Arbeitszeit für nicht unterrichtliche Aufgaben - Recht der LuL

  • Das ist eine Idealvorstellung und in Systemen, in denen jeder überlastet ist, funktioniert das so nicht 1 zu 1. Aber es liegt durchaus auch an jeder Lehrkraft, egal welche Besoldungsstufe, darauf zu achten, dass man eben nicht mehr leistet als man kann.

    Dazu gehört es für den einzelnen, den eigenen Perfektionismus abzuschalten, souverän mit Herausforderungen umzugehen und vor allem, auch mal "nein" sagen zu können. Und dazu gehört es von Seiten der Schulleitung aus, gut im Blick zu haben, wer eben noch Ressourcen hat, um Aufgaben in diese Richtung zu leiten, und wer alle Ressourcen ausgeschöpft hat, um diese Kollegen zu entlasten.

    Ich sehe das auch als Idealvorstellung und frage mich, wo das denn umgesetzt sein oder werden kann, wenn die Ressourcen überhaupt nicht ausreichen und niemand nur im Ansatz Zeit erübrigen kann, wenn angesetzte Aufgaben ohnehin zu umfangreich sind, Herausforderungen hinzukommen, aber nie entlastet werden, und Lehrkräftemangel bedeutet, dass viele Aufgaben vom noch verbleibenden Personal übernommen werden müssen, also weitere Mehrarbeit oben drauf kommt.


    Sich dann mit A15 hinzustellen und zu meinen, man könne es nicht schaffen, deshalb könnten andere das mit A12, A13 und A14 übernehmen, finde ich schräg,

    um so mehr, wenn man dazu das Lied der Effizienz singt, diese aber als Delegation umsetzt. Verstehe ich nicht oder ich verstehe es falsch.

    Ihr schafft eure Arbeit effizient und haltet den Kolleg:innen den Rücken frei und entlastet sie, weil ihr seht und wisst, dass sie weit mehr als vertretbar machen müssen und ihr sie deshalb nicht noch mit zusätzlichen Aufgaben betraut, oder ihr reicht die Aufgaben nach unten weiter, damit ihr sie vom Tisch habt, eher nach Hause geht und die Kolleg:innen ohne Entlastung und mit vollem Deputat den Aufwand auf sich nehmen müssen. Die Kolleg:innen hatten aber keine FoBi zum effizienten Arbeiten, noch haben sie jemanden, dem sie die Aufgaben übertragen können. Nein sagen können sie oft auch nicht, sondern bekommen die Aufgabe ja von oben aufgetragen und überlegen sich womöglich doppelt, ob sie sich dagegen aussprechen mögen. Wo bleibt da die Verantwortung für den oder die anderen?


    Könnte auch sein, dass meine Perspektive eine ganz andere ist, weil an anderen Schulformen so gut wie alle das gleiche Gehalt und keinerlei Entlastungen bekommen und sich die Aufgaben untereinander teilen müssen, möglichst ausgewogen, so dass alle miteinander möglichst viel schaffen können, auch wenn mal jemand phasenweise weniger belastbar ist.

    Wenn SL bis zu 19 Stunden Unterricht erteilen UND eine Schule leiten, mit A13 oder A14 nach Hause gehen, wird es nicht klappen, wenn nach 40 Stunden der Stift fällt. An mehr als genug Schulen fängt das Kollegium die SL-Aufgaben zusätzlich auf, z.B. weil die SL krank ist oder die Stelle nicht besetzt.


    Gerade deshalb hilft es nicht, wenn von denjenigen, die sich dem in Teilen oder ganz entziehen, eine Arbeitszeiterfassung abgelehnt wird, weil man unter scheinbarer Effizienz für sich selbst ein Auskommen gefunden hat.

    Die Erfassung würde auch darstellen, dass die Aufgaben längst zu viele sind, dazu aber auch, dass bestimmte Schulstandorte mehr Zeit benötigen und dass der Lehrkräftemangel immer einen Ausgleich bräuchte.

  • Wo bleibt da die Verantwortung für den oder die anderen?

    Haben wir doch gehört, die Verantwortung liegt darin, keins "auf den Deckel" zu kriegen. Da bleibt nur, selbst in Kauf zu nehmen, eins auf den Deckel zu kriegen und nicht alles zu machen, was von oben nach unten weitergereicht wird. Wirklich passieren kann dir am Ende auch nichts, du brauchst nur ein bisschen mehr Mut zum Schulterzucken und wieder nach oben durchreichen. "Das Konzept zur Kindergartenkooperation ist fertig, es ist sehr kurz geworden. Ergänzen Sie gerne noch, was Ihnen zu fehlen scheint."

  • Was spricht dagegen, dass Leute in Beförderungspositionen ihre Aufgaben, die sie selbst nicht mehr schaffen, canceln statt weiterreichen? Inzwischen gibt es so viele Aufgaben, Aktionen und Projekte, dass nicht nur unser Kerngeschäft - Unterricht und Bildung - darunter leidet, sondern auch viele Lehrer schön langsam am Ende ihrer Belastbarkeit angekommen sind. Eine Reduktion der Aufgabenflut wäre dringend erforderlich und kann nur von Führungskräften umgesetzt werden!

  • Bei uns findet Mitte Oktober eine Einwohnerversammlung des Stadtteils, in dem meine Schule steht, statt. 18 Uhr. Die sl will, dass alle Kollegen teilnehmen. Leider finde ich nichts in den Gesetzen (sachsen) zu solchen zusatzveranstaltungen, die ja rein gar nichts mit meinem dienstgeschäft zu tun haben.

    Und zum Thema "die sl sollte Aufgaben delegieren ". Meine sl delegiert so viel, dass sie selbst so viel Langeweile hat, dass sie unsere Schreibtische im lehrerzimmer durchwühlt und uns dann zb auf dort liegende arbeitsblätter anspricht, die sie nicht gut findet.

  • Die sl will, dass alle Kollegen teilnehmen.

    Wollen kann sie das ja. In welcher Form hat die denn den Willen bekundet? In Form einer Weisung? Remonstrieren. Einfach so dahergeplappert? Ja, das machen Schulleiterinnen und andere Leute auch. Sollte man nicht allzu ernst nehmen.


    Wohnt ihr alle in dem Stadtteil?

  • Zitat
    Warum geht man sonst da hin?

    Die sl denkt, wir könnten dort was für die schule rausschlagen (Verschönerung der Umgebung) und somit mehr Schüler an unsere Grundschule locken. Wir haben keinen guten Ruf, unter anderem weil unsere sl als schikanierende mobberin überall bekannt ist.

  • Die sl denkt, wir könnten dort was für die schule rausschlagen (Verschönerung der Umgebung) und somit mehr Schüler an unsere Grundschule locken. Wir haben keinen guten Ruf, unter anderem weil unsere sl als schikanierende mobberin überall bekannt ist.

    Muss man nicht machen...

    Kann aber auch in die Hose gehen. Siehe Aviator.

  • Einwohnerinnenversammlungen richten sich an Einwohnerinnen. Das wäre auch der Tenor meiner Remonstration. Ergänzt um den Mangel an dienstlichem Bezug.


    Versetzungsantrag nicht vergessen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • hr schafft eure Arbeit effizient und haltet den Kolleg:innen den Rücken frei und entlastet sie, weil ihr seht und wisst, dass sie weit mehr als vertretbar machen müssen und ihr sie deshalb nicht noch mit zusätzlichen Aufgaben betraut, oder ihr reicht die Aufgaben nach unten weiter, damit ihr sie vom Tisch habt, eher nach Hause geht und die Kolleg:innen ohne Entlastung und mit vollem Deputat den Aufwand auf sich nehmen müssen.

    Also, ich werde mich hier nicht verteidigen, aber ich verstehe meine Arbeit auch so, dass ich zB bestimmte Orga so vorbereite, das meine KuK sehr wenig Arbeit damit haben. Heißt, ich versuche möglichst effizient Vorgänge zusammenzufassen, Infos zu bündeln, Formular vorzubereiten, dass meine Leute sich nicht ewig an sowas aufhalten müssen. Meine Abteilung funktioniert einwandfrei, das bestätigen mir meine Kollegen oft genug. Ich lehne natürlich auch Aufgaben ab, weil ich weiß, dass meine Kollegen grad gut zu tun haben und nicht noch was brauchen können. Ich halte den KuK den Rücken frei und habe die Übersicht über meinen gesamten großen Bereich. Genau dafür bin ich befördert worden.


    Weiterhin bin ich schon seit 5 Jahren in Vorleistung gegangen. Eigentlich habe ich schon genug für mehrere A15-er gearbeitet. Es ist nicht meine Schuld, dass es diese Beförderung-Stukturen an SEK I und Primarschulen nicht gibt und dort nicht besser besoldet wird. Dass nun gemeint wird, ich müsste deswegen wesentlich mehr arbeiten, ist einfach Blödsinn. Bolzbold hat bereits mehrmals beschrieben: Selbst die Dezernenten in der Behörden haben eine 41-Stunden-Woche. Tauschen möchte ich nicht mit denen. Die haben anderen Kram und sind eine Sandwich-Behörde (nein danke). Trotzdem können sie alles über 41 STd abfeiern und sie machen es auch mit A16. Niemals würde ich darüber urteilen.


    Ws soll das SL-Bashing?

  • Nun kommt die wirklich wichtige Frage: Warum sind so viele SL-Posten unbesetzt, wenn man doch eigentlich nicht anderes macht, als die 10 As:

    Alle anfallende Arbeit auf Andere abschieben, anschließend anscheissen, aber anständig.

  • Bei uns findet Mitte Oktober eine Einwohnerversammlung des Stadtteils, in dem meine Schule steht, statt. 18 Uhr. Die sl will, dass alle Kollegen teilnehmen. Leider finde ich nichts in den Gesetzen (sachsen) zu solchen zusatzveranstaltungen, die ja rein gar nichts mit meinem dienstgeschäft zu tun haben.

    Was für ein Gesetz sollte das sein? Du wirst auch kein Gesetz finden, in dem steht, dass du nicht verpflichtet bist, den Hund deiner SL zu bürsten.


    Geh halt einfach nicht hin.

  • Nun kommt die wirklich wichtige Frage: Warum sind so viele SL-Posten unbesetzt, wenn man doch eigentlich nicht anderes macht, als die 10 As:

    ...

    Sind denn so viele SL-Posten unbesetzt oder nur die von Grundschulen?


    Und bist du selbst denn Schulleiterin?

    Ansonsten nimmst du die Debatte m.E. zu persönlich. Es geht doch nicht darum, wie gut Frau Sissymaus ihren Job macht, sondern warum Kolleg*innen mit A15-Stellen plus Abminderungsstunden Aufgaben an die delegieren können, die bereits pappsatt mit ihren eigenen Aufgaben sind und eben weder Geld noch Zeit dafür erhalten. So jedenfalls habe ich Palim verstanden.

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