Stimmt. Da habe ich wohl zu schnell gelesen. Die Quote ist vermutlich jetzt überflüsstig geworden. Im Parlament sind in diesem Jahr sogar 60% Frauen.
Nutzt ihr im Unterricht gendergerechte Sprache?
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Im Moment kassiert Annalena Baerbock gerade dafür ein, dass es eine technische Panne bei einem geplanten Flug ins Ausland gab. Es wird so dargestellt, als hätte sie persönlich irgendetwas falsch entschieden, was objektiv betrachtet vollkommen lächerlich ist.
Irgendwas finden entsprechende Medien/Individuen doch immer. Habeck bekommt es auch immer wieder persönlich ab. Die Grünen sind zur Zeit ein beliebtes Ziel.
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Das läuft so nach dem Motto “Ein bisschen Dreck bleibt immer kleben”.
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Die aber deutlich kleiner sind als bei Bürger:innenmeister:innen:kandidat:innen!
Schriftlich mag das stimmen, aber mündlich ist das wieder ein ganz anderer Schnack. Deutsch hat ausspracheseitig eine Trochäus-Form mit starker Nebensilbenabschwächung. Das bedeutet konkret, dass i.d.R. die erste Silbe einen Vollvokal oder Diphthong enthält und die zweite Silbe einen Zentralvokal (Schwa) beinhaltet. Beispiele:
e-Schwa (lautschriftlich ə) : Leere, Leute, Friede, laufen, Mädchen, Lehrerin usw.
a-Schwa (vokalisiertes r, lautschriftlich ɐ): Bruder, Schwester, Lehrer usw.
Bürgermeisterkandidaten entspricht nahezu der deutschen Idealform von abwechselndem Vollvokal (betont) - Schwa (unbetont) (Xx). Da Kandidat kein ursprünglich deutsches Wort ist, liegt hier eine Abweichung vor.
Bürgymeistykandidaty enthält hingegen nur Vollvokale und widerspricht damit stark der deutschen Phonologie.
Wenn mir jetzt wieder irgendwer mit der Veränderbarkeit von Sprache kommt, möchte ich dezent darauf hinweisen, dass sich Deutsch über Jahrhunderte (althochdeutsche Nebensilbenabschwächung) von einer Sprache mit Vollvokalen hin zu einer Sprache mit starker Nebensilbenabschwächung entwickelt hat, die bis heute aktiv ist. Nichts ist unmöglich, aber zumindest äußerst unwahrscheinlich.
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Ich kann mal wieder nur von meiner westfälischen Prägung her sprechen, aber ich empfinde das „y“ in Bürgy nur minimal stärker als das „er“ in Bürger oder das „e“ in Bürge. Auf keinen Fall empfinde ich es als Vollvokal. Die Betonung bleibt weiterhin auf der ersten Silbe. Anders wäre es bei Bürgie.
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Gefühlt scheint mir das auch eine Sache der Dialekt-Prägung zu sein. Ich versuche gerade, mir das Wort auf Baseldytsch vorzustellen - hat einen schönen Rhythmus. Allein die mundartliche Umschrift von "Baseldeutsch" mit dem "y" spricht da wohl schon für sich Da wohl auch in Deutschland kaum irgendwo so richtiges Hochdeutsch gesprochen wird, würde ich mich da nicht gar so weit aus dem Fenster lehnen wollen. Aber - wie schon mehrfach erwähnt - ich argumentiere hier nur gefühlt.
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Ich kann mal wieder nur von meiner westfälischen Prägung her sprechen, aber ich empfinde das „y“ in Bürgy nur minimal stärker als das „er“ in Bürger oder das „e“ in Bürge. Auf keinen Fall empfinde ich es als Vollvokal. Die Betonung bleibt weiterhin auf der ersten Silbe. Anders wäre es bei Bürgie.
Ich weiß jetzt nicht, wie unterschiedlich du Bürgy oder Bürgie aussprechen würdest. Für mich wäre es das gleiche. Egal, es ist trotzdem ein Vollvokal. Die beiden Zentralvokale ə und ɐ zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht nur in Bezug auf vorne - hinten zentral liegen, sondern auch auf offen - geschlossen.
Der Vokalismus in Nebensilben im Deutschen hat sich von i, e, a, o, u erst zu e, a, o und dann zu ə (und ɐ) reduziert. Da die Nebensilbenschwächung noch aktiv ist, würde das y vermutlich auf Dauer zu ə reduziert.
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hmmm... Irgendwie würde ich gerne möglichst wenige Regeln haben, die möglichst abwärtkompatibel sind. Aber das wird es wohl nie geben.
Machen wir dann in der Schule keine "Binen AG" mehr, sondern eine "Binen und Drohnen AG"?
Und die Textaufgabe in Mathe lautet dann "Frida kauft 5 Katzen- und Katerfutter. Wie teuer .."? (Sind das dann in Summe 5, 6 oder 10 Packungen?)
Ok. Regel vermutlich nur für Menschen und nicht für Tiere. Trotzdem finde ich interessant zu sehen, dass es bei Tieren ganz unterschiedlich ist. Für einige Tiere gibt es ganz unterschiedliche Namen für männliche und weibliche Tiere. Für andere hingegen nicht.
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Für mich wäre es das gleiche
Es wäre im alemannischen Dialekt definitiv nicht das gleiche. Der Doppelvokal wird hier eben in der Regel auch als solcher gesprochen. Aber ich glaube, ich weiss, was du in Bezug auf das Hochdeutsche meinst.
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hmmm... Irgendwie würde ich gerne möglichst wenige Regeln haben, die möglichst abwärtkompatibel sind. Aber das wird es wohl nie geben.
Machen wir dann in der Schule keine "Binen AG" mehr, sondern eine "Binen und Drohnen AG"?
Und die Textaufgabe in Mathe lautet dann "Frida kauft 5 Katzen- und Katerfutter. Wie teuer .."? (Sind das dann in Summe 5, 6 oder 10 Packungen?)
Ok. Regel vermutlich nur für Menschen und nicht für Tiere. Trotzdem finde ich interessant zu sehen, dass es bei Tieren ganz unterschiedlich ist. Für einige Tiere gibt es ganz unterschiedliche Namen für männliche und weibliche Tiere. Für andere hingegen nicht.
Abgesehen davon, dass ich nicht weiß, was Binen sind und wie viel 5 Katzenfutter ist, frage ich mich, ob du selbst noch weißt, wovon du sprichst?
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Ja, weiß ich. Ich hatte mir auch erst überlegt, ob ich es ganz sauber mit Einheit schreiben soll oder nicht. Habe mich dann aber bewußt für die Variante entschieden und auch das gern verschluckte "mal" weggelassen, weil die Aufgabe so ungenauer wird. Ansonsten ist es zu eindeutig. Keine Sorge, in Physik nehme ich Einheiten mit. In Mathebüchern ist es leider nicht immer so. Es verwirrt die Schüler zu stark. Insbesondere bei der Bruchrechnung in Klasse 5 und 6 werden in Mathebüchern die Einheiten gerne weggelassen und/oder nicht richtig benutzt.
Das e konnte ich nicht mehr ergänzen, weil der Bearbeitungsmodus nicht aktivierbar ist.
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Es wäre im alemannischen Dialekt definitiv nicht das gleiche. Der Doppelvokal wird hier eben in der Regel auch als solcher gesprochen.
Und wie würde man dann Bürgie aussprechen? Bürgi-e? Bürgije?
Bei allemannischen Dialekten kenne ich mich nicht gut aus. Im Vergleich zu anderen Dialekten stechen sie sehr heraus. Dass es keine festen Regeln für das Schreiben in Mundart gibt, macht's nicht einfacher. Eine Österreicherin hat mir mal erzählt, dass sie die Vorarlberger mit ihrem allemannischen Dialekt einfach nicht verstehen würde.
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Die Regel ist: Es geht genau anders rum wie im Hochdeutschen. Die öffnenden Diphtonge werden gesprochen, also genau wie du schreibst irgendwas wie "Bürgi-e". Gefühlt (ich spreche selber keine Mundart) kein zusammengezogenes "Bürgije". Den Ueli oder den Ruedi spricht man in der Schweiz eben auch nicht mit einem ü, sondern mit einem ue aus.
Bei den schliessenden Diphtongen ist es nicht ganz einheitlich, die werden nur im Höchstallemannischen konsequent monophtongisiert. Ein Basler wird dich im Zug also fragen "Isch do no frei?", ein Walliser hingegen "Isch do no frii?" Beim au und eu sind wir uns aber einig, es heisst "Muus" und "Lüüt" für "Maus" und "Leute". Im Baseldeutschen wird in der Lautschrift oft das y verwendet, weil das ü bei den original Baslern eher in Richtung einem i geht.
Lustigerweise verstehe ich verschiedene Dialekte oft sogar besser als sich Schweizer aus sehr verschiedenen Regionen untereinander verstehen. Die denken natürlich nie selber über die Systematik dahinter nach. Eine Kollegin aus dem Appenzell war mal schwer verwirrt um welche Bienen es wohl im Theater "Baseldytschi Bihni" ginge. Ja, man muss den Spleen mit dem ü eben kennen
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Ich finde die Begründung von Söder zwar unpassend, bin aber prinzipiell in dem Punkt seiner Meinung. Die gegenderten Texte führen bei uns in der Berufsschule dazu, dass die Azubis die Aufgaben kaum noch verstehen.
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...und nichts bringt...
Doch, flüssiger lesbare und damit besser verständliche Texte.
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Doch, flüssiger lesbare und damit besser verständliche Texte.
Dann lasst uns auf alle Fremdworte und verschachtelte Sätze verzichten, jeder Satz darf höchstens 5 Worte erhalten (wieso benötigen wir überhaupt so viele verschiedene Worte?), es gibt sicher weitere Vereinfachungen... Alleine die lange Liste für die vielen Operatoren für das zentrale Abitur...
(Für uns Alte ist gendern kompliziert, weil ungewohnt (und neues wird immer abgelehnt), für die jungen Schüler ist das nicht das größte Problem.)
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Dann lasst uns auf alle Fremdworte und verschachtelte Sätze verzichten, jeder Satz darf höchstens 5 Worte erhalten (wieso benötigen wir überhaupt so viele verschiedene Worte?), es gibt sicher weitere Vereinfachungen... Alleine die lange Liste für die vielen Operatoren für das zentrale Abitur...
Und deshalb muß man sich jetzt noch zusätzlich Probleme ans Bein binden?
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Und deshalb muß man sich jetzt noch zusätzlich Probleme ans Bein binden?
Du bist männlich?
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Du bist männlich?
Das hat mit dem Thema nichts zu tun. Frauen und alle anderen werden mit den generischen Begriffen nicht ausgeschlossen. Das ist Einbildung und absichtliches Missverstehen von Wortbedeutungen.
Aber eigentlich ist diese Diskussion ein gutes Zeichen. Wenn man sich Probleme ausdenken kann, gibt es keine realen Problene mehr. Das deckt sich damit, dass wir in Deutschland Gleichberechtigung erreicht haben.
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Das hat mit dem Thema nichts zu tun. Frauen und alle anderen werden mit den generischen Begriffen nicht ausgeschlossen. Das ist Einbildung und absichtliches Missverstehen von Wortbedeutungen.
Also strenggenommen darf man in Bayern jetzt nicht mehr grüßen mit "Guten Abend meine Damen und Herren"?
Ja, ich weiß es (theoretisch). Aber ich weiß auch, dass Kinder durch Sprache geprägt werden und Mädchen sich ausgeschlossen fühlen. Da kannst du hunderte Male sagen, ihr seid auch gemeint. Sprache hat auch etwas mit Gefühlen zu tun.
(Erinnert mich gerade an den Aufschrei von Barbie im Rollstuhl oder mit Trisomie 21 oder früher als Schwarze. Viele fanden das absolut unnötig, die betroffenen Kids haben sich gefreut. )
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