man kann auch einen missverstehen, wenn man es darauf anlegt.
Natürlich ist es kein Problem, dass Englisch "einfach" ist.
Nur haben wir nunmal ein Schulsystem, das in bestimmten Bereichen darauf ausgelegt ist, zwei Fremdsprachen beizubringen. Und wenn man zwei Sprachen beibringt, dann ist die erste Sprache, in der man viel mehr Zeit hat und vor der Pubertät anfängt, eher dafür prädestiniert, schwieriger zu sein, als mitten in der Pubertät .
Wenn man ein Schulsystem mit nur einer Fremdsprache will, tja, dann sieht es anders aus.
Ganz ernsthaft: ich unterrichte sehr ungerne Französisch (zumindest in der Mittelstufe), genau deswegen (in der Oberstufe, wenn überhaupt zustanden kommend, sind ja nur die über, die sich wirklich bewusste dafür entscheiden). Ich könnte also meinetwegen darauf verzichten und jede*r, der mich real kennt, weiß es: ich könnte sehr gut ohne das Fach leben. und in unserer Gesellschaft und System, wo Anstrengung verpönnt ist, bin ich es leid, die Buh-Tante zu sein. Lasst uns Französisch (und Mathe!) abschaffen, und nur noch ein paar Lieder auf Englisch gucken und Filme auf Englisch schauen. (halb sarkastisch, halb ernst, findet raus, was was ist.)
Englischunterricht streichen
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Danke, ich finde das auch eine bizarre Argumentation. Sicher gibt es einzelne Primarschüler, die Chemie verstehen würden, wir fangen in den Naturwissenschaften trotzdem und völlig zurecht mit der Bienchen-und-Blümchen-Biologie an. Ältere Kinder und Jugendliche bringen nachweislich eine bessere Kognition mit und sind überhaupt erst in der Lage, abstrakte Konzepte zu verstehen. Wieso soll das jetzt in den Fremdsprachen nicht so sein.
weil Chemie (so habe ich es dich verstanden, ich habe Chemie nie verstanden, und das obwohl ich in der 8. damit anfing. Liegt aber sicher daran, dass ich mit Bio seit der 3. auf Kriegsfuss war) auf Bio-Kenntnisse aufbaut.
Es ist bei Fremdsprachen anders: es baut auf die Muttersprache auf. -
Nein, das hast du falsch verstanden. Es ist anders rum. Wenn wir es "richtig" machen wollten, würden wir zuerst 3 Jahre Physik, dann 3 Jahre Chemie und erst dann Biologie lernen. Wir sind aber an der Schule, es geht um Allgemeinbildung und nicht das präzise Erlernen abstrakter wissenschaftlicher Konzepte. Wenn sich einer für Sprachwissenschaften interessiert, soll er das am Ende doch studieren gehen, für den Rest kommt Sprache von Sprechen.
Edit: Die "Muttersprache" der Naturwissenschaften ist Mathe. Wir machen an der Stelle alles richtig.
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und das ist der Grund, warum ich mein Fach hasse:
ich bin es satt, Menschen eine Fähigkeit zu bescheinigen, nur weil die in einer Bäckerei "kommunizieren" könnten und an ein Croissant kämen.
Genau der Jahrgang, der mich zum Verzweifeln und Ideologie-Verlust gebracht hat, ist aber gestern entlassen worden, wie ich super zufällig heute festgestellt habe. Tja, da sie ziemlich sicher alle das Abitur bestanden haben, habe ich einfach keine Hoffnungen mehr in unser System (ich spreche ja von UNSEREM/MEINEM in NRW, und nicht von der Schweiz!, Rest von Deutschland sieht vielleicht anders aus) -
und das ist der Grund, warum ich mein Fach hasse:
ich bin es satt, Menschen eine Fähigkeit zu bescheinigen, nur weil die in einer Bäckerei "kommunizieren" könnten und an ein Croissant kämen.
Genau der Jahrgang, der mich zum Verzweifeln und Ideologie-Verlust gebracht hat, ist aber gestern entlassen worden, wie ich super zufällig heute festgestellt habe. Tja, da sie ziemlich sicher alle das Abitur bestanden haben, habe ich einfach keine Hoffnungen mehr in unser System (ich spreche ja von UNSEREM/MEINEM in NRW, und nicht von der Schweiz!, Rest von Deutschland sieht vielleicht anders aus)Sollte Schule aber nicht erstmal breit aufgestellt Wissen vermitteln, um dann Interessen für das ein oder andere Fach zu wecken? Mein Französischlehrer hat es immerhin geschafft mich zu einem Mindestmaß an Lernen zu motivieren.Und die 4 war sicher nicht geschenkt, wenn ich mich noch heute einigermaßen gut verständigen kann. Es gibt aber andere Fächer, die mir leichter fielen und die ich auch freiwillig gerne gelernt habe. Am Ende entscheidet man sich später auch i.d.R. nur für ein Studienfach mit den dazugehörigen Disziplinen und ist darin dann eben Expert*in. Ich könnte in den meisten Fächern keine komplizierten Zusammenhänge mehr herleiten. Dennoch komme ich sehr gut durchs Leben. Warum meint man, dass Abiturient*innen eierlegende Wollmilschsäue sein müssen, die alle Disziplinen gleich gut beherrschen? Es gibt welche, die das können (Chapeu!) und dann gibt es das Gros, das eben "seine" Fächer hat und in den anderen eben trotzdem solide Kenntnisse mitnimmt, die immer noch deutlich über den, der mittleren Reife sind.
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Oh, das klingt aber schwer nach Sinnkrise. Ich habe eine grobe Vorstellung davon, wie schlecht unsere Jugendlichen im Französisch sind. Da sind einzelne dabei, die mit der bestandenen Matura noch nicht mal das Gipfeli auf Französisch erlegen könnten. Das deprimiert meine Kolleginnen und Kollegen auch ziemlich. Ich bin überzeugt davon, das Problem wäre das gelöst, wenn man Französisch als zweite (!!) Fremdsprache in den Wahlpflichtbereich verschieben würde. Und zweitens darf man sich als Lehrperson mit seinem Fach selber nicht so ernst nehmen. Dann wäre die Uni vielleicht der bessere Ort.
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Da sind einzelne dabei, die mit der bestandenen Matura noch nicht mal das Gipfeli auf Französisch erlegen könnten.
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chilipaprika : Am Ende läuft fast jede Kritik am Leistungsniveau der Schüler, unabhängig vom Unterrichtsfach, meiner Meinung auf eine zu gute Notengebung und zu viel Augenzudrücken hinaus. Ich kann es verstehen, dass man nicht der Buhmann für die Schüler sein möchte, auch weil manche Schüler nicht selbstkritisch genug sind, um ihre eigenen Defizite zu erkennen und es "nur an Herrn oder Frau soundso liegt, dass ich jetzt sitzen bleibe". Dennoch ist halt keinem geholfen, wenn man einem Zehntklässler die 4 gibt, wenn er gerade so in der Lage ist, ein Croissant zu bestellen. Das ist Siebtklassstoff - in der 10 muss mehr kommen. Gerade in der Einführungsphase sind die Leistungen bei einigen Schülern so schwach... Manche denken sich halt auch "In den nächsten zwei Schuljahren gebe ich Gas. Jetzt zählt es ja noch nicht." oder "Französisch wähle ich ja eh ab.". Trotzdessen wird zu oft die Gnadenvier gegeben und die schwachen Schüler schlängeln sich irgendwie durch, obwohl das nicht Sinn des Schulsystems ist und uns langfristig, wenn es um den Übergang in das Berufsleben/den berufsbildenden Bereich geht, noch eher gesamtgesellschaftlich schadet, da Schüler und potentielle Arbeitgeber schlichtweg von falschen Tatsachen ausgehen.
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Ich werde (zum Teil) missverstanden:
Klar wünsche ich es mir anders, ich arbeite aber in einem System.
Ich spreche also von diesem System, das nun mal 2 Fremdsprache verpflichtend macht (es wird sich in den nächsten 20-30 Jahren erübrigen, weil die Kommunikationskompetenz mit KI-Techniken und so weiter auf einer ganz anderen Ebene sein wird und entsprechend was Anderes gebraucht wird).Mit einem Wahlpflichtbereich wäre es natürlich was Anderes.
und Gymshark: du bist ja wohl noch nicht in der Schule, oder?
Es geht nicht, dass ich keine Lust habe, die Buh-Frau zu sein. 1) Ich BIN es in meinem Fach, egal was ich mache, weil ich ein Hauptfach unterrichte und es in NRW nur 4 gibt, die anderen Fächer also ohne Klausuren viel besser ankommen. 2) Trotzdem kann / darf ich nicht fordern, als in den Curricula und Erwartungshorizonte steht.Ich habe keine (besondere) Sinnkrise: ich habe 4 Fächer und mag das eine zur Zeit halt weniger. Hat systemische Gründe, hat mit der Entwicklung zu tun, aber ehrlicherweise war das von Anfang an mein nicht besonders übergeliebtes Fach, also nicht überraschend.
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Oh, das klingt aber schwer nach Sinnkrise. Ich habe eine grobe Vorstellung davon, wie schlecht unsere Jugendlichen im Französisch sind. Da sind einzelne dabei, die mit der bestandenen Matura noch nicht mal das Gipfeli auf Französisch erlegen könnten. Das deprimiert meine Kolleginnen und Kollegen auch ziemlich. Ich bin überzeugt davon, das Problem wäre das gelöst, wenn man Französisch als zweite (!!) Fremdsprache in den Wahlpflichtbereich verschieben würde. Und zweitens darf man sich als Lehrperson mit seinem Fach selber nicht so ernst nehmen. Dann wäre die Uni vielleicht der bessere Ort.
Ich verstehe deine Position nicht so recht. Du hast doch an dein Fach auch hohe und vor allem korrekte Ansprüche? Wehe, irgendwer schlampt oder benutzt einen falschen Begriff für etwas, das er eigentlich gemeint hatte. Zu Recht, wie ich finde. Man muss doch nicht alles in den Wahlpflichtbereich verschieben und jeden Anspruch an die Uni abgeben. Das sehe ich übrigens auch für andere Schularten so. Ein mir bekannter Zehntklässler hat in der Fremdsprachen-Abschlussprüfung eine 2 bekommen, ob wohl er "vergessen" hatte, eine notwendige Präsentation vorzubereiten. What the hell ist das für eine Einstellung von einem Jugendlichen und seinen Lehrpersonen?
In der Fremdsprachendidaktik hat sich sehr viel verändert seit der Zeit, in der wir Abi gemacht haben. Kommunikation steht ganz weit oben, Grammatik und Rechtschreibung soll etwas zugespitzt gar nicht mehr bewusst vermittelt werden. Auswendiglernen von Deklinationen und Konjugationen ist out. Das hat Vorteile: die Kinder quatschen eher munter drauflos. Es hat Nachteile: Die Kinder raten sich was zusammen und machen zahllose Fehler, weil sie halt einfach nicht hören können, was richtig ist. Und irgendwann gibt's dann doch Noten auf den schriftlichen Teil.
Ich hab keine Ahnung von Fremdsprachendidaktik, aber ich kann verstehen, dass man an die Korrektheit der Sprache dieselben Ansprüche stellt, wie an Kommunikation und Schönheit der Literatur oder was weiß ich welche Aspekte es da noch gibt. Vor allem, wenn man noch die eigene Muttersprache vermittelt und andere einem die ganze Zeit sagen, wie Scheiße sie die Sprache finden und dass ein Baguette kaufen ja wohl ausreicht.
Nein, zwei Fremdsprachen am Gymnasium sind verpflichtend zumutbar, vor allem, wenn mehrere zur Auswahl stehen. Ob das nun Spanisch oder Französisch oder Englisch ab Klasse 5 oder 6 ist oder umgekehrt, halte ich in dieser Frage jedenfalls für irrelevant. Da geht es doch nur drum, welche Erwachsene sie in der Haltung unterstützen: "Wir Frauen können halt kein Mathe" hab ich noch zu hören bekommen, jetzt ist es offenbar "Französisch ist doof, streng dich bloß nicht zu viel an, das kann ja keiner können und brauchst du eh nie wieder."
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Klar wünsche ich es mir anders, ich arbeite aber in einem System.
Das Thema ist ziemlich systemunabhängig. Es gibt Literatur dazu, was sinnvoll ist und was nicht. Es spricht sehr viel dagegen, schon in der Primarstufe mit dem Fremdsprachenunterricht zu beginnen. Es spricht sehr viel dagegen mit einer besonders komplexen Disziplin zu beginnen, wenn man auch auf eine einfacher verständliche zurückgreifen kann. Das ewige "Argument", man könne so viel aus dem Lateinischen ableiten, wird obsolet, wenn man sich einfach nur anschaut, wie viele Menschen ohne Latein sehr erfolgreich moderne Fremdsprachen lernen. Du schreibst selbst, die Grundlage für das Erlernen einer Fremdsprache ist das Verständnis der eigenen Muttersprache. Primarschulkinder "verstehen" aber die eigene Muttersprache (noch) nicht, sie lernen intuitiv. Wie man da überhaupt auf die Idee kommen kann, zugleich in einer Fremdsprache bereits systematisches Lernen zu erwarten, ist mir rätselhaft. Zum Erfolg führt das sehr offensichtlich nur dann, wenn Kinder an einer wirklich bilingualen Schule lernen, die Fremdsprache also genauso beiläufig gelernt wird, wie die Erstsprache. Das trifft aber nur auf sehr wenige Schulen zu.
In den Naturwissenschaften beobachten wir seit Jahren den gleichen blödsinnigen Trend. Da wird versucht, immer mehr Komplexität in die Primarschulen zu verlagern anstatt sich dort einfach mal aufs Rechnen, also die elementare Mathematik zu konzentrieren. Das Ergebnis ist exakt das gleiche wie in den Fremdsprachen: Primarschulkinder verstehen keine abstrakten Konzepte wie die Energieerhaltung und man hat an den weiterführenden Schulen nur Ärger damit, eingepflanzte Fehlvorstellungen wieder auszutreiben. Bleib doch einfach mal beim Phänomenologischen mit den Kindern, wir brauchen da keine "Wissenschaftlichkeit".
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Ich verstehe deine Position nicht so recht.
Offensichtlich, ja. Du schmeisst hier einiges ziemlich durcheinander. Es geht drum, welche Ansprüche man in welcher Schulstufe stellt und da muss man sich überlegen, wozu Kinder bzw. Jugendlichen im jeweiligen Alter bereits in der Lage sind. Das muss nicht jeder für sich "erfinden", dazu gibt es Literatur und Erfahrungswerte. Es kann auch mal passieren, dass beim Überarbeiten von Bildungsplänen Fehler gemacht werden, aber das sollte man offen eingestehen und versuchen zu korrigieren, was nicht funktioniert. Damit tun sich aber sowohl Politikerinnen als auch Lehrpersonen traditionell sehr schwer.
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Du schreibst selbst, die Grundlage für das Erlernen einer Fremdsprache ist das Verständnis der eigenen Muttersprache. Primarschulkinder "verstehen" aber die eigene Muttersprache (noch) nicht, sie lernen intuitiv. Wie man da überhaupt auf die Idee kommen kann, zugleich in einer Fremdsprache bereits systematisches Lernen zu erwarten, ist mir rätselhaft.
Ist dir nur rätselhaft, weil du überlesen hast, dass ich GEGEN Fremdsprachenunterricht in der Grundschule bin.
Absolut.
und ab der 5. Klasse sollte das Verständnis der Muttersprache da sein (und damit meine ich nicht linguistische Begriffe kennen, auch wenn mir Tu-Wörter auf die Nerven gehen und Verben lieber sind), es gibt ein Verständnis dafür, dass Sätze eine gewisse Satzstellung haben, Wörter sich verändern können und so weiter... und das ist die Aufgabe des Deutschunterrichts in der Grundschule (und Ausgang der ganzen Diskussion ist eben: Eine Ausweitung bzw. Verstärkung des Deutschunterrichts wäre nicht schlecht, weil die vollbepackten Curricula eben die Zeit für die Entwicklung des Sprachverständnisses eingeschränkt haben).
Ich habe nirgendwo dafür plädiert, eine schwere Sprache zu lernen (Latein), UM die nächste Sprache zu lernen. Aus Latein oder Russisch lerne ich nicht schneller Englisch. Ich plädiere nur dafür, die altersspezifischen, existierenden kognitiven Fähigkeiten des Gehirns (sich anstrengen, Grammatik und Vokabel lernen können) auszunutzen (ab 5./6. Klasse), statt sie nicht auszuschöpfen, wie es mit Englisch der Fall ist. Man lernt also eher die Frustrationstoleranz kennen und das Denken schulen. Dafür sich Zeit zu nehmen (1-2 Jahre, bevor die nächste Sprache startet) ist wichtig, weil es eben schwierig fürs Gehirn zu verstehen, wie andere Wörter andere Strukturen einfordern.
Wenn ich mit Englisch langsam vorgehe und ein geringeres Schwierigkeitslevel habe, dann ist es super für Englisch, gar keine Frage, aber solange (!) diese Kids 2 Jahre später eine komplexere Sprache (als Englisch) lernen sollen, führt es automatisch zu Frust, und das mitten in der Pubertät, obwohl es bei Englisch ab Klasse 7 (nach irgendeiner Sprache in Klasse 5) eben nicht so wäre, weil das "schnellere" Tempo der 2. FS nicht ins Gewicht fiele, weil die Sprache viele Hürden nicht hat UND die Kids eh die Alltagsbezüge haben (wichtig in der Pubertät). -
Ist dir nur rätselhaft, weil du überlesen hast, dass ich GEGEN Fremdsprachenunterricht in der Grundschule bin.
Nein, das habe ich gelesen. Umso rätselhafter erschien mir das, was du infolge geschrieben hast. Ich glaube, hier liegt dann einfach nur ein gegenseitiges Missverständnis vor.
Wenn ich mit Englisch langsam vorgehe und ein geringeres Schwierigkeitslevel habe, dann ist es super für Englisch, gar keine Frage, aber solange (!) diese Kids 2 Jahre später eine komplexere Sprache (als Englisch) lernen sollen, führt es automatisch zu Frust, und das mitten in der Pubertät, obwohl es bei Englisch ab Klasse 7 (nach irgendeiner Sprache in Klasse 5) eben nicht so wäre, weil das "schnellere" Tempo der 2. FS nicht ins Gewicht fiele, weil die Sprache viele Hürden nicht hat UND die Kids eh die Alltagsbezüge haben (wichtig in der Pubertät).
Die Erfahrung machen wir eben absolut nicht, das Gegenteil ist der Fall. Diejenigen, die Französisch NACH Englisch lernen, sind am Ende besser im Französisch als andersrum. Diejenigen, die früh mit dem Französisch anfangen, sind, bis sie zu uns ans Gymnasium kommen, dermassen abgelöscht von dieser Sprache, dass sie sich nicht selten einfach komplett verweigern. Und da schreibe ich jetzt nicht allein für unsere Schule, das Phänomen lässt sich in der ganzen Region nachweisen.
Alltagsbezug ist immer wichtig, nicht nur in der Pubertät. Ohne Alltagsbezug hört mir in meinen Fächern die Mehrheit der 15 - 19jährigen überhaupt nicht zu. Es gibt ebenso Literatur dazu, dass die Pubertät eigentlich die beste Zeit zum Lernen ist, man muss nur wissen, wie man die Plagen anpackt, dass sie auch das tun, was sie sollen. Es stimmt einfach nicht, dass das so eine Art null-Bock-Phase ist, im Gegenteil entwickeln die Kinder/Jugendlichen gerade in dieser Zeit spezifische Interessen.
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Verständnisfrage: MÜSSEN Eure Kids Französisch belegen und wenn ja wie lange?
Meine müssen eine 2. Fremdsprache belegen und sie dann nach 4 Jahren wegwerfen (und ggf. austauschen). Es macht also durchaus was im Alltag. -
Merkwürdig, obwohl Englisch so einfach ist, hat doch nicht jeder eine 1 auf dem Zeugnis. Und auch nach X Jahren Englischunterricht kann nicht jeder Deutsche z. B. ein Croissant auf Englisch bestellen.
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MÜSSEN Eure Kids Französisch belegen und wenn ja wie lange?
Ja, müssen sie. In der Stadt und im Baselland sind es bis zur Matura 10 Jahre. Was die Jugendlichen am Ende können bzw. vielmehr, was sie eben nicht können, ist erschreckend. Es ist nicht selten so, dass aus den 1 - 2 Jahren Italienischunterricht, den sie in der Sek I freiwillig (!!) wählen können, mehr hängen bleibt. Wir haben ja die landesweiten Daten, die zeigen, dass es einen enormen Unterschied macht 1. WANN der Französischunterricht beginnt und 2. WIE die zweite Landessprache gelernt wird. Es ist beeindruckend, wie viel besser die Sprachkompetenzen in den zweisprachigen Kantonen sind.
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das ist glaube ich ein Faktor, den man bei solchen Diskussionen nicht außer Acht lassen kann.
genauso wie das Ansehen der zu erlernenden Sprache.
In meinem Bundesland kann man am Ende der Mittelstufe die 2. Fremdsprache (oder die erste) abwählen. (und bei "sprachlichem" Schwerpunkt (haha) einfach eine neue anfangen)
In meiner Schule tun dies 80%. Was dazu führt, dass es keine extrinsische Motivation gibt, ein Mindestniveau zu haben, sondern es nur abzusitzen bis "Ende des Spracherwerbs". -
Die extrinsische Motivation hilft bei unseren Jugendlichen offensichtlich auch nicht. Französisch ist obligatorisches Maturprüfungsfach.
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chilipaprika : Ist das wirklich so, dass der schlechte Ruf von Französisch auch daher kommt, dass es ein Hauptfach ist? Das ist wohl NRW-spezifisch, weil in anderen Bundesländern auch in Nebenfächern Klausuren geschrieben werden. Zudem hätte ich gesagt, dass Hauptfächer vor allem von schwachen Schülern etwas ernster genommen werden.
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