Geldgeschäfte an Schulen

  • Wenn das beruflich ist, dann würde ich eben vermerken dass die Fortbildung ausdrücklich auf eigene Kosten absolviert wird und die Schulleitung dieses nicht gut findet.

    Das kann aber auch anders sein. Meine Schulleitung hat nichts gegen Fortbildungen auf eigene Kosten während der unterrichtsfreien Zeit. Ich habe auch schon für eine berufsrelevante, aber leider nicht finanzierbare Tagung bezahlten Sonderurlaub bekommen.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Was ich nicht verstehe, ist, warum man eine berufliche Situation so weit in sein Leben eindringen lässt.

    Genau das ist das Ding.


    Es ist nicht gut, wenn der Dienstherr keine adäquate Möglichkeit Gelder zu verbuchen bereit stellt.

    Es gibt keinerlei Pflicht etc. sich dann privat darum zu kümmern und grundsätzlich ist auch davon abzuraten.


    Aber es gibt Menschen, die trotzdem Lust auf Klassenfahrt haben oder aus anderen Gründen dazu bereit sind. Dazu gibt es in den entsprechenden Bundesländern Möglichkeiten ohne dass es gleich kritisch wird.


    Genauso gibt es Kollegen, die in ihrer Freizeit den Schulchor/Garten-AG/.... machen. Auch das müsste der AG bezahlen und so weit und so fort. Aber sie sind aus welchen Gründen auch immer dazu bereit.


    Du trennst Beruf und Leben strikt. Alles ok. Andere sehen es anders. Auch ok.

  • das.

    (Einmal abgesehen davon, dass das Nutzen eines brachliegenden Kontos für mich jetzt nicht wirklich ein Eindringen der Schule in mein Privatleben ist.)

    Ich habe nicht den Eindruck, dass du überblickst, was alles schief gehen kann. Einiges wurde hier genannt und ignoriert. Die Folgen für dein Privatleben können erheblich sein.


    Du solltest nur damit leben, dass andere nicht so denken wie du.

    Ja, wiese auch nicht.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    • Offizieller Beitrag

    Einiges wurde hier genannt und ignoriert. Die Folgen für dein Privatleben können erheblich sein

    ignoriert, weil nicht relevant. Aus meiner Sicht.(Warum, dass wiederhole ich jetzt hier nicht. Das wurde bereits oft genug geschrieben. )


    Gingergirl: wie Pepe schrieb, der Schulträger will es nicht. Muss er ja auch nicht. Wir sind und bleiben aber im Gespräch.

  • Du trennst Beruf und Leben strikt. Alles ok. Andere sehen es anders. Auch ok.

    Nein nicht "auch Ok", weil dann die erste Gruppe schlechter da steht und es Erwartungen gibt die überhaupt nicht im Leistungsumfang vorgesehen sind. Am Ende sind das alles Verletzungen der Rechte und insbesondere auch des Arbeitszeitgesetzes.

  • Weil er es nicht muss - der Schulträger. EIn richtiger Grund wurde hier in den fast 900 Beiträgen nicht herausgefunden. :/

    Meine anekdotische Auskunft in Zusammenhang mit geschätzt 10 Schulen ist: Verwaltungsaufwand zu hoch. Die Trägerin möchte dafür keine personellen Kapazitäten zur Verfügung stellen, weder in der Trägerinnen- noch in der Schulverwaltung.

  • Weil er es nicht muss - der Schulträger.

    Das finde ich nicht so klar. Immerhin ist die Schulträgerin für die sachliche Ausstattung der Schulen zuständig. Warum sollte so ein Konto das ausgenommen sein.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Nein nicht "auch Ok", weil dann die erste Gruppe schlechter da steht und es Erwartungen gibt die überhaupt nicht im Leistungsumfang vorgesehen sind. Am Ende sind das alles Verletzungen der Rechte und insbesondere auch des Arbeitszeitgesetzes.

    Diese Argumentation kann ich echt nicht mehr hören. Was ist mit der Kellnerin, die besonders nett zu ihren Gästen ist? Oder einfach der Paketbote, der noch ein zweites Mal vorbeikommt, weil der Empfänger nicht da ist. Was ist mit dem Polizisten, der ein wenig länger macht um noch jemanden zu helfen. Oder von seinem privaten Geld jemanden etwas zu essen oder trinken kauft? Oder der Hausarzt, der nach Praxisschluss noch mal bei seiner Patientin vorbeikommt?

    Wo siehst du den Bezug zum Arbeitszeitgesetzes? Wenn ich mein privates Konto für eine Abrechnung nutze, geht es doch in der Regel deutlich einfacher und schneller.

  • Was ist mit der Kellnerin, die besonders nett zu ihren Gästen ist? Oder einfach der Paketbote, der noch ein zweites Mal vorbeikommt, weil der Empfänger nicht da ist. Was ist mit dem Polizisten, der ein wenig länger macht um noch jemanden zu helfen. Oder von seinem privaten Geld jemanden etwas zu essen oder trinken kauft? Oder der Hausarzt, der nach Praxisschluss noch mal bei seiner Patientin vorbeikommt?

    Entstehen daraus auch entsprechende, m.E. unverschämte, Anspruchshaltungen?

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Was ist mit der Kellnerin, die besonders nett zu ihren Gästen ist? Oder einfach der Paketbote, der noch ein zweites Mal vorbeikommt, weil der Empfänger nicht da ist.

    Bei diesen Beispielen werden aber keine privaten finanziellen Mittel genutzt (vgl. Anschaffung von Materialien mit dem eigenen Geld bei Lehrern) und die Kellnerin und der Paketbote bringt sich nicht in Situationen, die im Extremfall potentiell dienstliche oder juristische Konsequenzen haben können (vgl. Nutzung des Privatkontos für dienstliche Zahlungseingänge).

    Was ist mit dem Polizisten, der [...] von seinem privaten Geld jemanden etwas zu essen oder trinken kauft?

    Wenn das eine gewisse Regelmäßigkeit hat, sehe ich das ebenso kritisch wie bei Lehrern, die privates Geld dienstlich nutzen. Dass ich meinen Schülern fürs Abi ein Stück Schokolade hinlege oder im Sommer mal eine Packung Wassereis spendiere, weil ich Lust darauf habe, ist ebenso okay wie der Polizist, der ausnahmsweise mal jemanden eine Flasche Wasser hinhält. Wenn es aber mit einer erwartbareb Regelmäßigkeit notwendig oder hilfreich ist, muss der Dienstherr dafür aufkommen. Ich bin mal im Hochsommer im Fitnessstudio wg. Kreislauf umgekippt. Da hat mir der Trainer aus dem Verkaufskühlschrank einen isotonischen Drink in die Hand gedrückt. Ich bin sicher, den hat das Studio gezahlt, bei dem ich Kunde bin, nicht der Trainer privat, der dort nur angestellt ist.

    Oder der Hausarzt, der nach Praxisschluss noch mal bei seiner Patientin vorbeikommt?

    Siehe Kommentar von Dr. Caligiari - wenn ich spätabends noch schnell die Abivorbereitung meines Schülers durchsehe, die er mir panisch kurz vorm Abi geschickt hat, kostet mich das kein privates Geld und ich verrechne es mit meiner sonstigen Arbeitszeit. Kein Problem.

  • Diese Argumentation kann ich echt nicht mehr hören. Was ist mit der Kellnerin, die besonders nett zu ihren Gästen ist?

    Bleibt die denn aus Nettigkeit unbezahlt ein paar Stunden länger?

    Wo siehst du den Bezug zum Arbeitszeitgesetzes? Wenn ich mein privates Konto für eine Abrechnung nutze, geht es doch in der Regel deutlich einfacher und schneller.

    Nirgendwo, bei dem Post, den ich zitiert habe, ging es nicht um Girokonten. Vielleicht liest du erstmal.

  • Wenn schon wieder Vergleiche mit anderen Gewerken anstehen, dann doch bitte in beide Richtungen.


    In welchem Beruf ist es denn üblich, den Geldverkehr über die Privatkonten der Mitarbeiterinnen abzuwickeln? Wie reagiertet ihr, wenn euch eine Finanzbeamtin aufforderte, die Steuernachzahlung auf ihr Konto bei der örtlichen Spaßkasse zu überweisen? Das sei schließlich nicht verboten.


    Ansonsten weiß ich bei vielen Leuten halt auch nicht, was da im Arbeitsvertrag steht. Ich möchte aber auch denen raten, sehr genau zu schauen, was sie darüber hinaus machen. Vom Betreten rechtlicher Minenfelder rate ich auch dort ab.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Entstehen daraus auch entsprechende, m.E. unverschämte, Anspruchshaltungen?

    Ja. Du musst doch nur mal zum Bäcker / Restaurant / ... gehen. Da siehst Du schnell, was die Kunden teilweise für Ideen haben.

  • Bleibt die denn aus Nettigkeit unbezahlt ein paar Stunden länger?

    Ja! In den etlichen Berufen ist unbezahlte Mehrarbeit normal. Natürlich ist das nicht erlaubt. Aber es wird gemacht. Und es gibt genug Beispiele, wo Menschen freiwillig etwas länger bleiben, weil sie ein Bedürfnis haben noch etwas zu erledigen.

    Bei diesen Beispielen werden aber keine privaten finanziellen Mittel genutzt (vgl. Anschaffung von Materialien mit dem eigenen Geld bei Lehrern) und die Kellnerin und der Paketbote bringt sich nicht in Situationen, die im Extremfall potentiell dienstliche oder juristische Konsequenzen haben können (vgl. Nutzung des Privatkontos für dienstliche Zahlungseingänge).

    Es gibt auch in der freien Wirtschaft Situationen, wo der Mitarbeiter privates Geld einsetzt. Die Messer des Küchenchefs, das Handy/Navi des Paketboten, die Fortbildung, ... Letztlich ist auch mal ein geben und ein nehmen.

    Extremfall potentielle juristische Konsequenzen ... Genau das ist das Problem. Du machst aus einer Mücke einen Elefanten. Ja, du kannst einen Fall konstruieren, wo Du Probleme bekommst. Wenn der Paketbote von der vorgegeben Tour abweicht, um noch ein Paket zuzustellen ist es genauso. Ein Freund hat mal von einem Fall erzählt, wo ein Paketbote ein Paket zur Wohnungstür hochgetragen hat und sich dabei den Rücken kaputt gemacht hat. Er hat dann Ärger bekommen, weil das Paket zu schwer und er es laut Dienstvorschrift nicht zustellen sollte.


    Ich glaube gerade bei Ausflügen und Klassenausflügen gibt es so viele andere potentielle Gefahrenstellen. Wenn es in einem BL keine andere Regelung gibt, wird man dir da nur schwer Probleme bereiten können, wenn Du dich so verhältst.

  • Der Sachaufwandsträger hat doch gar kein Interesse, ein Konto aufzumachen, solange die SL das privat machen. Wie wickelt ihr denn dann andere Sachen ab? Habt ihr kein Budget, mit dem ihr z.B. Material für Kunst bestellen könnt?

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