Wie viele Wochenstunden arbeitet ihr?

  • Das stimmt, wenn du es auch während sechs der zwölf Ferienwochen durchziehst.

    Ich arbeite in den Ferien tatsächlich relativ umfangreich. Ich mache da zum Beispiel die komplette Unterrichtsvorbereitung weil ich da "im laufenden Geschäft" nicht die Muse für hab. Außerdem muss ich durch mein ÖPR-Amt sowieso regelmäßig in den Ferien ran.


    Ansonsten ist der Beruf des Lehrers wohl der einzige mir bekannte Beruf in dem es sich lohnt zeit-effizient zu arbeiten.

  • Ansonsten ist der Beruf des Lehrers wohl der einzige mir bekannte Beruf in dem es sich lohnt zeit-effizient zu arbeiten.

    Ja, wenn man anderswo die Projekte zu schnell bearbeitet, darf man ans nächste ran.


    Wobei das in in gewisser Weise beim Lehrerberuf bezüglich Zusatzaufgaben auch der Fall ist.

  • Ansonsten ist der Beruf des Lehrers wohl der einzige mir bekannte Beruf in dem es sich lohnt zeit-effizient zu arbeiten.

    So ist es! Deshalb ist Vollzeit zwischen 35 und 60 Stunden alles möglich. Es lohnt sich nicht, Umfragen zu starten. Einzig das eigene Arbeitsvermögen und der eigene Anspruch an guten Unterricht vermag den Unterschied zu machen. Ich kenne Kollegen, die 35 Stunden arbeiten und sehr kompetente und beliebte Lehrkräfte sind, andere arbeiten 60 Stunden und sind dauernd im Konflikt mit Schülern, Eltern, Kollegen, Schulleitung... Wer privat ausgeglichen und resilient lebt, kann effizienter arbeiten als der, der gerade Lebenskrisen durchläuft und permanent an sich selber zweifelt. Es gibt so viele Faktoren, die hier eine Rolle spielen, weshalb eine pauschale Aussage niemals möglich ist.

  • lags11, hattest du hier nicht genügend Antworten bekommen?

    RE: Arbeitszeiten im (gebundenen) Ganztag

    RE: Arbeitsalltag einer Grundschullehrkraft


    EDIT: Sorry, ich wollte gar nicht meine Beiträge verlinkt haben, sondern einfach die beiden thematisch sehr ähnlichen Threads.

    Doch schon, aber ich wollte spezifischer auf die Wochenstunden hinaus, da wir das kürzlich erst thematisiert haben und es mich interessiert. Auf den Thread antworten größtenteils ja jetzt auch ganz andere Mitglieder, daher ist das schon etwas anderes :)

  • Ich kenne Kollegen, die 35 Stunden arbeiten und sehr kompetente und beliebte Lehrkräfte sind, andere arbeiten 60 Stunden und sind dauernd im Konflikt mit Schülern, Eltern, Kollegen, Schulleitung... Wer privat ausgeglichen und resilient lebt, kann effizienter arbeiten als der, der gerade Lebenskrisen durchläuft und permanent an sich selber zweifelt.

    Wenn man es so liest, wie du es schreibst, unterstellt es, dass die Kolleg:innen, die viele Stunden arbeiten, nicht resilient seien und nicht effizient arbeiten würden.

    Es verkennt, dass in Schulen sehr viele Aufgaben erledigt und verteilt werden müssen und für die Menge das Personal nicht vorhanden ist.

    Das genau ist auch die Diskussion um die Überstunden: Wo kein Personal zur Entlastung ist, kann auch keines die Überstunden übernehmen. Fehlt eine Lehrkraft, springt eine andere ein, sodass die Plusstunden nur von einer zur anderen wandern, aber nie weniger werden können.

  • Es fängt schon damit an, dass die eine Lehrkraft vielleicht 20 Stunden Sport gibt und die anderen 3 Deutschklassen hat. Oder auch Sachunterricht empfinde ich an der Grundschule als sehr arbeitsintensiv, wenn man es gut macht.


    Dann gibt es halt noch die eine oder andere Extraaufgabe. An den meisten Schulen gibt es Kollegen, die jedes Mal gute Gründe hat etwas nicht machen zu können und andere, die an viel zu vielen Projekten mitarbeiten. Auch eine gute Schulleitung hat es da schwer zu steuern.


    Und natürlich hängt die Arbeitsbelastung auch von den eigenen Ansprüchen und den eigenen Fähigkeiten ab. Aber das ist nur ein Aspekt. Das fängt schon mit der Frage an, wie anstrengend sind die Eltern der Klasse und wie viele Förderkinder hat man.

  • Es fängt schon damit an, dass die eine Lehrkraft vielleicht 20 Stunden Sport gibt und die anderen 3 Deutschklassen hat. Oder auch Sachunterricht empfinde ich an der Grundschule als sehr arbeitsintensiv, wenn man es gut macht.

    Genau! Bevor ich 20 Stunden Sport unterrichten müsste, hätte ich lieber drei Klassen in Deutsch ;)


    Ich nehme an, dass du es anders herum gemeint hast. Ich kann zu Sport gar nicht viel sagen, das unterrichte ich nicht. Aber eine Stunde Musik als Fachlehrer kostet mich in etwa soviel Energie wie drei Stunden Mathe, Deutsch und Sachunterricht hintereinander weg in meiner eigenen Klasse. Das ist für mich vom Classroom Management, von der Unterrichtsorganisation oder auch mit Blick auf die Möglichkeiten, sich mal für fünf Minuten rauszuziehen/zurückzuziehen wesentlich fordernder. Dazu kommt der geringere Stellenwert des Fachs gegenüber Deutsch, Mathe, Sachunterricht, Englisch und Sport. Das bedeutet bei mir: Kein Raum, entweder Instrumente durchs Gebäude tragen oder meinen eigenen Klassenraum komplett umbauen, damit ich mit anderen Klassen dort Unterricht machen kann.

  • Und es kommt auch sehr auf die Klassengröße an.

    Eine Bekannte hat eine Klasse mit 15 Schülern, ich eine mit 28. Wenn sie z. B. mit der Korrektur fertig ist, hänge ich nochmal die gleiche Zeit dran. Sie schreibt Zeugnisse für 15, ich für fast doppelt so viele. Sie hat hat Elternsprechtag vielleicht 10 Gespräche, ich 20. Das summiert sich ganz schön, wenn man das alles zusammenzählt.

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