Seiteneinstieg in S.-A. mit Rechtswissenschaften

  • In NRW gibt es das Fach Rechtswissenschaften am BK. Hier wäre also tatsächlich ein Quereinstieg möglich. Denn OBAS gibts nicht nur für Mangelfächer, sondern auch dann, wenn die Stelle aufgrund örtlicher Gegebenheiten nicht besetzt werden kann.

    Im ländlichen Raum ist es oft schwer, überhaupt jemanden zu bekommen.

  • Ich denke da geht es eher um Verwaltung, Buchhaltung, Schriftverkehr etc.

    Nach Wikipedia:

    Zitat

    Die Ausbildung umfasst alle Arbeiten, die in einer Anwaltskanzlei anfallen. Dazu gehören beispielsweise Aktenführung, Mandantenempfang und Telefonate, Wiedervorlagen, Erledigung von Schriftverkehr nach Diktat oder eigenständig (Anspruchsbegründungen, Klageerwiderungen, Klageeinreichungen), Überwachung von Terminen, Berechnung von Fristen (Berufung, Revision), Buchführung und Kassenwesen, Führen des Terminkalenders, Vorbereiten von Mandantenbesprechungen und Zwangsvollstreckungen (Pfändungen, Mobiliarvollstreckung) und das Organisieren und Abrechnen von Geschäftsreisen.

    Klingt nach einer Mischung aus betriebs-, verwaltungswirtschaftlichen und justistischen Aufgabenbereichen.

  • Klingt nach einer Mischung aus betriebs-, verwaltungswirtschaftlichen und justistischen Aufgabenbereichen.

    Nö das klingt eigentlich nur nach Verwaltungstätigkeiten. Vielleicht das Vorbereiten von Mandantenbesprechungen und Zwangsvollstreckungen.

  • Ist halt auch die Frage, wo dieses "Verwaltungsseminar" stattfindet.

    "Verwaltungsseminar" ist i.d.S. keine Umschreibung für eine Seminarveranstaltung, sondern für die Institution, wo u. a. Lehrgänge für die Azubis zur/zum Verwaltungsfachangestellten, Fortbildungen im Verwaltungsbereich,... stattfinden. Laut dieser Website gibt es in Hessen sechs Verwaltungsseminare (in

    Frankfurt, Gießen, Wiesbaden, Darmstadt, Kassel und Fulda): Standorte der Verwaltungsseminare - Hessischer Verwaltungsschulverband - HVSV

    Wie gesagt, gibt es diese Einrichtungen in NDS auch; hier heißen sie für die kommunale Verwaltung "Niedersächsisches Studieninstitut" (mit drei Bildungszentren in Braunschweig, Hannover und Oldenburg) und für die Beschäftigten der Landesverwaltung und des Innenministeriums ist das "Studieninstitut des Landes Niedersachsen" zuständig (Sitz: Bad Münder, mit Außenstelle Hannover).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • In NRW gibt es das Fach Rechtswissenschaften am BK.

    Ach, siehste, wieder was gelernt! An der Uni Magdeburg, wo man - wenn ich mich nicht irre - als einzige Uni in Sachsen-Anhalt das Lehramt BBS studieren kann, gibt es allerdings auch nur die berufliche Fachrichtung "Wirtschaft und Verwaltung". (BTW: Interessanterweise (also für mich als Englischlehrerin interessant) wird dort Englisch als mögliches Studien-/Unterrichtsfach gar nicht angeboten; im Gegensatz zu NDS und anderen BL erscheint mir an der Uni Magdeburg insgesamt das Angebot der Unterrichtsfächer recht "übersichtlich".)

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich kann kaum verstehen, dass hier Rat gegeben und der Quer/Seiteneinstieg unterstützt wird. Ich würde das erst tun, nachdem es mir ebenso möglich wäre, einen Quereinstieg als Anwalt oder Richter mit meinem Lehramtsstudium zu vollziehen.

  • Ich kann kaum verstehen, dass hier Rat gegeben und der Quer/Seiteneinstieg unterstützt wird. Ich würde das erst tun, nachdem es mir ebenso möglich wäre, einen Quereinstieg als Anwalt oder Richter mit meinem Lehramtsstudium zu vollziehen.

    Du kannst doch als Lehrer als Quereinsteiger in die Industrie? Wenn du Mathe, Chemie, Physik oder Info studiert hast findest du sicher nen Entry level Job in dem du arbeiten kannst. Und was Jura angeht, hindert dich nichts daran, dir deine Studienleistungen anrechnen zu lassen.

  • Dr. Caligiari

    Das ist in der Industrie durchaus üblich. So sind Unweltingenieure häufig Mangelware. Als Diplom-Chemiker hast Du gute Chancen. Man geht halt davon aus, dass Du in Deinem Studium gelernt hast, Dich mit komplexen Sachverhalten auseinander zu setzen und Die das bisschen Umweltrecht, Bundesimmissionsschutzgesetz, Wasserhaushaltsgesetz, Abfall und Reststoffüberwachungs-VO Dir in kurzer Zeit selbst bei bringst, da dies nie Thema im Studium war. 🤷

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Du kannst doch als Lehrer als Quereinsteiger in die Industrie? Wenn du Mathe, Chemie, Physik oder Info studiert hast findest du sicher nen Entry level Job in dem du arbeiten kannst. Und was Jura angeht, hindert dich nichts daran, dir deine Studienleistungen anrechnen zu lassen.

    In die Industrie, aber nicht in die anderen Staatsexamenslaufbahnen wie Jura, Medizin oder Pharamazie.


    Was meinst du wie ein Lehrer mit Quereinstiegsabsichten in der Juristerei im Jura-Forum vom Hof gejagt und ausgelacht würde. Nur Lehrer haben so wenig Selbstbewusstsein und Vertrauen in die eigene Profession.


    Nur bei Lehrern heißt es „kann jeder“. Gebt den Studis mit Mangelfächern Einstellungszusagen und einen Signing-Bonus, überbrückt wenige Jahre mit Vertretung und es gibt keine Mangelfächer mehr. Wieso sollte ich sonst nach der jetzigen Lage Informatik-Lehramt studieren? Bietet doch keinen Vorteil.

  • In die Industrie, aber nicht in die anderen Staatsexamenslaufbahnen wie Jura, Medizin oder Pharamazie.


    Was meinst du wie ein Lehrer mit Quereinstiegsabsichten in der Juristerei im Jura-Forum vom Hof gejagt und ausgelacht würde. Nur Lehrer haben so wenig Selbstbewusstsein und Vertrauen in die eigene Profession.


    Nur bei Lehrern heißt es „kann jeder“. Gebt den Studis mit Mangelfächern Einstellungszusagen und einen Signing-Bonus, überbrückt wenige Jahre mit Vertretung und es gibt keine Mangelfächer mehr. Wieso sollte ich sonst nach der jetzigen Lage Informatik-Lehramt studieren? Bietet doch keinen Vorteil.

    Ich wünsche dir viel Spass dabei Anwalt zu spielen und Haftung für deine Beratung zu übernehmen oder als Arzt oder Apotheker

    Und natürlich kann jeder Lehrer. Ich kann den Klassenclown aus der Q2 morgen als Lehrer arbeiten lassen. Der kann das. Nur halt scheisse. Aber das ist egal. Es geht doch keinem Politiker um die Kinder. Gut dann würden auch viele normale Lehrer nicht mehr in ihrem Job arbeiten können aber egal. Es gibt fantastische Quereinsteiger und es gibt katastrophale. Genau wie bei den normalen Lehrern. Und was sollen Lehrer denn bitte dazu beitragen? Die werden doch gar nicht gefragt?

    Und mach dir nichts draus. Es studiert sowieso niemand Info Lehramt. Von daher sei unbesorgt. Und auch ein nicht Lehrämtler kann auch nicht einfach als Arzt arbeiten

  • Nur bei Lehrern heißt es „kann jeder“.

    Meine Lebensgefährtin hat jahrelang im Vertrieb gearbeitet, jetzt ist sie in den Einkauf gewechselt. Studiert hat sie Biotechnologie, promoviert in der Strukturbiologie. Es ist absolut üblich, dass in der Industrie Leute in Bereichen arbeiten, für die sie gar nicht studiert haben. Das Staatsexamen für Lehrpersonen halte ich für einen vollkommen überholten Bildungsgang, der dringend durch eine modulare Ausbildung bestehend aus Fachstudium + pädagogischer Zusatzqualifikation ersetzt werden muss. So wie es bei uns in der Schweiz für die Sekundarstufe II der Fall ist. Die Studiengänge für die Volksschule sind hier auch scheisse.


    Nur Lehrer haben so wenig Selbstbewusstsein und Vertrauen in die eigene Profession.


    Wer sich als Lehrperson grundsätzlich mit Juristen und Medizinern auf eine Stufe stellt, leidet an irgendeiner Art von Minderwertigkeitskomplex. Abgesehen davon gibt es aber den "Arzt im Praktikum" der dann auch schon mal aufgeschnittene Knie wieder zunäht, halt nur nicht so schön. Irgendeine arme Wurst muss dann aber damit leben, dass die Narbe hässlich aussieht. Mit welcher anderen Qualifikation als der eines Medizinstudiums man nun aber Arzt werden sollen könnte, erschliesst sich mir nicht. Vielleicht Landschaftsgärtner oder Metzger? Hat ja auch irgendwas mit Hauen und Sägen zu tun. Als Diplomchemikerin habe ich indes eines der beiden Fächer studiert, die ich heute unterrichte. Mein Kollege, der interdisziplinäre Naturwissenschaften studiert hat, hat ganz sicher auch alle Fachinhalte parat, die er an der Schule im Fach Chemie vermitteln soll. Zusätzlich haben wir beide eine fachdidaktisch-pädagogische Ausbildung im "Wert" von weiteren 61 ECTS gemacht. Wo genau ist jetzt das Problem?


    Edit: Und bevor jetzt wieder (wie üblich bei dieser Diskussion) einer daher kommt mit ... ja, aber ich habe eigentlich genau das gleiche studiert wie jemand ohne Lehramt - nein. Ich hab mir gerade die aktuelle Studienordnung für das Lehramtsstudium Chemie an der Uni Heidelberg angeschaut, im fachwissenschaftlichen Bereich ist das der halbe (!!) Bachelor + weitere 18 (!!) ECTS im Bereich Fachwissenschaften im Masterstudiengang. Das sind insgesamt 106 ECTS im Hauptfach + 94 ECTS im Nebenfach*, wobei da im Bachelorstudiengang schon ein Teil Fachdidaktik dabei ist, ich habe 270 ECTS im Hauptfach und weitere 90 ECTS im Nebenfach allein im fachwissenschaftlichen Bereich.


    *Nein, es sind natürlich weniger ECTS wenn als zweites Fach typischerweise Biologie dabei ist, weil ja das Modul Mathe/Physik das gleiche ist.

  • Als Diplomchemikerin habe ich indes eines der beiden Fächer studiert, die ich heute unterrichte.


    Edit: Und bevor jetzt wieder (wie üblich bei dieser Diskussion) einer daher kommt mit ... ja, aber ich habe eigentlich genau das gleiche studiert wie jemand ohne Lehramt - nein. Ich hab mir gerade die aktuelle Studienordnung für das Lehramtsstudium Chemie an der Uni Heidelberg angeschaut, im fachwissenschaftlichen Bereich ist das der halbe (!!) Bachelor + weitere 18 (!!) ECTS im Bereich Fachwissenschaften im Masterstudiengang. Das sind insgesamt 106 ECTS im Hauptfach + 94 ECTS im Nebenfach*, wobei da im Bachelorstudiengang schon ein Teil Fachdidaktik dabei ist, ich habe 270 ECTS im Hauptfach und weitere 90 ECTS im Nebenfach allein im fachwissenschaftlichen Bereich.


    *Nein, es sind natürlich weniger ECTS wenn als zweites Fach typischerweise Biologie dabei ist, weil ja das Modul Mathe/Physik das gleiche ist.

    Dafür, dass ich den Minderwertigkeitskomplex haben soll, sind das ganz schön viele Zeilen der Rechtfertigung, obwohl niemand dich explizit drauf angesprochen hat…

  • Ich wünsche dir viel Spass dabei Anwalt zu spielen und Haftung für deine Beratung zu übernehmen oder als Arzt oder Apotheker

    Genau das fände ich ja absurd, daher die gewählte Analogie.

    Aus deinem nachfolgenden Abschnitt werde ich auch nicht schlau. Würdest du nun für die Abschaffung des Lehramtsstudiums plädieren?

  • Dafür, dass ich den Minderwertigkeitskomplex haben soll, sind das ganz schön viele Zeilen der Rechtfertigung, obwohl niemand dich explizit drauf angesprochen hat…

    Prophylaxe.

  • Genau das fände ich ja absurd, daher die gewählte Analogie.

    Aus deinem nachfolgenden Abschnitt werde ich auch nicht schlau. Würdest du nun für die Abschaffung des Lehramtsstudiums plädieren?

    Ich will dir jetzt nicht zu nahe treten, aber es gibt beim Lehrer sein keine so harten rechtlichen Fallstricke. Ich meine was passiert denn schon? Ne Note wird bei nem Fehler wieder einkassiert? Und ein paar Formalia kann man als Lehrer lernen. Ein Arzt bringt im Zweifel jemanden um

    Nö wieso? Ich würde das Beamtentum abschaffen und incentives für Mangelfächer schaffen.

  • Ich will dir jetzt nicht zu nahe treten, aber es gibt beim Lehrer sein keine so harten rechtlichen Fallstricke. Ich meine was passiert denn schon? Ne Note wird bei nem Fehler wieder einkassiert? Und ein paar Formalia kann man als Lehrer lernen. Ein Arzt bringt im Zweifel jemanden um

    Nö wieso? Ich würde das Beamtentum abschaffen und incentives für Mangelfächer schaffen.

    Politisch eine verständliche Forderung. Allerdings würde ich als verbeamteter Lehrer eigennützig meine Interessen vertreten und ich vermute, dass der Lehramtsnachwuchs ohne Beamtenstatus einbrechen würde.

    Klar kriegst du dann in den meisten Fächern genug Quereinsteiger (Biologie etc.) aber ich behaupte, dass es einen Nutzen hat, wenn man sich Jahre lang über ein Studium hinweg mit dem künftigen Berufsbild beschäftigt und jede Verantstaltung an der Uni durch die Brille "ich werde das mal unterrichten" betrachtet und entsprechende Seminare besucht, die auf das Ref vorbereiten.

    Mal ehrlich, die meisten Quereinsteiger "entdecken" den Job nicht nach dem Studium als ihren Traum sondern sind nach der Promotion arbeitslos bzw. unglücklich im fachfremden Job oder hören die biologische Uhr ticken und suchen eine Tätigkeit, bei der sie als Schwangere nicht die Karriere abschreiben müssen.

  • Die Studiengänge für die Volksschule sind hier auch scheisse.

    Ich dachte,


    a) zur Primarlehrperson absolviere man in der Schweiz eine Ausbildung und kein Studium?

    b) diese Ausbildung sei passgenau und qualifiziere ausreichend für die Tätigkeit?


    Habe ich das falsch in Erinnerung?


    Oder ist mit "Volksschule" in der Schweiz nicht das Pendant zur deutschen Grund- und Hauptschule gemeint?

  • In die Industrie, aber nicht in die anderen Staatsexamenslaufbahnen wie Jura, Medizin oder Pharamazie.


    Was meinst du wie ein Lehrer mit Quereinstiegsabsichten in der Juristerei im Jura-Forum vom Hof gejagt und ausgelacht würde. Nur Lehrer haben so wenig Selbstbewusstsein und Vertrauen in die eigene Profession.


    Nur bei Lehrern heißt es „kann jeder“. Gebt den Studis mit Mangelfächern Einstellungszusagen und einen Signing-Bonus, überbrückt wenige Jahre mit Vertretung und es gibt keine Mangelfächer mehr. Wieso sollte ich sonst nach der jetzigen Lage Informatik-Lehramt studieren? Bietet doch keinen Vorteil.

    Welchen Unterschied soll das praktisch machen? Wenn auch hier könnte man entsprechende Quereinstiegsverfahren sich ausdenken. Sei nicht traurig, nur weil du Lehramt studiert hast. Jeder macht mal Fehler.


    Klar kriegst du dann in den meisten Fächern genug Quereinsteiger (Biologie etc.) aber ich behaupte, dass es einen Nutzen hat, wenn man sich Jahre lang über ein Studium hinweg mit dem künftigen Berufsbild beschäftigt und jede Verantstaltung an der Uni durch die Brille "ich werde das mal unterrichten" betrachtet und entsprechende Seminare besucht, die auf das Ref vorbereiten.

    Aha und nun? Wieso finden sich alle Quereinsteiger genauso zurecht im Vorbereitungsdienst, wie die Lehrämtler? Im Studium geht es doch um das Fachliche. Wie der Studiengang dann heißt ist doch völlig egal, Hauptsache man lernt das, was man braucht.


    Mal ehrlich, die meisten Quereinsteiger "entdecken" den Job nicht nach dem Studium als ihren Traum sondern sind nach der Promotion arbeitslos bzw. unglücklich im fachfremden Job oder hören die biologische Uhr ticken und suchen eine Tätigkeit, bei der sie als Schwangere nicht die Karriere abschreiben müssen.

    Mal ehrlich, das ist völliger BS. Ich kenne keine Person auf die diese Beschreibung passt.

  • Das Staatsexamen für Lehrpersonen halte ich für einen vollkommen überholten Bildungsgang, der dringend durch eine modulare Ausbildung bestehend aus Fachstudium + pädagogischer Zusatzqualifikation ersetzt werden muss.

    Das würde natürlich mehr berufliche Freiheit für die Lehrkräfte bedeuten, das würde ich ebenfalls politisch unterstützen, da dann auch die marktwirtschaftlich unterschiedlichen Stärken von Fächern bei den Einstellungsprozessen abgebildet würden.

Werbung