Gibt es mittlerweile Maßnahmen zur Erhöhung des Männeranteils bei Lehrkräften?

  • plattyplus: Bitte erkläre uns mal, wie man sich als Mann "in der Gesellschaft zu verhalten " hat. Vielleicht habe ich was übersehen....

    Darüber hinaus werden schon junge Mädchen in bestimmte Richtungen hin erzogen. Die Tochter bekommt die Puppe und wird dafür gelobt, wenn sie hübsch aussieht, der Junge bekommt Baukästen und Chemiekästen und lernt, dass Jungs auch Rabauken sein dürfen.

    Das hat Auswirkungen auf Interessen, die man entwickeln kann, auf das Auftreten, auf die Frage, wofür man Wertschätzung erwartet etc.

    (Das ist natürlich jetzt sehr vereinfacht, nicht umsonst sind Gender Studies eine eigene Geisteswissenschaft).

    Ist das bei deinen Kindern so? Bei mir hätte das nicht hingehauen und ich hätte das auch nicht wollen.

  • An meiner Schulform nicht. Bei so vielen Vorbildern hast du also trotzdem nicht Maschinenbau studiert? Warum?

  • Anschließend gehen beide auf TZ oder man arrangiert sich eben mit der Betreuung so, dass beide VZ arbeiten gehen können. Da kenne ich aber nur genau ein Ehepaar: Ich selbst und mein Mann.


    Warum zur Hölle ist das so??

    Und weil du das gut findest, müssen das mehr auch so machen?


    Keine Frage ihr könnt das natürlich so machen, aber wieso drängt du so drauf dass es mehr so machen sollen?

  • Ich weiß nicht, ob jedes Problem durch Gesetze regulierbar ist. Ich frage mich nur, warum es dir so wichtig ist, festzuhalten, dass Menschen prinzipiell selbst Schuld sind, wenn was schief läuft.

    Prinzipiell habe ich nicht gesagt. Ich finde das Zeigen mit dem Finger auf andere aber nicht sinnvoll. Im privaten Bereich ist man nun mal selbst für sich verantwortlich. Wenn es mir nicht passt, dann muss ich was ändern. Mangelnde Eigenverantwortung ist ein sehr großes Problem bei uns. Das löst man aber nicht mit Gesetzen und Vorschriften. Damit wird's nur noch schlimmer.

  • plattyplus: Bitte erkläre uns mal, wie man sich als Mann "in der Gesellschaft zu verhalten " hat. Vielleicht habe ich was übersehen....

    Ist das bei deinen Kindern so? Bei mir hätte das nicht hingehauen und ich hätte das auch nicht wollen.

    Du oder der Großteil von uns ist wahrscheinlich auch eher im Bildungsbürgertum aufgewachsen und der dazu gehörigen Bubble. Dies trifft auf sehr viele Kinder und Jugendliche nicht zu. Ja, auch heute noch dürfen Jungs nicht weinen und Mädchen sind zu doof für Technik.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Du oder der Großteil von uns ist wahrscheinlich auch eher im Bildungsbürgertum aufgewachsen und der dazu gehörigen Bubble. Dies trifft auf sehr viele Kinder und Jugendliche nicht zu. Ja, auch heute noch dürfen Jungs nicht weinen und Mädchen sind zu doof für Technik.

    Und das können weibliche Lehrkräfte nicht vermitteln, dass Jungs weinen und Mädchen klug sein dürfen???? Bedienst du nicht gerade auch ein Klischee?

  • Dieser Thread erklärt, warum ich auf meine Antwort, was ich beruflich mache und Lehramt sage, häufig gefragt werde, ob ich an einer Grundschule wäre ... Wenn dann kommt E-Technik und Chemie am Berufskolleg kommt meist ein Oh.


    Bei uns gibt es eher zu wenig Frauen, in sprachlichen Fächern sind die hingegen stärker vertreten. Es ändert sich aber langsam.


    Man müsste allgemein mehr für den Lehrberuf Werbung machen, bzw. bessere Arbeitsbedingungen schaffen, anstatt konkret Männer in diesen Beruf zu bekommen. Im Grundschul- und Sek-I-Bereich tippe ich aber auf das soziale/erzieherische, wir haben ja auch zu wenige Erzieher generell.


    Problem ist wahrscheinlich gar nicht der Will der eigenen Person, sondern teils auch das soziale Umfeld, was in bestimmten Kombinationen von Beruf-Geschlecht die Nase rümpft.


    Meine Mutter hat übrigens frühzeitig nach der Geburt wieder gearbeitet, einer musste ja das Geld ranschaffen.

  • Als ich klein war, haben in der Grundschule fast nur Männer gearbeitet. Warum sind das heutzutage so wenige geworden? Ich glaube ja nicht, dass die vielen Frauen die Männer vertrieben haben. Warum arbeiten nur wenige Männer aus diesem Forum in der Grundschule?

  • Als ich klein war, haben in der Grundschule fast nur Männer gearbeitet. Warum sind das heutzutage so wenige geworden? Ich glaube ja nicht, dass die vielen Frauen die Männer vertrieben haben. Warum arbeiten nur wenige Männer aus diesem Forum in der Grundschule?

    Ich denke, dass Männer evtl. doch etwas mehr auf die Verdienstmöglichkeiten schauen. Und da in vielen Bundesländern in der Grundschule noch mit A12 besoldet wird, ist es für viele wohl keine Option. Mittlerweile hat sich ja auch rumgesprochen, dass die Mär vom gut verdienenden Beamten heute kaum noch haltbar ist. Viele meiner (männlichen) Bekannten sind in der IT-Branche, Juristen, Ingeneure oder BWLer und bewegen sich mit entsprechenden Aufstiegschancen in den genannten Bereichen spätestens ab Mitte 40 beim 2-3-fachen Monatsgehalt, teilweise + Boni, Firmenwagen, klimatisiertem Büro, Laptop, usw. (und das bei teilweise weniger anstrengendem Studium und ohne Ref). Diese Tatsache wird gerne mal vergessen, wenn es um Lehrermangel geht.

    Außerdem ist in der Grundschule doch noch recht viel Anteil an "Care-Arbeit" zu leisten. "Bindest du mir die Schuhe?", "XY hat in die Hose gemacht/popelt/ärgert mich!", "Ich hab mich aber zuerst gemeldet", "Der hat meine Mutter beleidigt", "Meine Flasche ist ausgelaufen"... Das Kümmern um solche Angelegenheiten spricht man irgendwie immer noch eher Frauen als Männern zu, obwohl ich das schade finde.

  • In Förderschulen ist auch viel Care -Arbeit nötig, da gibt es aber mehr Männer als in der Grundschule. Der Hauptgrund dürften die Bezahlung und das Ansehen sein - verfolgt man die Ansichten mancher Forenteilnehmerinnen hier ;), die einem mitunter das Studium absprechen. Wenn es hier schon so ist, warum sollte es woanders besser sein?


    An meiner jetzigen Grundschule sind sehr viele Akademikereltern und wir haben den Eindruck, dass die Eltern sich immer mehr herausnehmen und uns Kolleginnen nicht mehr so wertschätzen (wie früher, ich kenne das noch). Auf den weiterführenden Schulen werden sie dann plötzlich pflegeleicht und trauen sich kaum noch, sich einzumischen.

  • Als ich klein war, haben in der Grundschule fast nur Männer gearbeitet. Warum sind das heutzutage so wenige geworden?

    Ich glaube, dass ich etwas jünger bin als du, aber bei mir war es in der Grundschule damals (wurde 1978 eingeschult) schon so, dass die meisten Lehrkräfte weiblich waren. Wir hatten einen männlichen Sport- und Deutschlehrer und eine männliche Schulleitung. Der Schulleiter ging aber in Pension, als ich in der 3. Klasse war, und dessen Nachfolge trat eine Schulleiterin an, Aber das ist natürlich mal wieder anekdotisch; ich weiß nicht, ob auch an den anderen Grundschulen im Umkreis der Frauenanteil so deutlich höher war als der an männlichen Lehrkräften.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Prinzipiell habe ich nicht gesagt. Ich finde das Zeigen mit dem Finger auf andere aber nicht sinnvoll. Im privaten Bereich ist man nun mal selbst für sich verantwortlich. Wenn es mir nicht passt, dann muss ich was ändern. Mangelnde Eigenverantwortung ist ein sehr großes Problem bei uns. Das löst man aber nicht mit Gesetzen und Vorschriften. Damit wird's nur noch schlimmer.

    Die Ungleichheiten, die noch bestehen, rühren aber von Gesetzesentscheidungen und gesellschaftlichen Rollenbildern der letzten Jahrhunderte.


    Und zum privaten Bereich: 2010 hatten wir noch ein Transsexuellengesetz, da musste sich sterilisieren lassen, wer sein Geschlecht anders eintragen lassen wollte und Schwangerschaftsabbrüche sind weltweit ein riesen Streitpunkt. Natürlich greift der Staat auch in persönlichste Bereiche und derlei Entscheidungen wirken noch lange nach, auch wenn sich Betroffene wehren und ihre Rechte nach langen Kämpfen durchsetzen. Vielleicht ist das der Generation um die 30 nicht mehr so bewusst, dass da nix vom Himmel gefallen ist?

  • lilimarleen: Ich denke, dass du dich in einer wohlsituierten Blase bewegst. Ich lese bei dir keinen KFZ-Mechatroniker, Bäcker oder Rettungssanitäter heraus. Aus dieser Sicht sieht nämlich ein A12-Gehalt noch einmal ganz anders aus. Und selbst wenn jemand IT macht oder Anwalt ist, gehört man nicht automatisch zu den top 10% in der Branche - auch hier gibt es viel Mittelmaß.

  • Hier sind sehr viele Berufsschullehrer/innen. Was war eure Motivation?

    Mein Kusin ist auch Berufsschullehrer. Er war mal Dachdecker und das war ihm körperlich zu anstrengend, um es ein Leben lang zu machen. Außerdem ist es irgendwie auch logisch - er kennt sich auf der Baustelle und im Betrieb aus.

  • Die Ungleichheiten, die noch bestehen, rühren aber von Gesetzesentscheidungen und gesellschaftlichen Rollenbildern der letzten Jahrhunderte.


    Und zum privaten Bereich: 2010 hatten wir noch ein Transsexuellengesetz, da musste sich sterilisieren lassen, wer sein Geschlecht anders eintragen lassen wollte und Schwangerschaftsabbrüche sind weltweit ein riesen Streitpunkt. Natürlich greift der Staat auch in persönlichste Bereiche und derlei Entscheidungen wirken noch lange nach, auch wenn sich Betroffene wehren und ihre Rechte nach langen Kämpfen durchsetzen. Vielleicht ist das der Generation um die 30 nicht mehr so bewusst, dass da nix vom Himmel gefallen ist?

    Das ist mir bewusst, aber zum Glück sind all diese Gesetze mittlerweile nicht mehr existent.


    Mein Beitrag dazu ist, dass ich jeden leben lasse wie er es möchte.

  • Wen sprichst du damit jetzt an? Nur die männlichen Lehrkräfte an beruflichen Schulen?

    Ich denke es wurde alle Lehrkräfte im beruflichen Bereich angesprochen.

  • An meiner Schulform nicht. Bei so vielen Vorbildern hast du also trotzdem nicht Maschinenbau studiert? Warum?

    Welche Vorbilder meinst du? Ich kenne niemanden, der Maschinenbau studiert hat.


    Ich wollte Schreinerin werden und mir wurde von einem Schreiner abgeraten: Frauen seien in Tischlereien nicht erwünscht, für die müsse man extra Klos einrichten usw., das mache nur Ärger.


    Edit: als ich etwas jünger war, habe ich über Veterinärmedizin nachgedacht, da meinte meine Mutter, das sei ein körperlich anstrengender Beruf und die Landwirte nähmen eine Frau außerdem nicht ernst, davon riete sie ab.

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