Religionsunterricht an staatlichen Schulen?

  • Richtlinien zum RU oder Curricula werden auch nicht gewürdigt.

    Sicher?

  • Die ganze Diskussion ist doch eigentlich überflüssig, weil niemand am Religionsunterricht teilnehmen MUSS. Wer mit mit all dem nichts anfangen kann, hat doch eine Freistunde. Zumindest bei uns. Und unsere Eltern zwingen ihre Kinder auch nicht dahin, wenn diese nicht wollen. Soweit ich es überblicke, sitzen bei uns Kinder FREIWILLIG im Reliunterricht und es gefällt ihnen. Allerdings wird bei uns Reli meist von uns Lehrerinnen erteilt.

    Letztes Jahr während meiner Abordnung fand allerdings der evangelische Reliunterricht im Nebenklassenzimmer statt bei einem evangelischen Pfarrer, der mit den 12 Erstklässlern nicht klarkam und mich regelmäßig bat, ihm zu helfen. Ich musste dann meine katholische Gruppe mit über 20 Kindern kurz allein lassen. Fand ich ehrlich gesagt nervig.

  • Mit dem Gottesbegriff der katholischen Kirche beschäftigt man/frau sich selbstverständlich nicht.

    Und das weisst du natürlich so selbstverständlich, dass ich das nie gemacht habe. Doch, habe ich. Aus einer sogar sehr intensiven Beschäftigung mit der Sache resultiert ja mein Urteil.

  • Aus einer sogar sehr intensiven Beschäftigung mit der Sache resultiert ja mein Urteil.

    Das hab ich aus deinen bisherigen Darlegungen aber nicht ablesen können.

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    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Das hab ich aus deinen bisherigen Darlegungen aber nicht ablesen können.

    Was müsste ich denn darlegen, damit du mir das glaubst? Ich bin ja hier sowieso relativ grosszügig damit, persönliche Informationen preiszugeben. Aber auch für mich ist irgendwo ein Punkt erreicht, an dem ich nicht mehr alles veröffentliche, was möglicherweise für den Kontext relevant wäre.


    Was eigentlich deutlich geworden sein müsste, zumindest habe ich mich mehrfach explizit dahingehend geäussert, dass ich mit dem Glauben an sich überhaupt keine Probleme habe. Ich meine auch, ich hätte relativ klar erläutert, warum ich konfessionsgebundenen Religionsunterricht an staatlichen Schulen ablehne. Ja, zuletzt wurde es ein bisschen emotional, aber es ist nun mal so, dass gewisse Erfahrungen meine Meinung über die katholische Kirche als Institution sehr nachhaltig geprägt haben. Ich könnte jetzt noch einmal wiederholen, dass nur allein der Lehrplan des konfessionsgebundenen Religionsunterricht durch eine nicht-staatliche Institution diktiert wird und ich das im höchsten Masse bedenklich finde. Aber dann fangen wir wirklich an uns endgültig im Kreis zu drehen.

  • Die ganze Diskussion ist doch eigentlich überflüssig, weil niemand am Religionsunterricht teilnehmen MUSS.

    Würdest du das auch so sehen, wenn es an der Schule parallel zum Angebot eines neutralen Politikunterrichts auch noch ein Angebot für Politikunterricht beeinflusst durch die FDP gäbe? Oder durch die AfD?

    Da ist doch jede Diskussion überflüssig, weil ja niemand daran teilnehmen MÜSSTE, er könnte ja auch in den neutralen Politikunterricht gehen.

  • ei der Gelegenheit WillG Natürlich gibt's die noch, ich bin am Donnerstag mit einer meiner Klassen zu Besuch in Ludwigshafen

    Wenn du jetzt geschrieben hättest, dass du die BASF in Bielefeld besuchst, wäre ich sketpisch geworden...

    dass wir durch die Gnade der BASF in einer Plastikwelt leben

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    Aber schon witzig, für mich war BASF immer Audio- und Videokassetten. Seit es die nicht mehr gibt, sind die aus dem Augen und aus dem Sinn.

  • Du hast mich zitiert:


    Zitat

    Mit dem Gottesbegriff der katholischen Kirche beschäftigt man/frau sich selbstverständlich nicht.


    und dauf geantwortet:


    Zitat

    Doch, habe ich. Aus einer sogar sehr intensiven Beschäftigung mit der Sache resultiert ja mein Urteil.


    Deshalb nahm ich an, dass du dich mit dem Gottesbegriff der Römisch-Katholischen Kirche beschäftigt hast und diesen bzw. die unterrichtliche Auseinandersetzung mit diesem ablehnst. Ich habe von der Auseinandersetzung mit diesem Gottesbegriff von dir hier aber noch nichts gelesen, durchaus von deinen üblen Erfahrungen mit Teilen des "Bodenpersonals".

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    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Aber schon witzig, für mich war BASF immer Audio- und Videokassetten. Seit es die nicht mehr gibt, sind die aus dem Augen und aus dem Sinn.

    Boah ... Was bist denn du für ein Banause!? Also nein, jetzt muss ich schon mal die schwerstbeleidigte Chemikerin raushängen lassen. Die BASF ist das umsatzstärkste Chemieunternehmen DER WELT!!! Das sind gewissermassen die Katholiken unter den Christen, wenn du so willst :P

  • Würdest du das auch so sehen, wenn es an der Schule parallel zum Angebot eines neutralen Politikunterrichts auch noch ein Angebot für Politikunterricht beeinflusst durch die FDP gäbe? Oder durch die AfD?

    Da ist doch jede Diskussion überflüssig, weil ja niemand daran teilnehmen MÜSSTE, er könnte ja auch in den neutralen Politikunterricht gehen.

    Guter Ansatz, aber nicht ganz zu Ende gedacht. Im Deutschunterricht liegt der Schwerpunkt auf Literatur, die aus Deutschland stammt, sowie in Deutschland gängige Grammatik und Rechtschreibung. Wird auch mal die schweizer Heidi gelesen? Natürlich, aber eben nicht schwerpunktmäßig. Analog verhält es sich mit der deutschen Politik im Politikunterricht und der deutschen Geschichte im Geschichtsunterricht. Auch hier gibt es Vergleiche, gerade wenn große Ereignisse im Ausland anstehen, aber doch liegt der Schwerpunkt auf der deutschen Politik und der deutschen Geschichte. Das Christentum ist die dominante Religion in Deutschland. Es macht Sinn, folglich das Christentum zum Schwerpunkt des Religionsunterrichts zu machen und an den richtigen Stellen Exkurse zu ethischen und andersgläubigen Fragestellungen aufzuzeigen. Zauberwald hat bereits beschrieben, dass Islam und Judentum in der Grundschule große Unterrichtseinheiten im Religionsunterricht darstellen - und das ist auch richtig so.

  • Deshalb nahm ich an, dass du dich mit dem Gottesbegriff der Römisch-Katholischen Kirche beschäftigt hast und diesen bzw. die unterrichtliche Auseinandersetzung mit diesem ablehnst.

    Ich verstehe nicht, wie du zu dieser Schlussfolgerung kommst. Ob ich selbst an Gott glaube oder nicht habe ich nie als Argument gegen den konfessionsgebundenen Religionsunterricht angeführt. Ich glaube nicht an Gott, aber das ist für die ganze Diskussion eigentlich wirklich völlig nebensächlich. Die Beschäftigung mit dem Gottesbegriff kann doch sehr gerne im Ethik- oder Philosophieunterricht stattfinden, dagegen hatte - soweit ich mich erinnere - hier niemand einen Einwand. So wie ich unseren Lehrplan für die Volksschulen im Baselland verstehe, hat das Fach "Ethik, Religionen und Gesellschaft" unter anderem genau dies zum Inhalt. Da wir in der Sek II aber weder Ethik- noch Religionsunterricht und Philosophie auch nur im Wahlpflichtbereich anbieten, muss ich ehrlicherweise anmerken, dass ich nicht weiss, was dann da wirklich unterrichtet wird. Aber ehrlicherweise weiss ich ja auch nicht, was unsere Deutschlehrpersonen hinter verschlossenen Türen unterrichten.

  • Im Deutschunterricht liegt der Schwerpunkt auf Literatur, die aus Deutschland stimmt, sowie in Deutschland gängige Grammatik und Rechtschreibung. Wird auch mal die schweizer Heidi gelesen?

    Alta ey ... Was offenbarst denn du hier für einen Kulturchauvinismus?! :staun:



    Analog verhält es sich mit der deutschen Politik im Politikunterricht und der deutschen Geschichte im Geschichtsunterricht. Auch hier gibt es Vergleiche, gerade wenn große Ereignisse im Ausland anstehen

    Hast du dir schon mal überlegt, wie scheisse es für einen Geschichtslehrer in der Schweiz ist, ständig über die dämliche Weltkriege referieren zu müssen, die "wir" gar nicht angezettelt haben? Sorry, jetzt wird's ein bisschen klamaukig, aber darüber hat sich original schon mal ne Kollegin, die Geschichte unterrichtet, bitter beklagt. Eine Deutsche übrigens.


    Mir fällt bald wirklich nichts mehr ein, was man auf solche Ergüsse noch erwidern könnte.

  • Guter Ansatz, aber nicht ganz zu Ende gedacht. Im Deutschunterricht liegt der Schwerpunkt auf Literatur, die aus Deutschland stimmt, sowie in Deutschland gängige Grammatik und Rechtschreibung. Wird auch mal die schweizer Heidi gelesen? Natürlich, aber eben nicht schwerpunktmäßig. Analog verhält es sich mit der deutschen Politik im Politikunterricht und der deutschen Geschichte im Geschichtsunterricht. Auch hier gibt es Vergleiche, gerade wenn große Ereignisse im Ausland anstehen, aber doch liegt der Schwerpunkt auf der deutschen Politik und der deutschen Geschichte. Das Christentum ist die dominante Religion in Deutschland. Es macht Sinn, folglich das Christentum zum Schwerpunkt des Religionsunterrichts zu machen und an den richtigen Stellen Exkurse zu ethischen und andersgläubigen Fragestellungen aufzuzeigen. Zauberwald hat bereits beschrieben, dass Islam und Judentum in der Grundschule große Unterrichtseinheiten im Religionsunterricht darstellen - und das ist auch richtig so.

    Das bestreitet doch keiner. Die Frage ist, welche außerstaatliche und nicht-schulische Institution sollte Einfluss nehmen dürfen?
    Von Inhalten hab ich überhaupt nicht gesprochen

  • Ich verstand das Argument, das ja durchaus ein paar Mal kam, aus der inhaltlichen Sicht. Liegt wohl daran, dass ich FDP und AfD eher als Inhalte des Politikunterrichts statt als politische Institutionen wahrnahm. Die Parteien selbst sollten keine Curricula im Alleingang verabschieden, analog dann natürlich auch keine Sportvereine oder Religionsverbände. Deren Meinung sollte jedoch in einem Fachgremium, bestehend aus gewählten Bildungspolitikern, Fachdidaktikern und Fachwissenschaftlern, berücksichtigt werden.

  • Mit dem Gottesbegriff der katholischen Kirche beschäftigt man/frau sich selbstverständlich nicht.

    Zum drölften Mal, das ist für die Diskussion unrheblich, warum verstehen die Christen unter uns das bloß nicht? :wink2:

    Richtlinien zum RU oder Curricula werden auch nicht gewürdigt.

    Auch Lehrpläne dreier Bundesländer wurden bereits zitiert und besprochen.


    Aber wenn du es besser weißt, dann kläre uns gerne auf.

  • Zauberwald hat bereits beschrieben, dass Islam und Judentum in der Grundschule große Unterrichtseinheiten im Religionsunterricht darstellen - und das ist auch richtig so.


    Nach meiner Auffassung ist das gar nicht so richtig, weil ...


    ... auf solche Weise den Fehlinterpretationen der jeweiligen "Bekenntnisse" Tür und Tor geöffnet wären: Nur der konfessionelle Religionsunterricht, erteilt von einschlägig geschulten und darüber fachkompetenten Lehrer*innen, kann der jeweiligen Konfession/Religion gerecht werden. Insofern habe ich selber es immer als übergriffig erachtet, im Katholischen Religionsunterricht andere Weltreligionen zu thematisieren. "Wir" haben im Normalfall bestenfalls Ahnung von den jeweiligen, unterrichten dann "über" Judentum oder Islam, Hinduismus oder Buddhismus und was es alles gibt, ohne dass diese einen "Sitz in unserem Leben" haben. So bleibt das andere Bekenntnis immer distanziert mit der Konsequenz es abzulehnen. Ähnliches gilt für den Atheismus wie den Agnostizismus.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Das sind gewissermassen die Katholiken unter den Christen, wenn du so willst :P

    Du kennst anscheinend nicht die Abspaltungen aus der evangelischen Kirche, bspweise die Liebenzeller Mission. Dagegen sind wir Katholen rein gar nichts. Die meisten evangelischen Christen hier gehören solchen Gemeinschaften an, z.B. Methodisten, Adventisten, (oder so), Liebenzeller und auch Hauskreise. Kenne mich da nicht aus, aber es gibt eine Auswahl.

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