Religionsunterricht an staatlichen Schulen?

  • Hallo zusammen, der WDR berichtet gerade über drei mal 20 Minuten extra Lesezeit, die ab Sommer verpflichtend in der Grundschule eingeführt werden soll. Die Rheinische Post berichtet über besondere Materialien dazu.

    Die Homepage des Ministeriums sagt dazu ..



    .... gar nichts. Die Homepage wird gerade gewartet....... wisst ihr etwas Genaueres? Sind das extra Stunden? Oder was streiche ich??

    LG

  • Und darunter ein toter Link „Weitere Informationen“ :)


    Eine Kollegin geht bei uns zu Veranstaltungen „Fachoffensive Deutsch“. Dort war das Thema und es war vom „Leseband“ die Rede: Drei bis fünfmal in der Woche Lesen, fest im Stundenplan verortet, in allen Klassen.


    Bei uns soll das so umgesetzt werden, dass dreimal in der Woche gelesen wird, parallel in der ganzen Schule. Die Schulleitung plant, das bei der Erstellung des Stundenplans zu berücksichtigen: Wenn ein Fach überhaupt nur eine Stunde in der Woche unterrichtet wird, soll es nicht vom Leseband betroffen sein, wenn z. B. Kunst oder Sport nur zweimal eine Stunde unterrichtet wird, auch nicht.


    Vom „Viellese-Verfahren“ war die Rede, wobei das meinem Verständnis nach keine Methode, kein Verfahren, kein Tool ist: Es wird einfach nur viel gelesen.

    • Offizieller Beitrag

    .... gar nichts. Die Homepage wird gerade gewartet....... wisst ihr etwas Genaueres? Sind das extra Stunden? Oder was streiche ich??

    Es gibt am 12.6. nachmittags eine verpflichtende Online-Dienstbesprechung für alle (?) Grundschul(?)Schulleiter dazu. Eine Schulmail gab es auch schon.

    • Offizieller Beitrag

    Lesen?? Hab ich bisher noch nie im Unterricht gemacht.

    Das war mein erster Gedanke, muss ich zugeben. Ich habe zwar gar keine Ahnung von Grundschule, aber irgendwie hatte ich angenommen, dass die Kids auf 60 Minuten Lesezeit pro Woche kommen. Oder kommt jetzt eine gaaaaaaaaaanz besondere Art des Lesens?

  • Kinder lesen zu Hause weniger und immer weniger Eltern üben zu Hause mit ihren Kindern, was die benachteiligten Kinder weiter benachteiligt.


    Man ist darum bemüht, die Lesezeit im Klassenverband so zu erhöhen, dass die Kinder quasi nicht um das Lesen herum kommen - bei Leseaufgaben meinen Kinder immer, man könne es ja nicht sehen, also würde man nicht merken, wenn sie nicht üben.

    Übungen sind zu Beginn mühsam, deshalb unbeliebt, und meiner Meinung nach haben Eltern den Hang dazu, gleich das Lesen von Kinderbüchern zu erwarten, weil ja „ab 6 Jahre“ draufgeht und weil ihnen die leichteren, aber für das Kind angemessenen Übungen zu eintönig erscheinen oder Bilder im Buch verlocken …. (Zum Bilder angucken, weniger zum Lesen).


    Angesagt sind kooperative Formen, bei denen Kinder mit Kindern lesen, sodass viele Kinder gleichzeitig lesen, dazu gibt es spielerische Methoden oder das Lesetandem (mit festen Verfahren oder Abwandlungen).

    Daneben gibt es viele weitere frühe Methoden, Lese-Spaziergänge etc., die das Lesen motivierend verpacken, übliche Leseaufgaben, wie Lese-Mal-Blätter oder Fragen/Rätsel zum Text, sowie Unterricht zu Strategien (Vorwissen, Überschrift je Abschnitt, Unterstreichen von Schlüsselwörtern) und weiterhin das Lesen von Texten oder Ganzschriften, handlungs- und produktionsorientierte Methoden dazu, sowie Lese-Aufgaben in SU, in Religion, auch in Mathe.


    Das alles teilt sich aber die Zeit von 5 oder 6 Deutschstunden in der Woche mit Schreiben lernen, Schrift, Rechtschreiben in vielfältigen Formaten zu verschiedenen Aspekten, Verfassen und Überarbeiten von Texten, Sprechen und Zuhören (auch als Anteil von Klassenarbeiten) und grundlegender Grammatik.


    Viele Bereiche fallen vielen Kindern schwer, was zugegeben auch am Einzugsgebiet liegt.

  • Bei uns ist ab nächsten Schuljahr die Durchführung von besonderen Lesefördermaßnahmen Pflicht.

    Beworben wird hier vor allem "FiLBY". Das geht von Klasse 2-4. In Klasse 2 startet es mit 3 Wochen Lesen einer Klassenlektüre, dann 6 Wochen täglich ca. 20 Minuten Lesetraining mit Sachtexten, danach jede Woche 2-3 mal ca. 20 Minuten Lesen auch wieder vorzugsweise mit Sachtexten. In Klasse 3 liegt der Schwerpunkt auf Lesestrategien und in Klasse 4 auf selbstreguliertem Lesen.

  • Das war mein erster Gedanke, muss ich zugeben. Ich habe zwar gar keine Ahnung von Grundschule, aber irgendwie hatte ich angenommen, dass die Kids auf 60 Minuten Lesezeit pro Woche kommen. Oder kommt jetzt eine gaaaaaaaaaanz besondere Art des Lesens?

    Na ja, natürlich liest man im Unterricht, immer wieder, in allen Fächern und je besser die Kinder lesen können (Klasse 2 aufwärts) steigert sich das. Aber das alle meine Schüler/innen in der (2.) Klasse im Unterricht auf 60 Min reine Lesezeit kommen, bezweifle ich.

    Ich finde die Idee, dass Lesen in der Stundentafel fest zu verankern grundsätzlich gut. Aber ob es sich umsetzen lässt, weiß ich erst, wenn ich unseren Stundenplan fertig habe.

  • Die Homepage des Ministeriums sagt dazu ..



    .... gar nichts. Die Homepage wird gerade gewartet.......

    Bekommt vermutlich eine "Text vorlesen lassen"-Funktion, um sich an aktuelle gesellschaftliche Gegebenheiten an zu passen.

  • Mich wundert das wenige Lesen ein wenig. Wir hatten sogar am Gymnasium noch für Klasse 5-7 täglich 15 Minuten Lesezeit (rotierte einfach durchs Stundenraster und hat damit alle Fächer gleichermaßen zeitlich "belastet"). Ich hätte gedacht, dass sowas an Grundschulen erst recht fest verankert ist.

  • Das ist jetzt ein wenig OT, weil es hier ja um Grundschulen geht, aber für weiterführende Schulen könnte ich mir durchaus so etwas einen festgelegten Zeitraum vorstellen, bei dem es um das reine Lesen als Selbstzweck geht. Ohne Aufgaben zu den gelesenen Texten, quasi völlig freie Auswahl des Lesematerials durch die Schüler (solange altersangemessen). Schüler bringen eigene Bücher mit oder suchen aus angebotenem Fundus aus. Breites Angebot, das rein nach Lesefreude ausgewählt ist, nicht nach "Anspruch" oder "Literarischer Qualität" oder so. Das könnten dann vielleicht auch Comics sein oder Zeitschriften.

    Ich mache das ab und zu mal, in unterschiedlichen Jahrgangsstufen, wenn gerade mal Luft ist, was den Lehrplan angeht, dass wir in die Schulbibliothek gehen oder ich eine bunt zusammengestellte Bücherkiste von zuhause mitbringe, die Schüler sich was aussuchen und dann einfach mal Schmökern. Das ist eigentlich immer ein recht schönes Bild, Schüler einfach lesen zu sehen und oft führt das dazu, dass ein paar Schüler sich Bücher auch ausleihen.

    Aber wahrscheinlich ist das, was hier besprochen wird, anders gemeint und meine Vorstellung vermutlich sowieso in der GS nicht so leicht zumzusetzen wie an einem ländlichen Gymnasium.

  • Mich wundert das wenige Lesen ein wenig. Wir hatten sogar am Gymnasium noch für Klasse 5-7 täglich 15 Minuten Lesezeit (rotierte einfach durchs Stundenraster und hat damit alle Fächer gleichermaßen zeitlich "belastet"). Ich hätte gedacht, dass sowas an Grundschulen erst recht fest verankert ist.

    Find ich interessant - an unserer Schule haben wir auch ein großes Problem mit der Lesekompetenz, das sich bis in die Oberstufe zieht. Wie genau sahen diese 15 Minuten aus? Jede Person liest ein Buch der Wahl, ähnlich wie bei WillG? Wie wurde das Konzept aufgenommen?


    Welche anderen Ideen wurden vllt an euren Schulen schon (erfolgreich) etabliert? Ich verzweifle da bei uns echt manchmal…

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