Wenn Teilzeitkräfte Klassenleitungsaufgaben nur anteilig machen - schafft es eure Schule, dass die liegengebliebene Arbeit nicht von den Vollzeitkräften on Top gemacht wird?

  • Für mich klingt das auch nach nichts, was ich hätte durchleben wollen (weder als Schüler noch als Lehrkraft).

    Beziehungsarbeit, naja. Regeln sollten auch dann eingehalten werden können, wenn alle zwei Jahre mal der Lehrer wechselt.

  • Ich dachte, ihr seid so dicke? Was denn jetzt?

  • Ganz und gar nicht. Du kennst die Eltern, kennt die Kinder, das erleichtert immens.

    Dafür brauchte ich bislang nie 6 Jahre ;) Wie gesagt: wenn das für beide Seiten passt, ist alles gut. Wir wissen aber alle, dass es auch Konstellationen gibt, in denen 6 Jahre für beide Seiten einfach nur noch eine Qual sind. Ob das dann durch das angeblich bessere Verhältnis - welches ja gerade nicht vorliegt - wieder aufgewogen wird, ist mehr als fraglich.

  • Die Frage ist auch immer, was die Alternative ist. Bei den Grundschulen sind es entweder 4 Jahre gemeinsam oder 2 Jahre. Da finde ich 2 Jahre schon sehr wenig. Die Kinder kommen in der dritten Klasse und bis man sie alle richtig kennengelernt hat, ist das erste Halbjahr rum. Im letzten Halbjahr der vierten Klasse sind sie schon gefühlt auf dem Gymnasium. Da bleibt wenig Zeit über.

  • Das ist tatsächlich bei uns ein Unterschied. Erstens haben wir nur ein begrenztes Angebot vor Ort, zweitens geht die Mehrheit inzwischen zum Gymnasium und drittens beginnt nur das Gymnasium bereits im Februar mit Probeunterricht, wo die Kinder schon mal einen Tag vormittags zum Schnuppern kommen... Die anderen Schulen sind da deutlich zurückhaltender.

  • Ist das wirklich so? Laut der Website des VBE (VBE - Verband Bildung und Erziehung, Landesverband NRW (vbe-nrw.de) ) nicht: "Das bedeutet, dass tarifbeschäftigte Teilzeitkräfte, denen kein Freizeitausgleich gewährleistet werden kann, einen Anspruch darauf haben, während einer Klassenfahrt wie Vollzeitkräfte bezahlt zu werden. Die Beschäftigten müssen dafür innerhalb von sechs Monaten einen Antrag stellen. Dabei muss auch dargelegt werden, dass ein Zeitausgleich nicht stattfinden kann.

    Für verbeamtete Teilzeitkräfte gilt dies leider nicht. Dies hat das Bundesverwaltungsgericht 2004 klargestellt.

    Auch wenn hier verbeamtete Teilzeitkräfte mehr arbeiten, kann nicht nach der Mehrarbeitsvergütungsverordnung abgerechnet werden. Diese sieht nur eine Vergütung für mehr Unterricht vor, nicht aber für Tätigkeiten außerhalb von Unterricht, z.B. Klassenfahrten."


    Oder ist das inzwischen nicht mehr gültig?

    Hab gerade nachgelesen und du hast recht. Nur für angestellte Lehrkräfte gilt das, aber nicht für Beamte.

    Ich bin mir jetzt leider auch nicht mehr sicher, ob das vor einigen Jahren anders gehandhabt wurde. Vielleicht erinnere ich mich da aber auch an meine Angestelltenzeit.

  • und drittens beginnt nur das Gymnasium bereits im Februar mit Probeunterricht,

    Das muss spezifisch für euer Gym sein,

    einen Schnuppertag gibt es auch hier, aber das ist eben nur ein Schnuppern und kein Probeunterricht,

    Schnuppertage gibt es hier auch von GeSa und Oberschule.


    Regulär wird im Herbst über die weitere Schullaufbahn gesprochen und von den meisten Familien mit dem Halbjahreszeugnis die Entscheidung für die Anmeldung hier oder da getroffen.

    Dann beginnt auch der Abnabelungsprozess.

  • Das ist tatsächlich bei uns ein Unterschied. Erstens haben wir nur ein begrenztes Angebot vor Ort, zweitens geht die Mehrheit inzwischen zum Gymnasium und drittens beginnt nur das Gymnasium bereits im Februar mit Probeunterricht, wo die Kinder schon mal einen Tag vormittags zum Schnuppern kommen... Die anderen Schulen sind da deutlich zurückhaltender.

    Die Eltern wollen die anderen Schulformen doch eh nicht.

  • Die Eltern wollen die anderen Schulformen doch eh nicht.


    Doch.

    Von meinem letzten Durchgang sind genau 5% zum Gym gewechselt, früher waren es auch schon mal 30 %,

    dabei hat man hier absolut freie Schulwahl seit Jahrzehnten und recht große Auswahl unterschiedlicher Schulformen.


    Nicht alle Eltern wollen und wählen unbedingt das Gym,

    den SekI-Abschluss bekommt man an den anderen Schulformen, die ihre Schwerpunkte anders setzen,

    danach stehen die Oberstufen der IGS oder der BBS zur Verfügung.


    Die reinen SekI-Schulen dürfen gerne noch besser ausgestattet werden, um den Anforderungen ihrer Schülerschaft gerecht werden zu können.

  • An dieser einen wechselte die Klassenleitung auch im 2-Jahres-Takt.


    In einer idealen Welt läge die Klassenleitung eh nicht bei Fachlehrern, sondern bei Sozialpädagogen, die die Klassenbetreuung langfristig übernehmen und alle nichtunterrichtlichen Felder beackern.

  • Mein Kind muss seine Klassenlehrerin wahrscheinlich länger erdulden als 2 Jahre. Da wünschte man sich, dass sie nur ihr Fach unterrichten und eine extra Pädagogin (mwd) mit Empathie und sozialen Fähigkeiten sich um die Sorgen und das Klassenklima kümmern würde.

  • Es hat Vor- und Nachteile. Die Klassenleitung kann viel bewirken, das habe ich aber auch erst gelernt, als ich es selber zum ersten Mal gemacht habe*. Sie kann aber eben viel zum Positiven genauso wie zum Negativen bewirken. Ich find's eine tolle Aufgabe, ich begleite aber auch sehr gerne als Fachlehrperson meine Schwerpunktfachkurse die ganzen 4 Jahre am Gymnasium. Am Ende hat das immer sowas von einem abgeschlossenen "Projekt", mit dem ich in der Regel doch recht zufrieden bin. Bei uns an der Schule wird es, soweit möglich, respektiert, wenn man nicht will. Manchmal hat es aber einfach zu wenige, die sich fürs Amt der Klassenlehrperson melden und dann müssen halt Leute auch mal unfreiwillig ran. Ja, das kommt hin und wieder dann auch echt gar nicht gut. Leider.


    *Ungefähr in dem Moment, als mich im Klassenlager der 1. Klasse eine Schülerin beim Abendessen ernsthaft fragte, ob sie vom Tisch aufstehen und aufs WC gehen dürfe. OK, ich bin grade Mutti geworden ...

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