Schüler erarbeiten Thema der Stunde selbstständig

  • Hallo zusammen,



    während ich schon mal ein bisschen für das Kolloquium lerne, bin ich noch einmal auf das Thema Unterrichtseinstiege gestoßen. Jetzt werde ich eine Frage nicht mehr ganz los und bin deshalb sehr an eurer Meinung interessiert:


    Haltet ihr es für sinnvoll, dass die Schüler das Thema der Unterrichtsstunden mittels eines Impulses (Bild, etc.) selber erschließen? Gut, in Übungsstunden (Grammatik oder so) natürlich nicht. In Deutsch stehe ich da irgendwie immer vor dem Problem das inhaltliche Thema mit dem was fachlich gelernt werden soll zu verbinden und gut "rüberzubringen". Ich hoffe man kann verstehen, was ich meine :D


    Liebe Grüße,


    sunshine14

  • Hallo sunshine,


    optimal ist es, meiner Meinung, wenn Du eine Motivation am Anfang der Stunde hast, dessen Thema bzw. Lösung Dich die ganze Stunde trägt. (Sagte immer mein Mentor.)


    Heißt also z.B. Hinleitung mit Problem oder Fall. Schüler können zwar z.B. Thema nennen, aber nicht das Problem/den Fall lösen. In der Stunde erarbeiten sich dann die Schüler das Wissen, um den Fall am Ende zu lösen.


    Stichwort Bewerbung (eine meiner Lehrproben). Hinleitung: Lehrling wird nach Gesellenprüfung nicht übernommen. Was tun?
    Schüler erarbeiteten dann an Stationen das Thema Bewerbung bis Abschluss Arbeitsvertrag.
    Zum Ende konnten die Schüler dann also die anfangs gestellt Frage inkl. Ablauf (Stellenanzeigen sichten, Internet Anzeigen suchen, Mappe schreiben, Vorstellungsgespräch, Abschluss Arbeitsvertrag) beantworten.


    Hoffe, ich konnte Dir etwas weiterhelfen.


    Gruß
    Super-Lion

  • Zitat

    sunshine14 schrieb am 28.07.2006 17:58:


    Haltet ihr es für sinnvoll, dass die Schüler das Thema der Unterrichtsstunden mittels eines Impulses (Bild, etc.) selber erschließen?



    Naja, manche Prüfer stehen da drauf. Bin ich auch am Überlegen... Es ist halt immer schön, wenn der Unterricht möglichst problemorientiert und nicht so lehrerzentriert ist. In Deutsch stell ich es mir auch schwer vor, kann da aber eigentlich gar nicth mitreden, weil ich keine Erfahrungen darin habe.
    Im naturwissenschaftlichen Bereich kann man das jedenfalls schön machen.
    Aber, wie du schon sagst, eigenlich ist es nichts für die ganz alltäglichen Stunden (Übungsstunden oder so), aber ganz schön für eine Erarbeitungsstunde selbst.


    puppy

    Verzeih Deinen Feinden, aber vergiss nie ihre Namen!

    Einmal editiert, zuletzt von puppy ()

  • Ja, wenn es um einen modellhaften Stundenverlauf geht.


    Die Einstiegsphase bestimmt das Thema bzw. grenzt es ein. Das geht übrigens auch bei Übungsstunden: Man nehme z.B. aus eingesammelten Aufgaben Fehlerquellen der Schüler heraus. Ein paar werden anonymisiert per OHP gezeigt. Die Schüler stellen fest, dass z.B. zahlreiche Verstöße gegen die "ß" Schreibung vorliegen. Violà, das Thema ist da.


    In der Realität wird es natürlich oft so sein, dass wir eine längerfristige GA oder Projektphase ohne großen Einstieg weiterführen.


    Dein Problem in Deutsch verstehe ich ehrlich gesagt nicht.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

  • Hallo,
    also bei meinem Fachleiter war ein Impulseinstieg ein muss, am besten noch ein stummer. Lies sich aber leicht machen (Rätsel, Galgenmännchen, Dalli Klick, GEgenstand, Fühlsack, Spiel..usw.) Begründung: Motivation der Schüler. Und ehrlich gesagt, auch heute noch ist es unschlagbar, einfach in die Klasse zu kommen und Striche an die Tafel. Alle werden ruhig und die Arme sind oben.
    LG
    Jette

  • eine motivation auf "klick" finde ich schwierig.
    einen problemorientierten einstieg sollte man meiner meinung nach nur verwenden, wenn es sinnvoll und sachlogisch ist. zum beispiel als einstieg und hinführung in ein neues thematisches gebiet. hier lässt sich mit provationen, fragen mit aufforderungscharakter o.ä. arbeiten, so dass die schüler "motiviert" werden selbstständig auf lösungssuche zu gehen.
    ich bevorzuge i.d.r. informierende unterrichtseinstiege, die den schülern auch die ablaufstruktur verdeutlichen.
    zum glück habe ich einen seminarleiter, der meine meinung teilt, dass das reine rätselraten sehr oft keinen mehrwert hat. zumal es oft verkrampft und engschrittig- und somit kontraproduktiv wird.


    was meintest du mit "speziell deutsch"?


    viele grüße

  • Hallo,


    natürlich bringt es Pluspunkte, wenn der Einstieg so gestaltet wird, dass die Schüler das Stundenthema selber entwickeln können oder Arbeitshypothesen aufstellen. Ich habe da in Hinblick auf Textarbeit auch so meine Probleme.


    Eine Mitreferendarin hatte anläßlich einer Lehrprobe eine Kurzgeschichte mit Hilfe von Leitfragen analysieren lassen. Dies kam bei ihrem Fachleiter überhaupt nicht gut an. Als Hauptkritikpunkt wurde genannt, dass die Schüler lediglich die von der Lehrerin vorgegebenen Fragen abgearbeitet hätten. Ihre eigenen Interessen seien überhaupt nicht beachtet worden. Der Fachleiter meinte, dass es besser gewesen wäre, wenn die Schüler die analysewürdigen Aspekte selbst genannt hätten.


    Dies stelle ich mir aber sehr schwierig vor, da die Schüler dann alle möglichen Aspekte in Hinblick auf Form und Inhalt nennen können. Und was macht man, wenn die Schüler wichtige Aspekte überhaupt nicht nennen?


    Viele Grüße
    Aurelia

Werbung