Hilfe was mache ich ohne 2tes Staatsexamen

  • Hallo ihr Lieben!

    Ich habe das 2te Staatsexamen endgültig nicht bestanden! Ich wollte immer Lehrer werden… Meine Fächer sind Englisch und Geschichte am Gymnasium. Was habe ich für Alternativen in NRW? :(

  • Ins Ausland gehen, bestehende positive Leistungen anerkennen lassen, dann dort die Ausbildung beenden.

    Kleiner Warnhinweis: Auch im Ausland gibt es Anforderungen, die von einem Lehrer erfüllt werden müssen. Deshalb gehe ganz ganz tief in dich, was die Gründe für das Durchfallen waren. Beispiel: Du hast Angst vor Menschen zu reden und bringst keinen Ton raus, bzw neigst zu Fluchtverhalten und rennst weg. Auch eine gewisse Stressresistenz ist überall unabdingbar und noch weitere viele Aspekte. Dann solltest du dir eher über Alternativen klar werden. Sonst scheiterst du auch im Ausland.

    Weiterer Warnhinweis: Rückkehr als Lehrer nach Deutschland ist eher nicht drin.


    Liebe Grüße

    Frechdachs

  • In NRW an Ersatzschulen nur als Vertretungslehrkraft mit weniger Gehalt und in der Regel nur befristet.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Also Privatschulen nehmen sie oft auch ohne 2. StEx. Waldorfschule ist z.B. eigentlich kein Problem.

    Auch bei entgültig durchgefallen?


    Ich kenne einige, die es hier in Österreich versucht haben und sogar ganz gute Lehrer wurden. Ein paar waren wirklich sehr ungeeignet.

  • Hängt sicher von der Schule ab.

    Bei uns hätte man keine Chance.


    Aber zu schauen, woran es lag und erstmal daran zu arbeiten, finde ich hier einen sehr wertvollen Hinweis. Und auch nach Alternativen zu schauen.

  • Hallo ihr Lieben!

    Ich habe das 2te Staatsexamen endgültig nicht bestanden! Ich wollte immer Lehrer werden… Meine Fächer sind Englisch und Geschichte am Gymnasium. Was habe ich für Alternativen in NRW? :(

    In BW wäre dein erstes Staatsexamen gleichzeitig ein Abschluss als Pädagogische Fachkraft, so dass du dich auf Stellen bewerben könntest, die für Erzieher:innen ausgeschrieben sind, beispielsweise in der Hortarbeit. Ansonsten gibt es manche Privatschulen, die kein 2.Staatsexamen verlangen (dafür dann allerdings auch schlechter zahlen). Außerdem könntest du dich zumindest überbrückend als Vertretungskraft durchschlagen (vor allem in der Sek.I dürfte der Mangel groß genug sein, um mit deinen Fächern unterkommen zu können).


    Vor allem anderen solltest du aber unbedingt den hier bereit erhalten Hinweis umsetzen und äußerst selbstkritisch überprüfen, was zu deinem endgültigen Nichtbestehen geführt hat und ob du vor diesem Hintergrund dennoch tatsächlich geeignet bist für die Tätigkeit an einer Schule oder unter Umständen den Arbeitsbereich wechseln solltest. Eine Berufsberatung bei der Agentur für Arbeit könnte dir in letzterem Fall wichtige Hinweise liefern zur Neuorientierung.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Warum sollte es da besser klappen?

    Weil man Zeit hat zum lernen. Ist eine blöde Situation. Ob ich dann nochmal studieren gehen würde und nochmal Vorbereitungsdienst... keine Ahnung wahrscheinlich nicht. Die Vita ist ja dann auch bekannt und es wird sicher genauer hingeschaut.

  • Manchmal klappt es da tatsächlich besser. Ich kenne jemanden, die hat zwar das 2. Staatsexamen bestanden, war aber echt keine gute Lehrerin. Sie hat das Lehramt über VOBASOF gewechselt und ist in dem Bereich einfach großartig.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Kannst du nicht auf ne andere Schulform umschwenken und Einiges nachlernen?

    Je nach BL kann ein erneutes Ref in einer anderen Schulart entweder nur mit komplett anderen Fächern (sprich Neustudium und Ref) zulässig sein oder durch Anerkennung bestehender Studienleistungen plus Nachstudium fehlender Teile plus erneuten Prüfungen. Beides ist kein schneller Weg in den Schuldienst und setzt voraus, dass vorher eigene Fehler und Schwächen erkannt wurden, um sodann zielgerichtet bearbeitet zu werden.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • In BW wäre dein erstes Staatsexamen gleichzeitig ein Abschluss als Pädagogische Fachkraft

    Ist das so? Hättest du dafür eine Quelle?


    Zumindest für Pädagogische Fachkräfte in Kitas gilt das nur

    a) "nach einer Qualifizierung in Pädagogik der Kindheit und Entwicklungspsychologie im Umfang von zusammen mindestens 25 Tagen, die auch berufsbegleitend durchgeführt werden kann, oder nach einem einjährigen betreuten Berufspraktikum"

    und vor allem für

    b) "Personen, die die erste Staatsprüfung für das Lehramt an Grundschulen oder Grund- und Hauptschulen oder für das Lehramt an Sonderschulen erfolgreich bestanden haben."


    Landesrecht BW § 7 KiTaG | Landesnorm Baden-Württemberg | - Pädagogisches Personal und Zusatzkräfte | Gesetz über die Betreuung und Förderung von Kindern in Kindergärten, anderen Tageseinrichtungen und der Kindertagespflege (Kindertagesbetreuungsgesetz - KiTaG) vom 19. März 2009 | gültig ab: 01.01.2020 gültig bis: 30.06.2023 (landesrecht-bw.de)


    a) entfällt übrigens bei vorliegendem zweiten Staatsexamen, aber auch nur für GS, GHS oder Sopäd.


  • Warum sollte es da besser klappen?

    Ich war mal für etwa 6 Monate an eine Grundschule abgeordnet. Das war nicht meine Welt und ich war froh, als das Halbjahr rum war (und bewunderte die geduldigen Kollegen). Hätte ich mich anders entschieden, wäre ich wahrscheinlich im Referendariat heftig gescheitert.

  • Das ist ja echt lustig, dass eine 5jährige Erzieher*innenausbildung in 25 Tagen nachgeholt werden kann...

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Das ist ja echt lustig, dass eine 5jährige Erzieher*innenausbildung in 25 Tagen nachgeholt werden kann...

    Zumindest in meinem Sonderpädagogik-Studium habe ich auch viele Aspekte gelernt, die die Entwicklung, Bildung, Diagnostik und Förderung in der frühen Kindheit und die Pädagogik in Kindertageseinrichtungen betreffen. Manche Kolleginnen sind mit einem Teil oder sogar allen Stunden auch in Schulkindergärten* oder Frühförderung tätig.


    Wie groß die Schnittmenge bei G(H)S-Absolventen ist, kann ich nicht sagen.


    Davon abgesehen ist die Erzieher-Ausbildung in BW drei Jahre (+ Anerkennungsjahr), nicht fünf.


    * Schulkindergarten in BW = Kita für Kinder mit Behinderung, angeschlossen an die SBBZ (= Förderschulen) der entsprechenden Förderschwerpunkte (nur damit es keine Verwechslungen gibt)

  • Nicht zur Hand, nein (hatte das bei meinen früheren Arbeitsunterlagen und inzwischen den Ordner deutlich ausgemistet), aber vor einigen Jahren war das der Stand der Dinge. Möglicherweise hat sich das inzwischen geändert. :weissnicht: Ich schau mal die nächsten Tage, ob ich es vielleicht doch noch irgendwo wiederfinde.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • aber vor einigen Jahren war das der Stand der Dinge.

    Sicher? Das haben sich die Kommilitonen schon in meinem Studium Ende der 90er erzählt. Gestimmt hat es damals schon nicht, zumindest nicht so pauschal.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

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