Nutzt ihr im Unterricht gendergerechte Sprache?

  • Trollalarm??

    Habe ich nur geschrieben, weil ich mit "Lehramtsstudent 2.0?" bezeichnet wurde. Trollalarm??

    Mein Gott. Plattenspiel hat sich die Länge der Worte angeguckt und gesehn, dass seine kürzer sind. Das ist doch nicht schlimm. Das ist doch erstmal ganz richtig so. Ich habe halt "Buchstaben" für "Länge" benutzt. Ich hatte vorher offensichtlich zu kurz/ungenau erklärt, dass es doch nicht auf einzelne Worte ankommt, sondern wie oft man diese benutzt. Und dann hat er etwas "Trollalarm mäißig" mit "Silben" und "Lehramtsstudent 2.0?" geantwortet. Das ist doch nicht schlimm. Dann darf man doch gerne auch mal etwas witzig antworten, oder?

    Wenn sich jemand daruch beleidigt fühlt, dann möchte ich mich hiermit Entschuldigen. Es war nicht meine Absicht jemand zu beleidigen.

  • Naja. Wer das mit "Länge" ganz genau nimmt, dann dürfte es kompliziert werden.

    Ich verbinde mit "Länge" erstmal immer die Anzahl der Zeichen.


    Wobei das beim Programmieren gar nicht so leicht ist. z.B. sind die Buchstaben a und ü im Windows-1250-Zeichensatz beide 1 Byte lang. Während die gleichen Zeichen in UTF unterschiedlich lang sein können. Ihr benutzt vermutlich gerade den UTF-8-Zeichensatz. Da ist das a nur 1 Byte lang und das ü ist mindestens 2 Byte lang.


    Aber auf dem Bildschirm könnte man die Länge auch in Pixeln abzählen. Bei einer proportionalen Schrift ist ein W viel "länger/breiter" als ein i, obwohl beide 1 Byte lang sind.


    Silben finde ich jetzt nicht so entscheident, aber beim Sprechen viel mehr die Laute. Dabei müsste man die Anzahl als auch die Aussprächelänge der Laute achten.


    Bin ich jetzt zu faul zu das zu prüfen, aber ich würde tippen, dass meine Variante immer kürzer ist. Egal was man unter "Länge" versteht.

  • Genau. Daher ja auch:

    Lehrer im Plural heißt einfach nur "Leute, die unterrichten", vor allem als Anrede einer Gruppe.

    Wofür benötigen wir "Lehrer:innen"?

    Gerade hier ist es doch einfach: Lehrkräfte oder Lehrpersonen.


    Und nein, ich bin kein Lehrer, sondern eine Lehrerin. Das generische Maskulinum hat offenbar ausgedient, das kann man wahrscheinlich nicht mehr zurückholen.

  • Das es die Alternative gibt ist mir klar. Aber ist sie wirklich besser?

    Ist das generische Maskulinum durch ein generisches Femininum ersetzt worden? Die Person. Die Kraft. Die Lehrkraft. Die Lehrperson.

  • „Länge“ ist einfach kein vernünftiges Kriterium.

    Sag und schreib einfach „Lehrerinnen“. Wir sind eh deutlich in der Mehrheit, da wäre „Lehrer“ für alle schon echt Banane.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Ach nee. Warum glaubst du wohl, gibt es Versuche mit Sternchen, Doppelpunkt und der noch längeren Schreibweise "Schüler und Schülerin"? Denkst du darüber echt zum ersten Mal nach? Darüber wird überall, inklusive diesem Forum und ganz speziell diesem Post schon lange gesprochen. Selbst der Filmbeitrag wurde schon mehrfach verlinkt.

  • Aber da steht doch immer "die". Warum darf ich jetzt als Mann nicht sagen, dass "die" weiblich ist? Die Frauen machen doch das gleiche bei "der". Gleichberechtigung?!

    Du hast Physik und Mathe studiert. Ich gehe ganz fest davon aus, dass wir einen IQ voraussetzen können, der diese Abstraktionsleistung ermöglicht :top:

  • Ich denke das Problem ist, das irgendjemand mal gesagt hat, dass "Person" alle Geschlechter umfasst und "Lehrer" nur Männer sind. Dieses "Wissen" hängt in vielen Köpfen und sie können sich einfach nicht vorstellen/davon befreien, dass man "Lehrer" auch für alle Geschlechter definieren kann. Was hindert uns denn daran, dass man sich bei "Lehrer" alle Geschlechter vorstellt? Das sind doch einfach nur die alten/konservativen Vorstellungem, die in vielen Köpfen geistern. Warum kann man nicht mal etwas fortschrittlich sein und sich von diesen alten Zöpfen lösen und eine neue Definition akzeptieren?

  • Bei Begrüßungen auf Papier und in der Textverarbeitung werde ich das vermutlich machen.Ist schließlich kürzer als zwei getrennte Bezeichnungne zu schreiben. Da gefällt mir das ganz gut, weil es kürzer ist.

    In Fließtexten habe ich das eh immer vermieden, da ich dann immer "ihr" oder "wir" oder ähnliches geschrieben habe. Da habe ich das im Grunde nie gebraucht. Häufig kam es nur in meiner zweiten Staatsexamensarbeit vor. Und dort habe ich im Vorwort definiert, dass "S" für "Schüler und Schülerinnen" steht. Brauchte ich, da wir ein 20 Seiten Limit bei der Arbeit hatten :)


    Bei den Programmübersetzungen im Interface werde ich es aber definitiv nicht machen. Dort kann ich einfach nur "Lehrer" schreiben, weil an einigen Stellen einfach der Platz nicht reicht. Und es dann an anderen Stellen anders zu schreiben ist verwirrend. Dann denken die Leute es wäre ein Unterschied.


    Warum habe die so eine lange Schreibweise gewählt?


    Wenn man schon unbedingt die Frauen mit "in" separieren will oder sie sich separieren wollten (war das historisch eigentlich ein Malus, der von den Männern den Frauen aufgelegt wurde oder ein Bonus, den die Frauen haben wollten?) dann hätte es ja auch Alternativen gegeben:


    "Lehrer" (alle)

    "Lehrerus" (männlich)

    "Lehrerin" (weiblich)


    oder


    "Lehreri" (alle)

    "Lehrer" (männlich)

    "Lehrerin" (weiblich)


    Aber gut. Für die Vorschläge ist es wohl ein paar Jahr zu spät.

  • Und das ist nicht automatisch angeboren, sondern wird stark durch die Gesellschaft geprägt.

    Ich empfehle folgende Lektüre des Buchs oder Blogs:

    https://rosa-hellblau-falle.de/rosa-hellblau-falle/

    Dem kann ich nur beipflichten. Das ist sicherlich nichts angeborenes. Mein Sohn kümmert sich schon immer gerne um andere Menschen, wohingegen meine Tochter sich eher mit Gegenständen beschäftigt. Natürlich können die das auch so ausleben, wie sie es möchten.

  • "weibliche Lehrer" ist kürzer als "Lehrerinnen"?

    "männliche Lehrer" ist kürzer als "Lehrer"?

    Lehramtsstudent 2.0?

    Ich finde Lehrkräfte viel kürzer und benutze das deswegen auch.

  • Dem kann ich nur beipflichten. Das ist sicherlich nichts angeborenes. Mein Sohn kümmert sich schon immer gerne um andere Menschen, wohingegen meine Tochter sich eher mit Gegenständen beschäftigt. Natürlich können die das auch so ausleben, wie sie es möchten.

    Ich war auch in meiner Kindheit ausschließlich mit Lego beschäftigt. Puppen konnte ich nichts abgewinnen.

  • Ich war auch in meiner Kindheit ausschließlich mit Lego beschäftigt. Puppen konnte ich nichts abgewinnen.

    Wie ist das eigentlich, wenn ein Junge bei Lego oder Playmobil mit den kleinen Männchen?Frauchen? spielt? Die hat man ja auch z.T. "umgezogen" (Körper getauscht), Haare gewechselt, ... Hat man dann als Junge mit Puppen gespielt?

  • Ich schon.

    Dito.


    1. Ja, tatsächlich habe ich im Wesentlichen das gemacht, was ich als Kind jeden Tag GESEHEN habe. Ich war umzingelt von Jungs und chemischer Industrie.

    2. Ich bin ChemikerIN und LeherIN.


    Das eine schliesst das andere nicht aus.

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