und vor allem die richtigen Fähigkeiten... Die Frage ist am Ende, ob ich "nur" Schule kann oder auch sonst andere Talente habe. Ein guter Freund von mir ist Personaler bei einer großen deutschen Firmen. Wie er erzählt, stellt er gerne auch Menschen mit ganz unpassenden Lebensläufen ein. Die Frage ist eher, was ist das für ein Mensch? Was kann die Person? Manches Fachwissen kann man sich auch noch später aneignen aber bestimmte Schlüsselqualifikation sollte man besser mitbringen.
NRW Work Life Balance vs. Feller Teilzeit
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Grundsätzlich ist ein Exit aus dem Lehrerberuf möglich, aber machen wir uns nichts vor - auf jeden, der das macht, kommen 1000 die endlos drüber reden und es nie machen werden. Aus guten Gründen: Wir sind in einem relativ gut bezahlen akademischen Beruf unterwegs, für den wir stark spezialisiert ausgebildet sind. Überall anders wären wir die Quereinsteiger. Beim Wechsel muss man fast immer mit deutlichen Gehaltseinbußen rechnen und im Grunde ist jedem hier schon klar, dass es auch in der Wirtschaft nicht überall entspannt und sonnig zugeht.
Kaum jemand macht im Lehrerberuf Teilzeit wegen "work-life-balance", dazu sind die Teilzeitkonditionen viel zu unattraktiv. Teilzeit ist wichtig, damit die Leute, die stark unter psychischen Belastungsfaktoren leiden, überhaupt noch arbeiten können ohne sich zeitlich und mental völlig zu entgrenzen. Wenn diesen KuK die Möglichkeit genommen wird, sind die Folgen Krankmeldungen und irgendwann Dienstunfähigkeit. Das ist auch alles hinlänglich bekannt.
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Teilzeit ist wichtig, damit die Leute, die stark unter psychischen Belastungsfaktoren leiden, überhaupt noch arbeiten können ohne sich zeitlich und mental völlig zu entgrenzen.
Grundsätzlich richtig, ich kenn trotzdem viele Kolleginnen (mich eingeschlossen), die das Problem auch ohne "starke psychische Belastungsfaktoren" haben.
Das Grundproblem ist doch, dass die tatsächliche Arbeitszeit überhaupt nicht erfasst wird. Ich komme auch mit meiner Teilzeitstelle meist auf eine 40 Stunde-Woche (und in bestimmten Phasen auch auf mehr). Ich würde mehr einfach nicht schaffen.
Und ja: ich weiß selber, dass das dumm ist und ich mich selbst ausbeute, habe aber noch nicht raus, wie ich das lösen soll (arbeite aber dran... angefangen mit der Erfassung meiner Arbeitszeit...).
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Mit der Erfassung der Arbeitszeit zU beginnen, ist schon Mal ein Anfang. Dies solltest Du auch beibehalten. Der nächste Schritt wäre, sich das Ziel zu setzen, das entsprechende Teilzeitäquivalent an Arbeitszeit zu erreichen.
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Der nächste Schritt wäre, sich das Ziel zu setzen, das entsprechende Teilzeitäquivalent an Arbeitszeit zu erreichen.
Wie gesagt, ich arbeite dran... das eigentliche Ziel wäre aber: Vollzeit arbeiten und auch Vollzeit bezahlt werden....
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Das Schwierige ist loslassen. Prioritätenliste .Was ist mir wichtiger? Schulentwicklung oder guter Unterricht. Wer unbedingt Schulleiter werden möchte gibt halt nur Brot und Butter Stunden. Jedoch Vorsicht! Schulleiter und 40 Stunden? Wird wohl nicht gehen. Wenn also die Grenze 40 wirklich steht. Ade Schulleitung! Und ade Beförderungsamt. Der Mehraufwand lohnt nicht im Verhältnis zum Ertrag. Wenn man sich von diesem Ballast befreit hat, muss man auch nicht über jedes Stöckchen springen, was SL auslegt. Vielmehr stecke ich das Zeitbudget, welches nach Absolvierung der Pflichtstundenzahl noch bleibt, in die Aufgabe, die mich interessiert. Das kann das Kerngeschäft der eigenen Unterrichtsplanung sein. Alternativ kann es auch ein Steckenpferd in der Schulentwicklung sein (bei mir war es damals der Schulsanitätsdienst). Wobei das Zielbudget von 40 nur bedingt richtig ist, weil es die unterrichtsfreie Zeit nicht würdigt. Am Besten man setzt sich eine Jahresstundenzahl (1800). Krankheitstage sind dabei als volle Arbeitstage zu berücksichtigen. Natürlich ist man mit dieser Grundhaltung nicht unbedingt Schulleiters Lieblingsmitarbeiter, aber von dem Ziel "Everybodys Darling" zu sein muss man sich eh verabschieden, wenn man gesund das Pensionsalter erreichen möchte.
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Also ich kenne keinen Schulleiter, der Burnout-Kollegen will und sich über Kollegen freut, die sich dauerhaft überlasten. Ganz im Gegenteil.
Allerdings hast du insofern recht, dass eine demonstrative nach außen getragene Arbeitsbegrenzung eher nicht zu großer Anerkennung führt. Das Problem ist einfach, dass diese Haltung oft besonders penetrant und extrovertiert von notorischen Minderleistern kommuniziert wird. Das ist dann nicht mehr ok und macht es dem normalen Kollegen schwerer die Grenze zu ziehen.
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Also ich kenne keinen Schulleiter, der Burnrout-Kollegen will und sich über Kollegen freut, die sich dauerhaft überlasten. Ganz im Gegenteil
Volle Zustimmung.
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Allerdings hast du insofern recht, dass eine demonstrative nach außen getragene Arbeitsbegrenzung eher nicht zu großer Anerkennung führt. Das Problem ist einfach, dass diese Haltung oft besonders penetrant und extrovertiert von notorischen Minderleistern kommuniziert wird. Das ist dann nicht mehr ok und macht es dem normalen Kollegen schwerer die Grenze zu ziehen.
Und auch dazu volle Zustimmung. Letztlich wissen die meisten, dass man nicht alles schaffen kann. Aber für manche ist es der Grund nichts zu tun...
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Wenn also die Grenze 40 wirklich steht. Ade Schulleitung! Und ade Beförderungsamt.
Das sehe ich etwas anders. Ich bin Mitglied der erweiterten Schulleitung. Meine Arbeitszeit beträgt genauso viele Stunden, wie die der Oberstudienräte und Studienräte. Ich grenze mich da deutlich ab und sage auch gern: hab ich nicht mehr geschafft. Mache ich später.
Klappt wunderbar. Muss man nur kommunizieren.
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Ich möchte noch etwas ergänzen zur Teildienstunfähigkeit. Nach einer Vorgeschicht vor einigen Jahren merkte ich, dass es mir wieder schlechter geht, ich wieder oft ausfalle und mich sehr belastet gefühlt habe. Darum habe ich die Überprüfung der Dienstfähigkeit selbst beantragt. Für mich hatte das primär den Grund, dass ich mir nicht mehr vorstellen kann mit 14 Stunden eine Klassenleitung zu haben. Dies überfordert mich total.
Man muss also nicht warten, bis die Behörde auf einen zukommt.
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Also ich kenne keinen Schulleiter, der Burnout-Kollegen will und sich über Kollegen freut, die sich dauerhaft überlasten. Ganz im Gegenteil. (...)
Volle Zustimmung zum ersten Teil, leider habe ich aber gerade während des Refs als Seminarsprecherin von einigen SLen erfahren, die nicht nur ihre Anwärter:innen, sondern auch Vertretungskräfte, Teilzeitkräfte, Vollzeitkräfte konstant ausgeblutet haben mit Anforderungen teilweise weit über das zu leistende Deutat hinaus (bei den Anwärter:innen dann in Form unbezahlter Mehrarbeitsstunden, die so gar nicht zulässig sind im Ref, da wenn, dann nur freiwillig zu leisten und ab Stunde 1 bezahlte Mehrarbeit darstellen). Leider gibt es derart ausbeuterische, kurzsichtige agierende SLen also durchaus auch im System Schule. Ebenso wie es diejenigen gibt, die meinen, ihr Kollegium dadurch besonders leistungsfähig halten zu können, dass sie eine behindertenfeindliche Einstellungspolitik haben, die sich selbstredend auch für ein Bestandskollegium enorm negativ auswirkt (schließlich wird jede:r mal krank oder kann auch eine Behinderung im Laufe des Lebens erwerben mit all ihren Konsequenzen).
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Leider müssen wir als Gewerkschaft bestätigen, dass es immer wieder Schulleitungen gibt, die weit über das Ziel hinausschießen und sogar Mitbestimmungsrechte ignorieren. Das ist glücklicherweise nicht bei der Mehrheit der SL so, aber es gibt da sehr wohl eine starke Minderheit, die auch die hre Richtung beharrlich beibehält. Umso wichtiger ist es, dass Mitarbeiter Grenzen setzen. Die über die Arbeitszeit Z machen, halte ich für die objektiv nachvollziehbare Variante🤷🤷
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Schön wenn es noch Schulformen gibt, die über ein deutlich höheres Reservoir an Entlastungsstunden verfügen. Es gibt leider auch Schulformen (NRW) da sind Entlastungstöpfe sehr spärlich ausgestattet, so dass Kollegen teilweise zeitintensive Zusatzaufgaben ohne Entlastung übernehmen.
Ich weiß jetzt nicht genau, was das mit Entlastungsstunden zu tun hat. Die, die ich für die Stelle in der ESL bekomme, sind jedenfalls nicht das, was ich da arbeite, sondern eher ein Tropfen auf den heißen Stein. Ich höre trotzdem auf, wenn meine Arbeitszeit überschritten ist. Kommt nicht so häufig vor, da ich immer versuche, möglichst effektiv und schnell zu arbeiten, aber dann sage ich meinen Kollegen: Konnte ich nicht mehr machen. Hatte Feierabend. Und da bekomme ich eher Verständnis als: Du bist doch A15 und wirst dafür bezahlt.
Liegt aber vielleicht auch daran, dass ich wirklich schnell bin und zB während Arbeitsphasen meiner Schüler schon ganz viel erledige.
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"Liegt aber vielleicht auch daran, dass ich wirklich schnell bin und zB während Arbeitsphasen meiner Schüler schon ganz viel erledige."
Jetzt weiß ich, warum ich Euch im BK so beneide. Funktioniert in der Realschule nur bedingt.
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Jetzt weiß ich, warum ich Euch im BK so beneide. Funktioniert in der Realschule nur bedingt
Und in der Grundschule praktisch gar nicht.
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Und in der Grundschule praktisch gar nicht.
Stimmt nicht Je nach Klasse und Fach habe ich auch schon einiges parallel erledigt. Gerade wenn die Kinder in 3 und 4 gerade eine Arbeit schreiben, kann man super schon mal was erledigen.
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"Liegt aber vielleicht auch daran, dass ich wirklich schnell bin und zB während Arbeitsphasen meiner Schüler schon ganz viel erledige."
Jetzt weiß ich, warum ich Euch im BK so beneide. Funktioniert in der Realschule nur bedingt.
Und in der Grundschule praktisch gar nicht.
Verstehe ich. Aber zu dieser Arbeitserleichterung muss man auch erst kommen. Zu Beginn ist jedoch die Vor- und Nachbereitung hoher Aufwand, aber der minimiert sich doch stark, wenn man einige Lernsituationen vorliegen hat. Außerdem ist das erste Ausbildungsjahr bzw Stufe 11 sehr unselbstständig. Ich arbeite im ersten Jahr stark daran, dass die SuS relativ alleine die Problemstellung erarbeiten. Es ist be mir also auch stark abhängig, ob ich im ersten oder dritten/vierten Lernjahr unterrichte. Das erste hat viele kurze Lernsituationen mit viel Anleitung und das letzte LJ bekommt nur noch die Situation in die Hand und arbeitet dann einige Wochen völlig alleine.
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