Religionsunterricht an staatlichen Schulen?

  • ..ich verweise auf das zigfach reproduzierte Miller-Urey-Experiment welches zeigt, dass sich unter bestimmten Bedingungen aus Gasgemischen (Kohlendioxid, Methan, Ammoniak), die in etwa der Uratmosphäre unseres Planeten entsprechen, spontan Biomoleküle wie Aminosäuren bilden können. Wir wissen, dass es andere Planeten gibt, die eine entsprechende Atmosphäre haben und wir wissen, dass es andere Planeten gibt, die in einem ähnlich günstigen Abstand um einen Fixstern kreisen wie die Erde um die Sonne.

    Das könnte ja nun auch alles eines Gottes Plan sein. Vielleicht bastelt der mit Methan und Ammoniak auf einem anderen Planeten noch vollkommenere Lebewesen. Ich verstehe nur nicht, warum man sich die Option offen lässt, dass das mal jemand beweisen könnte. Ich dachte, die Grundlage von Glauben ist die Beweislosigkeit einer Hoffnung.

  • Naja. Im Grunde kannst du statt "Axiom" auch einfach "Gott" sagen. Das würde ihn (sie?) vielleicht entmystifizieren :P

  • Das Christentum ist in rund 2000 Jahren aber nicht weiter gekommen. Die ienzige Erkenntnis ist, dass Wahrheiten, für die man zu morden und zu foltern bereit war, vielleicht soch nur Metaphern sind.

    Da fängt schon das Grundproblem an. Selbstverstandlich hat sich der Glaube weiterentwickelt. Ich werfe mal für das Christentum solche Dinge wie Martin Luther oder das Theodizee-Problem rein. Es gibt Jahr für Jahr neue religionswissenschaftliche Veröffentlichungen, Ideen, Theorien. Die Schriftrollen von Qumran sind ein Fund, der die Forschung zum historischen Kontext und zum historischen Jesus weiter gebracht hat. Unser Bild vom Glauben hat sich weiterentwickelt. Heutige Christen haben ein ganz anderes Religionsverständnis als die Menschen 100, 500 oder 1000 Jahren. Oder hast Du mal jemand gehört, der zum Kreuzzug aufruft? Gleiches gilt natürlich auch für fast alle anderen Religionen.

    Auh das ist wieder Geschw Wischewaschi. Was soll denn ein „Leben nach dem Tod“ sein, wenn doch das Leben mit dem Tod endet? So ein toter Körper verwest irgendwann ud ist weg. Mit ihm das Gehirn, das das Bewusstsein trägt. Was soll denn da noch leben?

    Das weiß man halt gerade nicht. Es ist die Frage, ob es etwas wie die unsterbliche Seele gibt. Es gibt eine Reihe von Medizinern, die trotzdem an eine unsterbliche Seele glauben. Wie kannst Du dir da sicher sein, dass die alle falsch liegen?

  • Das weiß man halt gerade nicht. Es ist die Frage, ob es etwas wie die unsterbliche Seele gibt. Es gibt eine Reihe von Medizinern, die trotzdem an eine unsterbliche Seele glauben. Wie kannst Du dir da sicher sein, dass die alle falsch liegen?

    Weil es bisher keiner beweisen konnte. Bis zum Beweis geht man davon aus, dass es sowas nicht gibt. Völlig egal was einige Mediziner glauben. Das ist der Unterschied. Glaube ist kein Beweis für irgendwas.


    Wenn man diesen Glauben braucht um sich gut zu fühlen, super. alles weitere ist halt Unsinn

  • Wenn man diesen Glauben braucht um sich gut zu fühlen, super. alles weitere ist halt Unsinn

    Das Ärgerliche an der Unterhaltung hier ist, dass es noch keinem der Kritiker hier gelungen ist, einfach einen Satz wie den ersten im Zitat zu schreiben, ohne dass einer wie der zweite sich anschließt. Besteht wirklich bei euch das Bedürfnis, so eine Verachtung gegenüber Glauben zu zeigen? Zeigt ihr das derart offen auch gegenüber euren (gläubigen) Schülern?

  • Bis zum Beweis geht man davon aus, dass es sowas nicht gibt

    Naturwissenschaften funktionieren so aber nicht. Selbst in der Mathematik schmeißt man unbewiesene oder noch nicht widerlegte Behauptungen noch nicht komplett in den den Müll. Wär ja auch langweilig sonst.

  • Es *ist* Unsinn zu behaupten, da liesse sich irgendwas "beweisen". Es ist auch Unsinn zu behaupten, eine D12-Verdünnug eines Pflanzenextrakts sei pharmakologisch aktiv. Zeigst du ein derartiges Unverständnis naturwissenschaftlicher Methodik auch gegenüber deinen Schülerinnen und Schüler?

  • Das Ärgerliche an der Unterhaltung hier ist, dass es noch keinem der Kritiker hier gelungen ist, einfach einen Satz wie den ersten im Zitat zu schreiben, ohne dass einer wie der zweite sich anschließt. Besteht wirklich bei euch das Bedürfnis, so eine Verachtung gegenüber Glauben zu zeigen? Zeigt ihr das derart offen auch gegenüber euren (gläubigen) Schülern?

    Das nennt sich Toleranz. Ich lasse jeden glauben was er will und sage auch meine Meinung nicht ungefragt. hier wird das Thema aber besprochen und da kann ich meine Meinung sehr wohl kundtun.


    Keine Ahnung wieso das verachtend sein soll.


  • Vielleicht beantwortet das einige Fragen.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Naturwissenschaften funktionieren so aber nicht. Selbst in der Mathematik schmeißt man unbewiesene oder noch nicht widerlegte Behauptungen noch nicht komplett in den den Müll. Wär ja auch langweilig sonst.

    Habe ich das gesagt?

  • Es *ist* Unsinn zu behaupten, da liesse sich irgendwas "beweisen". Es ist auch Unsinn zu behaupten, eine D12-Verdünnug eines Pflanzenextrakts sei pharmakologisch aktiv. Zeigst du ein derartiges Unverständnis naturwissenschaftlicher Methodik auch gegenüber deinen Schülerinnen und Schüler?

    Auf wen bezieht sich diese Aussage?

  • Oh, sorry, ich hätte zitieren müssen. Habe nicht gesehen, dass du dazwischen bist.

  • jup, hast du, habe ich in meinem Beitrag zitiert. Vielleicht hast du was anderes gemeint?

    Nö habe ich habe nichts von verwerfen gesagt. Ich habe gesagt bis zum Beweis geht man davon aus, dass es keine Seele gibt. Weiß nicht wie man das missverstehen kann.

  • Weil es bisher keiner beweisen konnte. Bis zum Beweis geht man davon aus, dass es sowas nicht gibt. Völlig egal was einige Mediziner glauben. Das ist der Unterschied. Glaube ist kein Beweis für irgendwas.


    Wenn man diesen Glauben braucht um sich gut zu fühlen, super. alles weitere ist halt Unsinn

    Du schmeißt da gerade zwei Sachen durcheinander. Ich habe niemals einen Beweis gefordert. Es ist aber keineswegs so, dass man ohne Beweis von der Nichtexistenz ausgeht. Das haben wir schon ein vor ein Post gehabt. Es gibt selbst in der Wissenschaft viele Theorien mit den wir arbeiten ohne sie beweisen zu können. Selbst in der Mathematik gibt es Dinge wie die Goldbasche Vermutung.

    Am Ende geht es aber auch nicht um einen Naturwissenschaftlichen Beweis. Du kannst dich dem Glauben naturwissenschaftlich nähern aber ihn weder erklären noch beweisen.

    Für dich privat ist es dann Unsinn. Aber deswegen ist es nicht für alle anderen Menschen Unsinn. Vielleicht bist Du einfach nur in deiner Sicht (noch) so eingeschränkt, dass Du die Welt ausschließlich aus einer naturwissenschaftlichen Perspektive wahrnehmen kannst. Aber die Welt lässt sich halt nicht nur naturwissenschaftlich sehen.

  • Religionsgemeinschaften haben schon durchaus irgendwo ihre Berechtigung, nachdem sie offensichtlich rund um den Globus und kulturübergreifend ein geeignetes Mittel zur Beantwortung von existenziellen Sinnfragen sind und Menschen anscheinend dazu neigen, diese Form der Gemeinschaft zu suchen. Allein die Tatsache, dass jede Gemeinschaft andere Göttlichkeiten entwickelt (oft auch gemünzt auf naturgeographische Umgebungsfaktoren), zeigt aber ja schon, dass es müßig ist, hier nach "Wahrheiten" oder Plausibilität zu suchen.


    Mir scheint religöser Glaube eher entwachsen aus dem Unwillen, die letztliche Bedeutungslosigkeit und tatsächliche Endlichkeit des eigenen Seins anzuerkennen. Das ist auch okay. Wer dadurch besser mit sich selbst und dem Leben klarkommt, hat unterm Strich sogar möglicherweise einen benefit gegenüber Atheisten, die das alles nicht haben.


    Dennoch: ich kann respektieren, dass andere Menschen einen Glauben haben. Ich kann mir auch Kommentare dazu verkneifen, wo es angemessen ist. Ich kann aber nicht so tun, als ob ich Glaubensvorstellungen in irgendeiner Form ernst nehmen kann, und das kann eigentlich auch niemand ernsthaft erwarten. Meines Erachtens besteht hier wirklich kein Unterschied zu Homöopathie-Glaube oder ähnlichem Schwurbel.

  • Dennoch: ich kann respektieren, dass andere Menschen einen Glauben haben. Ich kann mir auch Kommentare dazu verkneifen, wo es angemessen ist. Ich kann aber nicht so tun, als ob ich Glaubensvorstellungen in irgendeiner Form ernst nehmen kann, und das kann eigentlich auch niemand ernsthaft erwarten. Meines Erachtens besteht hier wirklich kein Unterschied zu Homöopathie-Glaube oder ähnlichem Schwurbel.

    Und das finde ich in dieser Form auch vollkommen in Ordnung. Ob ich glaube, ist meine Sache. Aber ich respektiere den Glauben anderer.

  • Vielleicht bist Du einfach nur in deiner Sicht (noch) so eingeschränkt, dass Du die Welt ausschließlich aus einer naturwissenschaftlichen Perspektive wahrnehmen kannst. Aber die Welt lässt sich halt nicht nur naturwissenschaftlich sehen.

    Also etwas was nichts mit der Dimension in der wir uns befinden zu tun hat.


    Ich belasse es mal dabei und erspare dir die weitere Bloßstellung. Das wollte nämlich gar nicht.

  • Der Vergleich von Glauben als Märchen und

    … offenbart, dass man von den traditionellen Märchen weiß, dass es sich um Fiktionen handelt.

    Religionswissenschaften mit Bild-Zeitung gleich zu setzen

    Macht tatsächlich niemand. Ich kann mich überhaupt nicht erinnern, dass hier jemand irgend etwas gegen Religionswissenschaften gesagt hätte. Niemand kritisiert die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Religionen.

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