Nutzt ihr im Unterricht gendergerechte Sprache?

  • Da es "mein" Thread ist: Führt euer Gender-Kasperletheater bitte im von pepe dankenswerterweise verlinkten Thread fort.

  • Dann lasst uns auf alle Fremdworte und verschachtelte Sätze verzichten, jeder Satz darf höchstens 5 Worte erhalten (wieso benötigen wir überhaupt so viele verschiedene Worte?)

    als deutschlehrer muss ich jetzt doch mal deutschlehrerhaft sein: das heißt wörter, nicht worte. so schöne differenzierungen in der sprache sterben leider aus, daher versuche ich, daran zu erinnern. nicht bös gemeint!

    worte sind ganze sätze, z.b. grußworte, wörter sind einzelne wörter.

  • Da es "mein" Thread ist: Führt euer Gender-Kasperletheater bitte im von pepe dankenswerterweise verlinkten Thread fort.

    Wir wurden hierhin "geschoben" (und dafür kann ich nichts, ich finde es auch nicht ganz passend, weil es nicht nur den Unterricht betrifft).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • als deutschlehrer muss ich jetzt doch mal deutschlehrerhaft sein: das heißt wörter, nicht worte. so schöne differenzierungen in der sprache sterben leider aus, daher versuche ich, daran zu erinnern. nicht bös gemeint!

    worte sind ganze sätze, z.b. grußworte, wörter sind einzelne wörter.

    Ich habe doch nur vereinfacht. ;)


    Lt. Mitkollegen (bewusst) ist gendern zu schwierig, dabei ist Differenzierung doch viel komplizierter. Ich habe mal gelesen, die meisten verwenden nicht mehr als 500 Wörter, wer benötigt die vielen Ausdrücke?


    (Ich finde es gut, dass du darauf hinweist. Leider färbt mein Schulalltag auf mich ab. Ich fürchte, niemand von meinen Schülerinnen und Schüler kennt den Unterschied.)

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  • Wir wurden hierhin "geschoben" (und dafür kann ich nichts, ich finde es auch nicht ganz passend, weil es nicht nur den Unterricht betrifft).

    Oh sorry, ihr seid ja schon verschoben. Das habe ich verpasst. Ich muss nur mein "Abo" für diesen Thread wieder kündigen.

  • Ich arbeite in der Grundschule und gendere in der mündlichen Sprache. Niemals würde ich das von jemandem verlangen. Aufgekommen war das Thema direkt zu Beginn des Schuljahres, da in den logo Kindernachrichten das Sternchen aufgetaucht war. Ich hatte die Klasse (Jg.4) im Sommer übernommen und daraufhin gesagt, dass es mir auch wichtig ist, es aber jeder selbst entscheiden kann. Für die Mädchen macht es oft einen Unterschied, ob wir den Klassensprecher und -Vertreter wählen oder eben den/die Klassensprecher:in :)

  • Also strenggenommen darf man in Bayern jetzt nicht mehr grüßen mit "Guten Abend meine Damen und Herren"?

    Doch, natürlich. Du und alle anderen dürfen auch nach Belieben gendern. Nur, weil ich das für irrational halte und nicht mache, erwächst daraus kein Handlungszwang für andere Menschen. Generell halte ich nichts davon, Menschen ihre Ausdrucksweisen zu verbieten. Ich halte aber auch nichts davon, Dinge unnötig zu verkomplizieren oder Schubladen aufzumachen, weil jemand nicht gendert.

    Zitat

    Ja, ich weiß es (theoretisch). Aber ich weiß auch, dass Kinder durch Sprache geprägt werden und Mädchen sich ausgeschlossen fühlen. Da kannst du hunderte Male sagen, ihr seid auch gemeint. Sprache hat auch etwas mit Gefühlen zu tun.

    Kinder kopieren in der Regel ihre Eltern und Bezugspersonen. Wenn man ihnen an allen Ecken und Enden erzählt, dass nur Gendern inklusiv ist und sie ansonsten ausgeschlossen sind, dann glauben sie das.

    Genauso, wie Mädchen glauben, dass sie kein Mathe können, weil ihnen von Eltern und erwachsenen (meist weiblichen) Bezugspersonen erzählt wird, dass Mädchen das nicht können (müssen) oder dass sie sich (früh) schminken müssten, weil Frauen das eben so machen.

    Zitat

    Erinnert mich gerade an den Aufschrei von Barbie im Rollstuhl oder mit Trisomie 21 oder früher als Schwarze. Viele fanden das absolut unnötig, die betroffenen Kids haben sich gefreut. )

    Ich finde das gar nicht unnötig.

  • so schöne differenzierungen in der sprache sterben leider aus,

    Wie wahr. ;(

    Als ich in der Grundschule den ersten Brief geschrieben habe, hieß es damals: „Als Mann schreibt man ‚Sehr geehrte Damen und Herren‘ und als Frau ‚Sehr geehrte Herren und Damen‘, immer das andere Geschlecht zuerst.“

    Das war Deutschunterricht in den frühen 1980ern. Heute ist auch davon nichts mehr übrig.

  • als deutschlehrer muss ich jetzt doch mal deutschlehrerhaft sein: das heißt wörter, nicht worte. so schöne differenzierungen in der sprache sterben leider aus, daher versuche ich, daran zu erinnern. nicht bös gemeint!

    Als Lehrer bin ich jetzt auch mal lehrerhaft: Im Deutschen gibt es Groß- und Kleinschreibung. Aber so schöne Differenzierungen in der Sprache sterben leider aus. Daher versuche ich, daran zu erinnern. Nicht bös gemeint!

  • Ich lese gerade ein Sachbuch für Kinder aus einem nicht kleinen Verlag.

    Die Gendern wohl bewusst auch nicht, weil das den Lesefluss zu extrem stören würde.

    Aber ganz "wohl" scheint dem Verlag die korrekte Form auch nicht zu sein. Daher schreiben die jetzt abwechseln in den Sätzen mal von Chemikern und mal von Chemikerinnen. Einfach wohl um sowohl Jungen als auch Mädchen anzusprechen. Liest sich aber meiner Meinung nach sogar fast noch schlimmer, weil man jetzt bei jedem Satz überlegen muss, ob nur die Männer oder nur die Frauen oder doch beide gemeint sind. Ganz ehrlich: Meiner Meinung nach fördert diese "Gendern" und Abwandlungen davon nur die "Spaltung" und bringt keinen Mehrwert.

  • Meine Mutter (Jg. 1940) war Sekretärin in einem Verlag, die hat das nicht so gelernt. Und in den Büchern aus ihrer Lehrzeit wurde das auch nicht erwähnt.

    Wie gesagt: dass Eure Lehrerin das sinnvoll empfand und Euch das so vermittelt hat, ist bemerkenswert. Es war aber keine offizielle Form.

  • Wie wahr. ;(

    Als ich in der Grundschule den ersten Brief geschrieben habe, hieß es damals: „Als Mann schreibt man ‚Sehr geehrte Damen und Herren‘ und als Frau ‚Sehr geehrte Herren und Damen‘, immer das andere Geschlecht zuerst.“

    Das war Deutschunterricht in den frühen 1980ern. Heute ist auch davon nichts mehr übrig.

    Heute schreibst du halt " sehr geehrtens Personens"


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  • Vor langer, langer Zeit habe ich das mit der Anrede auch gelernt aber eindeutig so: „Damen“ steht immer zuerst.

    Wir dürfen auch - mit den Kindern - zuerst sinkende Schiffe verlassen.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • An der Stelle kommen halt die rechten Ideologien zum Tragen, die in der Abkehr von traditionellen Familien- und Geschlechterrollen Machtverluste befürchten. Deshalb geht es nur oberflächlich um angeblichen Schutz von Sprache etc. Für betroffene Schüler*innen/Menschen macht es sehr wohl einen Unterschied, ob man geschlechtergerecht adressiert. Es zeigt Menschen, dass sie explizit wertgeschätzt werden und das ist -besonders in Zeiten eines europaweiten Rechtsrucks mit entsprechenden, damit einhergehenden existentiellen Bedrohungen- ein Signal, dass ich Menschen gerne gebe, um ihnen meine Solidarität zuzusichern und um deutlich zu machen, dass ich zumindest bemüht bin, Menschen möglichst nicht zu verletzen oder zu diskriminieren.

    Man muss Partei ergreifen. Neutralität hilft dem Unterdrücker, niemals dem Opfer. Stillschweigen bestärkt den Peiniger, niemals den Gepeinigten.“

    Elie Wiesel

  • Wir dürfen auch - mit den Kindern - zuerst sinkende Schiffe verlassen

    Deswegen fliegen Männer lieber. Da heißt es nämlich immer man solle erst sich selbst die Sauerstoffmaske aufziehen und erst dann anderen helfen.

  • An der Stelle kommen halt die rechten Ideologien zum Tragen, die in der Abkehr von traditionellen Familien- und Geschlechterrollen Machtverluste befürchten. Deshalb geht es nur oberflächlich um angeblichen Schutz von Sprache etc. Für betroffene Schüler*innen/Menschen macht es sehr wohl einen Unterschied, ob man geschlechtergerecht adressiert. Es zeigt Menschen, dass sie explizit wertgeschätzt werden und das ist -besonders in Zeiten eines europaweiten Rechtsrucks mit entsprechenden, damit einhergehenden existentiellen Bedrohungen- ein Signal, dass ich Menschen gerne gebe, um ihnen meine Solidarität zuzusichern und um deutlich zu machen, dass ich zumindest bemüht bin, Menschen möglichst nicht zu verletzen oder zu diskriminieren.

    Du hast dir das Video von einem Linken gar nicht angeschaut oder?

  • An der Stelle kommen halt die rechten Ideologien zum Tragen, die in der Abkehr von traditionellen Familien- und Geschlechterrollen Machtverluste befürchten.

    Hä?

    Zitat

    Deshalb geht es nur oberflächlich um angeblichen Schutz von Sprache etc. Für betroffene Schüler*innen/Menschen macht es sehr wohl einen Unterschied, ob man geschlechtergerecht adressiert.

    Vom weiblich Sein Betroffene? Ist das so ein hartes Schicksal?

    Zitat

    Es zeigt Menschen, dass sie explizit wertgeschätzt werden und das ist -besonders in Zeiten eines europaweiten Rechtsrucks mit entsprechenden, damit einhergehenden existentiellen Bedrohungen- ein Signal, dass ich Menschen gerne gebe, um ihnen meine Solidarität zuzusichern und um deutlich zu machen, dass ich zumindest bemüht bin, Menschen möglichst nicht zu verletzen oder zu diskriminieren.

    Bla

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