(Achtung! 1 Jahr später kommt am Gymnasium dann die 2. Fremdsprache)
Ja, am Gymnasium. Die Grundschule ist aber eine Gesamtschule, auf der Kinder gemeinsam lernen, die später unterschiedliche Schulformen besuchen werden.
Im Gegenzug gibt es mehr Lesentrimmen.
Hier in NRW ist „trimmen“ negativ konnotiert. Meinst du das so oder ist das in Bayern anders? Ich höre meine Kinder über das gesamte Schuljahr hinweg vielleicht zwischen 30 Minuten vorlesen. Das finde ich gerade beim Schreiben gar nicht sooo wenig. Aber das ist kein Lesetraining, kein Vermitteln von Lesekompetenz. Es ist Vorlesen von Hausaufgaben, Aufgabenstellungen und Texten. Für Lesetraining, für Vermitteln von Lesekompetenz in Gruppen, die kleiner sind als meine gesamte Klasse, gibt es keine einzige Minute.
In den Ländern, die unter 100 Stunden in der Stundentafel in der GS haben, könnte man auch einfach die Stundenzahl raufsetzen.
Dass es zu wenige Lehrkräfte gibt, wird sich nicht dadurch ändern, dass man Englisch streicht.
Ich verstehe jetzt nicht die Ironie oder den Scherz, den du bestimmt meinst. Denn das es bei gleichbleibender Lehrerzahl und einem Fach weniger mehr Unterrichtszeit für die anderen Fächer gibt, erkennen wir ja alle.
Vielleicht ist es in diesem Fall mal ganz gut, dass Bildung Ländersache ist. Von mir aus könnte man die Entscheidung sogar gerne den Schulen überlassen. Irgendwo gibt es ja Lehrerstunden für Doppelbesetzungen, Klassen mit 20 Kindern und Klassen, in denen alle Kinder Deutsch sprechen. Wie gesagt, dort kann man dann gerne auch Englisch unterrichten. Hier täte es mir für meine stärkeren Kinder auch leid, wenn das Fach wegfiele. Es wäre ja ein Verlust an Breite zugunsten einer Förderung, die sie nicht brauchen. Diese Kinder werden aber am Gymnasium die Unterrichtsinhalte von 2 bzw. 4 Jahren Grundschulenglisch schnell aufgeholt haben. Ähnliches gilt für die Kinder mit Defiziten in Mathe und vor allem Deutsch nicht.