Nutzt ihr im Unterricht gendergerechte Sprache?

  • Ich würde darauf tippen, dass es bei "Liebe Kollegen,..." darauf ankommt, was dahinter steht, ob du dich angesprochen fühlst oder nicht.

    Achso und du findest, Frauen sollen sich mal nicht so haben und erst mal den Text analysieren, um zu wissen, ob Frauen, alle oder nur Männer gemeint sind?

    Liest sich aber meiner Meinung nach sogar fast noch schlimmer, weil man jetzt bei jedem Satz überlegen muss, ob nur die Männer oder nur die Frauen oder doch beide gemeint sind.

    Tja, dann weißt du jetzt, wie es uns geht.


    Mal ne andere Frage: Wenn in einem Text "Erzieher" steht, "Die Erzieher gehen mit den Kindern Schlittenfahren." denkst du an Männer, Frauen oder an eine gemischte Gruppe?

  • Es weiss seit Jahren jeder, der will, wer ich bin. Was willst du mit meinem Namen und meinen Zeugnissen anfangen? Du bräuchtest mein Geburtdatum und - ort um ernsthaft irgendeinen Blödsinn veranstalten zu können, die Zeile ist geschwärzt. Und selbst damit muss jede Politikerin und jeder Leistungssportler leben, dass das alles bekannt ist. Das einzige, was ich niemals öffentlich preisgeben würde, ist meine AHV-Nummer.


    Ich weiß 😉 wahrscheinlich würdest bei einer Habilitation als Doktorin angeführt werden.

    Ich werde es niemals rausfinden. Ich glaube es aber nicht, wahrscheinlich stünde da immer noch Diplomchemikerin mit dem Dr. vorne dran. Das Diplom ist ja der eigentliche akademische Abschluss. Das Bachelor-Zeugnis (sofern ich überhaupt einen regulären Abschluss mache) in der Informatik wird auf Englisch ausgestellt.

  • Achso und du findest, Frauen sollen sich mal nicht so haben und erst mal den Text analysieren, um zu wissen, ob Frauen, alle oder nur Männer gemeint sind?

    Ne. Das ist nicht meine Meinung. Wie kommst du darauf? Meiner Meinung nach müssten den Männer auch eine Endung bekommen. Aber das habe ich ja schon mal ausführlich dargestellt.

  • Ne. Das ist nicht meine Meinung. Wie kommst du darauf? Meiner Meinung nach müssten den Männer auch eine Endung bekommen. Aber das habe ich ja schon mal ausführlich dargestellt.

    Eigentlich bräuchte es einen Plural, der sich deutlich von den weiblichen und männlichen Formen unterscheidet, wenn man beides meint. Genauso wie auch Pronomen, wenn man das Geschlecht einer Person nicht kennt, nicht nennen will oder die Person non-binär ist. Kriegen wir aber wahrscheinlich nicht, wenn ich mir die Diskussionen so anschaue.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Es weiss seit Jahren jeder, der will, wer ich bin. Was willst du mit meinem Namen und meinen Zeugnissen anfangen?

    Ich persönlich? Gar nichts. Aber andere Menschen kommen machmal auf komische Gedanken. Du gibt ja auch viel mehr hier Preis und nicht nur die 2 Dinge. Deine komplette Anschrift, Beruf, Fächer, was du so trinkst und rauchst, was du ein deiner Freizeit machst, ... . Da sammeln sich so einige Daten an und nicht nur Name und Zeugnis.

  • Meine Anschrift? Die steht da nirgends. Kannst bei Bedarf aber auch gerne haben. Das Haus ist so gross, dass du mich darin gar nicht findest :)

  • Eigentlich bräuchte es einen Plural, der sich deutlich von den weiblichen und männlichen Formen unterscheidet,[...]

    Jain. Es bräuchte den Plural für die männliche Form. Vom Prinzip kommt dabei fast das gleiche raus wie bei dir, nur das bei meiner Variante Texte nicht nur, wie bei dir, eindeutig wären, sondern auch noch kürzer und abwärtkompatibel. Aber das habe ich hier ja schon mal ausführlich erläutert.

  • ahh... War ja die Schule. Trotzdem Information, die "böse" Menschen im schlimmsten Fall nutzen könnten. Aber ich bin durchaus für echte Namen, Ich habe es ja schon ein paar mal gesagt: "Volker_D" ist mein echter Name, da fehlen beim Nachnamen nur ein paar Buchstaben. Wer nicht auf den Kopf gefallen ist, der findet die sogar recht schnell raus und mit den Information googeld man auch ganz schnell meine Schule und meine private Anschrift. Ich würde euch aber bitten meinen Nachnamen, meine Schule und meine Anschrift hier nicht zu posten. Ich habe es hier im Forum ja sogar schon mehreren per PM verraten.

  • Böse Menschen sind auch ohne all diese Informationen böse. Wir hatten kürzlich einen Stalking-Fall an der Schule (betroffenen war eine Lehrerin, Täterin eine Schülerin). Sowas gibt's halt. Zum Glück selten, aber es ist nicht auszuschliessen.

  • Ist schon richtig. Das kann man nicht ausschließen. Ich würde glatt wetten, das bei mir im nächsten Jahr keiner einbrechen würde, wenn ich die Haustür nicht abschließen würde. Trotzdem schließe ich immer ab.

    • Offizieller Beitrag

    Und nein, ich bin keine fanatische "Genderin" aber in einer Email mit den Worten "Liebe Kollegen,..." fühle ich mich einfach NICHT angesprochen.

    wenn es um zusätzliche Termine geht, würde ich mich dabei auch nicht angesprochen fühlen ;)

  • Ne. Das ist nicht meine Meinung. Wie kommst du darauf?

    du schriebst:

    Ich würde darauf tippen, dass es bei "Liebe Kollegen,..." darauf ankommt, was dahinter steht, ob du dich angesprochen fühlst oder nicht.

    Wieso muss eine Person erst den ganzen Text lesen und überlegen, was dahintersteht, um zu antizipieren, ob sie gemeint sein könnte? Kann man im aktuellen Jahrzehnt nicht erwarten, dass eine Nachricht an alle so verfasst wird, dass nicht ausschließlich Männer angesprochen werden? Ich bin kein Kollege und kein Lehrer, ergo zähle ich auch nicht zu den Kollegen und Lehrern. Bei letzgenanntem Berufszweig hat man ja inzwischen auch die Begriffe "Lehrkräfte" und "Lehrpersonen", sowas bräuchte es für weitere Berufsgruppen, dann könnte man sich Sternchen etc. sparen. Pflegekraft wäre sowas.


    Denkst du denn nun bei "Erziehern" an männliche, weibliche oder gemischtgeschlechtliche Gruppen von Betreuungspersonen?

  • Wenn man zu einer Gruppe Menschen in einem Raum direkt spricht, macht die 2. Person Plural am meisten Sinn. Sowohl die 2. Person Singular als auch die 3. Person Plural klingen in dem Zusammenhang etwas gestelzt.

  • Ich würde die Idee von treasure gerne aufgreifen: warum nicht in den nächsten 300 Jahren das generische Femininum verwenden? So ganz simpel und ohne Sonderzeichen? Das müsste doch klappen?

    Lass mich raten: du hattest im Studium keine lingusitischen Veranstaltungen?

    Zitat

    Und nein, ich bin keine fanatische "Genderin" aber in einer Email mit den Worten "Liebe Kollegen,..." fühle ich mich einfach NICHT angesprochen.

    Wenn es darin um freie Tage oder irgendetwas andere Positives geht, sicher schon. ;)

  • Kommt doch auf den Satz an. "Die Schüler, die schon fertig sind, nehmen sich nen Keks" oder "die Schülerinnen, die in der Fensterreihe sitzen, holen sich zuerst einen Malkasten".

    DANKE. EXAKT so. Hat nichts mit Distanz, nichts mit "über sie sprechen" zu tun, sondern einfach genau SO.


    EDIT: oder wenn ich "liebe Schülerinnen und Schüler der Klasse..." sagen muss bei irgendeinem Anlass oder was auch immer.


    Diesen Singular, dieses "du machst dies und du machst das", wenn eine ganze Gruppe gemeint ist, damit kann ICH mich zum Beispiel nicht anfreunden. Ich sage dann immer "ihr", auch wenn viele Kolleg*innen das anders machen.


    Insgesamt bin ich immer wieder verwundert, wie eine Diskussion andauernd abdriftet, weil persönliche Ebenen und völliges Offtopic dazu kommen. Hier gehts doch ums Gendern und um die Nutzung von mehr als dem männlichen Gender - und die Meinungen dazu, die ja konträr sein dürfen (!), das ist völlig ok. Aber ich weiß nicht, wie oft ich hier jetzt schon persönliche Ebenen gelesen habe, die null mit dem Thema zu tun hatten. Ich fände da eine fruchtbare Diskussion schöner - und zwar mit ALLEN Meinungen, weil Meinungsfreiheit, aber ohne diese dauernden Seitenzweige, die nur Energie ziehen.

    Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.

  • Wieso muss eine Person erst den ganzen Text lesen und überlegen, was dahintersteht, um zu antizipieren, ob sie gemeint sein könnte?

    Muss sie nicht. Liebe Kollegen heißt alle (w/d/m). Warum sollte sich irgendeine Kommunikation nur an männliche Kollegen richten? Dass sich Kommunikation nur an weibliche Kollegen richtet, kommt hingegen immer mal wieder vor (dann auch mit der richtigen Ansprache "Liebe Kolleginnen", da es sich explizit nur um weibliche Kollege handelt).

    Zitat

    Kann man im aktuellen Jahrzehnt nicht erwarten, dass eine Nachricht an alle so verfasst wird, dass nicht ausschließlich Männer angesprochen werden?

    Werden sie nicht. Wir kommst du darauf?

    Zitat

    Ich bin kein Kollege und kein Lehrer, ergo zähle ich auch nicht zu den Kollegen und Lehrern.

    Richtig, du als Individuum nicht. Deshalb ist für die Ansprache, die sich direkt an dich richter bzw. wenn es um dich als Person geht "Lehrerin" richtig. Es geht aber nicht um dich persönlich, sondern um alle Lehrer, egal welchen Geschlechts.

    Zitat

    Bei letzgenanntem Berufszweig hat man ja inzwischen auch die Begriffe "Lehrkräfte" und "Lehrpersonen", sowas bräuchte es für weitere Berufsgruppen, dann könnte man sich Sternchen etc. sparen. Pflegekraft wäre sowas.

    Damit habe ich kein Problem. Dass es darauf hinausläuft, dass sich solche Hegriffe durchsetzen, halte ich für sehr wahrscheinlich.

    Zitat

    Denkst du denn nun bei "Erziehern" an männliche, weibliche oder gemischtgeschlechtliche Gruppen von Betreuungspersonen?

    Kommt auf den Kontext an. In der Regel ist das Geschlecht aber gar nicht relevant. Wenn ich "Erzieher streiken bis Freitag" lese, dann ist es mir wurscht, welches Geschlecht die haben. Das ist in dem Kontext einfach ein irrelevanter Faktor. Genauso, wie die Haarfarbe, der möglicherweise vorhandene Migrationshintergrund, die sexuelle Orientierung oder die allermeisten anderen Eigenschaften, die die Gruppe der Erzieher haben könnte.

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