Erstes Mal eigene Klassen --> Fragen

  • Hallo zusammen!


    (Ja, ich lebe noch, war nur das erste halbe Jahr schon ziemlich gestreßt, weswegen ich hier nicht oft war und mich nicht geäußert habe. Aber jetzt sind ja Ferien :) )


    Nach den Ferien bekomme ich erstmals eigenverantwortlichen Unterricht. Irgendwie weiß ich noch viele elementare Dinge nicht, z.B.:


    - wie viele Klassenarbeiten muß ich schreiben?
    - Welche Richtlinien gibt es für die Benotung (mündlich und schriftlich, Gewichtung)?
    - Ist es mir freigestellt, wie viele Vokabeltests ich schreibe?
    - Vokabeltests zählen nicht als "Arbeit", man darf also (notfalls) auch einen schreiben, wenn die Klasse schon mehr als x (?) Arbeiten in der Woche schreibt?


    Wo finde ich Antworten auf solche Fragen? ?(


    Was sollte man sonst noch wissen? Irgendwelche Ratschläge?
    Muß man in den Ferien schon wissen, was man bis zu den Herbst-/Weihnachtsferien machen will?


    Es ist mir ja noch ein Rätsel, wie das zeitlich alles hinhauen soll... Bin oft einen kompletten Tag und zwei Nachmittage am Studienseminar.


    LG,
    Quesera

  • Ich kann dir als B-Wer leider keine Antwort aus eigenem Wissen geben, bin aber sehr verwundert:
    Habt ihr Dementsprechendes weder im Schulrecht behandelt noch in Pädagogik und den Fachdidaktiken einen Crashkurs bekommen?
    Selbst wenn das sträflicherweise vom Seminar aus unterblieb, warum hat den niemand von euch rechtzeitig nachgefragt?


    Und dann gibt es ja noch google:
    Link zur Anzahl der KAs und weiteren interessanten Details
    Dauerte zehn Minuten.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

    Einmal editiert, zuletzt von Timm ()

  • Hi Quesera,


    du schreibst nicht welche Jahrgangsstufen du unterrichten wirst, daher kann ich deine Fragen nicht direkt beantworten. Außerdem macht es auch einen Unterschied ob es sich um Haupt- oder Nebenfächer handelt. Spanisch kann ja beides sein.


    In Hessen finden sich die Bestimmungen für die Mittelstufe in der "Verordnung zur Gestaltung des Schulverhältnisses", in der Oberstufe in der sogenannten VOGO. Google mal danach, dann findest du beide.


    Was die Benotung in Spanisch angeht, kommt es auch wieder darauf an, ob du Sek I oder Sek II unterrichtest bzw. welche schulinternen Vereinbarungen im Falle der Sek I bei euch existieren.


    Prinzipiell ist es dir freigestellt wieviele Vokabeltests du schreibst, diese sind Bestandteil der mündlichen Note und du kannst selbstverständlich einen Test schreiben auch wenn die maximale Anzahl von Klassenarbeiten in einer Woche in einer Lerngruppe bereits erreicht ist.


    Ein Ratschlag, der mir spontan einfällt, ist, den SuS in der ersten Stunde deine Bewertungskriterien und die Gewichtung zwischen mündlicher und schriftlicher Note bekanntzugeben und diese Tatsache durch den Eintrag im Klassenbuch zu dokumentieren.


    Liebe Grüße
    Maria Leticia

    Was man zu verstehen gelernt hat, fürchtet man nicht mehr. Marie Curie

  • Timm
    Es ist wirklich nicht zu glauben aber außerhalb Baden-Württembergs kommt es vor dass man ohne entsprechende Kenntnisse in den eigenverantwortlichen Unterricht geschickt wird. Mir ging das damals auch so. Auf meine deutliche Nachfrage hieß es: lassen Sie sich die Gesetzessammlung der GEW geben, man war jedoch nicht in der Lage mir einschlägige Verordnungen auch nur zu benennen.

    Was man zu verstehen gelernt hat, fürchtet man nicht mehr. Marie Curie

    Einmal editiert, zuletzt von Maria Leticia ()

  • Vielen Dank Euch beiden!!


    Im Studienseminar ist das tatsächlich mit keinem Wort angesprochen worden.


    Danke für den Link, Timm! Das ist genau das, was ich suchte, eben die "Verordnung zur Gestaltung des Schulverhältnisses".
    War mir neu , aber jetzt weiß ich es ja.


    @ Maria Leticia: Ich bekomme eigenverantwortlich eine 6 in Spanisch (Anfängerunterricht 2. FS, fünfstündig). Irgendwo gehe ich wahrscheinlich noch doppelgesteckt rein.


    Alles sehr spannend... :)


    LG,
    Quesera

  • ...so auch in niedersachsen... die meisten seminare folgten, als es bereits "zu spät" war. X(
    aber du solltest dir die grunderlasse für deine schulform ansehen, die rahmenrichtlinien deiner fächer ( hier steht die vorgeschriebene anzahl der klassenarbeiten - oder in einem jeweiligen bezugserlass) und den schuleigenen lehrplan kopieren.
    an meiner schule war außerdem festgelegt, welche art von arbeit wann zu schreiben war.
    hast du fachmentoren, die du da fragen könntest?


    ich habe übrigens vor einem jahr auch begonnen meine unterrichtseinheiten bis zu den herbstferien vorzubereiten - allerdings zu aufwendig. ich bekam für meinen eigenverantwortlichen unterricht ausschließlich neue klassen und kannte weder schüler noch lernvoraussetzungen. viele meiner planungen waren irgendwie an der realität vorbeigeschossen. daher mein tipp: überlege dir die thematischen einheiten und finde heraus, ob und welche internen absprachen es in deiner schule gibt.
    alles weitere wird sich wahrscheinlich in den ersten wochen einpendeln.
    ich kann deine sorge durchaus verstehen. ich habe die zeit zu beginn des eigenverantwortlichen unterrichts auch als sehr belastend empfunden.
    aber es wird funktionieren! drücke dir die daumen...


    ist die vorbereitung in ba-wü wirklich praxisorientiert?


    viele grüße
    phoenixe

  • Zitat

    Quesera schrieb am 24.07.2006 13:22:
    Muß man in den Ferien schon wissen, was man bis zu den Herbst-/Weihnachtsferien machen will?


    Im Falle einer Klasse 6 würde ich mich, auch angesichts der zeitlichen Belastung, die du schilderst, zunächst an das Lehrbuch halten. Wenn Besuche anstehen wirst du ohnehin nicht umhin können Extraeinheiten zu planen.
    Habt ihr Encuentros für die 6?


    Wenn du sonst noch Fragen hast kannst du gerne fragen.


    LG
    Maria Leticia

    Was man zu verstehen gelernt hat, fürchtet man nicht mehr. Marie Curie

  • Wir bekommen neu "Línea amarilla". Nur leider ist das noch nicht ausgeliefert (soll Anfang August erscheinen). Ich habe bei Klett schon mal nachgefaßt. Finde das echt eine unmögliche Planung. Ich muß mich schließlich mal mit dem Buch vertraut machen und mich etwas vorbereiten. Den Lehrerband gibt es angeblich erst im September.


    Das Buch hat - auf den Probeseiten - einen guten Eindruck gemacht. Leider kann ich nicht auf Erfahrungen von Kollegen zurückgreifen, weil noch keiner "Línea amarilla" benutzt hat.


    LG,
    Quesera

  • Während des Seminars hatten wir als Auszubildende unsere eigene, dem Personalrat entsprechende Vertretung. Mensch, schaut doch bitte, dass dieses Thema auf die Agenda kommt. Es kann doch nicht sein, dass das noch weitere Generationen von Lehramtsanwärtern durchmachen müssen. Und zumindest die Fachleiter könnte man auf dem kleinen Dienstweg mal darauf hinweisen, derartiges Wissen zum richtigen Zeitpunkt in ihrem Portfolio zu haben...
    Ansonsten trotz der Widrigkeiten viel Erfolg. Wenn es ein nettes Kollgium ist, einfach nach den Ferien viel fragen. Zumindest bei uns an der Schule erteilt fast jede Lehrkraft gerne Auskunft über Organisatorisches.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

    Einmal editiert, zuletzt von Timm ()

  • Bei uns wurden solche Dinge in den Semianrveranstaltungen auch nur, wenn überhaupt, kurz angesprochen. Ich finde, für Antworten auf diese Fragen ist dein Mentor und/oder andere Lehrer, die deine Fächer unterrichten, zuständig. Über Anzahl an Klassenarbeiten etc. beraten sich auch meist die jeweiligen Fachkonferenzen. An die Entscheidungen kann man sich dann mehr oder weniger halten.
    Werde solche Dinge in den nächsten Tagen jedenfalls mit meinem Mentor bereden.


    Gruß,
    puppy

    Verzeih Deinen Feinden, aber vergiss nie ihre Namen!

  • Zitat

    puppy schrieb am 24.07.2006 16:27:
    Bei uns wurden solche Dinge in den Semianrveranstaltungen auch nur, wenn überhaupt, kurz angesprochen. Ich finde, für Antworten auf diese Fragen ist dein Mentor und/oder andere Lehrer, die deine Fächer unterrichten, zuständig. Über Anzahl an Klassenarbeiten etc. beraten sich auch meist die jeweiligen Fachkonferenzen. An die Entscheidungen kann man sich dann mehr oder weniger halten.
    Werde solche Dinge in den nächsten Tagen jedenfalls mit meinem Mentor bereden.


    Gruß,
    puppy


    Ist nur schlecht mit dem Mentor zu reden, wenn du im zweiten Ausbildungsjahr an eine neue Schule kommst...

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

  • Zitat


    Ist nur schlecht mit dem Mentor zu reden, wenn du im zweiten Ausbildungsjahr an eine neue Schule kommst...


    Ja, da geb ich dir recht, das ist ne eher heikle Situation. Das ist bei mir nicht so, deswegen bin ich da gar nicht drauf gekommen...


    puppy

    Verzeih Deinen Feinden, aber vergiss nie ihre Namen!

  • Vieles ist doch aber auch an jeder Schule anders geregelt, oder?


    Zumindest die Aufteilung der Klassenarbeitsarten (Wieviele Diktate im Verhältnis zu Aufsätzen, etc.) legt die Schulkonferenz fest und an diese Beschlüsse muss man sich auch halten. So wurde es uns zumindest eingetrichtert.
    Außerdem herrscht an unserer Schule eine relativ enge Kooperation unter den Parallelklassenlehrern, was die Themen und auch die Klassenarbeiten anbelangt.
    Auch hier ist also Vorsicht geboten.

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