweder gibt es an unserer Schule sehr schlechte Menschen oder das Lehramt Studium besteht einfach nur aus Didaktik und hat keine Pädagogik und Psychologie.


    Deswegen würde ich gerne die Schüler mehr schützen, die dem einfach so ausgeliefert sind.


    Zum Thema freundliche Antwort ging es mir ja mehr um den Umgangston. Und den hast du ja sehr freundlich gewählt. ☺️

  • Alles gut. Jeder darf seine Meinung haben. Seitdem ich als pädagogische Mitarbeiterin arbeite, halte ich auch nicht mehr viel von Lehrern. Entweder gibt es an unserer Schule sehr schlechte Menschen oder das Lehramt Studium besteht einfach nur aus Didaktik und hat keine Pädagogik und Psychologie.


    Deswegen würde ich gerne die Schüler mehr schützen, die dem einfach so ausgeliefert sind.


    Zum Thema freundliche Antwort ging es mir ja mehr um den Umgangston. Und den hast du ja sehr freundlich gewählt. ☺️

    Wirklich eine sehr qualifizierte Antwort auf eine sachliche Ausführung von CDL.

  • Außerdem ist ein Bachelor Professional kein Bachelor im universitären Sinn. Du könntest damit auch nicht in einen Masterstudiengang einsteigen. Und welche Unterrichtsfächer in der Grundschule willst du aus einer Erzieher_innenausbildung ableiten?

    Mh das ist eine gute Frage. Ethik, SaU und eventuell noch Musik.


    Wenn ich da an unsere Musiklehrerin denke, wo die Kinder 45 Minuten malen und Musik über den CD Player hören. Oder sich die Eltern über die Englisch Lehrerin lustig machen, weil sie es einfach nicht kann.


    Noch dazu wird explizit im Vorstellungsgespräch einer PM gesagt, dass sie Unterricht übernehmen muss. Aber für eine Anerkennung reicht es dann nicht?


    Noch dazu haben Erzieher sehr viel emotionale Stärke und können (meiner Meinung nach) besser auf die Kinder eingehen. Indirekt bringen wir den Kindern vor der Schule ja auch sehr viel bei. Aber das will ja keiner sehen.

  • Liebe Lina_Blumina,


    ich will dir da nicht zu nahe treten, aber du hast keinen akademischen Abschluss. Und ein Unterrichtsfach ableiten, bedeutet nicht, dass man glaubt, man könne es besser als ausgebildete Lehrkräfte, sondern dass man an einer Uni/FH etwas studiert hat, was einem Unterrichtsfach ähnelt, aber im strikten Sinne keins ist.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Liebe Lina_Blumina,


    ich will dir da nicht zu nahe treten, aber du hast keinen akademischen Abschluss. Und ein Unterrichtsfach ableiten, bedeutet nicht, dass man glaubt, man könne es besser als ausgebildete Lehrkräfte, sondern dass man an einer Uni/FH etwas studiert hat, was einem Unterrichtsfach ähnelt, aber im strikten Sinne keins ist.

    Nein alles gut. Ich gehe auch realistisch an die Sache ran und mache mir nicht wirklich viel Hoffnung.

    Mich ärgern wahrscheinlich einfach nur die Umstände an unserer Schule.


    Finde es nur manchmal sehr unfair. Bestes Beispiel:

    Ein Bekannter hat Wirtschaft studiert. Dürfte an einer Schule unterrichten obwohl er null Ahnung von Pädagogik und Psychologie hat. Hat sogar sein eigenes Kind mit 4 Jahren schon versaut.


    Eine bekannte Direktorin meinte, dass das Landesschulamt ihn sofort nehmen würde. Aber zu welchem Preis?

  • Naja, aber anscheinend kann sie ja alles besser. Ist zumindest ihre Meinung. Abschluss hin oder her.

    Ich denke Mal der Seitenhieb ging an mich?


    Nein natürlich kann ich nicht alles besser. Didaktik müsste ich mir im großen und ganzen natürlich aneignen. Deswegen war ja auch die Frage zum Crash-Kurs. Aber ja wenn ich die Lehrer bei uns sehe, dann würde ich bestimmt das ein oder andere besser können.


    Ich würde keine Kinder vor den Mitschülern fertig machen. Keine Kinder für 30 Minuten vor die Tür schicken, weil sie einen Hefter vergessen haben, Kinder als Weicheier bezeichnen nur weil sie nicht ins Wasser springen.....


    Und davon habe ich noch etliche Beispiele

  • Wenn man von außen zuschaut, sieht manches anders aus. Als ich im Referendariat war und im Unterricht meiner Betreuungslehrerin hospitiert habe, fand ich sie ganz schrecklich. Im Laufe der Jahre als Lehrerin habe ich sehr oft an sie gedacht und konnte sie immer besser verstehen. Wenn man selbst in den Schuhen läuft, merkt man, dass manche Schüler/innen einfache gerade Ansagen brauchen, damit sie weiterkommen. Das sieht für Außenstehende vllt. im Moment etwas befremdlich aus, aber die sollen es erst einmal besser machen, bevor sie alles besser wissen oder anderen Inkompetenz unterstellen. Situationen aus dem Zusammenhang gerissen anzuprangern, verschiebt auch zuweilen die Realität.

  • Didaktik müsste ich mir im großen und ganzen natürlich aneignen. Deswegen war ja auch die Frage zum Crash-Kurs. Aber ja wenn ich die Lehrer bei uns sehe, dann würde ich bestimmt das ein oder andere besser können.

    Du unterschätzt das wirklich. Was ist mit dem Fachwissen? Es reicht nicht, das ABC und das Einmaleins zu können. Crash-Kurs???? Uhhh

  • Wenn man von außen zuschaut, sieht manches anders aus. Als ich im Referendariat war und im Unterricht meiner Betreuungslehrerin hospitiert habe, fand ich sie ganz schrecklich. Im Laufe der Jahre als Lehrerin habe ich sehr oft an sie gedacht und konnte sie immer besser verstehen. Wenn man selbst in den Schuhen läuft, merkt man, dass manche Schüler/innen einfache gerade Ansagen brauchen, damit sie weiterkommen. Das sieht für Außenstehende vllt. im Moment etwas befremdlich aus, aber die sollen es erst einmal besser machen, bevor sie alles besser wissen oder anderen Inkompetenz unterstellen. Situationen aus dem Zusammenhang gerissen anzuprangern, verschiebt auch zuweilen die Realität.

    Ja natürlich muss man auch streng sein.


    Aber sowas ist für mich Machtausübung und macht die Psyche der Kinder kaputt.


    Wieso muss man ein Kind rausschicken? Die Erläuterung war, dass der besagte Schüler die Aufgabe zu Hause nachholen muss und nicht die Antworten hören darf.

    Man hätte ihm auch ein Blatt anbieten können oder die Mitschüler fragen können. Aber nein, später würde dann erstmal im Lehrerzimmer über den Schüler und sein Elternhaus abgelästert.

    Besagte Lehrerin schickte auch ein Kind für 30 Minuten vor die Tür, weil er schniefte und kein Taschentuch dabei hatte.


    Oder wenn die Sportlehrerin ein Kind beim rennen ermahnt mit den Worten: Lauf Mal schneller, sonst siehst du bald wie dein Bruder aus.


    Auch werden Kinder gröber angefasst, was für mich ein No-Go ist. Aber das wird hier wahrscheinlich auch jemand rechtfertigen können.


    Ich bin selbst Mutter von zwei Kindern. Das eine ist sehr emotional und das andere sehr charakterstark. Natürlich muss man da Unterschiede machen und auf die Kinder eingehen können.


    Wenn es aber vermehrt vorkommt, dass Kinder nicht mehr in die Schule trauen, dann habe ich da echt Zweifel.

  • Du unterschätzt das wirklich. Was ist mit dem Fachwissen? Es reicht nicht, das ABC und das Einmaleins zu können. Crash-Kurs???? Uhhh

    Ja natürlich braucht man das Fachwissen und man kann sich ja auch nebenbei weiterbilden.


    Aber wie schon oft beschrieben, wo bleibt die Pädagogik und Psychologie bei den Lehrern? Gibt es diese Punkte im Lehramtstudium?

  • Ich könnte jetzt im Gegenzug alles Negative über unsere Hort - und Kernzeitenbetreuerinnen auflisten. Soll ich? Dann belege ich einen Crash - Kurs und mache alles besser.


    Deine Ausgangsfrage kann ich leider nicht beantworten.

  • Ich könnte jetzt im Gegenzug alles Negative über unsere Hort - und Kernzeitenbetreuerinnen auflisten. Soll ich? Dann belege ich einen Crash - Kurs und mache alles besser.


    Deine Ausgangsfrage kann ich leider nicht beantworten.

    Wieso kannst du die Frage nicht beantworten? Hast du etwas kein Lehramt studiert?

    Wenn nicht, wo hast du dir Pädagogik und Psychologie angeeignet?


    Das negative würde ich gerne hören. Gibt auch unter Erziehern schwarze Schafe.


    Und ja gute Erzieher können wir immer gebrauchen. Wobei ja einige Lehrer Bildung elementar verteufeln. Und Kinder zu schikanieren ja anscheinend unterstützt wird.

  • Wenn ich da an unsere Musiklehrerin denke, wo die Kinder 45 Minuten malen und Musik über den CD Player hören. Oder sich die Eltern über die Englisch Lehrerin lustig machen, weil sie es einfach nicht kann.

    Diese Lehrerinnen haben mit Sicherheit andere Fächer studiert. In der Grundschule wird man auch fachfremd eingesetzt und es wird keine Rücksicht darauf genommen, ob man das kann. Bei dem derzeitigen Lehrermangel noch mehr. In deinem Bundesland studiert man für das Grundschullehramt auch nur 2 Fächer, wenn ich es richtig sehe. Das ist in vielen Bundesländern anders. In BY hatte ich damals ein Hauptfach und 3 Didaktikfächer, die waren aus dem musischen, naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichen Bereich. Hauptfach war Deutsch oder Mathe. So ist man breiter aufgestellt und die Schulgemeinschaft auch, man kann auch mal den Musikunterricht ablehnen und dafür Kunst und /oder Sport unterrichten.

  • Wieso kannst du die Frage nicht beantworten? Hast du etwas kein Lehramt studiert?

    Das ist doch in jedem Bundesland anders geregelt. Ich bin in BaWü und habe regulär studiert (in Bayern), deshalb kann ich dir über den Seiteneinstieg in Sachsen - Anhalt nichts sagen. Aber vllt. andere.

  • Diese Lehrerinnen haben mit Sicherheit andere Fächer studiert. In der Grundschule wird man auch fachfremd eingesetzt und es wird keine Rücksicht darauf genommen, ob man das kann. Bei dem derzeitigen Lehrermangel noch mehr. In deinem Bundesland studiert man für das Grundschullehramt auch nur 2 Fächer, wenn ich es richtig sehe. Das ist in vielen Bundesländern anders. In BY hatte ich damals ein Hauptfach und 3 Didaktikfächer, die waren aus dem musischen, naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichen Bereich. Hauptfach war Deutsch oder Mathe. So ist man breiter aufgestellt und die Schulgemeinschaft auch, man kann auch mal den Musikunterricht ablehnen und dafür Kunst und /oder Sport unterrichten.

    Also Englisch wird wirklich fachfremd unterrichtet das stimmt. Aber Musik hat die besagte Lehrerin sogar studiert. Und trotzdem läuft immer der Player und die Kinder malen nebenbei. Das kenne ich von anderen Musiklehrern nicht so. Und ist auch hoffentlich nicht so gewollt.


    Ja das es den Lehrern bei uns einfach gemacht wird, habe ich auch schon mitbekommen. Vllt sind meine Kollegen auch einfach nur mit den Jahren Betriebsblind geworden.


    Trotzdem gehen einige Sachen so nicht. Aber das muss an anderer Stelle geklärt werden. Oder die Eltern kümmern sich darum. Die haben schon einige Pläne, da werden die Lehrer aber nicht gut bei wegkommen.

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