Ich würde es sehr sehr angemessen finden, wenn Schule sich endlich mal wieder gescheit auf fachliches Lernen fokussierte. Wechselnde Bezugspersonen hat man sowieso auch im Kurssystem, später an der Uni, meistens auch in einem gewissen Rahmen im Berufsleben. Der starre Sozialverbund, wie man ihn bis zum Ende der Sek I hat, ist ja eher ein Alleinstellungsmerkmal der institutionellen Strukturen in der Kindheit und frühen Jugend. Und das Klassenkonstrukt geht meines Erachtens auch nicht nur mit positiven Effekten einher, sondern kann auch sehr negative Dynamiken entwickeln. Ich denke zudem, dass es in der Praxis immer Leute gibt, die im einen oder anderen Fach ähnlich schnell oder langsam arbeiten und dass somit auch die Allerwenigsten komplett isoliert durch ihre Schulzeit gehen würden.
Soziales Lernen hat sicherlich seine Berechtigung, es kann aber meines Erachtens kein Argument sein, gute und zielstrebige Leute künstlich auszubremsen. Das geschieht ohnehin bereits viel zu oft im aktuellen System. Wer keine kooperative Gruppenarbeit braucht, um sich von irgendwem gen Lernziel mitziehen zu lassen, der soll doch bitte auch alleine und zeiteffizient dort ankommen dürfen und die freigewordene Zeit für sich selbst sinnvoller nutzen dürfen.