Abwertung wegen gehäufter Verstöße gegen sprachliche Richtigkeit

  • Fiktive Antwort:


    Ich bin schon 7 Jahre aus der Eigenen grund Schule raus so das die Vergangenezeit zu lange her ist seid ich das gelernt habe.


    Ich sehe das wie Seph. Es gibt viele Fallstricke, die wirklich schwierig sind, aber es gibt eben auch viele Regeln, die sehr einfach sind.

    Rechtschreibung zu lernen, ist anstrengend und macht keinen Spaß. Das gilt auch für Zeichensetzung. Die Gewichtung der Rechtschreibung in Klassenarbeiten - auch im Fach Deutsch - ist so gering, dass sich der Aufwand nicht lohnt.

  • Wir reden hier nicht über 5. oder 6. Klässler, sondern über angehende Abiturienten und damit bald Studierende. Nach 6 Jahren in der Sek 1 sollten langsam bestimmte elementare Regeln verinnerlicht sein.

    Ich sprach auch nicht nur über 5. oder 6. Klässler, sondern auch über angehende Abiturienten. Das sind genau die Jahrgänge, die in der GS-Zeit mitunter falsche Rechtschreibstrategien in NDS erlernt haben. Ich kritisiere auch in keiner Weise die Lehrer, die nun an den weiterführenden Schulen die Regeln der Benotung umsetzen müssen. Ich habe lediglich zu Bedenken gegeben, dass die davon betroffenen Schüler die Konsequenzen für einen gescheiterten Versuch in der Grundschulzeit tragen.

    Zumindest hat NDS inzwischen auf das Problem in den GS reagiert:


    Niedersachsens Schüler sollen besser schreiben lernen


    Ich habe, wie oben erwähnt, 2 Kinder die direkt in der GS davon betroffen waren und ich kann Ihnen versichern, dass man 4 Jahre verkorkste Rechtschreibung aus der GS-Zeit nicht so einfach ausmerzen kann.


    PS: Für mich ist auch nicht jeder angehende Abiturient bald ein Student 😉.



  • Passiert an den weiterführenden Schulen denn tatsächlich noch viel Rechtschreibförderung? Ich hatte den Eindruck ehrlich gesagt nicht. Ja, die Deutschkollegen bemühen sich sicherlich, aber wie viele Punkte entfallen denn in einer Unter- oder Mittelstufenklassenarbeit auf Rechtschreibung? Ist es genug, um Kindern zu verdeutlichen, dass sich das mühsame Umlernen "lohnt"? Mir scheint, dass Kindern nirgends ernsthaft vermittelt wird, dass korrektes Schreiben überhaupt sonderlich wichtig ist. In der Oberstufe ist das Kind dann halt schon lange in den Brunnen gefallen.

    • Offizieller Beitrag

    Passiert an den weiterführenden Schulen denn tatsächlich noch viel Rechtschreibförderung? Ich hatte den Eindruck ehrlich gesagt nicht. Ja, die Deutschkollegen bemühen sich sicherlich, aber wie viele Punkte entfallen denn in einer Unter- oder Mittelstufenklassenarbeit auf Rechtschreibung? Ist es genug, um Kindern zu verdeutlichen, dass sich das mühsame Umlernen "lohnt"? Mir scheint, dass Kindern nirgends ernsthaft vermittelt wird, dass korrektes Schreiben überhaupt sonderlich wichtig ist. In der Oberstufe ist das Kind dann halt schon lange in den Brunnen gefallen.


    Nein, es sind tatsächlich sehr wenige Punkte in den Erwartungshorizonten, aber dafür können die Deutschlehrkräfte wenig. (und nebenbei: durchgängige Sprachbildung ist genau das: durchgängig. Auch die Sachfächer haben einen Auftrag!)
    Rechtschreibförderung ist aber etwas Anderes als Punkteabzug in einer Leistungsüberprüfung und es gibt dafür durchaus Möglichkeiten.
    1) Rechtschreibstrategien-Wiederholung gehört definitiv zum Stoff der Unterstufe.

    2) Rechtschreibmaterialien kann man auch für die Unter- und Mittelstufe darüber hinaus stellen. Wenn ich (auch als Geschichtslehrkraft, aber idealerweise als "Klassenkonferenz") an meinem Vertretungskonzept arbeite, kann ich Materialien geben, die an den Schwächen arbeiten. Wenn ganze Jahrgänge Rechtschreibprobleme haben, dann wird der Schwerpunkt darauf gelegt. Und wenn alle Kinder unterschiedliche Bedürfnisse haben, gibt es das Zauberwort der individuellen Differenzierung.
    Auch haben die weiterführenden Schulen einen Kontingent an Stunden für individuelle Förderung, man kann also Angebote machen, zum Teil als Pflichtangebot, für diejenigen, die große Lücken haben. aber auch innerhalb des regulären Unterrichts gehört es zu meinen Aufgaben (hier insbesondere im Deutschunterricht, aber nicht nur), Lücken zu schließen. Und wenn der Fachunterricht auch mitzieht, werden wenigstens alle Fachbegriffe richtig geschrieben.

  • Ich sprach auch nicht nur über 5. oder 6. Klässler, sondern auch über angehende Abiturienten. Das sind genau die Jahrgänge, die in der GS-Zeit mitunter falsche Rechtschreibstrategien in NDS erlernt haben. Ich kritisiere auch in keiner Weise die Lehrer, die nun an den weiterführenden Schulen die Regeln der Benotung umsetzen müssen. Ich habe lediglich zu Bedenken gegeben, dass die davon betroffenen Schüler die Konsequenzen für einen gescheiterten Versuch in der Grundschulzeit tragen

    Es ist unbestritten, dass diese Jahrgänge sicher mit weniger soliden Kenntnissen aus der Grundschule in die weiterführenden Schulen kamen. Die Fehlerbilder, die man aber teils in der Sek II noch sieht, lassen sich damit nicht restlos "entschuldigen". Viele der noch immer zu sehenden Fehler würden sich durch Kenntnis und Anwendung einiger elementarer Regeln leicht vermeiden lassen. Deren Aneignung ist durchaus auch Bestandteil des Unterrichts der Sek I und man kann das von Oberstufenschülern auch erwarten.

  • Für die Klassenarbeiten in Deutsch (NRW) gibt es alle möglichen verschiendenen Aufgabentypen, die abegearbeitet werden müssen.

    Die Rechtschreibung ist dabei eine Kompetenz neben dem ganzen Rest.

    In der APO SI ist ein möglicher Nachteilsausgleich für LRS (auch wenn das noch eine ganz andere Baustelle ist) in der Regel nur bis zur Jgst.6 vorgesehen.

    Die Praxis sieht bei uns etwas anders aus, aber theoretisch soll die Förderung bis dahin erfolgreich gewesen sein.

  • Hauptsache, jemand anderes ist verantwortlich:flieh:

    Erstaunlich, wie schnell man sich hier im Forum anscheinend persönlich angegriffen fühlt. Was daran ist verwerflich, die Dinge aus mehreren Perspektiven zu betrachten?


    Wer ist denn Ihrer Meinung nach für das Erlernen der Rechtschreibung verantwortlich?

  • Es ist unbestritten, dass diese Jahrgänge sicher mit weniger soliden Kenntnissen aus der Grundschule in die weiterführenden Schulen kamen. Die Fehlerbilder, die man aber teils in der Sek II noch sieht, lassen sich damit nicht restlos "entschuldigen". Viele der noch immer zu sehenden Fehler würden sich durch Kenntnis und Anwendung einiger elementarer Regeln leicht vermeiden lassen. Deren Aneignung ist durchaus auch Bestandteil des Unterrichts der Sek I und man kann das von Oberstufenschülern auch erwarten.

    Wenn die Aneignung einiger elementarer Regeln so einfach ist, und zudem auch noch Bestandteil des Unterrichts in der SEK 1 dann wundert es mich doch sehr, dass in den mir bekannten 11. Klassen unserer Schule, ein Großteil der Schüler mit Abzug von Notenpunkten, in allen relevanten Fächern, zu kämpfen hat.

  • Erstaunlich, wie schnell man sich hier im Forum anscheinend persönlich angegriffen fühlt.

    Warum sollte sich Friesin persönlich angegriffen fühlen? Sie unterrichtet nicht an einer Grundschule in NDS.


    Ich bin ebenfalls der Meinung, dass man von Oberstufenschüler*innen durchaus erwarten kann, sich Rechtschreibregeln notfalls auch selbst anzueignen. Soviel Eigeninitiative kann man wohl von jemandem erwarten, der/die das Abitur machen möchte. Wenn die SuS dazu keine Lust haben, müssen sie eben mit Punktabzügen in diesem Bereich in ihren Abiturklausuren rechnen.

    PS: Für mich ist auch nicht jeder angehende Abiturient bald ein Student 😉.

    Für mich auch nicht. Was hat das nun aber mit den Rechtschreibkenntnissen von Abiturient*innen zu tun?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich habe selbst keine wirklich gute Rechtschreibung und Zeichensetzung und arbeite da auch immer wieder dran. Dennoch finde ich, dass man von Muttersprachlern rudimentäre Groß- und Kleinschreibung sowie korrekten Satzbau erwarten kann.

    Klar ist es blöd, wenn man dann Abzüge erhält. Aber ich finde es gerechtfertigt und habe es auch selbst nie als unfair empfunden. Im Gegenteil, ich hätte mir gewünscht, dass mir Lehrkräfte etwas an die Hand geben, wie ich mich verbessern kann.

  • Warum sollte sich Friesin persönlich angegriffen fühlen? Sie unterrichtet nicht an einer Grundschule in NDS.


    Ich bin ebenfalls der Meinung, dass man von Oberstufenschüler*innen durchaus erwarten kann, sich Rechtschreibregeln notfalls auch selbst anzueignen. Soviel Eigeninitiative kann man wohl von jemandem erwarten, der/die das Abitur machen möchte. Wenn die SuS dazu keine Lust haben, müssen sie eben mit Punktabzügen in diesem Bereich in ihren Abiturklausuren rechnen.


    Für mich ist weder die zu unterrichtende Schulform, noch das Bundesland ausschlaggebend dafür, ob man sich bei der Diskussion angesprochen und unter Umständen auch persönlich angegriffen fühlt.


    Ihr Beitrag erweckt den Anschein, als hätten SuS einfach keine Lust sich Rechtschreibregeln anzuzeigen. Das finde ich schon ziemlich verallgemeinernd.

    Punktabzüge gibt es ab Klasse 11 und nicht nur in den Abiklausuren. Viele SuS werden erst ab Klasse 11 mit dem Problem der schlechten Rechtschreibung konfrontiert. Schaue ich mir das Stunden- und Lernpensum eines SuS in diesem Jahrgang an, verwundert es mich nicht, dass die Verbesserung der Rechtschreibung nicht an erster Stelle steht. Darauf müsste also schon in den Jahrgängen der Sek 1 ein größerer Fokus gelegt werden.


    Für mich auch nicht. Was hat das nun aber mit den Rechtschreibkenntnissen von Abiturient*innen zu tun?


    Seph schrieb, dass es sich bei angehenden Abiturienten bald um Studenten handelt. Das sehe ich per se nicht so und darauf bezog sich der Satz.

  • Ihr Beitrag erweckt den Anschein, als hätten SuS einfach keine Lust sich Rechtschreibregeln anzuzeigen.

    Dieser Anschein wird bei mir nicht erweckt. Aber das ist vermutliche eine Sache der unterschiedlichen Wahrnehmung.

    Viele SuS werden erst ab Klasse 11 mit dem Problem der schlechten Rechtschreibung konfrontiert. Schaue ich mir das Stunden- und Lernpensum eines SuS in diesem Jahrgang an, verwundert es mich nicht, dass die Verbesserung der Rechtschreibung nicht an erster Stelle steht. Darauf müsste also schon in den Jahrgängen der Sek 1 ein größerer Fokus gelegt werden.

    Du hast dir sicherlich schon mal die nds. Rahmenrichtlinien für das Fach Deutsch in der Sek I, z. B. für die Hauptschule, die Realschule und das Gymnasium angesehen? In allen ist "richtig schreiben" als eine der zu entwickelnden Kompetenzen im Kompetenzbereich "Schreiben" genannt. Somit wird m. E. schon ab Klasse 5 in den weiterführenden Schulen ein recht großer Fokus auch darauf gelegt. Aber ich bin nicht im Sek I-Bereich tätig und kann daher nicht aus meinem Schulalltag dahingehend berichten. Hast du selbst da evtl. persönliche Erfahrungen aus deinem schulischen Erfahrungsbereich? Leider hast du ja in deinem Profil keinerlei Angaben gemacht, von daher weiß ich nicht, an welcher Schulform du mit welchen Fächern arbeitest (oder ob du noch studierst, im Ref bist,...).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)


  • Nein, es sind tatsächlich sehr wenige Punkte in den Erwartungshorizonten, aber dafür können die Deutschlehrkräfte wenig. (und nebenbei: durchgängige Sprachbildung ist genau das: durchgängig. Auch die Sachfächer haben einen Auftrag!)
    Rechtschreibförderung ist aber etwas Anderes als Punkteabzug in einer Leistungsüberprüfung und es gibt dafür durchaus Möglichkeiten.
    1) Rechtschreibstrategien-Wiederholung gehört definitiv zum Stoff der Unterstufe.

    2) Rechtschreibmaterialien kann man auch für die Unter- und Mittelstufe darüber hinaus stellen. Wenn ich (auch als Geschichtslehrkraft, aber idealerweise als "Klassenkonferenz") an meinem Vertretungskonzept arbeite, kann ich Materialien geben, die an den Schwächen arbeiten. Wenn ganze Jahrgänge Rechtschreibprobleme haben, dann wird der Schwerpunkt darauf gelegt. Und wenn alle Kinder unterschiedliche Bedürfnisse haben, gibt es das Zauberwort der individuellen Differenzierung.
    Auch haben die weiterführenden Schulen einen Kontingent an Stunden für individuelle Förderung, man kann also Angebote machen, zum Teil als Pflichtangebot, für diejenigen, die große Lücken haben. aber auch innerhalb des regulären Unterrichts gehört es zu meinen Aufgaben (hier insbesondere im Deutschunterricht, aber nicht nur), Lücken zu schließen. Und wenn der Fachunterricht auch mitzieht, werden wenigstens alle Fachbegriffe richtig geschrieben.

    Alles richtig. Hat in meiner Wahrnehmung aber insgesamt wenig verbindlichen Charakter und da es sich nirgends sonderlich eindrucksvoll in der Bewertung niederschlägt, hat das korrekte Schreiben bei den Schülern (meinem Eindruck nach) auch keinen sonderlich hohen Stellenwert. Das verwundert allerdings auch nicht, wenn die halbe Grundschulzeit über propagiert wird, dass Sprachrichtigkeit egal ist. Ich stimme jedenfalls zu, dass es schwierig ist, nach so vielen verschwendeten Grundschuljahren plötzlich genau das einzufordern.

  • Hab ich nicht. Das ist das, was bei den Eltern in meinem Freundeskreis ankommt und so wiedergegeben wird, wenn man mal auf das Thema zu sprechen kommt. Bloß nix korrigieren.

  • Eine korrekte Rechtschreibung wird für die Bewertung von Schülerleistungen eine zunehmend untergeordnete Rolle spielen. Wir haben im Zusammenhang mit den verfügbaren KI-Tools schon jetzt die Bewertungsbögen für die Selbständigen Arbeiten und Maturarbeiten dahingehend angepasst. Die gekünstelte Empörung darüber hat sowas wunderschön Nostalgisches. Früher war eben alles besser. :aufgepasst:



    Ist es genug, um Kindern zu verdeutlichen, dass sich das mühsame Umlernen "lohnt"?

    Wofür "lohnt" es sich denn? Im Sachunterricht ist mir die Rechtschreibung herzlich egal, solange es nicht sinnentstellend in Bezug auf fachliche Richtigkeit wird. Beim Verfassen einer Maturarbeit erwarte ich, dass die Rechtschreibkorrektur des jeweiligen Textsatzprogramms benutzt wird. Funktionen, die "einfach so" von einer dummen Maschine übernommen werden können, sind offensichtlich keine intellektuelle Meisterleistung.

  • Meine Rechtschreibung, Grammatik und schriftlicher Ausdruck sind auch nicht unbedingt die Besten. Obwohl ich in der Grundschule nahezu fehlerfrei schreiben konnte, hat mich die Rechtschreibreform danach ziemlich aus der Bahn geworfen und irgendwann war ich vollends verwirrt. Leider wurden in Klausuren die falschen Wörter nur unterstrichen oder wenn der Ausdruck nicht "elegant" genug war ein "A!", bei falscher Zeitform ein "Z!" am Rand vermerkt, aber kein Verbesserungsvoschlag hingeschrieben. So ist es auch schwierig an seinen Schwächen zu arbeiten. Vielleicht ist es mittlerweile anders als in den 90ern in Bayern...

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

Werbung