Arbeitszeit für nicht unterrichtliche Aufgaben - Recht der LuL

  • Wenn ich mich nicht irre, gelten diese Regelungen nicht für Lehrkräfte. Die Diskussionen darüber, wieso Arbeitszeitgesetze nicht für Beamte bzw. Lehrkräfte gelten, hatten wir doch hier irgendwo schon einmal...

    Ich meine dass das ArbZG bei Pausen keine Möglichkeit für Abweichungen in Tarifverträgen vorsieht.

  • Zudem erscheine ich auch nicht mehr auf "unnötigen" Konferenzen, die Lehrer XY (nicht SL) einberuft um irgendwelchen totalen Nonsense zu besprechen. Wir haben bei uns so 1-2 Kaliber die würden, wenn man sie lässt alle 14 Tage eine Konferenz einberufen um zu besprechen ob man z. B. das WLan Passwort mal wieder ändern könnte. Das sind die Kollegen bei uns, die 5 Fußminuten von der Schule weg wohnen und sonst keine Verpflichtungen haben. :).

    Mir scheint, hier ist der Unterschied zwischen Konferenz und Dienstbesprechung nicht ganz klar. Gleichzeitig wundert mich, dass es in deinem eigenen Ermessen liegen soll, zu welchen Dienstbesprechungen du erscheinst und zu welchen nicht. Dass man keine extra DB für die Frage nach dem WLan-Passwort einberuft, ist natürlich klar.

  • Ich meine dass das ArbZG bei Pausen keine Möglichkeit für Abweichungen in Tarifverträgen vorsieht.

    Doch, es sieht Abweichungen vor. Im Arbeitsrecht gilt nämlich immer das Günstigkeitsprinzip, das besagt, daß immer die für den Arbeitnehmer günstigste Regelung gilt. Bsp.: Gesetzlicher Urlaubsanspruch 24 Tage/Jahr, gemäß Tarifvertrag 30 Tage/Jahr, dann gelten die 30 Tage.

  • Hi, ich bin ja nicht alleine. Man baut im Laufe eines Tages Ruhephasen ein und wechselt sich darin mit Kollegen ab.

  • Bei ausreichend mitfahrendem Personal geht das sicherlich an jeder Schulform. Bei den wenigen Lehrkräften die solche Fahrten tatsächlich begleiten dürfen, wäre ich aber doch dankbar, wenn du das sagen wir für den Primarbereich oder auch die SEK.I- nicht die an Gymnasien und auch nicht die in irgendeinem Paradies, sondern Realschulen/ Hauptschulen, städtischer Raum, arbeitsintensives Einzugsgebiet- ausführen könntest, wie das in jedem Fall klappen kann. Vielleicht stehe ich grad einfach nur auf der Leitung, vielleicht übersiehst du aber auch die Vorraussetzungen anderer Schulformen. :)

    Hi, ich bin an einer Mittelschule im sozialen Brennpunkt. Wir organisieren Klassenfahrten schon vorher so, dass genug Auszeiten für Lehrer möglich sind. Diese sind auch für Schüler ruhigere Zeiten. Dafür sind sie such oft dankbar. Aber wie soll ich das genauer beschreiben?

  • Hi, ich bin an einer Mittelschule im sozialen Brennpunkt. Wir organisieren Klassenfahrten schon vorher so, dass genug Auszeiten für Lehrer möglich sind. Diese sind auch für Schüler ruhigere Zeiten. Dafür sind sie such oft dankbar. Aber wie soll ich das genauer beschreiben?

    Das ist schön zu hören und genauso ist es ja auch gedacht. Die Mitfahrt von mehr als einer Lehrkraft bei Schulfahrten mit Übernachtung dient ja gerade dazu, in einer Art Schichtmodell wechselseitig die Aufsichten zu übernehmen. Der offensichtliche Planungsfehler vieler Fahrten liegt ja gerade darin, dass dies nicht berücksichtigt wird. Dass es in den meisten Situationen schlicht nicht nötig ist, mehrere Aufsichtspersonen gleichzeitig im Dienst zu haben, zeigen ja auch die Schulfahrten ohne Übernachtung, für deren Durchführung i.d.R. bereits eine Lehrkraft pro Klasse ausreicht.

  • Mir scheint, hier ist der Unterschied zwischen Konferenz und Dienstbesprechung nicht ganz klar

    My fault. Die genannte Einberufung war nur beispielhaft und lässt sich beliebig erweitern. Besagte Kollegen lieben auch Dienstbesprechung zum Thema "Lüftungskonzept Gebäudeteil 1", "Unzureichender WLAN Empfang Geb 1 (der super ist!)", "Zu hohe Fehlzeiten von Schüler, der ohnehin mehr oder minder freiwillig da ist", "uralte, vergammelte VHS Kassetten die weggeworfen werden sollen, aber Kollege Hans Hubert (fiktiver Name) hierüber gerne diskutieren würde" und co.

    Heißt ja nicht, dass wir nur Dienstbesprechungen UND Konferenzen haben, die so einen quatsch beinhalten aber die Quote ist manchmal erschreckend hoch im Jahr. Das frisst meine Zeit für Unterrichtsvorbereitung und die ist mir wichtiger und sinnvoller. Wie bereits in einem anderen Thread erwähnt hat die SL dann besseres zu tun als einem Kollegen nachzustellen, der sich den quatsch nicht gibt und wenn doch einmal eine böse Mail kommt oder ich im Lehrerzimmer abgefangen werde erläutere ich dort gerne warum ich dafür keine Zeit habe. Allerdings überlegt sich eine SL in einem großen Berufskolleg 3x ob es Sinn macht sich mit einem fleißigen, störungsfreieren Kollegen anzulegen, wenn es ganz andere "Spezialisten" gibt, gegen die eher vorgegangen werden müsste.


    Ich erscheine durchaus auf Konferenzen und arbeite in freiwilligen AGs mit, allerdings nur, wenn es die Schule in irgendeiner Form weiterbringt, die Verwaltung vereinfacht, einen Nutzen für die Schüler oder Kollegen erkennbar ist. Reine Selbstbeweihräucherungsveranstaltungen lehne ich aber ab mit Verweis auf meine U-Vorbereitung ab.

    Funktioniert.

  • Das ist schön zu hören und genauso ist es ja auch gedacht. Die Mitfahrt von mehr als einer Lehrkraft bei Schulfahrten mit Übernachtung dient ja gerade dazu, in einer Art Schichtmodell wechselseitig die Aufsichten zu übernehmen. Der offensichtliche Planungsfehler vieler Fahrten liegt ja gerade darin, dass dies nicht berücksichtigt wird. Dass es in den meisten Situationen schlicht nicht nötig ist, mehrere Aufsichtspersonen gleichzeitig im Dienst zu haben, zeigen ja auch die Schulfahrten ohne Übernachtung, für deren Durchführung i.d.R. bereits eine Lehrkraft pro Klasse ausreicht.

    Nicht in der sek 1, schon gar nicht in Klasse 5/6 und/oder mit Förderschüler_innen :(

  • Die Mitfahrt von mehr als einer Lehrkraft bei Schulfahrten mit Übernachtung dient ja gerade dazu, in einer Art Schichtmodell wechselseitig die Aufsichten zu übernehmen. Der offensichtliche Planungsfehler vieler Fahrten liegt ja gerade darin, dass dies nicht berücksichtigt wird.

    Dann dürften in Zukunft aber wohl nur noch weibliche Lehrkärfte auf Klassenfahrten mitfahren? Als Mann darf ich ja keine Schülerinnen beaufsichtigen, wohingegen eine Lehrerin alleine durchaus auch Schüler beaufsichtigen darf.

  • Dass es in den meisten Situationen schlicht nicht nötig ist, mehrere Aufsichtspersonen gleichzeitig im Dienst zu haben, zeigen ja auch die Schulfahrten ohne Übernachtung, für deren Durchführung i.d.R. bereits eine Lehrkraft pro Klasse ausreicht.

    Gut, bei unserer Klientel würde eine Lehrkraft pro Klasse nur ausnahmsweise mal in einer Lerngruppe ausreichen. Aber mir persönlich würde auch mal eine 30min Ruhepause, von der hier im Thread die Rede war zwischendrin keinesfalls ausreichen zur Regeneration, insofern weiß ich da wieder, warum ich aktuell komplett raus bin bei allem, was über einen Tagesausflug hinausgeht mit Klassen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Dann dürften in Zukunft aber wohl nur noch weibliche Lehrkärfte auf Klassenfahrten mitfahren? Als Mann darf ich ja keine Schülerinnen beaufsichtigen, wohingegen eine Lehrerin alleine durchaus auch Schüler beaufsichtigen darf.

    Das stimmt nicht. Natürlich darfst du auch als Mann alleine Schülerinnen beaufsichtigen. Es ist lediglich (je nach Bundesland) empfehlenswert bzw. verpflichtend, dass bei Reisen mit Übernachtung mindestens eine männliche und eine weibliche Lehrkraft dabei ist.

  • Dann dürften in Zukunft aber wohl nur noch weibliche Lehrkärfte auf Klassenfahrten mitfahren? Als Mann darf ich ja keine Schülerinnen beaufsichtigen, wohingegen eine Lehrerin alleine durchaus auch Schüler beaufsichtigen darf.

    Aha...da muss ich doch gleich mal meinen SL informieren, dass in Zukunft keine männlichen Lehrkräfte mehr als Pausenaufsichten oder als Klassenlehrer eingesetzt werden dürfen. :teufel:


    PS: Bevor das nicht verstanden wird: Mehr Sarkasmus bekomme ich heute leider nicht mehr hin. Das ist mal wieder ein schönes Beispiel für typischen "Lehrerzimmer-Talk" und selbstverständlich falsch.

    Nicht in der sek 1, schon gar nicht in Klasse 5/6 und/oder mit Förderschüler_innen :(

    Doch, natürlich geht das auch in der Sek 1 grundsätzlich, natürlich jedoch nicht bei allen denkbaren Aktivitäten (auch wieder so ein Steuermechanismus). Bei Förderschülern hat man tatsächlich oft auch bei Schulfahrten ohne Übernachtung zusätzliches Personal dabei. Demenstprechend muss dann natürlich auch bei solchen mit Übernachtung zusätzliches Personal mitkommen. Anders ausgedrückt: Wenn man für eine konkrete Gruppe bereits weiß, dass man wirklich mehr als eine Aufsichtsperson gleichzeitig benötigt, kann man nicht nur mit 2 Personen auf eine Klassenfahrt fahren. Darauf ist beim Antrag der Fahrt bereits explizit hinzuweisen.

  • Aha...da muss ich doch gleich mal meinen SL informieren, dass in Zukunft keine männlichen Lehrkräfte mehr als Pausenaufsichten oder als Klassenlehrer eingesetzt werden dürfen. :teufel:

    Genial! Schulleitungen hassen diesen Trick!

  • Es ist lediglich (je nach Bundesland) empfehlenswert bzw. verpflichtend, dass bei Reisen mit Übernachtung mindestens eine männliche und eine weibliche Lehrkraft dabei ist.

    Genau, meine Tochter ist heute morgen gerade mit zwei männlichen Lehrkräften auf Klassenfahrt gefahren, kommt öfter in Oberschulen hier vor. Die Grundschule darf übrigens nie mehr als eine Lehrkraft pro Klasse mit auf Klassenfahrt nehmen, da sehe ich dann schon Probleme mit dem System. Ausflüge gibts bei uns nur mit zwei Begleitpersonen!

  • Die Grundschule darf übrigens nie mehr als eine Lehrkraft pro Klasse mit auf Klassenfahrt nehmen, da sehe ich dann schon Probleme mit dem System.

    Das ist wirklich ein Konstruktionsfehler im System und leider nachvollziehbar, dass das an Grundschulen kaum anders umsetzbar ist. Wie löst ihr dann das Aufsichtsproblem? Vermutlich durch Mitnahme von externen Personen, wie Eltern, oder?

  • Das ist wirklich ein Konstruktionsfehler im System und leider nachvollziehbar, dass das an Grundschulen kaum anders umsetzbar ist. Wie löst ihr dann das Aufsichtsproblem? Vermutlich durch Mitnahme von externen Personen, wie Eltern, oder?

    Wir sind glücklicherweise Mit 20 Klassen deutlich größer als die Grundschule meiner Kinder, die ja nur zweizügig ist und ja, dort bin ich auch bereits als Mutter mitgefahren auf Klassenfahrt.

  • Ich erfasse regelmäßig meine eigene Arbeitszeit. Unabhängig von den von Bolzbold angesprochen Punkten wie Arbeitsdichte (diese werden ob ihrer Subjektivität eher nie messbar sein) bekomme ich so einen ganz guten Überblick und stelle z.B. fest, dass mein Klassenfahrten zeitlich im Rahmen sind oder man bei der Arbeit am heimischen Schreibtisch auch einfach mal den Stift fallen lassen kann. Diese Freiheit hat man als Lehrerin ja.


    So sorge ich ganz gut für mich selber und arbeite im im Kalenderjahr- was die reine Arbeitszeit angeht- tatsächlich ziemlich genauso viel wie andere Arbeitnehmerinnen auch (trotz Korrekturfach, KL und Sonstigem) und käme nicht auf die Idee, Klassenfahrten als Mehrarbeit zu sehen.

    Ähm...da hast du aber falsche Vorstellungen, wieviel andere Arbeitnehmer mit einem Bürojob normalerweise effektiv arbeiten. Ich habe früher im Büro den halben Tag im Internet gesurft bzw. hier mal ne Kaffeepause oder da nen Spaziergang gemacht. Der Stresslevel und die Arbeitsdichte ist als Lehrer sowas von wesentlich höher, dass es sich manche vielleicht gar nicht eingestehen wollen.

  • Es gibt überall faule Socken und Schlaftabletten.

    Ich hatte in meinem aktuellen Job teilweise so viel Stress, dass ich oft erst daheim auf Klo gegangen bin und mir mein Müsli vorm Bildschirm reingeschoben habe. Pause? Wird einem automatisch vom Arbeitszeiterfassungssystem nach 6 Stunden abgezogen um das Arbeitsschutzgesetz einzuhalten, gemacht hab ich die selten bis nie.

    Ich sag nicht, dass das gesund ist. Aber so sieht die andere Seite der Medaille aus. Insbesondere, sobald man Verantwortung für Mitarbeitende und Finanzen trägt, ist nichts mit Stunden im Netz surfen oder auch "gemütlich" seinen Kram zu machen.

    Seit ich gekündigt habe und nicht mehr mit dauernd neuen Aufgaben betraut werde (weil man möchte, dass ich meine aktuellen Sachen ordentlich fertig bringe und übergebe), sitz ich meinen Job auch an einer Arschbacke ab.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Ähm...da hast du aber falsche Vorstellungen, wieviel andere Arbeitnehmer mit einem Bürojob normalerweise effektiv arbeiten. Ich habe früher im Büro den halben Tag im Internet gesurft bzw. hier mal ne Kaffeepause oder da nen Spaziergang gemacht. Der Stresslevel und die Arbeitsdichte ist als Lehrer sowas von wesentlich höher, dass es sich manche vielleicht gar nicht eingestehen wollen.

    Gut, das kommt auf den Blickwinkel an. Warum vergleichst du uns Lehrerinnen denn mit einer Arbeitnehmerin in einem Bürojob? Haben wir doch garnicht. Vergleich den Job doch lieber mal mit dem einer Krankenschwester, die alleine auf Station ist. Die hat glaub ich aufgrund der Verantwortung, die sie trägt, ein höheres Stresslevel. Oder die Erzieherin mit 25 Kindern in der Gruppe. Die Arbeitsdichte will ich nicht haben. Die leisten ihre Stunden nach Vertrag bzw. bauen Überstunden auf. Ich mache das eben, indem ich selber nachhalte, wieviel ich arbeite.

    Natürlich ist unser Job stressig und anspruchsvoll. Ich persönlich sehe aber auch genug Möglichkeiten, mich zu entlasten.


    Edit: Das sind auch Äpfel und Birnen, klar, aber bei angemessener Bezahlung und Freizeit in meinem Job.

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