Mit 28 vom Techniker zum Mathe/Physik Lehrer?

  • Hallo liebe Community!


    Ich möchte um eure Meinung bitten! Kurz zu mir und meiner Situation: Ich habe mit 18 Jahre eine Lehre (Elektrotechnik) abgeschlossen und danach als Facharbeiter in der Werkstatt gearbeitet. Neben der Arbeit absolvierte ich dann vier Jahre lang die HTL (in DE gibts kein Äquivalent dazu, aber es ist sowas Ähnliches wie der Techniker mit Abitur).

    In dieser Zeit habe ich völlig unerwartet meine Begeisterung für Mathe, Physik, Bildung und Wissenschaft allgemein entdeckt.


    Seit mittlerweile drei Jahren denke ich immer wieder daran, Mathe u. Physik Lehrer für die Oberstufe zu werden (am liebsten in einer HTL). Die Arbeit im Büro hab ich nun zwei Jahre seit meinen Abschluss ausprobiert und ehrlich gesagt bin ich nicht sonderlich begeistert, v.a. mit der Aussicht, dass ich in dem Bereich mit all der tollen Mathematik nichts mehr zu tun haben werde. Ich denke oft an meinen tollen Mathe und Physik Lehrer aus der Oberstufe zurück, der den Unterricht so interessant gestaltet hat und uns bis zum Abitur begleitet hat.


    Mir würde ein Selbsterhaltstipendium zustehen und der Bachelor für den Berufseinstieg dauert vier Jahre. Den Master kann ich angeblich (muss mich da noch genauer informieren) neben dem Beruf machen. Da wäre ich dann 32 Jahre alt. Denkt ihr, wäre ich da schon zu alt dafür?


    Ich muss halt dafür meinen Job und Wohnung schmeißen und mein Leben komplett umkrempeln, daher ist es eine Entscheidung, die gut überlegt sein soll. Wenn ich es jedoch nicht tue, würde ich es möglicherweise bereuen.


    Fachlich habe ich absolut keine Bedenken, nur ich habe noch nie wirklich länger vor einer Klasse unterrichtet (nie mehr als eine Stunde), das ist ein ziemlicher Schritt ins Ungewisse, da bin ich mir noch etwas unsicher, obwohl ich wirklich glaube, dass es mir viel Spaß machen würde.


    Schlimmstenfalls, falls ich das Studium nicht packe, habe ich dennoch eine gute und gefragte Ausbildung, mit der ich ziemlich schnell wieder einen Job finden würde, das "beruhigt" etwas.


    Angeblich gibts ja so viele Lehramtsstudenten, habt ihr Erfahrungswerte bzgl. Bedarf an Mathe & Physiklehrern?


    Über eure Meinung zu meinem Vorhaben wäre ich sehr dankbar!

  • Nö, mit 32 bist du keinesfalls zu alt und mit Mathe/ Physik in den meisten Schularten heiß begehrt am Ende. Also nur zu und viel Erfolg.


    Tu dir den Gefallen und mach vorab ein Praktikum in den Schularten, die für dich in Frage kommen könnten, um gerade auch die andere Seite kennenzulernen, sprich die Lehrerrolle, aber auch zu prüfen, ob die von dir präferierte Schulart tatsächlich passen könnte. Mit deinem Hintergrund wären sicherlich auch die BBSen eine Option (Elektrotechnik gehört dort in vielen Bundesländern zu den absoluten Mangelfächern aktuell, falls das Studium ebenfalls eine Option wäre für dich).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Man ist nie zu alt für Veränderungen - mach es einfach! Ansonsten wirst du es spätestens auf dem Sterbebett irgendwann bereuen, diesen Weg nicht eingeschlagen bzw. probiert zu haben.


    Ich bin selbst Physiklehrer in der Sekundarstufe und das Fach ist einfach nur genial - all diese Versuche, die vor einem liegen, um die Welt zu erklären - phänomenal! Noch ein Tipp: suche dir bitte nach dem Referendariat eine Schule, die auch "Geld hat". Wenn du dir als Physiklehrer hinterher alle Materialien selbst privat "zusammensuchen" bzw. "basteln" musst, wird es schnell sehr demotivierend. Wenn der Schulträger/Staat gut ausgebildete Schüler in diesem Fach haben möchte, so muss er auch bereit sein, dafür Geld auszugeben. Ich habe in diesem Leben schon so einige Physikräume gesehen, die eher nach einem Museum als einem Raum zum Lernen ausgesehen haben. Da sinkt die Motivation bei Schülern und Lehrern schon beim Eintreten in diese Räumlichkeiten ;)

  • Vielen Dank für eure tollen Antworten!


    Tu dir den Gefallen und mach vorab ein Praktikum in den Schularten, die für dich in Frage kommen könnten, um gerade auch die andere Seite kennenzulernen, sprich die Lehrerrolle, aber auch zu prüfen, ob die von dir präferierte Schulart tatsächlich passen könnte.

    Im Oktober werd ich zum Studieren anfangen und da könnte ich im September das machen. Aber geht das so einfach? Hingehen und sagen: "Hallo da bin ich, kann ich mitmachen? ^^"


    Zitat

    "Den Master musst du sogar machen. Wenn du vorher in den Dienst eintrittst, innerhalb von 8 Jahren (neues Dienstrecht). Je nach Bundesland ist es berufsbegleitend möglich. Wenn du dein Bundesland verrätst, kann ich dir da eventuell mehr dazu sagen.

    Meines Wissens muss man innerhalb fünf Jahre den Master machen, damit man unbefristet angestellt wird. Ich habe vor in Wien zu studieren :) und ja, um Rat bin ich dir sehr dankbar.


    Man ist nie zu alt für Veränderungen - mach es einfach! Ansonsten wirst du es spätestens auf dem Sterbebett irgendwann bereuen, diesen Weg nicht eingeschlagen bzw. probiert zu haben.

    Es ist halt echt ein Riesenschritt. Bin noch immer in der selben Firma, in der ich auch gelernt habe und umziehen müsste ich auch. Ich bin echt einfach ein bisschen ein Schisser :`D

  • So sinnvoll ein Praktikum in den jeweiligen Schulformen auch ist, wenn du im Oktober anfängst Physik und Mathe zu studieren, dann würde ich im September eher zum Mathevorkurs gehen. Vor allem da du ja schon seit einiger Zeit aus der Schule raus bist.


    Bezüglich des Praktikums:

    Anrufen, dann eine kurze Anfrage per Mail mit Anschreiben (Motivation?) und Steckbrief. Je nach Bundesland brauchst du eventuell ein erweitertes Führungszeugnis.

  • nur ich habe noch nie wirklich länger vor einer Klasse unterrichtet

    Naja, dann würde ich erst einmal diesen Umstand ändern! Ich würde dir auf jeden Fall empfehlen, mindestens zwei Wochen Praktikum zu machen um sicherzustellen, dass der Lehrerberuf auch das ist, was du dir darunter vorstellst.

  • Könntest bei uns jederzeit vorbei kommen und mal die eine oder andere Stunde mit Begleitung halten. Könntest wertvolle Informationen bekommen und selbst feststellen, was dir liegt.


    Wenn das bei uns geht, geht das sicher auch anderswo.

    Muss nicht gleich ein Praktikum sein. Nur beeile dich etwas, da schon bald Ferien sind.

  • Es freut mich sehr, dass ihr so zahlreich antwortet! :) Vielen Dank dafür!


    So sinnvoll ein Praktikum in den jeweiligen Schulformen auch ist, wenn du im Oktober anfängst Physik und Mathe zu studieren, dann würde ich im September eher zum Mathevorkurs gehen. Vor allem da du ja schon seit einiger Zeit aus der Schule raus bist.

    Das mit dem Vorkurs werde ich auf jeden Fall in Anspruch nehmen. Mein Abschluss ist zwei Jahre her, hab mich aber so ziemlich durchgehend mit Mathe, Physik und Technik beschäftigt, ich bin da noch voll drin. Aber klar, rein aus Interesse würde ich den Vorkurs schon besuchen.


    Naja, dann würde ich erst einmal diesen Umstand ändern! Ich würde dir auf jeden Fall empfehlen, mindestens zwei Wochen Praktikum zu machen um sicherzustellen, dass der Lehrerberuf auch das ist, was du dir darunter vorstellst.

    Zwei Wochen wird, ehrlich gesagt, schwierig. Mitte August ist der Aufnahmetest und ich bekomme anscheinend Ende August/Anfang September das Ergebnis. Und ich arbeite ja noch aktiv, wenn ich da im August oder September kündige benötige ich ab diesen Zeitpunkt meinen ganzen Urlaub, sonst kann ich schlimmstenfalls im Oktober keine Vorlesungen besuchen. Da möchte ich gleich auf den nächsten Beitrag eingehen:


    Könntest bei uns jederzeit vorbei kommen und mal die eine oder andere Stunde mit Begleitung halten. Könntest wertvolle Informationen bekommen und selbst feststellen, was dir liegt.

    Die ein oder andere Stunde würde ich wirklich sehr gerne halten und schauen, wie ich mich schlage. Tagweise sollte es sich mit der Arbeit einrichten lassen, kommst du aus NÖ/Wien,OÖ?


    Wien 👍


    Die Verpflichtung zum Master wurde auf 8 Jahre verlängert.

    Also in Wien wird es einem ermöglicht, den Master nebenberuflich zu absolvieren? Laut eines Bekannten ist das möglich (aber der hat auf der PH studiert und nicht auf der Hauptuni) und die Schule nimmt zeitlich (Vorlesungen, etc.) Rücksicht.


    Von der Verpflichtung zum Master habe ich nichts gelesen. Auf der Seite folgend angeführten Seite steht lediglich für ein unbefristetes Dienstverhältnis. https://www.bmbwf.gv.at/Themen/schule/fpp/ausb/pbneu.html


    Den Master möchte ich ohnehin machen, nur mir wäre enorm wichtig, dass ich nach dem Bachelor schon mal arbeiten gehen kann, da ich natürlich auch Geld verdienen muss.

  • Zwei Wochen wird, ehrlich gesagt, schwierig.

    Das kann ich nun überhaupt nicht nachvollziehen. Du erläuterst uns in deinem Eingangspost, was für eine lebensverändernde Entscheidung es für dich wäre und bist aber nicht bereit, ausreichend zu überprüfen, ob diese Entscheidung die richtige für dich wäre?


    Was spricht denn dagegen, dass du dir noch ein Jahr Zeit lässt, mit der Entscheidung und die Zeit bis dahin nutzt, um herauszufinden, ob der Beruf des Lehrers überhaupt etwas für dich ist? Ganz ehrlich, viele Menschen, die keine Berührungspunkte mit diesem Beruf haben, haben eine vollkommen falsche Vorstellung davon!


    Ich denke oft an meinen tollen Mathe und Physik Lehrer aus der Oberstufe zurück, der den Unterricht so interessant gestaltet hat und uns bis zum Abitur begleitet hat.


    Und gerade für Menschen wie dich, deren Wunsch daraus entspringt, dass man selbst gerne ein wissbegieriger und motivierter Schüler war, erleben oft ein böses Erwachen.


    Ich mag jetzt den Teufel nicht an die Wand malen und es kommt im Endeffekt ja auch noch drauf an, an welcher Art von Schule du landest... Aber generell solltest du dich schon drauf einstellen, dass Mathematik und Physik jetzt nicht gerade die Lieblingsfächer der Schüler*innen sind, um es mal möglichst objektiv zu formulieren.


    Ich bin selbst an einer sehr technisch ausgerichteten Schule und unterrichte hauptsächlich im Technischen Gymnasium Mathematik, aber auch da geht es eher darum, dass die Schüler*innen die Mathematik als wichtige Hilfswissenschaft kennenlernen. Oft steht es im Vordergrund, den vollgepackten Bildungsplan zu erfüllen. Mathe hat für die Schüler*innen bei uns schon einen hohen Stellenwert und ihnen ist es wichtig, darin gute Leistungen zu erbringen. Aber es sind eben doch auch junge (größtenteils) Männer, die auch mal andere Dinge im Kopf haben, als Analysis, Stochastik und Lineare Algebra... Könntest du damit umgehen? Also wenn es eben nicht diese "leuchtenden Kinderaugen" in deinem Mathematik-Unterricht gibt?


    Es gibt noch viele, viele weitere Aspekte, die man so "von außen" nicht sieht und ggf. großen Frust erzeugen können. Für viele KuK, die aus "der freien Wirtschaft" kommen, ist "das System" zum Beispiel ein sehr großer Faktor, der zu Frust führt. In jedem gut geführten Unternehmen ist es selbstverständlich, dass man alle Arbeitsmittel gestellt bekommt. In der Schule kaufst du dir halt dann u.U. selbst dein iPad, Laptop, etc. für den Unterricht. Oder: Es wird einem einfach so neue Hardware hingestellt und man muss gucken, wie man damit zurande kommt. Schulung dazu? Gibt es nicht. Learning by doing oder es steht halt ungenutzt rum.


    Wir alle könnten dir hier zig Beispiele nennen... Und ich mag dir das jetzt auch echt nicht madig machen. (Ich selbst bin trotz dieser Vielzahl von Missständen im deutschen Schulsystem sehr gerne Lehrerin...) Aber ich würde dir auf jeden Fall raten, dir mehr Zeit für die Entscheidung zu lassen und diese umfangreich zu prüfen!


    Off topic: Wenn ich mir überlege... Ich habe mir drei Jahre Zeit für die Entscheidung gelassen, welche Hunderasse ich gerne hätte. Mein Mann hat 1,5 Jahre lang überlegt, aus welcher Zucht sein Nachwuchshund kommen soll... Und deine Entscheidung ist ja schon von einem ganz anderen Kaliber... Und die willst du "einfach so" treffen? Wirklich?

  • In Wien stellen sie sich ziemlich stur, was nebenberuflich betrifft. Möglich ist es aber. Was das betrifft, ändert sich gerade sehr viel. Niederösterreich und andere Bundesländer sind da offener. Baden ist ja nicht weit weg von Wien.

    Ob die Schule darauf Rücksicht nimmt, kann dir keiner versprechen. Hängt von der Personalsituation ab.

    Das mit dem verpflichtenden Master findest du im neuen Dienstrecht. Schau dich am besten auf den Gewerkschaftsseiten um.

    Ich könnte bei uns fragen, ob du mal ein Tag/paar Tage zu mir kommen darfst. Du wärst nicht der erste aus diesem Forum. Es waren auch schon andere bei mir. Bin zwar an einer Mittelschule, aber das ist für die grundlegende Entscheidung nicht schlimm. Aber es ist Ende vom Schuljahr, daher nicht so aussagekräftig. Da schließe ich mich anderen an und rate dir auch, diese Entscheidung gut zu überlegen. Und ab und zu bei uns vorbeikommen (muss ich genehmigen lassen, braucht also auch Zeit und wird daher vor Mitte September wegen den Sommerferien eher schwierig).

    Du könntest schon vor dem Bachelor anfangen (gerade mit Mathe und Physik). Wir haben auch gerade eine Studentin, die mit halber Lehrverpflichtung bei uns ist.

    Liebe Grüße

  • Ich mag jetzt den Teufel nicht an die Wand malen und es kommt im Endeffekt ja auch noch drauf an, an welcher Art von Schule du landest... Aber generell solltest du dich schon drauf einstellen, dass Mathematik und Physik jetzt nicht gerade die Lieblingsfächer der Schüler*innen sind, um es mal möglichst objektiv zu formulieren.

    Zudem kommt noch hinzu, dass Mathe ein schweres Fach ist, an dem kein Weg vorbei führt und es viele SuS gibt, die darin schlechte Leistungen bringen. Das heißt dann für dich jede Menge Elternarbeit, denn auch in der Oberstufe sind längst noch nicht alle SuS volljährig. Mir fällt das schon sehr deutlich auf, dass ich mit meinen Fächern weitaus weniger Kontakt zu Eltern bezüglich Noten habe, als KuK mit Mathe als Hauptfach.

  • Das kann ich zumindest für die SEK1 absolut nicht sagen: ich hatte gefühlt noch nie jemanden, der zum Elternsprechtag bzw. Sprechstunde wegen des Fachs Physik gekommen ist. Allerdings ist dieses Fach hier bei uns auch "nur" ein Nebenfach wie Sport oder Kunst.

  • Zwei Wochen wird, ehrlich gesagt, schwierig.

    Finde ich auch nicht unbedingt notwendig. Einen Tag mal mitlaufen und ein bisschen reden hilft auch schon sehr, um einen Eindruck zu bekommen. Ich hatte schon ein paar Mal einen solchen "Besuch" mit im Unterricht. Einfach in der Schule anrufen oder Mail schreiben.


    Was über Mathe gesagt wird, kann ich übrigens nur bestätigen. Ich habe mir wirklich die Liebe zu meinen Fächern erhalten, aber Mathe zu unterrichten versuche ich inzwischen zu vermeiden, weil es mir zu mühsam ist, immer dasselbe zu erklären und immer wieder dieses "vasteh ich nich" zu hören. In Informatik ist das doch noch etwas anders, das mag in Physik ähnlich sein mit Experimenten etc.

  • In Wien stellen sie sich ziemlich stur, was nebenberuflich betrifft.

    Heute habe ich mit einem Herren gesprochen, der für den Lehrerbedarf zuständig ist und er meinte, die Schulen nehmen Rücksicht darauf, und man kann zumindest Teilzeit unterrichten und nebenberuflich den Master machen :)


    Mit Mathe und Physik hat man die meisten Gespräche, Frühwarnungen, usw.

    Ja, das kann ich mir gut vorstellen. Mathe und Physik sind schwierige Fächer und wenn man daran keine Begeisterung findet, kann ich mir gut vorstellen, dass das schnell zur Qual wird.


    Finde ich auch nicht unbedingt notwendig. Einen Tag mal mitlaufen und ein bisschen reden hilft auch schon sehr, um einen Eindruck zu bekommen. Ich hatte schon ein paar Mal einen solchen "Besuch" mit im Unterricht. Einfach in der Schule anrufen oder Mail schreiben.

    Das ist ein guter Tipp, ich werde in einer HTL anrufen und fragen, ob ich in den nächsten Wochen 2-3 Tage mit einem Mathelehrer mitlaufen darf und ein bisschen Einblick in die Lehrerperspektive bekomme. Vielleicht kann ich ja unter Aufsicht auch ein bisschen was vortragen.

    Und gerade für Menschen wie dich, deren Wunsch daraus entspringt, dass man selbst gerne ein wissbegieriger und motivierter Schüler war, erleben oft ein böses Erwachen.


    Ich mag jetzt den Teufel nicht an die Wand malen und es kommt im Endeffekt ja auch noch drauf an, an welcher Art von Schule du landest... Aber generell solltest du dich schon drauf einstellen, dass Mathematik und Physik jetzt nicht gerade die Lieblingsfächer der Schüler*innen sind, um es mal möglichst objektiv zu formulieren.

    Also wenn es eben nicht diese "leuchtenden Kinderaugen" in deinem Mathematik-Unterricht gibt?

    Naja, das wäre schon ziemlich naiv zu glauben, dass da alle mit "leuchtenden Kinderaugen" drinsitzen. Wir waren schon eine motivierte Truppe und für einige war Mathe ein echter Kampf. In unserem Betrieb hatten wir einen Praktikanten und ich fragte ihn interessiert, was er denn dieses Semester in Mathe gemacht hat. Und er konnte mir nicht mal sagen, welche Themen sie durchgemacht haben. ^^


    Zu erwarten, dass alle total mathebegeistert werden, halte ich für unrealistisch, aber wenn ich es schaffe, dass ich einigen zumindest die Angst vor dem Fach nehmen kann und sie bis zur Matura begleiten kann, wäre ich schon ziemlich glücklich und stolz.


    Für viele KuK, die aus "der freien Wirtschaft" kommen, ist "das System" zum Beispiel ein sehr großer Faktor, der zu Frust führt. In jedem gut geführten Unternehmen ist es selbstverständlich, dass man alle Arbeitsmittel gestellt bekommt.

    Ich weiß ehrlich gesagt nicht was ein KuK ist, aber ein bisschen schmunzeln musste ich bei der Aussage schon. Möglich, dass das bei gewissen Betrieben so ist, ich kenne das absolut nicht (kostet ja was, etc.).

  • Ja, Teilzeit kannst du unterrichten. Wahrscheinlich sogar schon in sehr absehbarer Zeit. Das kann ich auch für Wien bestätigen. Für Prüfungen kannst du Sonderurlaubstage beantragen.

    Mit mehr Zugeständnissen würde ich nicht rechnen, da im Schulbetrieb oft nicht möglich. Kann aber je nach Personalsituation. Ich will dich nicht enttäuschen, aber Kollegien laufen am letzten Limit. Viel wird nicht möglich sein.

    Deshalb wird der Lehrerberuf ja gerade für Quereinsteiger sehr geöffnet.

  • Eine Frage wäre mir auch noch wichtig: Fachlich und pädagogisch würde mich Sekundarstufe 2 weit mehr interessieren, kann ich das bereits mit einem Bachelor machen? Oder ist das den Masterabsolventen vorbehalten?

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