Da fängt das Problem schon an. Für die Mehrheit des Moslems ist der Koran tatsächlich Gottes Wort, dass der Prophet wortwörtlich aufgeschrieben hat. Für die Mehrheit der Christen ist die Bibel allerdings ein Bericht von Menschen über Gott. Man kann sagen, dass Gott die Menschen ggf. lenkte bzw. inspirierte. Aber dazu gehört auch, dass sich die Evangelisten teilweise widersprechen oder historische Kontexte falsch darstellen. D.h. die Bibel ist für viele Berichte von Menschen, die von ihren Erfahrungen mit Gott berichten. Damit gehört es auch dazu zu fragen, was man mit diesem Text sagen möchte und Texte kritische zu hinterfragen. Ich habe bereits im Gymnasium die Zweiquellentheorie als Schüler behandelt und auch damals wusste ich schon aus der Schule, dass die Bibel eine Auswahl christlicher Texte ist und andere Texte nicht berücksichtigt wurden. Das es also eine Entscheidung von Menschen ist.
Ich sprach auch sehr bewusst nicht von der Bibel, sondern vom Evangelium, das aus einer christlichen Perspektive natürlich gottgegeben ist und von Gott in Menschengestalt verkündet wurde. Dass die Botschaft danach von Menschen aufgeschrieben wurde, ist der nächste Schritt.