Nicht alle Eltern arbeiten nachmittags. Es gibt auch Eltern, die andere Arbeitsmodelle haben, z.B. Spätschicht oder Mehrschichtsystem. Deren Bedingungen sind selbst bei der verlässlichen Grundschule heruntergefallen.
Englischunterricht streichen
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Personal, das nicht A13 und mehr kostet.
Du sprichst das wichtige Wort an: Betreuung.
Wo soll das herkommen?
Wir suchen Leute für die Hausaufgabenbetreuung in den Klassen 5 und 6 und finden niemanden. Voraussetzungen gibt es keine, das könnten auch Oberstufen Schüler machen.
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Nicht alle Eltern arbeiten nachmittags.
Nein, sag bloß!?
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während die Eltern noch arbeiten?
Woher kommt der Gedanke, daß alle Eltern Mo-Fr von 7-16 Uhr arbeiten? Wir bräuchten aktuell privat z.B. regelmäßig eine Kinderbetreuung von Sa. 21 Uhr bis So. 5 Uhr, dafür aber werktags keinen zwangsweise Betreuung in der gebundenen Ganztagsschule.
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Woher kommt der Gedanke, daß alle Eltern Mo-Fr von 7-16 Uhr arbeiten?
Wo steht, dass "alle Eltern Mo - Fr von 7-16 Uhr arbeiten"?
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sondern auch gleich die "verlässliche Grundschule", also die Nachmittagsbetreuung, um so viel Unterricht in Mathe und Deutsch wie nur irgendwie möglich in die Stundenpläne reinzubekommen.
Das bekomme ich nicht zusammen.
Die „verlässliche Grundschule“ ist bei uns ein freiwilliges Angebot am Mittag für ca. 1 Stunde, während der die Kinder durch pädagogische Mitarbeiter:innen (z.B. Mütter), die nur dafür eingestellt werden, beaufsichtigt sind.
Wenn man diese Stunde und Stellen streicht, haben die Kinder in der Zeit trotzdem keinen Unterricht. Die Verlässlichkeit umfasst 5 Zeitstunden, davon eine durch die Betreuungszeit am Mittag, der Rest ergibt sich aus 4 Stunden Unterricht und eine Menge Pausenaufsichten.
Aber man könnte den pädagogischen Mitarbeiter:innen am Vormittag weitere Stunden anbieten, damit sie zur Unterstützung mit in den Unterricht gehen können.
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Ich bin entsetzt.
Es wäre m. E. schon angebracht, dass du mal ausführlicher schreibst, was dich daran so sehr "entsetzt".
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Es wäre m. E. schon angebracht, dass du mal ausführlicher schreibst, was dich daran so sehr "entsetzt".
Was mich entsetzt: es gibt zahlreiche Studien, die belegen, dass eine Fremdsprache in früheren Jahren erlernt werden sollte, am besten ab 4.
Die Quellen (ich habe meine Masterarbeit darüber geschrieben), kann ich dir gerne zukommen lassen.
Ich kann es mir nicht vorstellen, dass man ab der 7. oder 8 Klasse mit Englisch anfängt… Teenagers, die sich mit Farben und Tierennamen beschäftigen, weil sie in der 3. kein Englisch hatten… wie spannend für sie.
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zwischen der 3. und der 8. Klasse liegt ... surprise! ... die 5. Klasse
Bei der 2., 3. oder späteren Fremdsprache fängt man auch mit Farben und Tiernamen und trotzdem kann man das didaktische Konzept anpassen. -
Die Fünftklässler, die ich im Unterricht erlebt habe, konnten einige grundlegende Wortfelder mündlich abrufen und - und zumindest das hat ja durchaus auch einen nicht zu unterschätzenden Wert - waren nicht scheu zu sprechen. Insofern war der Grundschulunterricht durchaus erfolgreich darin, Sprechhemmungen abzubauen oder gar nicht erst entstehen zu lassen. Dennoch waren die Kenntnisse so marginal, dass man es in 2-3 Monaten aufgeholt hätte. Zeigte sich auch wunderbar an den Kindern, die von der Grundschule mit ewig viel Unterrichtsausfall kamen und die quasi bei 0 anfingen - nach wenigen Wochen war kein Unterschied mehr festzustellen.
Die Probleme im Deutschen sind meines Erachtens gravierender als im Englischen. Das würde eine Auslagerung aus der Grundschule durchaus rechtfertigen.
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Ich finde es - ohne zu werten - sehr interessant, dass offenbar vor allem die Englischlehrer der weiterführenden Schulen diese Maßnahme gar nicht so schlimm finden würden.
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Die Fünftklässler, die ich im Unterricht erlebt habe, konnten einige grundlegende Wortfelder mündlich abrufen und - und zumindest das hat ja durchaus auch einen nicht zu unterschätzenden Wert - waren nicht scheu zu sprechen. Insofern war der Grundschulunterricht durchaus erfolgreich darin, Sprechhemmungen abzubauen oder gar nicht erst entstehen zu lassen. Dennoch waren die Kenntnisse so marginal, dass man es in 2-3 Monaten aufgeholt hätte.
Zwei Wochen in den Sommerferien in einem holiday park in England bringen wahrscheinlich bessere Sprachkenntnisse als zwei Jahre Grundschulenglisch, einschließlich ein paar Flüchen. Irgendwelche Erfahrungen hierzu mit eigenen Kindern?
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Was mich entsetzt: es gibt zahlreiche Studien, die belegen, dass eine Fremdsprache in früheren Jahren erlernt werden sollte, am besten ab 4.
Die Quellen (ich habe meine Masterarbeit darüber geschrieben), kann ich dir gerne zukommen lassen.
Es gibt tonnenweise Studien, die exakt das Gegenteil behaupten. Hab ich weiter oben verlinkt.
Ich finde es - ohne zu werten - sehr interessant, dass offenbar vor allem die Englischlehrer der weiterführenden Schulen diese Maßnahme gar nicht so schlimm finden würden.
Das gleiche Phänomen haben wir hier mit dem Französisch. Es sind insbesondere die Französischlehrpersonen, die lieber heute als morgen das Frühfranzösisch ab der 3. Klasse Primar abschaffen wollen. Ich vertraue einfach mal drauf, dass die gute Gründe für ihre Meinung haben.
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zwischen der 3. und der 8. Klasse liegt ... surprise! ... die 5. Klasse
Bei der 2., 3. oder späteren Fremdsprache fängt man auch mit Farben und Tiernamen und trotzdem kann man das didaktische Konzept anpassen.In Berlin geht man bis zur 6. Klasse in die Grundschule - daher Englisch ab der 7. Klasse Sprich: sie würden mit ca. 12/13 Jahren mit Englisch anfangen
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Auch in Berlin würde man dann, wie schon vor 25 Jahren, in Klasse 5 starten!
Ich hatte übrigens Französisch ab der 5., Englisch ab der 7. Klasse. In der 9. Klasse wollte man uns dann mit der anderen Hälfte der Klasse, die die reguläre Sprachenfolge hatte, zusammen unterrichten. In Englisch merkte man überhaupt keinen Unterschied zwischen den 2 oder 4 Jahren, in Französisch hingegen war es nicht möglich.
Ich würde jederzeit meinen Englischunterricht in 3 und 4 gegen z.B. Werken/Technik tauschen!
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Ich halte Werkenunterricht fachfremd mit der Ausstattung, die eine gemeine deutsche Grundschule so hat, für gensuso für die Katz wie Englisch oder jedes andere Fach. Am Ende wird mit Klopapierrollen gebastelt.
Die Frage ist doch immer: was soll transportiert werden? Geht es bei Frühenglisch darum, die Sprache schon mal 2 Jahre regelmäßig gehört zu haben und einen unkomplizierten Zugang zu finden? Sich eher zu trauen, etwas in der Fremdsprache zu sagen oder ganz anders? Oder erwarten Lehrpersonen in Klasse 5 gereifte Grammatik-Kenntnisse und einen Grundwortschatz von 1000 Begriffen? Ist Letzteres der Fall, ist die Ernüchterung wohl vorprogrammiert.
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Ich halte Werkenunterricht fachfremd mit der Ausstattung, die eine gemeine deutsche Grundschule so hat, für gensuso für die Katz wie Englisch oder jedes andere Fach. Am Ende wird mit Klopapierrollen gebastelt.
Erstmal: DAS ist eine ganz eindeutige Diskriminierung von mit Klopapierrollen bastelnden (Grundschul)lehrkräften!!! Conni bitte diese Userin wegen Moderationsbeleidigung ins Gefängnis schicken!!
Die Frage ist doch immer: was soll transportiert werden? Geht es bei Frühenglisch darum, die Sprache schon mal 2 Jahre regelmäßig gehört zu haben und einen unkomplizierten Zugang zu finden? Sich eher zu trauen, etwas in der Fremdsprache zu sagen oder ganz anders? Oder erwarten Lehrpersonen in Klasse 5 gereifte Grammatik-Kenntnisse und einen Grundwortschatz von 1000 Begriffen? Ist Letzteres der Fall, ist die Ernüchterung wohl vorprogrammiert.
Es geht doch nicht darum, was die Lehrpersonen erwarten! (behaupte ich mal). Das wäre wieder eine Fremdzuschiebung à la "wir sind nur Zulieferer*innen und die Anderen erwarten zuviel von uns".
Ich unterrichte kein Englisch, aber eine Fremdsprache, ich "leide" schon genug unter der Einfachheit der englischen Sprache, wenn ich knallhart mit zwei einhalb Artikeln ankomme, aber die Vorstellung dessen, wie eine Sprache gelernt wird und was hängen geblieben ist, ist ineffizient und kontraproduktiv.
Und Spass am Lernen kann man auch auf Deutsch / Mathematisch haben, so dass eine bessere Basis da ist, auf die man anknüpfen kann.
Und das sage ich nicht, weil ich mir denke: Menno, wenn die Kids endlich Deutsch besser könnten, könnte ich besser arbeiten. Es stimmt zwar, aber es ist nur ein Teilaspekt. Könnt ihr euch vorstellen, wie sich die Kinder fühlen, die eben schwach sind? Was haben sie vom Englischunterricht in dem Alter außer eine Scheitererfahrung? und wenn es kein Scheitern ist, weil beschlossen wurde, dass man nichts schreibt und auch nur grob erkennen muss: dann kommt die Klatsche in Klasse 5...Die Grundschule ist die Meisterin der Differenzierung. Dann soll man auch einige Fächer differenzieren: Wer sich in Deutsch langweilt und genial ist, kann Englisch singen. Aber auch das hielt ich für falsch, Begabungsförderung, die andere Inhalte vorgreift bringt wenig, und wir kennen alle die Spirale: am Ende werden nicht 2-3 Kinder Englisch lernen, sondern 2-3 in Förderdeutsch bleiben. Also lieber komplexere Deutsch-Aufgaben machen (zb. Sachbücher, die das Kind interessieren..)
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Erstmal: DAS ist eine ganz eindeutige Diskriminierung von mit Klopapierrollen bastelnden (Grundschul)lehrkräften!!! Conni bitte diese Userin wegen Moderationsbeleidigung ins Gefängnis schicken!!
Oh nein! Gibt es bitte mildernde Umstände, euer Ehren, weil ich in Werken einen Adventskalender aus Klopapierrollen gebastelt habe?
Zum Unterricht bei schwachen SuS: ja, ich verstehe natürlich das Argument, dass sie erst mal Deutsch lernen sollten, bevor sie sich mit Englisch abquälen. Aber. An der Lernförderschule könnte man das auf alle Fächer übertragen, da bis Klasse 9 in keinem Fach wesentlich was hängen bleibt. Trotzdem haben sie Physik und Geschichte und eben auch Englisch. Ich hatte einen Schüler mit Förderbedarf Lernen, der hat in drei Ländern gelebt und durch die Religion noch Arabisch gelernt, er kann sich in 4 Sprachen verständigen. Den Hauptschulabschluss hat er aber nicht geschafft. Also frage ich mich, welche Aspekte Fremdsprachunterricht hat, außer auf Klasse 5 vorzubereiten.
Erlebst du denn überhaupt gar keine Vorteile durch die Fremdsprache in Kl 1-4 oder 3/4?
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Ich bin nicht lange genug im Geschäft bzw. habe nicht genug Überblick über "wer hatte was und wann?", um das sagen zu können.
Und ich bin ja die zweite Sprache, ich sehe also nicht direkt, was die Kids mitbringen. Ich war allerdings schon ein paar Mal in Vertretungsstunden in der 5/1, wo die Schüler*innen Englisch-Aufgaben machten und irgendwie sah es so aus, als ob 2/3 der Klasse noch nie von Konjugation etwas gehört hatten.
Womöglich bin ich eh zu unmodern, mir ist das Primat der Kommunikationskompetenz ein Dorn im Auge, ich bin schon ein Fand von ab und zu grammatikalischer Richtigkeit (ich weiß, old school), aber ich habe mich da gefragt "WAS habt ihr denn in der Grundschule gemacht?".
Mittlerweile habe ich leicht mehr Einblick, Bekannte mit Kids in der Grundschule, Social Media, und mir ist bekannt, dass ganz oft (ich will nicht "immer" schreiben), weder Rechtschreibung, noch Grammatik eine Rolle spielen, die Aussprache auch nicht unbedingt und der Schwerpunkt auf Spass haben liegt.
Jetzt wo ich auch noch tagtäglich mit zukünftigen Englisch-Lehrkräften [die der Meinung sind, ihr Abiturenglisch reiche für Grundschüler*innen sowieso aus und die ganzen Seminare und Auslandspflicht nerven eh nur] arbeite (aber auch weiß, dass mein Blick durch meine Position gebiast ist (das weiß ich!!)), dann denke ich mir "ein bisschen gut gemeint ist sicher nicht gut".
Wenn schon eine Fremdsprache, dann richtig. Natürlich auch spielerisch und altersangemessen. Aber ernsthaft, wir regen uns über Schreiben nach Gehör und solche Methoden, dann soll auch Englischunterricht ein bisschen mehr sein, als Klatschen und Farben lernen. Didaktische Reduktion soll nicht falsche Vorstellungen entstehen lassen. Altersangemessenheit soll nicht bedeuten, dass Sätze ohne Artikel und Konjugation und mit Rechtschreibfehlern aufgrund von "Kommunikation und Verständlichkeit" zu einer guten Note führen. Ist doch klar, dass diese falsche Vorstellung zu Problemen führt.
und wenn ich daneben nicht bereit bin, die Gesamtstunden in der Schule zu erhöhen, die Kompetenzliste weiter erhöhe, die Grundschullehrkräfte mit mehr Diversität und Heterogenität konfrontiere, dann soll ich denen die Chance geben, sich auf die Kern- und Kulturkompetenzen zu konzentrieren, auf die danach aufgebaut werden kann. -
Als Englischlehrerin am Gymnasium ist meine aktuelle Meinung: Englisch in der Grundschule kann weg. Als Mathelehrerin am Gymnasium wünsche ich mir, dass die Stunden, die durch Englisch freiwerden durch Deutsch/Leseförderung ersetzt werden. Die viele Kinder und auch Jugendliche scheitern in Mathe (auch) an mangelnden Lesekompetenzen. Diese Grundlage sollte erst mal gelegt sein.
Nach den Sommerferien bekommt meine Tochter Englisch in der Grundschule. Mal gucken, ob sich mein Bild dann ändert, ich glaube es aber nicht.
Irgendjemand schrieb hier, dass am Gymnasium ja dann schon ein Jahr nach Einsetzten von Englisch die zweite Fremdsprache käme. Für NRW stimmt das nicht. Die zweite Fremdsprache wird seit der Rückkehr zu G9 wieder erst ab Klasse 7 unterrichtet.
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