Hallo zusammen,
meint ihr an folgender Theorie könnte was dran sein? (Das Zitat ist von einem GitHaub Account, den mir eine Schülerin gezeigt hat)
ZitatAlles anzeigenWäre es möglich, ein System zu entwerfen, das besser an die Natur des Menschen angepasst ist?
Die Geburtenrate ist seit mehreren Jahrzehnten konstant am abnehmen und befindet sich in fast allen Industrieländern deutlich unter dem Bestandserhaltungsniveau von 2,1 Kindern pro Frau. Dies scheint auch in allen anderen Ländern zum Normalfall zu werden.
In Ländern wie Italien, Spanien, Portugal, Polen liegt die Geburtenrate bei ungefähr 1,2 bis 1,3 Kindern pro Frau. Selbst in Ländern wie Finnland und Norwegen liegt sie inzwischen bei ungefähr 1,4 bis 1,5 Kindern pro Frau. Aber der Tiefststand ist damit nicht erreicht. In Südkorea liegt sie bei 0,8 Kindern pro Frau.
Wirtschaftliche Krisen scheinen diesen Trend zu beschleunigen. Finanzielle Hilfen durch den Staat scheinen diesem Trend nur kurzfristig entgegen wirken zu können. Mittelfristig könnte es meiner Meinung nach dadurch zu einer Situation kommen, in der immer mehr Länder um eine immer geringer werdende Anzahl junger Menschen konkurrieren. Die dominierende Komponente, die diesen Trend leitet, scheint das Durchschnittsalter der Frau zu sein, zu der sie ihr erstes Kind bekommt.
Oft liest oder hört man, dass die Leute heutzutage keine großen Familien mehr haben wollen oder ein Leben ohne Kinder bevorzugen. Aber ist diese Behauptung wahr? Es existieren Umfragen und Studien, die darauf hinweisen, dass die gewünschte Geburtenrate (bei erfülltem Kinderwunsch) deutlich höher liegt als die tatsächliche Geburtenrate.
Doch warum gibt es so viele Menschen, die ihren Kinderwunsch nicht verwirklichen können? Wer oder was ist dafür verantwortlich?
Das Bildungs- und Karrieresystem ist für beide Geschlechter gleich. Grundschule, Sekundarstufe, Tertiärstufe, der erste Job, der zweite Job, die Karriere aufbauen, bis man auf eigenen Beinen steht. Dann kommt die Familienplanung. Es unterscheidet dabei nicht zwischen Frau und Mann. Eigentlich ja kein Problem denkt man. Aber wie ist es, wenn man als Mann oder Frau erst Mitte 30 mit der Familienplanung anfangen kann. Was, wenn zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal ein passender Partner vorhanden ist?
Für den Mann stellen Nachwuchs im Alter von 35, 40 oder 45 Jahren selten ein Problem dar. Aber wie ist das bei der Frau? Was passiert wenn die Frau ein System durchläuft, das für den Mann konzipiert wurde? Was wenn dieses System sie dazu bewegt, ihr Leben so zu gestalten wie es der Mann tut? Für die Frau ist es aufgrund von abnehmender Fertilität und Attraktivität im Alter von 35 bis 45 womöglich nicht mehr so einfach, den passenden Partner zu finden und schwanger zu werden. Ungewollte Kinderlosigkeit aufgrund von Unfruchtbarkeit (auch beim Mann) und fehlendem Partner/fehlender Partnerin tritt immer häufiger auf. Die gewünschte Kinderanzahl wird oft nicht erreicht. Einsamkeit nimmt zu.
Könnte es sein, dass das Bildungs- und Karrieresystem die menschliche Fortpflanzung behindert? Könnte es sein, dass durch dieses System das Balz- und Paarungsverhalten des Menschen gestört ist? Warum durchlaufen sowohl Frau als auch Mann das gleiche System auf die gleiche Art und Weise, obwohl sie sich biologisch von Anfang an grundlegend in ihrer Entwicklung voneinander unterscheiden?
Warum müssen sich Mann und Frau ein und demselben System anpassen? Dies ist meiner Meinung nach grundlegend falsch. Unterschiedliche Menschen sollte sich nicht ein und demselben System anpassen, das System sollte sich dem Menschen anpassen.
Mädchen schneiden in der Sekundarstufe und im Abitur deutlich besser ab als Jungen. Könnte dies eventuell damit zusammenhängen, dass Mädchen früher in die Pubertät gelangen, früher geschlechtsreif sind und dadurch eventuell auch früher geistig leistungsfähiger sind als Jungen? Sind Mädchen in der Schule unterfordert? Falls dies tatsächlich so ist würden die Jungen im sekundären Schulsystem auch in Zukunft weiterhin schlechter abschneiden als die Mädchen und beim Übergang in den tertiärer Bildungsbereich prinzipiell einen Nachteil haben. Der Anteil der Frauen unter den Studierenden würde vermutlich weiterhin zu nehmen und den Anteil der Männer dauerhaft übertreffen. Dadurch könnte sich der Trend verstärken, dass immer mehr Frauen erst nach Aufbau einer bildungsintensiven Karriere in einem Alter von 35 bis 45 Jahren mit Familien- und Nachwuchsplanung anfangen. Dies könnte die Geburtenrate aufgrund der abnehmenden Fruchtbarkeit in diesem Alter noch weiter nach unten treiben.
Mann könnte jetzt nach Gründen suchen, warum die Jungen schlechter sind als die Mädchen, und versuchen, sie so zu fördern, dass sie im Alter von 18 oder 19 Jahren letztendlich den gleichen Abiturschnitt haben wie Mädchen. Jedoch wäre es vielleicht besser, nicht zu versuchen, Menschen gleich zu stellen, die grundlegend unterschiedlich sind, und an einem System zu messen, das diese Unterschiede nicht kennt. Vielleicht sollte man stattdessen das Bildungssystem freier gestalten. Wäre es in einem verbesserten Bildungssystem eventuell möglich, dass Mädchen aufgrund ihrer höheren Leistungsfähigkeit in diesem Lebensabschnitt ihren Abschluss (z.B. Abitur) bereits in einem jüngerem Alter erreichen könnten und dies sogar mit dem gleichen Notendurchschnitt wie die Jungen in einem höheren Alter? Könnten Mädchen dann eventuell bereits in einem jüngeren Alter in die Tertiärstufe eintreten? Den Mädchen könnte ermöglicht werden, die Sekundarstufe in jüngerem Alter zu verlassen, wenn sie das bei gleicher Qualifikation schaffen, was nicht unwahrscheinlich scheint, da sie in der Sekundarstufe anscheinend leistungsfähiger sind als die Jungen. Man könnte das System so umgestalten, dass es die Leistungsfähigkeit der beiden Geschlechter im jeweiligen Alter mitberücksichtigt.
Sollte das gesamte Bildungssystem eventuell modularer aufgebaut werden anstatt strikt getrennt nach Klassen, fachübergreifenden Abschlüssen und Semestern? Sollte ein fließender Übergang ins Berufsleben möglich sein?
Falls Frauen mit gleichem Bildungsstand wirklich bereits früher die Sekundarstufe verlassen können, könnten sie dann eventuell auch bereits früher ins Berufsleben eintreten, sich schneller eine Karriere aufbauen und bereits in jüngerem Alter finanziell besser dastehen im Vergleich zu jetzt? Würde sich dadurch die Partnersuche, Familienplanung und damit auch das Alter, zu dem das erste mal Nachwuchs erwartet wird, wieder zu jüngerem Alter hin verschieben? Würde sich dadurch die Gründung der Familie wieder besser mit dem fruchtbaren Lebensabschnitt der Frau decken?
Wie würde sich ein früherer Eintritt der Frau ins Berufsleben auf den Gehaltsunterschied zwischen Mann und Frau auswirken? Wären Frauen dadurch in einem Alter von beispielsweise 25 Jahren bereits auf dem gleichen Gehaltsniveau wie Männern im Alter von 27 oder 28 Jahren?
Ich könnte mir vorstellen, dass ein flexibleres Bildungssystem, bei dem die Frau mit gleicher Qualifikation früher ins Berufsleben eintritt als der Mann, den Gehaltsunterschied trotz Nachwuchs deutlich verringern würde. Die Frau hätte bei der ersten Schwangerschaft zwei oder drei Jahre "Vorsprung" im Vergleich zu einem gleichaltrigen Mann. Die Frau hätte die Möglichkeit, Kinder in einem Alter zu bekommen, das mehr dem biologisch natürlichen Lebensabschnitt entspricht, in dem sie normalerweise Nachwuchs zur Welt bringen würde. Dieser "Vorsprung" im Vergleich zum Mann würde sich durch die Schwangerschaft(en) bei der Frau wieder ausgleichen. Mann und Frau wären nach der Familiengründung wieder auf einem ungefähr gleichen Gehaltsniveau. Durch das relativ höhere Gehalt der Frau vor einer Schwangerschaft wäre der Anreiz für die Frau womöglich deutlich höher, nach der Schwangerschaft in die Berufswelt zurückzukehren, die Teilzeitbeschäftigung bei Frauen würde zurückgehen, während mehr Männer den Anreiz verspüren würden, in Teilzeit zu gehen und sich um das Kind zu kümmern, da ihr Gehalt nicht wesentlich höher ist als das der Frau.
Wenn die oben genannten Annahmen zutreffen, sehe ich das gegenwärtige Bildungs- und Karrieresystem als eine Bedrohung für die europäische Familie, die europäische Gemeinschaft und die Kultur aller europäischen Länder. Es stellt eine Gefährdung von Wirtschaft, Wohlstand und Stabilität dar. Es diskriminiert gegen Menschen, die einen Kinderwunsch haben, diesen jedoch nicht erfüllen können. Es diskriminiert gegen Bevölkerungsgruppen, die diesem Phänomen besonders stark ausgesetzt sind. Der Staat ist verpflichtet die Familie zu schützen. Er sollte dieses System grundlegend erneuern und besser an die Natur von Frau und Mann anpassen.