Geldgeschäfte an Schulen

  • Was ich viel schlimmer finde..

    Unser Träger verlangt jetzt eine Kassenprüfung von 2 KuK's 1x im Jahr...Diese Kuk"s müssen per Konferenz gewählt werden und die ordnungsgemäßen Buchungen bestätigen..

    Absolute Hölle...m.E. von Laien " mal so eben" nicht machbar.


    Ach ja. Ich bin in NRW und wir haben 4!! Schulkonten..

    Verlangen kann die Schulträgerin das ja. Deswegen müsst ihr das noch lange nicht machen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Du hast die Anführungsstriche gesehen und verstanden?

    Nein, verstehe ich nicht, möchte ich auch nicht. Derartiges Begriffswirrwarr brauche ich nicht. Warum machen wir es und nicht einfach und sagen „Schulkonto“ zum Schulkonto und „Privatkonto“ zum Privatkonto?


    Hast du die Anführungsstriche gesehen?

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Rechtsicherheit: 0 zu 0 (Rechtliche Probleme kann es nur bei aktiver Veruntreuung geben. Aber dann ist man als Lehrer auch selbst schuld. (Siehe die Beispiele oben auf meine Frage, warum ein Privates Konto in NRW gegen Recht und Gesetz verstoßen würde.))

    Die Veruntreuung kann schon da beginnen, wo Zinserträge anfallen und nicht wieder ausgezahlt werden (woran man erst einmal denken muss), oder wenn man sich schlicht und einfach (zu seinen Gunsten) verrechnet. Dann geht es im ärgsten Fall darum zu beweisen, dass das ein Versehen und keine Absicht war, und man muss hoffen, dass man dies gegenüber dem Dienstherrn oder einem Gericht glaubhaft (genug) rüberbringen kann.

    Dass z.B. in Hessen explizit benannt wurde, dass schulische Gelder auf Privatkonten zu verwalten nicht rechtmäßig ist, sollte ebenfalls ein klarer Hinweis sein, dass dies prinzipiell auch in anderen Bundesländern gilt, wenngleich es nicht so klar kommuniziert wird (ist für den Dienstherrn eben angenehmer, wenn die Lehrkräfte das mit sich machen lassen).

    Und ehrlich gesagt sagt mir das auch einfach mein gesunder Menschenverstand: Ich würde mich jedenfalls weigern, Gebühren für ein Parkticket auf das Girokonto der Politesse zu überweisen, wenn sie mich so anweisen würde: Das KANN einfach nicht rechtens sein. Weshalb das bei Lehrern so anders sein sollte, erschließt sich mir nicht. Zugegeben schließe ich nicht mit dem stärksten Argument, aber doch auch mit einem wichtigen Hinweis, wie ich finde.

    Insgesamt bleibe ich also bei: Rechtssicherheit -> 1:0 für die Abwicklung über ein Schulkonto.

    Zitat

    Praktikabilität: 0 zu 1 fürs eigene Konto. So kann man es viel besser im Blick und im Griff haben und muss nicht immer wieder auf Dritte (hier die Sekretärin) zugreifen.

    Ich muss gar nicht zugreifen, die Finanzabwicklung läuft komplett über die Sekretärin. Ich habe die Klassenfahrt (auf Namen der Schule) gebucht und einen Elternbrief mit Zahlungsaufforderung herausgegeben. Alles weitere läuft nun über das Sekretariat. Da muss ich nichts mehr im Blick haben. Wenn jemand nicht zahlt, mahnt die Sekretärin dies an. Für die Frage "haben meine Eltern schon bezahlt?" müssen die SuS ins Sekretariat gehen, nicht zu mir. Ich bin komplett aus dem Zahlungsverkehr raus.

    Praktikabilität macht das 2:0 für die Abwicklung über das Schulkonto - aus Lehrersicht, aus Sicht der Sekretärin ist das natürlich anders.


    Zitat

    Ungeachtet dessen nutzen unsere Kollegen auch kein "eigenes Konto", sondern ein "Schulkonto", welches auf meinen Namen läuft. Schrieb ich ja schon. Also nichts anderes als ein Privatkonto des Schulleiters, welches nur für diese Zwecke da ist.

    Dass du zumindest dein Privatkonto zur Verfügung stellst ist löblich, und besser als wen KuK ihre eigenen Privatkonten nutzen. So trägst du selbst das Risiko, das du dadurch erzeugst, kein Schulkonto zur Verfügung zu stellen bzw. einzufordern. Aber da auch du Kollege bist (in anderem Amt, aber eben trotzdem Kollege) finde ich das immer noch nicht richtig. Auch du hast dieses Risiko nicht zu tragen. Eine angemessene Ausstattung zur Verrichtung der Dienstgeschäfte ist Aufgabe des Schulträgers, und wer möchte, dass Schulen Aktivitäten durchführen, die ein Konto erfordern, musss ein Konto zur Verfügung stellen.

    Warum Trübsal blasen, wenn man auch Seifenblasen kann?

  • Ich würde mich jedenfalls weigern, Gebühren für ein Parkticket auf das Girokonto der Politesse zu überweisen, wenn sie mich so anweisen würde

    Und deshalb frage ich mich, ob die Eltern überhaupt wissen, dass sie auf ein Privatkonto überweisen sollen. Was steht denn da in der Zahlungsaufforderung? Begriffliche Klarheit finde ich hier schon wichtig.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    • Offizieller Beitrag

    Zu Hessen: nur weil Hessen das verbietet, ist es nicht automatisch überall verboten oder kritisch. In NRW ist es erlaubt.


    Risiko: wir kommen halt zu einer unterschiedlichen Risiko-Bewertung. Nach meinem Dafürhalten gibt es kein Risiko, wenn man das Geld nicht bewusst veruntreut. Und dass man bei der Verwaltung der Rechnungen nicht schludern sollte, habe ich ja weiter oben schon geschrieben.


    Praktikabilität: hm, da habe ich gerade drüber nachgedacht. Im Grunde ist es hier ja auch so, wie du es geschrieben hast. Geld der Klassen für Klassenfahrten landen im Briefumschlag auf dem Tisch der Sekretärin, diese (oder ich) zahlt es aufs "Schulkonto" ein. Und ich habe drauf Zugriff und kann das Geld dann weiterleiten. Für die Klassenlehrer ist es also genau praktisch wie für dich. (Hatte es jetzt nur aus meiner Perspektive gesehen, da ich ja auch den Vollzugriff habe und nicht den Umweg über die Sekretärin gehen muss.)


    Ich gebe dir aber recht: schöner wäre es sicherlich, wenn der Schulträger ein Konto zur Verfügung stellt. Aber wenn das nicht ist, muss ich das Problem vor Ort lösen. (Was ja rechtlich auch möglich ist.) Aber zumindest für mich kann ich dann sagen, dass ICH das Problem löse. Nicht meine Kolleginnen.

    (Danke auch für deine Rückmeldung dazu.)

  • Ich gebe dir aber recht: schöner wäre es sicherlich, wenn der Schulträger ein Konto zur Verfügung stellt.

    Aber warum sollte er?

    Aber wenn das nicht ist, muss ich das Problem vor Ort lösen.

    Die Haltung ist in meinen Augen das Problem. Wir müssen eben nicht vor Ort Probleme lösen, die andere woanders verursachen.


    Insbesondere sollten wir uns nicht ständig Problem an die Backe nageln.

  • Die Haltung ist in meinen Augen das Problem. Wir müssen eben nicht vor Ort Probleme lösen, die andere woanders verursachen.

    Doch, das müssen wir, klar wir können uns auch so wie du hinstellen, aufstampfen und sagen, das geht so nicht, dann machen wir eben keine Klassenfahrten usw. aber das ist auch keine Lösung, denn die geht zu Lasten der falschen. Wir brauchen eine praktikable Lösung und das kurzfristig und die vom kleinen grünen Frosch ist eine.
    Und nein, wir nageln uns nicht Probleme an die Backe, sondern andere tun das und wir suchen Lösungen zu Gunsten des Kollegiums und der Schüler und nicht des Schulsystems.

  • Wir müssen eben nicht vor Ort Probleme lösen, die andere woanders verursachen.

    Das heißt, du machst keine Klassenfahrten und deine Kollegen müssen deswegen öfter fahren, damit alle Klassen drankommen? Und das nehmen die hin? Oder spricht einfach inzwischen keiner mehr mit dir und es ist dir egal?

  • Das heißt, du machst keine Klassenfahrten und deine Kollegen müssen deswegen öfter fahren, damit alle Klassen drankommen?

    Bitte Schulform beachten! An einem BK - wo O. Meier ja tätig ist - werden wohl kaum alle Klassen auf Klassenfahrt fahren; wenn überhaupt, dann eher Vollzeit- und höchstwahrscheinlich keine Berufsschulklassen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Das heißt, du machst keine Klassenfahrten und deine Kollegen müssen deswegen öfter fahren, damit alle Klassen drankommen?

    Es fahren nicht alle Klassen. Dafür reichten schon die vorgesehen Sachmittel nicht.


    Ich kann mich nicht entsinnen, jemals jemanden angewiesen, gebeten oder überredet zu haben, zu fahren.


    Die formalen Gründe, die mich am fahren hindern, gelten auch für die anderen. Wenn diese trotzdem meinen, fahren zu müssen, rate ich ihnen zwar ab, kann sie aber nicht wirksam abhalten.


    Nein, wegen meiner muss niemand fahren.

  • Bitte Schulform beachten! An einem BK - wo O. Meier ja tätig ist - werden wohl kaum alle Klassen auf Klassenfahrt fahren; wenn überhaupt, dann eher Vollzeit- und höchstwahrscheinlich keine Berufsschulklassen.

    Hmm also ich war in der Berufsschule auch auf Klassenfahrt

  • Hmm also ich war in der Berufsschule auch auf Klassenfahrt

    Das hat dein Ausbildungsbetrieb mitgemacht? Wow! Ich habe noch nie gehört (weder an mir bekannten BBSn noch von Personen, die eine Berufsausbildung gemacht haben oder gerade noch machen), dass Berufsschulklassen mehrtägige Klassenfahrten unternehmen. Ausgenommen davon sind natürlich Tagesfahrten, Betriebsbesichtigungen, Auslandspraktika o. ä. Na ja, vielleicht ist das mal wieder bundesland- und natürlich auch betriebsabhängig.

    An unserer BBS sind während der gesamten 20 Jahre, die ich nun schon dort bin, zumindest noch nie Berufsschulklassen auf Klassenfahrt gefahren. Mittlerweile fahren eh nur noch die wenigsten Klassen bei uns für mehrere Tage weg (nur noch die 12. Klassen des BG und einige wenige ein- oder zweijährige BFS-, BES- oder Fachschulklassen), was aber insbesondere daran liegt, dass die SuS kein Interesse daran haben.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Das hat dein Ausbildungsbetrieb mitgemacht? Wow! Ich habe noch nie gehört (weder an mir bekannten BBSn noch von Personen, die eine Berufsausbildung gemacht haben oder gerade noch machen), dass Berufsschulklassen mehrtägige Klassenfahrten unternehmen. Ausgenommen davon sind natürlich Tagesfahrten, Betriebsbesichtigungen, Auslandspraktika o. ä. Na ja, vielleicht ist das mal wieder bundesland- und natürlich auch betriebsabhängig.

    An unserer BBS sind während der gesamten 20 Jahre, die ich nun schon dort bin, zumindest noch nie Berufsschulklassen auf Klassenfahrt gefahren. Mittlerweile fahren eh nur noch die wenigsten Klassen bei uns für mehrere Tage weg (nur noch die 12. Klassen des BG und einige wenige ein- oder zweijährige BFS-, BES- oder Fachschulklassen), was aber insbesondere daran liegt, dass die SuS kein Interesse daran haben.

    Warum nicht, wenn das Teil der Ausbildung ist? Das war bei meiner Berufsschule keine Bespaßungsfahrt. Auch als Referendar fährt man doch für ein paar Tage mit dem Kurs weg. Oder ist das wieder in jedem Bundesland/Seminar anders?

  • Ja, das scheint so zu sein. Wie gesagt: Klassenfahrten in Klassen der dualen Berufsausbildung sind mir gänzlich unbekannt. Im Ref. ist es zwar teilweise so, dass man mit dem Studienseminar zwei oder drei Tage wegfährt, aber das war bei uns damals auch nicht der Regelfall. Wir waren nur einmal übers Wochenende weg (das war aber eine "Freizeitfahrt", die der Personalrat der Refis organisiert hatte) und dann hatte ich noch Glück, dass ich ausgelost wurde für eine viertägige Fahrt nach Mannheim (Do. bis So., damit wir nicht zu viele Tage in den Schulen fehlen), wo wir an dem Freitag bei "SAP" waren und am Samstag in Heidelberg (Stadtbesichtigung). Das war aber auch eine Fahrt, die nur ausnahmsweise stattfand; daher wurden die Teilnehmer*innen unter allen Refis, die Interesse hatten, ausgelost, weil mehr Personen daran Interesse hatten, als Plätze frei waren.


    Wie war denn bei dir in der Berufsschule diese Klassenfahrt organisiert bzw. was habt ihr dort gemacht?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ja, das scheint so zu sein. Wie gesagt: Klassenfahrten in Klassen der dualen Berufsausbildung sind mir gänzlich unbekannt. Im Ref. ist es zwar teilweise so, dass man mit dem Studienseminar zwei oder drei Tage wegfährt, aber das war bei uns damals auch nicht der Regelfall. Wir waren nur einmal übers Wochenende weg (das war aber eine "Freizeitfahrt", die der Personalrat der Refis organisiert hatte) und dann hatte ich noch Glück, dass ich ausgelost wurde für eine viertägige Fahrt nach Mannheim (Do. bis So., damit wir nicht zu viele Tage in den Schulen fehlen), wo wir an dem Freitag bei "SAP" waren und am Samstag in Heidelberg (Stadtbesichtigung). Das war aber auch eine Fahrt, die nur ausnahmsweise stattfand; daher wurden die Teilnehmer*innen unter allen Refis, die Interesse hatten, ausgelost, weil mehr Personen daran Interesse hatten, als Plätze frei waren.


    Wie war denn bei dir in der Berufsschule diese Klassenfahrt organisiert bzw. was habt ihr dort gemacht?

    Ähnlich wie bei der Refifahrt. Vormittags Unterricht, nachmittags Spielchen, abends gesoffen. Organisiert war das über die Schule, Betriebe wussten Bescheid und müssen Lehrlinge sowieso auch für den wöchentlichen Unterricht freistellen.

  • müssen Lehrlinge sowieso auch für den wöchentlichen Unterricht freistellen.

    Das ist ja klar! Ob hier in NDS die Ausbildungsbetriebe ihre Azubis auch für mehrtägige Klassenfahrten freistellen müssen, kann ich nicht sagen. Im Runderlass "Schulfahrten" heißt es: "Bei Schulfahrten im Sinne von Nr. 2.3 und Nr. 5 von Klassen oder Gruppen von Berufsschulen bedarf es der vorherigen Abstimmung mit den betroffenen Ausbildungsbetrieben." Das klingt für mich so, als wenn die Betriebe eine Freistellung für mehrtägige Fahrten durchaus verweigern könnten, sprich: die Azubis in dem Fall Urlaub für die Dauer der Fahrt nehmen müssten. Aber Genaueres dazu weiß ich leider nicht. Ich werde mal im Kollegium nachfragen, ob jemand schon Erfahrung mit Klassenfahrten in Berufsschulklassen gemacht hat.

    In NDS ist die Teilnahme an Schulfahrten mit Übernachtung im Übrigen sowieso für Lehrkräfte wie auch Schüler*innen freiwillig. SuS, die nicht mit auf Klassenfahrt fahren, werden anderweitig beschult.

    Ähnlich wie bei der Refifahrt. Vormittags Unterricht, nachmittags Spielchen, abends gesoffen.

    Die Fahrten, die unsere Refis über ihr Studienseminar machen, beinhalten keinen "Unterricht" und auch keine "Spielchen". Da finden Workshops oder Projekte zu bestimmten Themen statt, wie mir unsere LiV berichten.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

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