Gibt es mittlerweile Maßnahmen zur Erhöhung des Männeranteils bei Lehrkräften?

  • Du hast doch das geschrieben:

    Ich arbeite mehr. Wenn wir zu Hause sind, ist es dann ausgeglichen.

    Was ist daran geschmacklos, darauf hinzuweisen, dass die Arbeit zu Hause nicht weniger sei als die Arbeit in einem Betrieb?

    Ich habe das sehr wohl aufgeschlüsselt, ich denke, dass männliche Vorbilder für Jungen in der Pubertät wichtig sind und ich plädiere daher für eine ausgewogene Geschlechterverteilung.

    Warum habe ich gefragt und kannst es eben nicht konkretisieren.


    Ich habe mich damals gefreut, als mein Kind in Klasse 1 einen Grundschullehrer und einen Horterzieher (beide männlich gelesen) bekam. Der Erzieher konnte und wollte sich null durchsetzen, die Kinder nahmen nachmittags das Klassenzimmer auseinander. Der Lehrer war fachlich eine Niete, wenn ich es überspitzt und verkürzt wiedergeben darf. Nach mehreren Gewaltvorfällen mit blauen Flecken und Loch im Rücken des Kindes in Klasse 1 und 2 haben wir dann die Schule gewechselt. Da war ich dann geheilt von der Vorstellung, dass es automatisch qua Geschlecht einer Lehrkraft irgend welche Vorteile für die erzogenen Kinder geben könnte.


    Tragischer Einzelfall? Ja sicher. Trotzdem kannst du offenbar nicht definieren, warum es mehr Männer als Rollenvorbilder im Kontext Schule braucht.


    Generell denke ich, dass eine gute Durchmischung aller Geschlechter sich positiv auf das Klima zum Beispiel im Kollegium auswirken kann. Nur Männer oder nur Frauen auf einem Haufen kann Nachteile mit sich bringen.

  • Ich arbeite mehr. Wenn wir zu Hause sind, ist es dann ausgeglichen.

    Da Du ja hier von männlichen Vorbildern sprechen: Du wärst ein gutes Vorbild, wenn Du genauso Stunden reduzieren würdest, wie Deine Frau. Fangen wir also gern erstmal bei jedem zuhause an.

  • Da Du ja hier von männlichen Vorbildern sprechen: Du wärst ein gutes Vorbild, wenn Du genauso Stunden reduzieren würdest, wie Deine Frau. Fangen wir also gern erstmal bei jedem zuhause an.

    Das ist doch Unsinn. Ein gutes, männliches Vorbild ist jeder Vater, der im (welchen) vereinbarten Einklang (auch immer) mit seiner Familie lebt und zu seinen Kids eine gute, enge Beziehung pflegt und ihnen dabei verschiedene Lebensperspektiven aufzeigt und ermöglicht.


    Welches Familienmodell da nun im beidseitigen Einverständnis gewählt wird, geht absolut niemanden etwas an und hat nichts damit zu tun, ob man ein positives Rollenvorbild ist oder nicht. Ich finde es mittlerweile wirklich seltsam, wie anmaßend viele Menschen die freiwillig gewählten Familienkonstellationen und die freiwillig vereinbarte Arbeitsverteilung verurteilen.


    Ich finde das immer sehr bezeichnend in unserer Nachbarschaft, die sehr, sehr bunt zusammengewürfelt ist:


    1. meine Familie, beide arbeiten gleiche TZ, weil wir es uns als Lehrer leisten können, da wir gleich verdienen.


    2. Nachbarsfamilie, Freunde von uns: 3 Kinder, sie 75% er gefühlt 150% mit eigener Firma. Sie wusste ganz genau, worauf sie sich einließ und beide sind glücklich.


    3. Andere Nachbarsfamilie, ebenfalls befreundet: 2 Kinder, sie macht gerade OBAS, er VZ. Danach wahrscheinlich wieder beide VZ, sonst zuviel Verdienstausfall.


    4. Nachbarn direkt: Er längst in Rente, sie arbeitet VZ, ein Kind (jetzt 19).


    5. Nachbarn gegenüber: Er längst in Rente, sie arbeitet VZ und hat ihre eigene Wohnung, keine Kinder.


    6. Nachbarn weiter unten: Sie Hausfrau, 2 Kinder, er VZ in Firmenleitung.


    7. Nachbarn weiter oben: Er Hausmann, sie VZ als Lehrerin, 3 Kinder aber genug Vermögen über Erbe im Rücken.


    Die einzige Person, die die anderen Familienkonstellationen ständig kritisiert ist die wahrscheinlich wieder in VZ arbeitende Mutter von 2 Kindern, die nicht verstehen kann, dass andere sich anders entscheiden und dennoch happy sind und gute Rollenvorbilder für ihre Kids sein können. Nicht jeder ist in der glücklichen Lage wie wir, wo es finanziell keinen Unterschied macht, wer nun in TZ geht.

  • Da Du ja hier von männlichen Vorbildern sprechen: Du wärst ein gutes Vorbild, wenn Du genauso Stunden reduzieren würdest, wie Deine Frau. Fangen wir also gern erstmal bei jedem zuhause an.

    Du kennst weder mich noch meinen Partnerin noch unsere Gründe für die derzeitige Aufteilung, die unter anderem gesundheitlicher Natur und das Ergebnis freier Wahl seitens meiner Lebensgefährtin sind.

    1:1-Aufteilung anstelle von freier Entscheidung? Das ist für euch vorbildhaft?

    Dann nennt es doch lieber Gleichmachungsbeauftragte.

    Aber der johlende Dank der Damen hier scheint dir ja recht zu geben.

    Ratet ihr den Lehrerinnen bei euch im Lehrerzimmer dann auch, gefälligst mehr Stunden zu machen? Die werden ja zu Hause alle unterdrückt.

    Da kann ich wohl einpacken und muss meinen Machtzwang zu Hause ausleben, ich geh kurz in den Keller und befehle meinem Weib, noch ein paar Stunden zu reduzieren, so ungefähr stellst du dir das vor oder?

  • Hat die Gleichstellungsbeauftragte eigentlich auch die Aufgabe, Frauen davon zu überzeugen, dass sie nicht allein in Teilzeit gehen und dass dies doch stattdessen deren Partner zu gleichen Teilen Teilzeit machen soll?

    Ich beziehe mich auf Deinen Beitrag hier und finde das eine berechtige Frage und Anmerkung. Auch wenn Du Dich da auf den Schlips getreten fühlst.

  • Warum dann Frauen in MINT-Berufen fördern oder Frauen in Leitungspositionen?

    Weil hier eine strukturelle, männerdomninierte Diskriminierung besteht. Als ein "kleines Besipiel": in der freien Wirtschaft werden Frauen im gebärfähigen Alter werden ungern eingestellt/befördert.

  • Warum ist woanders umgekehrt? Ist das denn wichtig?

    Die Geschlechterverteilung in egal welchem Beruf ist wichtig, denn sie sagt etwas über Arbeitsbedingungen, Interesse von Bewerbern und das Bild in der Öffentlichkeit aus.


    Mir kommt es ein wenig so vor, als rückte das Lehramt in der öffentlichen Wahrnehmung tendenziell ein wenig stärker in die "Pädagogik- und Care"-Ecke, die traditionsgemäß leider weiblich konnotiert ist.

    Dazu kommen Arbeitsbedingungen, die Frauen in Bezug auf die Familienplanung entgegenkommen. Die könnten aber auch Männer entgegenkommen, nur mal so am Rande.


    An den Schulen, die ich kenne, ist der Geschlechtergap dann zwischen den einzelnen Fächern nochmal eklatant, v.a. wenn man Sprachen und MINT-Fächer gegenüberstellt.

  • Warum habt ihr so als gute Vorbilder eigentlich nicht alle Maschinenbau studiert?

  • Weil hier eine strukturelle, männerdomninierte Diskriminierung besteht. Als ein "kleines Besipiel": in der freien Wirtschaft werden Frauen im gebärfähigen Alter werden ungern eingestellt/befördert.

    Gibt es dafür Belege oder sagst du das nur so daher? Wenn du sagst strukturell, dann muss es ja festgeschriebene Mechanismen dafür geben. Die sind mir aber nicht bekannt.


    Ich finde es echt komisch, dass hier unterschiedliche Lebensentwürfe unterschiedlich gewertet werden. Klar kann jeder seine Meinung haben. Aber es gibt doch sehr viele unterschiedliche Möglichkeiten wie man sein Leben kann.

  • Warum habt ihr so als gute Vorbilder eigentlich nicht alle Maschinenbau studiert?

    Sissymaus hat das doch 🤣


    Generell finde ich die Frage gut, weil ich auch nicht verstehen kann wie man Germanistik oder Geschichte studieren kann.


    Das schöne ist aber, dass wir Berufsfreiheit haben und jeder das (zumindest mehr oder weniger) machen kann was er/sie will.

  • Gibt es dafür Belege oder sagst du das nur so daher? Wenn du sagst strukturell, dann muss es ja festgeschriebene Mechanismen dafür geben. Die sind mir aber nicht bekannt.


    Ich finde es echt komisch, dass hier unterschiedliche Lebensentwürfe unterschiedlich gewertet werden. Klar kann jeder seine Meinung haben. Aber es gibt doch sehr viele unterschiedliche Möglichkeiten wie man sein Leben kann.

    https://www.wila-arbeitsmarkt.…iererisiko-frauen-30plus/

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Also: Natürlich kann jeder seinen Lebensentwurf so wählen, wie er/sie/die Familie es gemeinsam entschieden hat. Jedoch muss man sich klar machen, dass durch die Teilzeitfalle (googelt gern mal danach) das Lebenseinkommen der Frauen drastisch weniger ist. Madame Monneypenny als Finanzexpertin hat das schön dargestellt.



    Kinder sind karrierehemmer. Ist einfach so. Während die Frau Teilzeit macht und sich auf seltener auf Beförderungen/bessere Jobs bewirbt, kann der Mann in Vollzeit voll durchstarten. Würden beide gleichermaßen in Elternzeit gehen und zwar alle Väter, wäre das Problem nicht da, dass man Frauen als Teilzeitkräfte keine Beförderung zutraut. Dann gäbe eben viele Eltern als Teilzeitkräfte.


    Quelle: MadameMonneypenny Instagram https://www.instagram.com/madamemoneypenny/

  • Hab ich doch. Und siehe da: meine Tochter auch!

    Apropos Vorbilder: Ich bin mal in eine Realschule, um über unseres Gymnasium Maschinenbau zu informieren. Da waren einige Mädels, die mich mit Fragen gelöchert haben, ob sie das schaffen können, weil sie nur ne 2 in Mathe haben. (Wie bitte?)

    Einige davon sind nach meinen Erläuterungen dann am Gymnasium MB angefangen. In den letzten beiden Jahrgängen hatten wir einige Mädels im technischen Gymnasium. Darüber freue ich mich riesig!

  • Apropos Vorbilder: Ich bin mal in eine Realschule, um über unseres Gymnasium Maschinenbau zu informieren. Da waren einige Mädels, die mich mit Fragen gelöchert haben, ob sie das schaffen können, weil sie nur ne 2 in Mathe haben. (Wie bitte?)

    Einige davon sind nach meinen Erläuterungen dann am Gymnasium MB angefangen. In den letzten beiden Jahrgängen hatten wir einige Mädels im technischen Gymnasium. Darüber freue ich mich riesig!

    Das ist ein Fach bei euch?

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