Wenn Teilzeitkräfte Klassenleitungsaufgaben nur anteilig machen - schafft es eure Schule, dass die liegengebliebene Arbeit nicht von den Vollzeitkräften on Top gemacht wird?

  • Wechsel tun wir ja schon, wenn es mal gar nicht klappt. Schon erlebt (bei Kollegen im Team). Oder bei Schwangerschaft/ Pensionierung etc.


    Aber der Idealfall ist schon 6 Jahre zu zweit.

  • Ich kenne es sowohl aus meiner eigenen Schulzeit als auch von sämtlichen Schulen, an denen ich gearbeitet habe, so, dass alle 2 Jahre ein Lehrerwechsel stattfand. Finde ich auch für beide Seiten besser. Oftmals hat man sich nach einer Weile einfach gegenseitig über und ein frischer Neustart tut auch vielen Schülern gut. Ist aber eine gänzlich andere Debatte. In Bezug auf Klassenfahrten sehe ich die Vorteile.

  • Bei uns wechselt, abgesehen von Klasse 5 und 6, die Klassleitung jährlich. Und das finde ich persönlich sehr angenehm.

    Die TZ-Kräfte unter einer bestimmten Stundenzahl bekommen i.d.R. keine Klassleitung und bleiben dadurch meist auch von Fahrten verschont, die Glücklichen.

  • Tja, das frag' ich mich ja auch, wie das funktionieren soll! Mal sehen, ob ninale uns das mal genauer erklären kann (betrifft aber ja anscheinend nur ihr BL - also Bremen? - und ggf. auch nur angestellte Lehrkräfte).

    Gilt auch in NRW und für TZ- Beamte.

    Die Differenz von TZ zu VZ bekommt kann man über Mehrarbeit erstattet bekommen für die Tage der Klassenfahrt.


    Bei mir an der Schule klappt es leider bisher nicht, dass die TZ Kräfte alles nur gemäß ihrer TZ Quote machen.

    Hauptgründe sind:

    - Klassenleitung hat man auch als TZ Kraft allein (und daran hängen von jeder Menge Orga, über Elternsprechtage, Klassenfahrten, Zeugnisschreiben sehr viele Arbeiten).

    Da weiß ich leider auch keine gute Lösung für. Natürlich könnte ich z. B. mit einer Musik- oder DAZ Kollegin (die wären noch "übrig") ein Klassenlehrerteam bilden, aber praktisch würde mich das sehr viel Zeit für Absprachen kosten und mir wenig bringen, wenn ich nach wie vor alle "wichtigen" Fächer allein unterrichte, denn die Eltern wollen ja beim Elternsprechtag hauptsächlich was zu Mathe, Deutsch, Sachunterricht hören. Und früher von der Klassenfahrt mit meiner Klasse nach Hause fahren kann ich ja auch schlecht. Und wehe meine Klasse fährt seltener als die Parallelklassen...


    -Anwesenheitspflicht bei allen Konferenzen und Teams (weil es für mich als Klassenleitung ja wichtig ist alles mitzubekommen, ihr seht wir drehen uns im Kreis)


    -Schulleben (Feste, Projektwoche etc ist darauf ausgerichtet, dass ALLE Kolleginnen sich voll einbringen. Wir haben ein reges Schulleben und Eltern, die sich viel engagieren. Um es gerechter zu machen, müsste man da einiges entschlacken, wegfallen lassen, aber solche Vorschläge sind natürlich gar nicht gern gehört.

  • Gilt auch in NRW und für TZ- Beamte.

    Die Differenz von TZ zu VZ bekommt kann man über Mehrarbeit erstattet bekommen für die Tage der Klassenfahrt.

    Ist das wirklich so? Laut der Website des VBE (VBE - Verband Bildung und Erziehung, Landesverband NRW (vbe-nrw.de) ) nicht: "Das bedeutet, dass tarifbeschäftigte Teilzeitkräfte, denen kein Freizeitausgleich gewährleistet werden kann, einen Anspruch darauf haben, während einer Klassenfahrt wie Vollzeitkräfte bezahlt zu werden. Die Beschäftigten müssen dafür innerhalb von sechs Monaten einen Antrag stellen. Dabei muss auch dargelegt werden, dass ein Zeitausgleich nicht stattfinden kann.

    Für verbeamtete Teilzeitkräfte gilt dies leider nicht. Dies hat das Bundesverwaltungsgericht 2004 klargestellt.

    Auch wenn hier verbeamtete Teilzeitkräfte mehr arbeiten, kann nicht nach der Mehrarbeitsvergütungsverordnung abgerechnet werden. Diese sieht nur eine Vergütung für mehr Unterricht vor, nicht aber für Tätigkeiten außerhalb von Unterricht, z.B. Klassenfahrten."


    Oder ist das inzwischen nicht mehr gültig?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • D.h. Du begleitest keine Klasse von Anfang bis Ende?

    Nein und ich muss sagen, ich bin ehrlich froh drüber. Ich kann mir nicht vorstellen, 6 Jahre lang mit ein und derselben Klasse so eng zusammenzuarbeiten und sehe Klassleitungswechsel immer als Chance für frischen Wind.

  • -Schulleben (Feste, Projektwoche etc ist darauf ausgerichtet, dass ALLE Kolleginnen sich voll einbringen. Wir haben ein reges Schulleben und Eltern, die sich viel engagieren. Um es gerechter zu machen, müsste man da einiges entschlacken, wegfallen lassen, aber solche Vorschläge sind natürlich gar nicht gern gehört.

    Das ist oft das Problem. Wenn Lehrer inzwischen gegenüber früher als die Arbeitszeit am Deputat festgemacht wurde, einige Zusatzaufgaben haben, dann darf man ein Schulfest oder eine Projektwoche nicht auch noch so planen, dass es bzw. sie nicht durchführbar wäre, wenn alle Stellen mit Vollzeitkollegen besetzt wären. Das passiert aber leider oft.

  • Ich finde das nicht ansatzweise plausibel. Sie mögen die Beihilfe zwar in gleicher Höher erhalten, bezahlen dafür aber - anders als Angestellte - auch den verbleibenden Teil der PKV in gleicher Höhe von ihren verminderten Einnahmen. Was ansonsten mit "sämtliche Gimmicks" gemeint sein soll, erschließt sich mir nicht. Die Pensionsrückstellungen können damit jedenfalls nicht gemeint sein.


    Unkündbarkeit ist z.B. eines der Gimmicks - oder auch, quasi jederzeit wieder Vollzeit arbeiten zu können/dürfen.


    Das Beamtenverhältnis ist schon von seiner Genese her als Vollzeitverhältnis konzipiert worden....darauf spielt der Schulleiter vermutlich an. Deutlich wird das heute noch in Debatten, etwa der amtsangemessenen Besoldung, wo davon ausgegangen wird, dass der Beamte als Alleinverdiener eine gesamte Familie unterhalten muss.

  • Unkündbarkeit ist z.B. eines der Gimmicks - oder auch, quasi jederzeit wieder Vollzeit arbeiten zu können/dürfen.

    Das gilt de facto auch für Angestellte im öffentlichen Dienst und ist mit Sicherheit kein Argument dafür, dass verbeamtete Teilzeitkräfte zu höheren Arbeitsanteilen herangezogen werden dürfen als ihrer Teilzeitquote entspricht. Dennoch danke für den Hinweis, diese Gimmicks gibt es natürlich im öffentlichen Dienst.


    Das Beamtenverhältnis ist schon von seiner Genese her als Vollzeitverhältnis konzipiert worden....darauf spielt der Schulleiter vermutlich an. Deutlich wird das heute noch in Debatten, etwa der amtsangemessenen Besoldung, wo davon ausgegangen wird, dass der Beamte als Alleinverdiener eine gesamte Familie unterhalten muss.

    Das mag sein und ist tatsächlich noch im Amtseid und in der aktuellen Diskussion um die Nichtgenehmigung anlassloser Teilzeit zu sehen, bedeutet aber ebenfalls gerade nicht, dass man Teilzeitkräften zum Beispiel nur 50% der Bezüge zahlen und sie dennoch zu 70% der Arbeitszeit heranziehen darf. Insofern irrt der betreffende Schulleiter einfach deutlich.

  • Die Klassen haben in der gesamte Sek I den gleichen Klassenlehrer?

    Das kenne ich so (zum Glück) nicht. Allerdings hatten an "meinen" Schulen die Kollegen, die ständig 5/6 hatten, alle 2 Jahre eine Klassenfahrt. Entsprechendes gilt für die Mittelstufler und die Leute mit Leistungskursen.

    Ist an fast allen Schulformen außer dem Gymnasium Standard.

  • state_of_Trance

    Das kann sicherlich zum Alptraum werden, kann aber auch interessant sein, die Entwicklung eines Kindes von der Klasse 4 bis zur Klasse 10 mitzuerleben.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • state_of_Trance

    Das kann sicherlich zum Alptraum werden, kann aber auch interessant sein, die Entwicklung eines Kindes von der Klasse 4 bis zur Klasse 10 mitzuerleben.

    Ich bin mir sicher, dass es auch interessant sein kann, aber ich habe meistens nach einer gewissen Zeit genug von jeder bestimmten Klasse, dass ich ganz froh bin, dass das an meiner Schulform gar nicht in dieser Form möglich ist. :D

  • Ich bin mir sicher, dass es auch interessant sein kann, aber ich habe meistens nach einer gewissen Zeit genug von jeder bestimmten Klasse, dass ich ganz froh bin, dass das an meiner Schulform gar nicht in dieser Form möglich ist. :D

    Liegt das an der Klasse oder an der Lehrkraft? ;)

  • Liegt das an der Klasse oder an der Lehrkraft? ;)

    Spielt keine Rolle, an meiner Schule kann man einzelne Schüler maximal 3,5 Jahre unterrichten. Vom Vorkurs zum Abitur, das ist manchmal in der Tat ganz schön zu sehen. Aber dazwischen ändert sich so viel an der Konstellation, dass das nicht vergleichbar ist mit so vielen Jahren im Klassenverband.

    • Offizieller Beitrag

    ich muss sagen, ich bin ehrlich froh drüber. Ich kann mir nicht vorstellen, 6 Jahre lang mit ein und derselben Klasse so eng zusammenzuarbeiten und sehe Klassleitungswechsel immer als Chance für frischen Wind.

    frischer Wind: kann mal guttun, aber meistens durch Fachlehrerwechsel eh gegeben.

    Beziehungsarbeit kann am Gymnasium in nur zwei Jahren nicht so wirklich fruchten, je nachdem, wie hoch die Wochenstundenzahl als KL ist.
    Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass Klassen mit häufigem KL-Wechsel deutlich schwieriger zu handeln sind, unruhiger sind.
    Nur anekdotisch?

    • Offizieller Beitrag

    Denke ich. Denn dann wären alle Klassen an bayerischen Gyms unruhig und schwer zu handeln.

    und ? Sind sie nicht ?:lach:

    als KL am bayerischen Gym hatte ich deutlich weniger zu tun (daher keine Abminderungsstunde), konnte aber auch deutlich weniger Beziehungsarbeit leisten.
    Muss man wollen.:pfeif:

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