Unterrichten im fortgeschrittenen Alter

  • Meine Mutter hat noch letztes Jahr mit 94 ein Start-up gegründet, und eine ihrer Angestellten ist 57.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • ist das denn wirklich so? Abgesehen von start-up Firmen u.Ä.

    Zumindest weiß ich es von meinen Schwiegereltern so, die enorme Probleme hatten, noch Jobs zu finden. Und höre es auch öfters so im Bekanntenkreis. Und lesen kann man es auch oft.

    Ja, ich denke schon

  • Ich finde es erschreckend, dass man ab 50 quasi nichts mehr Wert ist auf dem Arbeitsmarkt und höchstens noch geduldet wird, wenn man wo schon lange arbeitet. Aber bitteschön mindestens bis 67 arbeiten soll man. Ja, aber wo denn???

    Ja, ich habe es auch von einigen im Bekannten- und Verwandtenkreis mitbekommen, die mit knapp über 50 schon große Probleme hatten, einen adäquaten (sprich: ihrer Ausbildung und Berufserfahrung angemessenen) Arbeitsplatz zu finden. Ein guter Freund meines Lebensgefährten ist nun schon über ein Jahr auf der Suche, nachdem der Betrieb, in dem er bis Anfang 2022 gearbeitet hatte, geschlossen wurde.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich bin in deinem Alter und sehe keinen Hinderungsgrund.

    Ich habe gestern wieder einmal jüngeren Kolleg*innen im IT-Bereich geholfen.

    mit Anfang 50 hat man schließlich noch 15 Berufsjahre vor sich.

    17 Jahre, oder nicht?

  • Jetzt bin ich neugierig: was ist das denn für eine Firma?

    Da es in unserer Gegend anscheinend keinen ordentlich funktionierenden Betreuungsdienst gibt, der noch Kapazitäten frei hat, wir zwei Jahre lang mit mehreren sogenannten "24h-Betreuungsfirmen" rumgeeiert sind, die sich letztlich IMMER als unseriös entpuppten, hat meine Mutter nun einen Betrieb selber gegründet und nach den Erfahrungen mit der ersten Alltagsassistentin nun auch eine weitere Stelle eingerichtet und besetzen können.

    Das Interessante daran ist, dass dieser Betrieb, weil er ausschließlich für sie selber arbeitet, "von nicht gewerblicher Art" ist, was besondere Möglichkeiten eröffnet. Die Angestellten sind Midijobber, also nicht zu verwechseln mit Minijobbern, was der Arbeitgeberin auch viel Knete spart, die Angestellten aber ordentlich entlohnt und rundum perfekt sozialversichert.

    Der Betrieb ist aus meiner Sicht durchaus als Start-up zu sehen, da wir nach jahrelangen Erfahrungen, Sondierungen und auch effektiven Enttäuschungen, ein Konstrukt geschaffen haben, das selbst das involvierte Steuerberatungsunternehmen so bislang nicht kannte, unsere Probleme mit der Betreuung im Alter hervorragend löst und durchaus finanzierbar ist auf Basis der Mittel einer Pensionärin.

    Die Idee, das in einer Art von Franchise auch für andere anwendbar zu machen, entwickeln wir gerade mit einem verwandten jungen Anwalt und einem ebensolchen Betriebswirt. Vielleicht bieten wir das auch "open source" an. Bis gespannt, was wir da noch hin bekommen ...

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  • Berufsschule kann ich mir gut vorstellen, dass das gehobene Alter (bei entsprechender Praxiserfahrung) toleriert wird, in anderen Schulformen aber...

    Wow danke.
    Bin ich froh, dass meine Schulleitungen und KollegInnen nicht so denken.

  • Also, dass ich im IT-Bereich jemandem behilflich sein könnte, ist eher unwahrscheinlich ;) aber vielen Dank allen bisherigen Mutmachern und auch denjenigen, die das Unternehmen " Unterrichten mit 50+" skeptischer sehen. Dann bin ich schon mal etwas gewappnet, falls die Schulleitung oder das Kollegium eher weniger euphorisch sind...

  • Naja die Maus und die Tastatur sind schonmal vorhanden und werden entsprechend verwendet.

    Das können auch 6-jährige. Ein Zeichen für digitale Kompetenz sind Besitz und Anwendung von Maus und Tastatur in keiner Weise. Deine Ansprüche sind schon SEHR niederschwellig ;)

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Ich finde es erschreckend, dass man ab 50 quasi nichts mehr Wert ist auf dem Arbeitsmarkt und höchstens noch geduldet wird, wenn man wo schon lange arbeitet. Aber bitteschön mindestens bis 67 arbeiten soll man. Ja, aber wo denn???

    Nun - zu diesem Thema gab es vor wenigen Wochen einen Spiegel-Titel.
    https://www.meine-zeitschrift.…3100032021679609286_1.jpg

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
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  • Berufsschule kann ich mir gut vorstellen, dass das gehobene Alter (bei entsprechender Praxiserfahrung) toleriert wird, in anderen Schulformen aber...

    ... sind wir gottfroh, dass wir im August endlich mal eine berufserfahrene Kollegin 50+ neu in die Fachschaft dazu bekommen und nicht gefühlt jedes Jahr ein neues "Kind", dem man erst mal wieder alles neu beibringen muss. Schöne Grüsse vom Gymnasium.

  • Das können auch 6-jährige. Ein Zeichen für digitale Kompetenz sind Besitz und Anwendung von Maus und Tastatur in keiner Weise. Deine Ansprüche sind schon SEHR niederschwellig ;)

    Nein, können sie nicht.

    Sie wischen mit dem Finger über den Monitor und wundern sich, warum sich nichts bewegt.

    Gerade die Maus ist vielen unbekannt, mit dem Tablet können sie oft sofort umgehen, weil sie es vom Handy der Eltern her kennen (Bilder angucken, daddeln).

  • Nein, können sie nicht.

    Sie wischen mit dem Finger über den Monitor und wundern sich, warum sich nichts bewegt.

    Gerade die Maus ist vielen unbekannt, mit dem Tablet können sie oft sofort umgehen, weil sie es vom Handy der Eltern her kennen (Bilder angucken, daddeln).

    Das stimmt und das war schon anders.

  • Das stimmt und das war schon anders.

    Ja, das war anders als es noch keine "Touch Geräte" gab.


    Kleine Anekdote dazu, ich habe mal meine kleine Cousine mit meiner Nintendo Switch spielen lassen. Sie hat nicht verstanden, dass sie mit den Knöpfen steuern soll und ständig versucht per Touch zu steuern... 😢

  • Ich finde es erschreckend, dass man ab 50 quasi nichts mehr Wert ist auf dem Arbeitsmarkt und höchstens noch geduldet wird, wenn man wo schon lange arbeitet. Aber bitteschön mindestens bis 67 arbeiten soll man. Ja, aber wo denn???

    Ich muss auch sagen: Einige Äußerungen hier lesen sich ja, also sei man mit 50 quasi schon reif fürs Leichenschauhaus :ohh:
    Immerhin hat man in dem Alter (als Akademiker) nach knapp ein Drittel seines Berufslebens vor sich!

  • Berufsschule kann ich mir gut vorstellen, dass das gehobene Alter (bei entsprechender Praxiserfahrung) toleriert wird, in anderen Schulformen aber...

    Wenn es eine Branche gibt, in der das Lebensalter beim Einstieg an einer Schule völlig egal ist, dann doch unsere. Gerade an Schulen finde ich eine Altersheterogenität im Kollegium sehr gewinnbringend.

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