Religionsunterricht an staatlichen Schulen?

  • Zählen in deinem Leben nur Dinge, die du mit dem Verstand erklären kannst? Es gibt auch Gefühle.

    Und die kann man nicht erklären? Komisch, ich bin mir meiner Gefühle durchaus bewusst und weiß auch woher die kommen. Natürlich merke ich nicht direkt, dass es sich um elektrischen Impulse in meinem Gehirn handelt.

  • Das spricht ja ungemein für die Kirchen, gell? Mein Neffe ist nur deshalb getauft, weil es keinen staatlichen Kindergarten am Ort gab. Das ist einfach eine riesen Sauerei, was dieser Verein sich mit staatlicher Rückendeckung erlauben kann.

    Sorry, aber was ist daran eine Schweinerei der Kirche? Wenn die Kirche einen Kindergarten betreibt, sollte man sich freuen. Man kann höchstens der Gemeinde vorwerfen, dass es keinen weiteren Kindergarten gibt. Sie also keinen eigenen betreibt. Was ist wenn irgendwo ein Montessori-Kindergarten aufmacht aber ich Montessori blöd finde. Ist dann auch der Kindergarten Schuld? In unserer Gegend gibt es auch Betriebskindergärten, wo nur Kinder von Mitarbeitern rein dürfen. Ist das auch eine Sauerei?


    Sorry, aber hier wird die Ursache an der falschen Stelle gesucht.

  • Warum auch?Hat das irgendjemand verlangt? Warum sollte man sich auf Naturwissenschaften beschränken? Eien Erklärung wider wissenschaftlcihe Erkenntnis bringt uns aber auch nicht weiter.

    Der Glaube ist (oft/in der Regel) nicht wider wissenschaftliche Erkenntnisse. Er bezieht sich i.R. auf Aspekte des Lebens, die wir weder naturwissenschaftlich erfassen noch erklären können.

  • Sorry, aber was ist daran eine Schweinerei der Kirche? Wenn die Kirche einen Kindergarten betreibt, sollte man sich freuen. Man kann höchstens der Gemeinde vorwerfen, dass es keinen weiteren Kindergarten gibt. Sie also keinen eigenen betreibt. Was ist wenn irgendwo ein Montessori-Kindergarten aufmacht aber ich Montessori blöd finde. Ist dann auch der Kindergarten Schuld? In unserer Gegend gibt es auch Betriebskindergärten, wo nur Kinder von Mitarbeitern rein dürfen. Ist das auch eine Sauerei?


    Sorry, aber hier wird die Ursache an der falschen Stelle gesucht.

    Eine Schweinerei ist in meinen Augen, dass die KiTa dann offiziell eine kirchliche ist, aber zu weiten Teilen eben nicht durch die Kirche finanziert wird.

  • Eine Schweinerei ist in meinen Augen, dass die KiTa dann offiziell eine kirchliche ist, aber zu weiten Teilen eben nicht durch die Kirche finanziert wird.

    Die Kita wird sicherlich wie jede andere Kita durch die Gemeinde finanziert. Wir haben bei uns Kitas in Trägerschaft der Gemeinde, der Kirchen, Verbänden wie der AWO, Elternvereine und auch Betriebe. Eine Schweinerei wäre es, wenn die Kirche andere Gelder als anderen bekommen würde. Das ist aber in der Regel nicht der Fall. Wenn es dich stört, gründe einen Elternverein und macht eure eigene Kita auf. Sei doch froh, dass die Kirche überhaupt eine Kita macht. Es ist ein Angebot. Ansonsten wäre keine Kita da. Und wenn du meinst, dass die Gemeinde eine eigene Kita betreiben soll, wenn dich an den Bürgermeister:in und den Gemeinderat. Aber da kann doch die Kirche nichts dafür?

  • Der Glaube ist (oft/in der Regel) nicht wider wissenschaftliche Erkenntnisse.

    Es gibt ja nur zwei Möglichkeiten. Entweder der Glaube stimmt mit wissenschaftlichen Erkenntnissen überein. Dann ist er redundant. Oder er widerspricht diesen, dann widerspricht er diesen.

    Er bezieht sich i.R. auf Aspekte des Lebens, die wir weder naturwissenschaftlich erfassen noch erklären können.

    Woher kommt diese Einschränkung auf Naturwissenschaften? Hat irgendjemand verlangt alles naturwissenschaftlich erklären zu können? Diese Einteilung der Wissenschaften in bestimmte Zweige ist ohnehin kontraproduktiv. Muss ich ir wirklich darüber Gedanken machen, ob Züchologie eine Natur- oder eine Gesellschaftswissenschaft ist, damit ich züchologische Erklärungen akzeptiere.


    Aber was sollen, dass für Sachen sein, die wir wissenschaftlich nicht fassen oder erklären können? Wennn es denn so ist, dass man keine Erklärung hat, dann hat man kene. Dann sollte man auch nicht so tun, als ob man eine hätte. Der Erklärungsersatz ist dann eben — und dan sind wir wieder — nur Geschwurbel.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Die Schweinerei ist, dass die Kita durch die Gemeinde finanziert wird und trotzdem aussuchen darf, ob sie das ungetaufte Kind aus der Nachbarschaft aufnimmt oder doch lieber die getauften aus dem Nachbarort.

  • Es geht um die Frage, ob es (in der Grundschule) konfessionellen Religionsunterricht geben sollte. Da müsste man schon etwas haben, was man den Kindern da erzählt. Das alles, was man nicht weiß, kann wohl kaum der Unterrichtsinhalt sein.

    Die Sache ist doch ganz einfach. Du hast selber keinen Bezug zu religiösen Inhalten/Gedanken. Daher findest Du Religiöse Bildung unwichtig. Die Mehrheit in Deutschland sieht/sah es anders. Deswegen gibt es Religionsunterricht. Vielleicht ist es in 10 Jahren anders. Werden wir sehen. Vielleicht gibt es irgendwann auch keinen Geschichtsunterricht mehr. Oder Kunst. Oder Musik. Ich persönlich könnte super auf Kunst verzichten. Ich habe da keinen Zugang zu. Aber nur weil ich ihn nicht habe, heißt es nicht, dass andere auch keinen Zugang haben.

  • Ich mutmaße jetzt mal, dass die Kita nicht alle Kinder aufnehmen kann und dann katholische Kinder vorrangig Plätze bekommen. Wenn es ingesamt in einer Gemeinde zu wenig Plätze gibt, dann muss die Gemeinde dafür sorgen, dass das Angebot erhöht wird, entweder durch ein eigenes Angebot oder durch weitere freie Träger. Bei freien Trägern spart man sich nicht nur einen Teil der Kosten, sondern auch Verwaltung und teilweise Sachausstattung.

    Ich arbeite bei einem freien Schulträger und wir ersparen der Stadt die Kosten für die Sachausstattung, Hausmeister, Sekretariat, Reinigungskräfte und natürlich auch die Gebäude für eine Grundschule und eine Gesamtschule. Allerdings spielt bei uns die Religionszugehörigkeit bei der Aufnahme grundsätzlich keine Rolle.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • In größeren Orten gibt es in der Regel mehrere Kitas, aus denen gewählt werden kann. Bei Orten mit weniger als 1.500 Einwohnern gibt es zumeist genau eine Kita. Wenn diese dann konfessionsbezogen ist, kann man sich überlegen, ob das mit den eigenen Werten vereinbar ist,oder man wählt eine Kita der Nachbardörfer/anderen Ortsteile.

  • In größeren Orten gibt es in der Regel mehrere Kitas, aus denen gewählt werden kann. Bei Orten mit weniger als 1.500 Einwohnern gibt es zumeist genau eine Kita. Wenn diese dann konfessionsbezogen ist, kann man sich überlegen, ob das mit den eigenen Werten vereinbar ist,oder man wählt eine Kita der Nachbardörfer/anderen Ortsteile.

    In Antimons Beispiel geht es aber nicht um Werte, sondern um grundsätzlich einen Kitaplatz. Und der Nachbarort ist aus organisatorischen Gründen nicht für alle Eltern eine Option, mal von Freundschaften zu Nachbarskindern ganz abgesehen.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Wenn diese dann konfessionsbezogen ist, kann man sich überlegen, ob das mit den eigenen Werten vereinbar ist,oder man wählt eine Kita der Nachbardörfer/anderen Ortsteile.

    Oder man hat einfach geschissen, weil's in allen Nachbardörfern ganz genauso ist. Dass das von staatlicher Seite aus ebenso eine Sauerei ist, schrieb ich weiter oben bereits.



    Ich arbeite bei einem freien Schulträger und wir ersparen der Stadt die Kosten für die Sachausstattung, Hausmeister, Sekretariat, Reinigungskräfte und natürlich auch die Gebäude für eine Grundschule und eine Gesamtschule.

    Ja, meine Mutter war in besagtem Kindergarten als Reinigungskraft angestellt, die Caritas bezahlt ausgesprochen schlecht.

  • Wenn die Kirche einen Kindergarten betreibt, sollte man sich freuen.

    Soll man das? Ich freue mich überhaupt nicht darüber, dass der Kindergarten meiner Kinder von der Kirche betrieben wird. Zum Glück gehen bald beide in die Schule.

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